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Mein Mann weiß von meiner Affäre Was kann ich tun?

F
Lava, mich beschleicht das Gefühl dass es jetzt so gekommen ist , wie es irgendwann kommen musste.
Ihr seid sehr unterschiedlich hattest du geschrieben. Eure Vorstellungen von entscheidenden Dingen sind verschiedene.
Kann es sein, dass dein Mann sich Sicherheit verschaffen möchte indem er dich kontrolliert und klammert? Und hat er sich vielleicht schon immer ein wenig insgeheim gefürchtet, du könntest fremdgehen?

Während du ein lebenslustiger Mensch bist, der auch mal ganz einfach nur Spaß und Bestätigung haben möchte?
Dann könnte es sich über die Jahre so hoch geschaukelt haben , dass es letztendlich passiert ist. Er hat dich immer mehr eingeschränkt und du immer mehr Beachtung und Freiheit auswärts gesucht. Ihr habt euch in verschiedene Richtungen entwickelt. Empfindest du das so?

Wenn das so ist, solltet ihr vielleicht doch eine professionelle Paarherapie in Anspruch nehmen um zu schauen, was da bei euch noch als Basis vorhanden ist. Sonst ist das nächste Desaster vorprogrammiert.
Man sagt zwar, Gegensätze ziehen sich an, aber irgenwann muss man sich auch auf Gemeinsamkeiten besinnen, damit die Beziehung eine tragfähiges Fundament hat.

02.02.2016 14:22 • #106


Bond66
@Fensal
Das ist es, was ich auch denke.
Aber in eine Paartherapie das leisten kann ? Schlussendlich ist ja genau das eingetreten, was er immer gedacht hat. Natürlich vorausgesetzt Deine Mutmaßungen treffen zu.
Mehr Bestätigung als die Realität kann man kaum erhalten.
Mich erinnert so etwas immer an dieses jüdische Sprichwort zum Fremdgehen.

02.02.2016 17:54 • #107


A


Mein Mann weiß von meiner Affäre Was kann ich tun?

x 3


H
Zitat von Lava:
Ich glaube eigentlich nicht, dass ich solche Situationen bewusst suche! Aber ich nehme sie wahr! Und ich genieße sie auch! Fand ich bisher nichts verwerfliches dran! Getreu dem Motto: gegessen wird zu Hause!
Ich habe bisher niemandem für ein Date meine Nummer gegeben oder mich weiter verabredet.
Ich dachte eigentlich bisher auch immer, dass das ein normales Verhalten ist!

Mein Mann sieht das anders, also sowohl sein Verhalten (mehr als mal kurz Lächeln ist nicht), als auch mein Verhalten.
Also wenn er dabei ist, reagiere ich auf Annäherungen Oder Blicke natürlich anders!
Aber er meint, es würde sich so anfühlen, als wäre ich permanent auf der Suche nach was besserem als ihn.

Das ist für mich völliger Quatsch! Ich liebe ihn, liebe unser Leben, unsere Familie! Möchte aber auch noch leben und dieses genießen!
Wir haben jung geheiratet und sind gefühlt mein halbes Leben lang ein paar! Aber ich fühle mich noch zu jung um nur Hausfrau und Mutter zu sein!
Er kriegt schon zu viel wenn ich feiern gehe, mit meiner Freundin auf Parties oder auch nur mit Freunden Cocktails trinke! Er ist eifersüchtig sobald ich den Fuß vor die Tür setze und möchte am liebsten alle 5 Minuten eine Nachricht bekommen wo ich bin und was ich mache!

Vielleicht liegt mein Freiheitsdrang auch daran! Oder auch weil ich mich nicht austoben konnte, als die meisten das gemacht haben (Schwangerschaft und Baby). Keine Ahnung!

Ich glaube da kommt einfach grad viel zusammen!


Hallo!

Meine Frau hatte eine lange Affäre, die ich leider herausfinden musste - da warst du doch ehrlicher letztendlich und hattest sie selbst beendet und ihm das mitgeteilt, wenn auch nicht wirklich gewollt.
Wir haben auch sehr früh geheiratet, nach dem 1. Kind.
Auch meine Frau war immer sehr naiv: was soll schon passieren, wenn man bisschen rumflirtet.

Ich war deswegen lange Zeit eifersüchtig. Habe das irgendwann aber abgelegt und ihr vertraut.

Wie ich heute weiss - ein großer Fehler!

Letztendlich hatte ich ja leider Recht mit meinen Vorurteilen, wie sowas entstehen kann.

