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Mein Mann sucht ständig pubertäre Reibung - wie damit umgehen

M
Liebe Nina,

nein, ich weiß, dass mir mein Kind keiner wegnehmen will und wird. Aufgrund meiner Krankheit kann ich oft nicht mit ihm allein sein. Zb Nachts bleibe ich nie mit ihm allein, da ich zweitweise handlunsgunfähig bin und mich dann nicht kümmern kann, wenn er erwacht.
Das bedeutet, dass ich meinen Mann brauche, denn wenn er hier ist, dann kann ich mich engagieren- bis es eben nicht mehr geht.
Mein Kind müsste ich dann erstmal in der Familie meines Mannes belassen, da seine Oma zugleich Tagesmutter ist und mein Mann auch dorthin ziehen würde- vorrübergehend.
Es ginge nicht anders.

17.01.2012 16:36 • #61


A
Zitat:
da ich zweitweise handlunsgunfähig bin und mich dann nicht kümmern kann


du bist es nur zeitweise merle - und deine handlungsunfähigkeit ist eine selbstgemachte - und du selbst kannst sie ändern und da aussteigen - stück für stück kannst du dich daraus auch wieder befreien - bis dahin könntest du versuchen erstmal lösungen zu finden - die dir das leben erträglicher machen - dann werden auch automatisch deine ängste erträglicher !

du weisst genau - das du diese angst nicht haben brauchst - also vertraue dir - dann schaffst du es !

wie sieht es mit einer mutter-kind-kur aus ?

17.01.2012 16:43 • #62


A


Mein Mann sucht ständig pubertäre Reibung - wie damit umgehen

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M
Liebe Alena,
eine Kur mit meinem Schatz ist ja genau dass, was die schlimmste Situation wäre. Ich wäre allein mit ihm. Sicher, da hat man Unterstützung, aber ja nicht am laufenden Band. Dazu müsste ich dort erstmal ankommen. Fremde Umgebung, fremde Menschen.
Ja, die Angst ist selbstgemacht. Deswegen ist sie so bedrohlich- ich kann nicht vor mir weglaufen
Wenn die Attacken da sind, dann erstarre ich. Ich muss mich übergeben, kann kaum atmen, habe todesangst. Sie halten grausame Stunden an. Manchmal Nächtelang. Die einzige Erlösung bringt der Erschöpfungsschlaf. Nach einer Attacke bin ich den ganzen nächsten Tag so erschöpft, dass ich kaum aufstehen kann.
Dazu die Spuren, die Angst an meinem Körper hinterlässt. Zehn Jahre sind eine enorm zermürbend lange Zeit

17.01.2012 16:48 • x 1 #63


Drops07
Zitat:
zwei menschen, die nicht wirklich beziehungsfähig sind


Ich würde nicht mal sagen das jeder für sich nicht Beziehungsfähig ist, es mag schon sein das beide mit einem anderen Partner sehr wohl Beziehungsfähig sind.

Nur haben diese beiden Menschen eben so unterschiedliche Entwicklungen durchlebt, so unterschiedliche Kindliche Erfahrungen gesammelt das sich sich zwei völlig verschiedene Characktere entwickelt haben. Ein Mensch welcher z.B. immer Pünktlich ist, dem Pünktlichkeit sehr sehr wichtig ist, dieser wird niemals mit einem Unpünktlichen Menschen auf Dauer klar kommen, Liebe hin und Liebe her....diese beiden würden sich kaputt spielen. Ähnlich dem Konto Problem.

Tauchen nun so einige dieser Beispiele in der Beziehung auf wird dies ein Selbstläufer wo niemand richtig Glücklich werden kann. Selbst Kompromisse und Annäherung wird da nur Kurzeitigen Erfolg haben da man sich im Grundcharackter welcher sich im Kindesalter entwickelt hat nicht in dem Maße ändern kann das es dem anderen Gerecht werden wird.

