Hallo Daniela!
sie kommt in einer Woche zurück, genau an dem Tag, an dem ich operiert werde. Da er meine Angst deswegen kannte, will er mittlerweile wohl diesen Tag frei nehmen, um bei mir zu sein, wenn ich aufwache.
Ich glaube, diese Angst, was passiert, wenn sie sich wiedersehen, hab ich nur ein bisschen, weil er mir immer wieder sagt, dass sich sein Gefühl komplett verändert hat und es für ihn ünerhaupt nicht mehr wichtig ist, wie sie reagiert. Für ihn zählen jetzt nur wir zwei. Ich denke schon, dass er das ernst meint, aber trotzdem tue ich mich sehr schwer damit, damit zu leben, dass er sie jeden Tag sieht. Vielleicht ist es jetzt bei mir auch doch die verletzte Eitelkeit, die im Moment so im Vordergrund steht. Ich hasse sie auch wieder, die ganzen letzten Wochen hatte ich dieses Gefühl nicht mehr. Und ich will nicht, dass sie denkt, er hat SIE wirklich geliebt und bleibt nur aus Vernunftsgründen bei mir. Ich will, dass sie weiß, dass sie nur was zum trösten war, aufgrund seiner Verletzung durch mich, weil er ja geglaubt hat, ich liebe ihn nicht und sie ihm das Gefühl gegeben hat, das Männer das eben brauchen.
Ich will, dass sie ewig ein schlechtes Gewissen hat, sich in eine Familie reingedrängt zu haben!
Keine Ahnung, ob es mir dann wirklich besser gehen würde, denn natürlich weiss ich, dass er Schuld ist, er hat alles so geschehen lassen und solange nicht STOP gesagt und ER hat mich aufgegeben.
Aber wie gesagt, bei mir stehen jetzt wahrscheinlich mein verletztes Ego und das Unverständnis über das ganze Ausmaß im Vordergrund, deshalb kann ich diese ganzen Gedanken im Moment wahrscheinlich nicht verdrängen.
Gestern hab ich tatsächlich in seinem Auto nach Haaren von ihr gesucht, weil mich immer noch brennend interssiert, auf welchen Sitz sie es getrieben haben, auf meinem oder auf dem Rücksitz? Dazu hätte er vorher die Kindersitze rausmachen müssen, also wäre es auch noch bewusst geplant. Das ist eigentlich noch schlimmer, als wenn sowas spontan aus der Leidenschaft raus entsteht, weil so hätte ja eigentlich sein Gehirn noch einsetzen können.
Ich weiß im Moment echt nicht, wie ich mal verzeihen könnte, bis vor einer Woche hätte ich das noch so sehen können wie du, Daniela.
Da hab ich auch gedacht, ich nehme das JETZT und denke weder an die Vergangenheit noch an die Zukunft. Ich hätte es sogar noch positiv gesehen, weil ich eben dadurch aufgewacht bin.
Aber nach meinem Umbruch für mich selbst und mit dem Gefühl, dass ich es verdient habe, richtig glücklich zu sein, fällt es mir schwer, zu glauben, dass ich mit ihm wieder richtig glücklich werden kann, eben weil es mir vielleicht nicht gelingen wird, zu verzeihen.
Im Moment schaffe ich es allerdings wieder, mir die Kinder anzuschauen und allein schon dafür zu sagen, es lohnt sich, es zu versuchen.
Andererseits habe ich ja nun aber gelernt in den letzten Wochen, dass mein Glück nicht hinten an stehen sollte!
Vielleicht war der Zeitpunkt, an dem er sich besonnen hat, einfach wirklich ein wenig zu spät, ich war vielleicht wirklich schon einen Schritt zu weit!?
Morgen hab ich einen Termin bei meiner Lebensberaterin, ich hoffe, ich kann durch sie neue Einsichten gewinnen, das war ja bisher eigentlich immer so.
03.07.2012 08:25 •
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