Und meine Frau war da schon 47, lebenserfahren, möchte man meinen, weiss, wo sie hingehört.
Hatte dem auch gesagt, dass sie sich nie von mir trennen würde.

Und trotzdem hat sie es getan, hatte sich wie 17 gefühlt, war kurz davor, mich, die Familie, Freunde für den zu verlassen! Du hast keine Ahnung, wie weh das tut!

Und es ist normal, dass der betrogene Partner, der dein wahres Wesen nun erkennen musste, Angst hat, wenn du allein weggehst. Selbst wenn du ihm sagst, wo du bist, dich oft meldest, hat er Ängste, die er vorher so noch nicht erlebt hat! Eben, weil er weiss, dass du dich nicht austoben konntest früher (war auch immer meine Angst, dass deswegen mal sowas passiert - und so kam es). Dass du nun vielleicht auf den Geschmack gekommen bist, wie toll das ist! Klar denkt er, wenn du weg gehst, suchst du wieder so einen Kick! Was soll er denn denken, glauben?
Du konntest ihn damals täuschen, anlügen, betrügen - warum jetzt nicht mehr?

Einige Zeit, nachdem die Affäre meiner Frau aufgeflogen war und es auch ein guter Bekannter von ihrer damaligen Arbeitsstelle mitbekommen hatte, wollte der mit ihr mal Kaffee trinken gehen. Sie war immer noch total naiv - der will sich doch nur mal mit mir unterhalten, wir haben uns immer gut verstanden. Er will sicher nur wissen, wie es mir geht! In meinen Augen wollte der sicher mehr, da er erfahren hat, dass meine Frau sowas macht, sie ja charakterbedingt auch sehr nett zu dem war. Ich habe ihr meine Meinung gesagt und sie war erschrocken darüber, dass sie durch ihr Verhalten wohl viele Männer anzieht. Sie fragte mich, ob ich denke, dass der sie auf Grund der Geschichte als leichte Beute sieht - ich sagte: ja - das hat sie erschreckt!

Klar hat jeder, auch in der Beziehung, ein Anrecht auf sein eigenes Leben! Aber nach so einer Geschichte solltest du die Füße erstmal still halten - besser für immer! Wenn nicht geflirtet wird, kann auch nichts passieren!
Auch wenn man (Frau) denkt, ich habe das (mich) im Griff - Gelegenheit macht Liebe!
In deiner Situation solltest du wirklich erstmal nur Mann/Familie leben! Bei uns ist es 2 Jahre her - wenn meine Frau zum Sport geht z.B. habe ich immer noch ein komisches Gefühl, obwohl ich mir sicher bin, dass sie wirklich nur beim Sport mit ihrer Frauengruppe ist.
Jetzt schon ein Anrecht auf flirten zu manifestieren, ist in meinen Augen unmöglich gegenüber deinem Mann!
Es mag dein Charakter sein, der das braucht. Deinem Mann tut es unendlich weh - du entscheidest, was wichtiger für dich ist!

Man sollte sich Freiräume in der Ehe lassen, ganz klar, aber das hast du erstmal verwirkt, vielleicht für immer nach sowas! Wenn du darauf verzichten kannst, ist dein Mann erste Wahl - wenn nicht, habt ihr ein Problem!

Es ist keine normale Beziehung mit Urvertrauen mehr - das kannst du nicht erwarten!

Und wenn dein Mann sagt, er weiss auch nicht, was in 10 Jahren ist (was dich verwundert hat), dann will er dir damit sagen, dass er nicht eine Selbstverständlichkeit für dich ist, dass auch er die Möglichkeit hätte, zu gehen, wenn er sich deiner Liebe nicht 100%ig sicher sein kann! Dass auch er sich nach Alternativen umsehen könnte! Er möchte, dass du um ihn kämpfst, ihm zeigst, dass sein ganzes Leiden (von dem du keine Ahnung hast) sich lohnt! Du auf solche Flirtegotrips verzichtest, du dich zu ihm bekennst! Lieber Zeit mit ihm verbringst, als mit Freundinnen, ....
Hättest du ihn nicht sooo verletzt, würde er dir Freiräume gönnen - nun ist das anders!