Trifft jeder dieser beiden aber auf einen Menschen welcher Ähnlich Strukturiert ist, welcher Ähnliche Einstellungen und Sichtweisen in wichtigen und lebensnotwendigen Belangen mitbringt kann wieder jeder in dieser Form Beziehungsfähig sein und dann fallen Krümelmonster gar nicht mehr auf oder verursachen evtl. sogar ein Schmunzeln, dann liebt man nähmlich diese vermeintlichen Schwächen am Partner weil einfach die Grundstruktur stimmig ist.

Man spricht ja immer vom berühmten Deckel welcher zum Topf passen sollte. Bei den beiden ist entweder der Topf zu groß oder der Deckel zu klein, es passt einfach nicht und dies kann man auch nicht passend machen, zumindest nicht so einfach.

Dies wäre Sau Schwere Beziehungsarbeit, mit dem Knacks welche diese schon hat, mit den Mustern welche da ablaufen und der Krankheit im Hintergrund eine völlig überfordernde Aufgabe denke ich.

17.01.2012 17:04 • #64


Drops07
Zitat:
Ja, die Angst ist selbstgemacht.


Wenn sie selbstgemacht ist, dann kannst Du sie selber auch wieder weg machen.

17.01.2012 17:07 • #65


M
Danke Drops, für deine tollen Antworten.
Ich bin bereit harte Beziehungsarbeit zu leisten. Wenn ich nur wüßte, wie sie konkret aussieht.
Klar, unsere Situation ist verworren und schwierig, wegen meiner Krankheit noch zusätzlich.
Ich will ja lernen, mich selbst zu lieben.
Ich will ja auch lernen, mich unabhängig zu machen.
Ich will auch lernen, meine Angst wieder weg zu machen.

Aber ich weiß und weiß einfach nicht wie.
Ich hasse es. Ich bin nicht dumm, aber ich bin so furchtbar planlos, was mich betrifft. Ich versuche Alena wirklich zu folgen, wenn sie von Selbstliebe spricht. Aber vieles, was Alena schreibt klingt für mich wie chinesisch- von wahrer Liebe. Ich begreife, dass es gut ist, was geschrieben wird.
Aber die Wahrheit ist, dass ich mich selbst nicht mag. Ich kann nicht begreifen, wie man sich selbst lieben kann. Ich weiß, dass es sein muss, dass es richtig ist. Aber ich funktioniere einfach nur.
Hier und da fühle ich auch mal was. Aber meistens ist es Angst.
Ich seh einfach in keine Richtung Auswege.
Ich kann einfach nichts anfangen mit Liebe.
Mein Körper soll funktionieren und wenn er funktioniert, dann mache ich solange weiter, bis es nicht mehr geht (man muss ja mal ausnutzen, wenns mal möglich ist).
Ich kann mir zu anderen gute Gedanken machen, kann mich gut analysieren, aber da hört es dann auf.
Bildlich gesprochen rattert mein Hirn, aber mein Herz- keine Ahnung, ob ich eins habe.

Lg Merle

17.01.2012 17:15 • #66


Drops07
Zitat:
Ich bin bereit harte Beziehungsarbeit zu leisten. Wenn ich nur wüßte, wie sie konkret aussieht.
...
Ich will...
Ich will ...
Ich will...


Lies Dir genau das noch einmal durch! Ich will, ich will, ich will.....Sorry Merle, ihr seid Partner, ihr solltet ein Team darstellen, ein Handlungsfähiges Bündniss zweier Menschen....es müsste als aller erstes mal dort stehen WIR WOLLEN bevor Du überhaupt ansatzweise darüber nachdenken kannst harte harte Beziehungsarbeit zu leisten!

Und glaub mir, dann wüsstet ihr wie sich gewisse Dinge konkretisieren ließen, an welchen Punkten ihr ansetzen müsstet und welche Belange sehr sehr wichtig für Euer TEAM sind. Ihr handelt nach meiner Einschätzung aber wie autarke Personen welche sich jeweils in Abhängigkeit zum jeweils anderen befinden.

