Valen
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Valen
sunny35
Zitat von Bond66:Es gibt ist ja auch irgendwie aberwitzig zu glauben, das jemand der Dich eiskalt hintergeht, auf einmal die Wahrheit sagt und ein schlechtes Gewissen hat.
Aber gut, das Thema hatten wir hier schon so oft.
Valen
Zitat von 338:Zitat von Bond66:Es gibt ist ja auch irgendwie aberwitzig zu glauben, das jemand der Dich eiskalt hintergeht, auf einmal die Wahrheit sagt und ein schlechtes Gewissen hat.
Aber gut, das Thema hatten wir hier schon so oft.
Auch wenn es verrückt ist, daran zu glauben, ändert es aber nichts daran, das es so sein kann.
Das der Betrüger die Wahrheit sagt und ihn sein schlechtes Gewissen einholt.
Man kann es schwer beschreiben. Genauso wie der Betrüger schwer nachempfinden kann, wie sich der Betrogene fühlt, kann der Betrogene sich nicht vorstellen, wie soetwas geht (lügen und betrügen und alles andere ausblenden oder sich schönreden)
Man sollte beiden Parteien zugestehen, das es stimmt, was er sagt, fühlt, empfindet.
Zitat von 338:Zitat von Bond66:Es gibt ist ja auch irgendwie aberwitzig zu glauben, das jemand der Dich eiskalt hintergeht, auf einmal die Wahrheit sagt und ein schlechtes Gewissen hat.
Aber gut, das Thema hatten wir hier schon so oft.
Auch wenn es verrückt ist, daran zu glauben, ändert es aber nichts daran, das es so sein kann.
Das der Betrüger die Wahrheit sagt und ihn sein schlechtes Gewissen einholt.
Man kann es schwer beschreiben. Genauso wie der Betrüger schwer nachempfinden kann, wie sich der Betrogene fühlt, kann der Betrogene sich nicht vorstellen, wie soetwas geht (lügen und betrügen und alles andere ausblenden oder sich schönreden)
Man sollte beiden Parteien zugestehen, das es stimmt, was er sagt, fühlt, empfindet.
Valen
Zitat von 338:@Valen
Was ist mit verzeihen? Dem Glauben, dass sich Menschen auch (ver)ändern? Ich kenne deine Geschichte nicht. Du klingst resigniert. Hast vielleicht auch deine Gründe dazu. Aber ist es nicht arg pauschal, alle über einem Kamm zu scheren?
Zitat:„Das mit der unterschiedlich verteilten Liebe habe ich mich auch schon gefragt. Aber wie soll man sowas feststellen? Wir sagen beide, dass wir uns lieben und glauben es uns. Das reicht mir auch. Er sagt, er braucht mich und ich wäre alles für ihn. So etwas sage ich nicht. Aber ich weiß auch nicht wie das jetzt genau bei ihm gemeint ist. Wir würden auch wieder glücklich werden, wenn wir uns trennen würden. Da bin ich mir sicher. Aber wollen tu ich es trotzdem nicht, einfach weil ich glaube, dass er DER Mann für mich ist.“
Helgehe
Zitat von struppi:Lava, ich hab ganz am Anfang mal in Deinem Thread gepostet. Deine Mailerei und vor allem das Verbergen hat euch erst mal wieder auf Anfang gestellt. War bei mir ganz genauso. An ein Aufarbeiten war nicht zu denken, bevor der Kontakt ganz eingestellt wurde bzw. wenn, dann nur in voller Transparenz lief. Die Affäre meiner Frau kam Anfang Dezember 14 raus, bis Ende Januar 15 wurde ich jedesmal, wenn noch irgendein Treffen oder ein Telefonat nötig war, immer wieder auf Anfang gestellt. Was Deinen Mann betrifft, macht er MEINER MEINUNG NACH genau die Fehler, die ich damals gemacht habe. Lies Dir mal die Beiträge von Timeslider, Helgehe, Tundil, Haselschnasel oder Weisses Papier durch. Leider habe ich erst zu spät hier ins Forum gefunden.
Ich denke, dass habe ich aus den Threads der Genannten entnommen, der Schritt zu einer neuen Beziehung ist ungleich einfacher, wenn dem Betrügenden in der Zeit nach dem Auffliegen eine klare Kante gezeigt und ein deutlicher Abstand gezogen wird. Kuscheln gleich nach der Aufdeckung bringt nichts für die Aufarbeitung. Ich habe genau wie dein Mann, gleich nach dem Schock der Entdeckung aus purer Verlustangst den Verzeihenden, Verstehenden gegeben - hab mich zum Liebeskasper gemacht. Habe mich gleich ans Aufarbeiten gemacht. Bla, bla, ja ich hab da auch Schuld usw. Die Reaktion meiner Frau war so ähnlich, wie du es in den ersten Beiträgen beschrieben hast: Unglaube, was da passiert. Eigentlich müssten doch Teller fliegen, eigentlich verdiene ich doch anderes. Wieso schmeisst du mich nicht raus? Man gibt den, der souverän mit so einer Situation umgehen kann..