LG

03.02.2016 08:59 • x 2 #108


L
Fernsal, ich denke auch, dass du recht hast!
Wir sind uns unserer Unterschiede bewusst! Wir haben das gemeinsame Hobby Sport was wir aber kaum gemeinsam ausleben können weil da einfach starke trainingsunterschiede sind! Weiter gehen wir gerne ins Kino und spielen billiard, genießen lustige Abende mit Freunden...
Trotzdem sind die Unterschiede deutlich! Er ist extrem sparsam und hasst die Konsumgesellschaft! Ich würde am liebsten jeden Tag shoppen gehen! Ich bin eine kleine tussi in manchen Dingen, er ist eher der ehemalige *beep* der noch in Klamotten von vor 10 Jahren rum laufen würde, wenn wir nicht ab und zu gemeinsam shoppen gehen würden!
Ich bin extrem emotional, er ist sehr reserviert und immer auf die richtige Kommunikation bedacht!
Das sind aber Unterschiede, die uns in den letzten Jahren zu einem gewissen Mittelmaß verholfen haben!
Irgendwie ging so alles ganz gut!

Er war auch schon immer eifersüchtig, hat aber irgendwann angefangen die Eifersucht hinunter zu schlucken, bei mir kam das aber so an, als wäre ich ihm egal! Also habe in immer weiter versucht ihn eifersüchtig zu machen und er hat sich immer mehr verschlossen!
Darüber haben wir gesprochen! Er hat gesagt, er könnte teilweise sterben vor Eifersucht, wusste nicht, dass er mir durch das verbergen das Gefühl gibt, mich nicht mehr zu Begehren! Hat gesagt, er möchte seine Gegühle wieder raus lassen, das würde ihm auch selbst helfen!
Tja und nun ist es ins Gegenteil umgeschlagen! Und das bedrängt mich! Ich hab teilweise das Gefühl nicht mehr atmen zu können!
Er guckt mich total verliebt an, seufzt und macht mir immer wieder Liebesbekundungen! Ich kann nicht mal in Ruhe essen!
Klar genieße ich seine Zuneigung und Aufmerksamkeit, aber es ist mir auch manchmal echt too much!
Ich bekomm da richtig so einen Rappel und würd ihn am liebsten Weg stoßen und los laufen!
Es ist echt verzwickt! Trotzdem sind wir uns sicher, dass wir uns lieben! Er will unbedingt weiter machen und den ganzen Mist hinter uns lassen!
Aber ich denke auch, dass wir so langsam an einen Punkt kommen, an dem man gucken muss ob die Lebensvorstellungen wirklich noch zusammen passen und kompatibel sind!

03.02.2016 11:15 • #109


Bond66
@Lava
Ich habe hier schon extrem viel Mist gelesen. Nicht in diesem Thread, aber in diesem Forum.
Das jüngste Beispiel kommt von Elmadina.
Aber ich habe hier auch sehr viel gutes gelesen. Und auch der ein oder andere Fremdgeher hat dazu beigetragen.
Ich verurteile Dich nicht. Du bist auf einem richtigen Weg.
Fremdgehen ist so ziemlich das übelste, was man seinem Partner antun kann.
Irgendwo weiß das auch jeder Fremdgeher, wenn er auch noch so naiv tut.
Und eigentlich will man nicht den Menschen an seiner Seite verletzen und dennoch tut man es.
Es gibt also Gründe, die es zu ergründen gilt. Das können relativ banale Dinge sein oder auch sehr schwerwiegende. Das ist alles sehr individuell, wie auch das Fremdgehen selbst. Man kann eben halt auf verschiedenste Arten Fremdgehen.
Und Du fängst gerade an, die Gründe zu suchen.
Gegensätze ziehen sich an, sagt ein Sprichwort. Das stimmt zweifelsohne für den Anfang. Da ist alles spannend und anders. Aber sie stoßen sich eben auch ab, insbesondere wenn man in grundsätzlichen Fragen zu verschieden ist. Aber auch nach einer gewissen Zeit werden Gegensätze anstrengend, weil sie nicht mehr spannend sind sondern nur noch Kraft kosten. Man geht einfach zuviele Kompromisse ein.
Dauerhaft ist Zuviel Gegensätzlichkeit nicht gut. Eigentlich funktioniert es nur bei sehr starken Personen, die sich dann den nötigen Freiraum geben und eine Mindestschnittmenge erhalten bleibt.
Und genau da bist Du jetzt angekommen.
Dazu kommt natürlich das Dein Flirt Verhalten über Jahre Verletzungen aufgebaut hat in Form von Nadelstichen. Du hast nicht verstanden, wie sehr Dein Mann darunter gelitten hat.
Und irgendwie konntet ihr nie darüber so reden, wie es notwendig war.
Kann es sein, dass die Liebe zwischen Euch unterschiedlich verteilt ist ?
Warum bist Du fremdgegangen? Und vor allem , kamen Dir nie Zweifel, wenn Du nach dem S.x mit dem anderen nach Hause gekommen bist ?
Und wenn Dir diese Zweifel kamen, warum hast Du dann weiter gemacht ?
Diese Fragen solltest Du Dir beantworten, auch und gerade weil es jetzt „ too much ist, wie Du schreibst.