Ihr habt einfach unterschiedliche Denkstrukturen, an der Stelle zählt nicht mehr nur der Wille und die Liebe sondern es bedarf einer realistischen Einschätzung auf beiden Seiten der Umsetzbarkeit Eures (bisher ja nur Deines) Plans der Beziehungsrettung.

Der Weg kann nicht sein, sich hinzusetzen einen Abstrich nach dem anderen bei sich selber zu tun, weil dann kommt nähmlich genau das raus was Du gerade durchlebst, Selbstzweifel, Unzufriedenheit, fehlende Selbstachtung und entfernen jeglichen Selbstwertgefühles.

Zitat:
Aber die Wahrheit ist, dass ich mich selbst nicht mag. Ich kann nicht begreifen, wie man sich selbst lieben kann.


Und da liegt dann auch schon der Schlüssel zu Deiner Selbstliebe, wie um alles in der Welt möchtest Du Dich selber mögen wenn Du ein Grundbedürfniss nach dem anderen Dir selber in Abrede stellst?

Du versuchst Deinen in der Kindheit entwickelten Grundcharackter zu verbiegen, zu verändern, schraubst und drehst daran rum und nun stehst Du da und magst Dich selber nicht mal mehr. Warum? Weil Du nicht mehr Du bist sondern ein angepasstes häufchen Elend welches nun aufschaut zum Partner und sich fragt warum mag er mich denn nicht mehr.

Du müsstest begreifen das Du bist so wie Du bist, das nix und niemand Dich anpassen, verändern und verschieben kann. Und genau so wie Du bist kontest Du scheinbar eine lange Zeit Deines Lebens gut auskommen. Nun stehst Du da, suchst Dir nicht etwas den passenden Deckel zu Deinem Topd sondern beginnst damit Deinen Topf zu verändern welchen Du im laufe Deines Lebens lieben und schätzen gelernt hast. Dieser Topf wird im Anschluss aber so verdellt und verbeult sein das Du diesen als Minderwertíg und Nutzlos empfindest und genau dieser Prozess ist bei Dir im Gange.

17.01.2012 17:50 • #67


A
Zitat von Drops07:
Ich würde nicht mal sagen das jeder für sich nicht Beziehungsfähig ist, es mag schon sein das beide mit einem anderen Partner sehr wohl Beziehungsfähig sind.


Drops

ich kann dir schon zum teil zustimmen - tatsächlich würde es Merle mit einem anderen Partner, der ihr die Sicherheit - geregeltes-ordentliches Leben - bieten könnte - leichter fallen ihre Ängste zu überwinden - aus ihrer Angst auszusteigen - sie hat sich aber - trotz vorheriger erfahrungen - genau diesen mann ausgesucht - einen partner zum ehemann (unbewusst) gesucht, der ihre ängste noch schürt und sie sie deshalb aufrecht erhalten kann.

ihre ängste haben einen hintergrund !

beide haben sich getäuscht - die tolle, taffe, analytische Merle und der tolle, aktive jetzt Ehemann - sie haben sich nicht wirklich gezeigt wegen ihrer ängste - die kamen erst zum vorschein - als der alltag es unmöglich machte sie weiter zu unterdrücken - jetzt sehen sie das Chaos.

du hast auch recht - beziehungsangst würde auch passen.

aber wenn ich liebe nicht fühlen kann - kann man auch den anderen nicht fühlen - erst recht nicht wenn er mich in seinen spiegel (-nicht-liebe) schauen läßt !
deshalb schrieb ich beziehungsunfähig - unfähig in sich selbst die liebe zu spüren und damit unreif für liebe zu sein!

was passiert denn - wenn das nicht vorhanden ist ?
man projeziert, hat erwartungen an den anderen, der uns das geben soll - was wir GLAUBEN selbst nicht in uns nicht zu haben - weil wir innerlich das gefühl haben nicht liebenswert zu sein !

ein leben ohne liebe macht nun mal angst-panik !
auch wenn es sich für dich hier was ich schreibe alles romantisch anhören mag - für mich ist es so.
das habe ich leider selbst auch erst sehr spät erkannt - aber nicht spät genug!