In Wirklichkeit, habe ich dabei aber zwei Fehler gemacht, die mir heute, 14 Monate nach Aufdeckung immer wieder Abstürze der allerfeinsten Art bescheren: Einmal habe ich mein ohnehin kaputtes Selbstwertgefühl durch diesen Kuschelkurs noch mehr in den Dreck ziehen lassen/selbst gezogen. Andererseits wird durch dieses Wir schaffen das gemeinsam, bitte bleib, wir fangen neu an dem Betrügenden die Möglichkeit eröffnet (ist bestimmt nicht bewußt), ohne klare Stellungnahme in der alten, sicheren Beziehung weiter zu machen. Hätte man klare Kante gezeigt, wäre erst mal auf Abstand gegangen, hätte deutlich gezeigt, dass auch eine Trennung durchaus realisierbare Option ist, hätte der Betrügende einen ersten aktiven, entscheidenden Schritt machen müssen. Hätte Position beziehen müssen.
Ich habs geschrieben, genauso hab ich es eben nicht gemacht, mehr so wie dein Mann. Im Ergebnis geht einem dann Monate später auf, dass man durch diese Kuschelei dem Partner ein klares Bekenntnis für die Ehe abgenommen hat. Bloß, versuche die mal Monate später einzufordern! Selbstzweifel, die eh schon nach so einem Betrug da sind, werden noch größer. Bin ja doch nur zweite Wahl, bin der sichere Hafen, wer weiß wie lange, bestimmt nur bis sich was besseres findet usw. Ein Bekenntnis ist ja durch meinen ersten Schritt nicht mehr nötig. Genauso siehts bei der fehlenden klaren Kante aus. Ich habe den ersten Schritt gemacht, hab meiner Frau die Entscheidung abgenommen, sie muss nicht mehr aktiv tätig werden. Warum auch? Ist doch alles wieder so schön wie früher.
Im Ergebnis bin ich mit der Affäre meiner Frau allein. Ich habe die Selbstzweifel. Ich denke immer noch nächtelang drüber nach. Wie konnte sie mir das antun. Klar, meine Frau teilt mir immer wieder mal mit, wie unendlich leid ihr das alles tut, das sie nicht weiß, wie sie so abdriften konnte. Was sind ein paar geschriebene Worte, wenn gerade die Affäre über WA und FB begann, man genau mit diesen Medien bis zum Aufdecken für dumm verkauft, als paranoid hingestellt und ruhig gehalten wurde? Taten wären besser, die habe ich durch mein Verhalten nicht eingefordert. Was hätte ich mir mit dem Wissen von heute damals Anfang 2015 von meiner Frau gewünscht? Ja, ein klares Bekenntnis und eine aktive Rolle bei der Bekämpfung dieser Situation. Die Erkenntnis, dass eine Therapie, in welcher Form auch immer für uns, und vor allem auch für mich hilfreich ist. Hätte sie sich um so einen Termin gekümmert, wäre das ein für mich deutliches Zeichen gewesen. Das sich an uns als Paar was ändern muss, gemeinsame Zeiten usw.
Stattdessen habe ich durch mein Verhalten meine Frau in die komfortable Rolle des Konsumenten gestellt. Gemeinsame Zeit als Paar muss ich einfordern. Alle Versuche, meine Frau mal zu einer Therapie/Beratung zu bewegen, verlaufen dann im Sande. Ich bekomme jetzt noch aus heiterem Himmel ausgewachsene Heulkrämpfe. Sieht lustig aus, ein Kerl wie ein Bär, sportlich, beruflich erfolgreich, sitzt wie ein Häufchen Unglück da und flennt sich die Seele aus dem Leib. Und auch die Reaktion meiner Frau hierauf zeigt mir, dass sie zwar über meine Situation, dass was sie mir angetan hat, bestürzt ist. Aber eigentlich nur die Situation unangenehm ist und sie DIE Situation nicht wieder haben will: Weinst bitte nicht mehr, gell?
Klar, es hat sich viel geändert bei uns - zum Positiven. Wir reden viel mehr, über alles, vor allem über uns. Gefühle, Stimmungen usw. Aber ich habe auch große Angst, dass wir eines Tages wieder dort stehen wie im Sommer 2014.
Und so bin ich mit dieser schei. alleine, werd alleine den Weg in irgendeine Beratung suchen um nicht in eine ausgewachsene Deppression abzudriften. Es ist gut möglich, dass sich dein Mann ähnlich entwickelt in den nächsten Monaten. Nach deiner Schilderung ist er ziemlich gestrickt wie ich.
Helgehe
Zitat von Sophrosyne:
In einem Forum hier habe ich mal den treffenden Satz gelesen: „Das schlechte Gewissen danach ist Moral, das schlechte Gewissen währenddessen ist Liebe.“ und nur diese Liebe vermag ein Umsetzen des Fremdgehens zu verhindern.
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