03.02.2016 17:56 • #110


F
Lava, ich kann dein Dilemma verstehen.
In einer langen Beziehung, in der die Partner grundverschieden sind, ist es immer irgendwo notwendig, Kompromisse einzugehen , zurück zu stecken, auf Bedürfnisserfüllung zu verzichten.
Wenn beide gleichermaßen bereit sind, das zu tun, kann es klappen. Gerade in der Verschiedenheit steckt ja auch eine gewisse Anziehung.

Aber erfahrungsgemäß ist es immer einer, der mehr zurück steckt als der andere . Über die Jahre baut sich so ein Ungleichgewicht auf.

Dieser Prozess verläuft schleichend und man ist sich dessen mmeist nicht bewusst. Deshalb bringt es auch keiner zur Sprache, es funktioniert doch alles soweit und es gibt ja auch noch viele Gemeinsamkeiten.

Und irgendwann platzt dann das Gebilde, z.B. in einer Affäre wie bei euch, wenn der Richtige dafür zur richtigen Zeit am richtigen Ort auftaucht. Wobei ich nicht sagen möchte, dass diese Bedingungen eine Affäre rechtfertigen, aber es geschieht trotzdem.
Dann ist der Schmerz groß für den Betrogenen und der Fremdgeher steht da mit Schuldgefühlen und versteht nicht, wie ihm das passieren konnte. Im günstigstem Fall lernt er daraus.

Erst jetzt redet man miteinander. Es kommt alles auf den Tisch, was sich in den letzten Jahren so angesammelt hat. Für manche zu spät, weil die Verletzungen zu groß sind.
Für andere ist es eine Chance, sich die Verhältnisse bewusst zu machen und einen Neuversuch zu starten.

Wenn man sich bewusst macht, welche Bedürfnisse einem wichtig sind und wo man bereit ist, gegebenenfalls zurück zu stecken, kann es sogar dauerhaft klappen. Wichtig ist, alles offen zu kommunizieren.

Es ist aber auch möglich, dass man dann feststellt, dass man doch zu unterschiedliche Bedürfnisse und Vorstellungen hat, die nicht unter einen Hut zu bringen sind.
Ob dann eine Trennung sinnvoll ist, hängt von mehreren Faktoren ab, sind auch noch Kinder da, ist das auch zu bedenken.

In diesem Prozess steckt ihr ja gerade mittendrin. Die Entscheidung, wie es mit euch weiter gehen soll, kann euch keiner abnehmen, aber ihr müsst es auch nicht übers Knie brechen.
Erstmal Ruhe reinbringen, die Verletzungen abheilen lassen, sich wieder annähern...die Zeit wirkt oft Wunder.

Aber wichtig ist : nie wieder in den alten Trott fallen, sonst kann sich auch das Drama wiederholen.

03.02.2016 19:25 • x 2 #111


L
@Helgehe
Ich verstehe deinen Ansatz, aber er passt nicht zu mir und auch nicht zu meinem Mann. Ich bin die letzten Wochen viel zu Hause gewesen und wenn ich unterwegs war, dann hatte es eigentlich nur etwas mit meiner Arbeit oder den Kindern zu tun. Meine Freizeit hat mir sehr gefehlt. Mein Mann weiß das und er hat mich sogar gebeten wieder weg zu gehen und mich mit Freunden zu treffen. Er sagte, er muss da durch weil das dazu gehört. Er möchte mich nicht einsperren und auch nicht das Gefühl haben, dass ich mich selbst seinetwegen einsperre.
Er weiß, dass mich das unglücklich machen würde und am Ende nur zu noch mehr Unmut, dann auf beiden Seiten führen würde.
Ich bin ihm sehr dankbar dafür, auch wenn ich weiß, dass es ihm schwer fällt. Er kämpft mit sich und wenn ich am Samstag nach Hause kommen werde (ich gehe tanzen), wird er bestimmt auch um 5 oder 6 Uhr morgens noch kein Auge zu getan haben. Aber wenn ich nicht gehe, ist uns auch nicht geholfen und das weiß er so gut wie ich.
Ich sehe das also nicht so, dass ich mein Anrecht auf meine Freiräume verwirkt habe.
Mein Mann ist trotzdem meine erste Wahl. Aber ich möchte mein Leben MIT ihm verbringen und nicht FÜR ihn und deshalb ist es mir ganz wichtig, dass sowohl er als auch ich auch Kontakte und Hobbies außerhalb unserer Beziehung haben.
Zum Glück stehe ich mit der Ansicht wie gesagt nicht alleine da, er sieht das ganz ähnlich und kämpft deshalb mit sich selbst. Aber er sagt auch, dass das sein Kampf ist und dass ich nichts tun kann um ihm zu helfen.