PS : sie schrieb hier von sich selbst - dazu gehört ihr WILLE ! sie muss wirklich daraus kommen wollen - alles was Merle hier wegen ihrer angst vorgibt - ist schon verständlich - und es sind aussreden wichtiges nicht umsetzen zu müssen - hier mal klartext ! und klar ihr Ego in der partnerschaft umzusetzen ist auch dabei ... das sind nur nebenschauplätze - arenen in denen ihr täglicher kampf stattfindet !

17.01.2012 17:53 • #68


Drops07
[quote:7s.7q3a]unfähig in sich selbst die liebe zu spüren und damit unreif für liebe zu sein! [/quote:7s.7q3a]

Das mag richtig sein, nur ist es eine Momentaufnahme, derzeit ist Merle unfähig liebe zu spüren, sich selber zu lieben und damit scheinbar unreif für Liebe. Aber, diese Eigenschaften (gerade unsere Gefühlswelt, dies unlogisch und nicht nachvollziehbar scheint) ist von außen sehr sehr leicht beeinflussbar.

Schaffe ich es nicht einen Menschen mit Logik und Taktik zu beeinflussen, auf der Gefühlsebene habe ich 99% Erfolgschancen. Es mag also durchaus so sein das Merle vom Grunde her in der Lage ist Liebe zu spüren aber äußere Einflüsse ihr diese Fähigkeit nehmen.

[quote:7s.7q3a]auch wenn es sich für dich hier was ich schreibe alles romantisch anhören mag - für mich ist es so.[/quote:7s.7q3a]

Es ist mit Sicherheit richtig was Du schreibst, das denke ich auch so nur gehört Liebesbeziehung und Paarbeziehung zusammen, das eine kann ohne dem anderen nicht funktionieren. Wir Menschen sind von der Gefühlswelt nun mal nicht dafür geschaffen allein zu bleiben. Was ich eigentlich damit sagen möchte, sobald es in der Paarbeziehung aufgrund von diversen Problemen und oder Störungen nicht funktioniert, kann auch die Liebesbeziehung (auch zu sich selber) nicht mehr funktionieren und umgedreht ist es ebenso, funktioniert die Liebesbeziehung nicht richtig, funktionert auch die Paarbeziehung nicht mehr.

17.01.2012 18:19 • #69


A
Zitat von Merle1984:
Liebe Alena,
eine Kur mit meinem Schatz ist ja genau dass, was die schlimmste Situation wäre. Ich wäre allein mit ihm. Sicher, da hat man Unterstützung, aber ja nicht am laufenden Band.

Wenn die Attacken da sind, dann erstarre ich. Ich muss mich übergeben, kann kaum atmen, habe todesangst.


genau das würde dir sicher gut tun - mal abstand zu bekommen
ruhe zu finden - zu sich selbst zu finden. neue kraft tanken.
es gibt dort therapeuthische hilfe und nachtlingeln !

was macht die angst ? die todesangst mit dir - sie nimmt dir die luft! in wahrheit nimmst du sie dir selbst weg - weil dein leben immer enger wird - es dreht sich nur noch im deinen mann und krümel !

du machst auch deine angst selbst - die angst findet in deinem kopf - im gehirn statt - und gibt die impulse an die organe weiter - das sind neuro-vegetative funktionsstörungen - unangenehm - aber nicht bedrohlich oder tödlich - nicht mehr und nicht weniger - du wirst daran nicht sterben !

was könnte denn schlimmstensfalls passieren - du bist körperlich fit ! ?

gegen-argumente werden dich nicht weiterbringen - du musst in die handlung kommen - damit du erfolge verspürst - dadurch wirst du langsam immer selbstsicherer.