@Bond66
Das mit der unterschiedlich verteilten Liebe habe ich mich auch schon gefragt. Aber wie soll man sowas feststellen? Wir sagen beide, dass wir uns lieben und glauben es uns. Das reicht mir auch. Er sagt, er braucht mich und ich wäre alles für ihn. So etwas sage ich nicht. Aber ich weiß auch nicht wie das jetzt genau bei ihm gemeint ist. Wir würden auch wieder glücklich werden, wenn wir uns trennen würden. Da bin ich mir sicher. Aber wollen tu ich es trotzdem nicht, einfach weil ich glaube, dass er DER Mann für mich ist.
Warum ich fremdgegangen bin, weiß ich nicht so genau! Also mir hat auf jeden Fall Anerkennung von meinem Mann gefehlt, mir hat das Neue und Aufregende gefehlt!
Am Anfang fand ich es nicht schlimm, mein Mann und ich hatten mal die Abmachung, wenn irgendetwas passiert (Fremdknutschen oder auch ein ONS auf einer Party), behelligen wir den Partner damit nicht, solange es keine emotionale oder langfristige Sache ist, letztere beide sollten tabu sein.
Als Betrüger sollte man also mit seiner Tat selbst klar kommen und wenn das nichts mit der Beziehung zu tun hat, wird der andere da raus gehalten. (und ja, wir glauben beide, dass eine Beziehung nicht schlecht laufen muss um so etwas zu tun).
Also war es nach dem ersten Mal wo der andere und ich uns nur etwas heftiger (nach einer Party der Arbeit und deutlich angetrunken) geküsst haben, für mich noch keine große Sache. Das fing erst an, als die Geschichte dann weiter ging und er mir eine email schrieb und sich noch einmal treffen wollte. Da war der Punkt an dem ich wusste, wenn ich zusage, überschreite ich eine Schwelle.
Getan habe ich es trotzdem... irgendwie war die Neugier zu groß. Ich weiß, dass das keine Entschuldigung ist... ich fand diesen Mann einfach toll seit ich ihn das erste Mal gesehen habe. Nach dem ersten mal S. bin ich noch relativ gelassen gewesen und habe versucht es mir schön zu reden. Es wäre ja nur S. und keine große Sache... ich hatte dem anderen von Anfang an gesagt, dass ich meinen Mann liebe und ich weder auf der Suche nach einem neuen Papa für meine Kinder bin, noch irgendwelche Gefühle ins Spiel kommen sollen.
Nach dem zweiten Mal S. hat er mich dann so lange angestarrt und geseufzt, dass ich wusste, dass da doch Gefühle sind. Da war dann klar, dass es aufhören muss. Und so kam es.
Ich hatte nie vor es meinem Mann zu sagen, es war vorbei und ich wollte ihn nicht verletzten. Ist leider schief gegangen.
Das schlechte Gewissen kam irgendwie erst später. Immer wenn ich den anderen gesehen habe glaub ich!

@Fensal
Ja, ich glaube mein Mann hat über die Jahre noch mehr zurück gesteckt als ich. Das soll sich jetzt auch ändern. Das haben wir in letzter Zeit viel besprochen. Er wird mehr über seine Bedürfnisse mit mir sprechen und sie einfordern. Das habe ich eigentlich immer gemacht und er so gut wie gar nicht. Bei ihm führte das zum Rückzug und bei mir zu der Annahme, dass er mit seinem Haben ja ganz zufrieden scheint und damit zu Unzufriedenheit bei mir weil ich das nicht nachvollziehen konnte.
Jetzt wissen wir immerhin, dass wir beide unzufrieden waren. Wir wollen also gemeinsam daran arbeiten uns selbst lieber zu haben und den anderen mehr darin zu unterstützen was er möchte.
Ich habe auch Angst vor dem alten Trott, aber momentan nehmen wir uns sehr viel Zeit für uns, was gerade in Anbetracht der Arbeit allerdings echt eine Herausforderung ist. Das macht mir wiederum etwas Angst. Es soll ja nicht zum Zwang oder kräfteraubend werden.
So ganz haben wir den Mittelweg noch nicht gefunden denke ich.
Eine Trennung wollen wir jedenfalls beide vermeiden und können uns das auch beide momentan nicht vorstellen. Aber es gibt Tage, an denen bin ich mir der ganzen Sache nicht so sicher...

04.02.2016 20:11 • #112


Bond66
@Lava
So etwas in der Art dachte ich mir. Neugier, Anerkennung usw. Und das schlechte Gewissen wird weggedrückt.
Ok Dir zu gute halte muss man das Du es Vorgang allein beendet hast und Dich quasi freiwillig für Deinen Mann entschieden hast.
Aber am Ende des Tages ist der Ausgang allen Übels Dein Flirt Verhalten, gepaart mit dieser Beruhigungspille dieser unsäglich, naiven Verabredung.
Das was ihr da verabredet habt funktioniert natürlich in der Praxis eigentlich nie. Solche Sachen verabredet man ohne konkreten Anlass und ohne Vorstellung was da auf einen einprasselt.
Schwierig. Das neue und aufregende wird Dir Dein Mann nie bieten können. Das liegt in der Natur der Sache.

04.02.2016 21:40 • #113


Wurstmopped
Hey Lava, deine Aussage:
Warum ich fremdgegangen bin, weiß ich nicht so genau! Also mir hat auf jeden Fall Anerkennung von meinem Mann gefehlt, mir hat das Neue und Aufregende gefehlt! ..da gibst dir du ja zum Großteil selbst die Antwort!

Nun, wie soll dein Mann mit der Aussage umgehen? Also ich wäre zutiefst beunruhigt! Warum das?
Das weiß ich nicht genau , Lava, entweder bist du dir der Ursache bewußt und Willens daran zu arbeiten, oder du verdrängst weiter und bist eigentlich dazu verdammt, in Zukunft weider mal das Neue und aufregende zu suchen!
Du drückst die Verantwortung in die Richtung deines Mannes, Also mir hat auf jeden Fall Anerkennung von meinem Mann gefehlt...., nun bedeutet doch, wenn mein Mann sich heir nicht reinhängstt, dann laufe ich wieder Gefahr fremdzugehen!
Unabhängig von der Vorgeschichte hast du damals eine bewußte Entscheidung getroffen! Du hast betrogen! du hast es für dich entschieden, vorher gewertet und bewertet und dein Mann ist als Gesamtpaket zu diesem Zeitpunkt eben nicht die Nr. 1 gewesen! Alles was euch verbindet, verbunden hat, ...die gemeinsamne Jahre,das alles konnte dich nicht abhalten! Was sagt dir das?
Ich denke, das könnte dir in Zukunft wieder passieren! Wahrscheinlich ist dein Mann sich dessen auch sehr bewußt! Und wenn Du mal wieder bis früh Morgens tanzen gehst, tja da hat dein Mann halt Kopfkino...
Hier dann auf deine Freiheit zu pochen, nun ja kann man machen, ich denke aber ein wenig mehr Empathie wäre heir schon angebracht! Nicht falsch verstehen, aber wenn man versucht einen Großbrand zu löschen, dann sollte man mit dem Öl vorsichtig umgehen!

05.02.2016 09:31 • x 1 #114


H
Wahre Worte!

Hallo Lava!

Die Betrüger wollen so schnell wie möglich Alltag, nicht mehr darüber nachdenken, die Vergangenheit abhaken.
Und sie wundern sich, dass sie die Freiheiten, die sie früher hatten, nicht mehr genießen sollen/dürfen.
Wieso, sie sind doch wieder bei ihrem Partner, haben sicher auch versprochen, sowas nie wieder zu machen.
Das Urvertrauen ist aber weg, uns in die Augen gucken und trotzdem lügen konnten sie auch.
Und da hilft nur Zeit und die Unterstützung durch den Fremdgeher, Vertrauen wieder aufzubauen.
Bei uns funktioniert das auch, wenn ich mal einige Monate zurückschaue, hat sich da sehr viel getan und macht auch mein Leben wieder lebenswert. Wenn du diese Freiheiten jetzt schon wieder wahrnimmst, leidet dein Mann unheimlich. Das ist kontraproduktiv, wenn ihr eine gemeinsame Zukunft leben wollt. Freiheiten und Zeit für sich sind wichtig, ganz klar. Aber in dieser Phase sollte der Partner im Mittelpunkt stehen, soviel Leid wie möglich von ihm fernhalten und seinen eigenen Egoismus hinten anstellen. Es muss sich was ändern in/mit der Beziehung!
So weiter wie vorher, nur bisschen besser miteinander umgehen - das funktioniert nicht, noch nicht.
Schon möglich, dass ihr in ein paar Jahren an dem Punkt seid und das kann dann auch so funktionieren.
Wie die Schmetterlingszeit vergeht auch die Schmerzzeit - man kann sie verkürzen oder verlängern.
Nach beiden Phasen ist eben mal Alltag. Dass der Vergleich etwas hinkt, ist mir klar (wegen der unterschiedlichen Gefühle, an die man sich erinnert), aber beide Phasen gehen irgendwann vorbei - was wir daraus machen, liegt an beiden Partnern, was man daraus lernt, mehr oder weniger auch, aber da sollte die Erkenntnis beim Betrüger wohl größer und eindeutig sein - nochmal geht nicht! Und nicht nur wegen meinem Leid würde das meine Frau nicht nochmal tun/zulassen. Auch wegen sich selbst, das möchte sie nicht nochmal durchmachen!
Das hat sie von Anfang an gesagt, du sicher auch, aber dass es der Partner auch glauben und erkennen kann, das dauert lange und liegt viel an deinem Verhalten, deiner Rücksichtnahme wegen seiner verletzten Gefühle.

LG

05.02.2016 12:18 • x 2 #115


Wurstmopped
Zitat von Helgehe:
Wie die Schmetterlingszeit vergeht auch die Schmerzzeit - man kann sie verkürzen oder verlängern.
Nach beiden Phasen ist eben mal Alltag.
Dass der Vergleich etwas hinkt, ist mir klar (wegen der unterschiedlichen Gefühle, an die man sich erinnert), aber beide Phasen gehen irgendwann vorbei - was wir daraus machen, liegt an beiden Partnern, was man daraus lernt, mehr oder weniger auch, aber da sollte die Erkenntnis beim Betrüger wohl größer und eindeutig sein - nochmal geht nicht!

LG


Sehr interessanter Aspekt, da frage ich mich jetzt wirklich, ist ein Alltag überhaupt noch möglich!
Ich denke nein! Und daher sollte er auch nicht angestrebt werden!
Ersten weil beide Partner mit unetrschiedlichen Vorraussetzungen in die neue Bezeihung starten und es einen Alltag im klassischen Sinne nicht mehr gibt, die Beziehung ist zu sehr belastet!
Zweites ist ein guter Umgang mit dieser Tatsache, dass man die Beziehung eben so intensiv und aufmerksam führ, dass sich der Alltag wie in der Vergangenheit nicht mehr einstellt!
Das bedeutet aber auch ein Stück weit, eine Ehe auf der Therapiecouch oder anders formuliert, diese Leichtigkeit in der Beziehung die man aus Vergangenheit kennt, diese wird es so nicht mehr geben!

Nun man kann auch versuchen es zu verdrängen und den Alltag siegen lassen, nur das führt aus meienr Sicht in die nächste Beziehungskatastrophe..

05.02.2016 12:37 • #116


Bond66
Ok wurstmopped.
Und nun ?
Bist Du schon gegangen oder hast Du im Augenblick eine Depriphase und sinnierst , wann Du die Koffer packst ?

05.02.2016 12:53 • #117


H
Zitat:
....
Das bedeutet aber auch ein Stück weit, eine Ehe auf der Therapiecouch oder anders formuliert, diese Leichtigkeit in der Beziehung die man aus Vergangenheit kennt, diese wird es so nicht mehr geben!

Nun man kann auch versuchen es zu verdrängen und den Alltag siegen lassen, nur das führt aus meienr Sicht in die nächste Beziehungskatastrophe..


So ein bisschen Ehe auf der Therapiecouch ist es sicherlich noch - und auch das mit der Leichtigkeit ist schwierig.
Aber ich weiss nicht warum, auch wenn es mir, noch nicht immer, wieder richtig gut geht. Aber die Selbsttherapie (und eure ) hilft, damit es besser wird. Und ich bin selbst überrascht, dass sich die Leichtigkeit manchmal wieder einstellt - also kann auch das wiederkommen. Nicht ganz so wie unbelastet, mag sein, aber ausreichend um sich gut zu fühlen, mit dem Partner zu lieben und zu leben. Und eine neue Liebe würde ich mit meinem Misstrauen aus der Erfahrung und weil ich die Frau ja gar nicht kenne, wohl sowieso kaputtmachen. In meiner Beziehung bin ich mir sicher, dass es sowas nicht nochmal gibt! Und das ist auch was wert, denn so eine Enttäuschung nochmal durchzumachen, dafür fehlt mir die Kraft! Mir ist es lieber, meine Frau hat sich letztendlich für mich entschieden (die Gründe, warum das passieren konnte sind uns klar und da kam eben auch vieles auf einmal - eine Verkettung unglücklicher Umstände, und ja, ich weiß, dass es trotzdem eine Willensentscheidung ist! Aber Hauptsache ich kann es verstehen), auch besser fürs Ego, als wenn ich mit einer Neuen vielleicht das Gleiche erlebe. Dann hätte ich ein größeres Problem mit mir selbst und wohl Depressionen, die ich nicht in den Griff bekomme. Und nun bitte nicht zerpflücken und schreiben, ich bleibe nur aus Angst - ich habe Liebe gespürt nach Aufdeckung, das Gefühl war verschüttet damals - war auch ein Grund.

Ich sehe noch keine Beziehungskatastrophe am Horizont!

Bitte jetzt nicht alles kommentieren. Es geht ja hier nicht um mich, sondern darum, anderen vielleicht mit seinen Gedanken einen Weg zu zeigen oder zum nachdenken anzuregen.

Sorry, dass es wieder sooo lang wurde.

LG an alle!

06.02.2016 13:04 • #118


L
Also in unserem Fall ist es ja nicht der Betrüger, der unbedingt Normalität und Alltag möchte, sondern der Betrogene!

Ich habe ja Interesse zu sprechen und aufzuarbeiten, zu verbessern und hinterfragen.
Leider ist mein Mann da zur Zeit nicht bereit zu.

Ich komm mir echt schlecht vor, wenn ich nicht da bin, wenn ich mich ihm gegenüber so verhalte, als wäre nichts gewesen! Mein Bedürfnis ist, mich am liebsten jede Minute zu entschuldigen, für ihn da zu sein, bei ihm zu sein! Aber das möchte er ja nicht!
ER möchte Normalität! So wenig wie nötig über das Geschehende sprechen! Ich soll wieder weg gehen und meine Freiheiten nutzen!
Alles andere würde uns auf Dauer nicht glücklich machen!
Also nicht ich poche hier auf meine Freiheit! Ich hoffe eher, dass ich sie auch wirklich genießen kann weil ich mit den Gedanken zu Hause, bei meinem Mann bin!

Wir hatten gestern eine Unterhaltung! Er hat mich gefragt, ob ich ihm absichtlich weh getan habe!
Hat mich erstaunt, dass er von sich aus das Thema angefangen hat. So konnten wir endlich mal wieder sprechen... Am Ende war ich es wieder die in Tränen ausbrach und ihm meine Zweifel über den Umgang mit der Situation mitteilte!
Dass ich weder weiß, was er denkt, was seine Bedürfnisse sind, was er von mir erwartet... Er sagt, alles ist gut... Nur fühlt es sich für mich nicht gut an und ich weiß nicht was ich noch glauben soll!
Ich soll heute Abend tanzen gehen, aber ich merke seine Anspannung wenn es um den Abend geht! Wenn ich frage, ob es ganz sicher ok ist und dass ich das auch lassen kann und wir uns einfach gemeinsam einen schönen Abend machen, sagt er, das möchte er nicht! Ich soll tanzen gehen...
Ich habe mir schon überlegt mir eine Ausrede einfallen zu lassen weshalb ich nicht gehe, so dass ich nicht gehen muss und er nicht derjenige ist (oder sich als derjenige fühlt), weswegen ich bleibe!

Gestern kam das dann alles raus gesprudelt!
Seine Antworten waren so in etwa: wir sind auf einem guten Weg, es braucht einfach Zeit, ich liebe dich!

Es hat sich also nicht wirklich was geändert!
Ich Ärger mich ehrlich gesagt auch, dass ich überhaupt was gesagt habe und mich nicht zurück halten konnte!

06.02.2016 13:15 • #119


Wurstmopped
Hallo Lava....für mich hört sich das so an als ob dein Mann für sich einen Weg gefunden hat damit umzugehen.
Es ist aber nicht euer gemeinsamer Weg!
Das gerne dir bewusst alle Freiheiten lässt dich sogar auffordet , dass fundierte nutzen sollst. ..hmmm
Vielleicht eine Art Therapie für ihn dich bewusst der Angst aussetzen um sie dann auf Dauer besiegen zu können. .eine Art sich selbst zu befreien?

06.02.2016 14:15 • #120


A


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