17.01.2012 18:22 • #70


M
Hallo ihr Lieben,
toll, dass ihr soviel schreibt.
Ich bekomm grad nichts mehr in meinen Kopf rein, bin so müde. Ich les mir alles Morgen nochmal durch. Danke an euch alle.
Merle

17.01.2012 18:29 • #71


A
Zitat:
Das mag richtig sein, nur ist es eine Momentaufnahme, derzeit ist Merle unfähig liebe zu spüren


DROPS

ich habe mich da auf Merle bezogen - sie schrieb genau davon - das sie es nicht kann - nicht erfahren hat - und sich deshalb selbst nicht annehmen kann.

ein liebevoller partner an der seite kann - wenn er ihr den spiegel liebe vorhält - sie damit wieder in berührung bringen - sie kann sich selbst darin erkennen - ich habe leider den eindruck - das ihr dieser spiegel mit diesem partner - bisher verborgen blieb ...

17.01.2012 18:29 • #72


A
ich hatte früher auch schlimmste panikattacken, bis ich nach jahren

schrecklichster angst so erschöpft davon war,

daß ich dachte,

dann passiert es eben ...das schlimmste was ich fürchte...komm

ruhig...ich gebe auf....

ich habe aufgehört mich dagegen zu wehren, gegen meine eigene angst,

und war bereit alles zu akzeptieren,

in dem moment war es vorbei.....

danach war ich wie ausgebrannt, und mußte erst wieder lernen zu

fühlen...

aber ich bin wirklich mutig geworden....

17.01.2012 19:07 • #73


A
Zitat von annelia:
ich hatte früher auch schlimmste panikattacken, bis ich nach jahren


dann passiert es eben ...das schlimmste was ich fürchte...komm

ruhig...ich gebe auf....

ich habe aufgehört mich dagegen zu wehren, gegen meine eigene angst,

und war bereit alles zu akzeptieren,

in dem moment war es vorbei.....


genauso gehts ! akzeptieren - loslassen - fallen lassen in die angst - dann ist sie weg!

solange ich versuche meine angst zu unterdrücken, sie zu bekämpfen verstärkt sie sich - weil sie zusätzlich noch für anspannung sorgt.

wenn ich mich darein fallen lasse - löst sie sich auf - dann bin ich durch meine angst hindurch gegangen und komme wieder an meinen kern.

übringes das gilt auch für trennungsängste-verlassenheitsängste - für alle gefühle !

17.01.2012 19:16 • #74


M
Guten Tag Drops.

Naja, die Dinge die ich aufhezählt habe- bis auf die Beziehungsarbeit- betreffen ja nun auch eher mich. Ich wollte damit einfach mein Verantwortungsgefühl ausdrücken, um Sätzen entgegen zu beugen wie DU willst deinen Mann verbiegen!.

Du hast völlig recht! Das wir als Team arbeiten und nicht autark, oder eben sogar gegeneinander kommt selten vor. Irgendwie muss ich traurigerweise auch sagen, dass ich da kein Vorbild habe, was mich inspirieren könnte. Weder meine Eltern, noch irgendein Paar das ich näher kenne strahlt dieses WIR- Gefühl aus. Oder ich hatte dafür bislang kein Blick.

Du hast auch mit allem anderen Recht. Realistische Einschätzung. Aber ist dazu irgendein Paar fähig, was in einer Krise steckt? Nicht, dass ich glaube, dass es soetwas gar nicht gibt- aber grundsätzlich spielen dabei doch fast immer Wünsche und Hoffnungen eine große Rolle. Davon abgesehen, dass zum Realismus objektivität gehört. Schwer, den aufzubringen, wenn man mitten drin steckt.
Ich hab mir bisher immer zugetraut, dass ich Lösungen finden werde.

Ne, also ich schaue weder zu meinem Partner auf (was ja auch sein größtes Problem ist) noch kann ich mich großartig verbiegen (was mein Problem ist, weil der Wille da ist, die Gefühle aber eben ständig Wut produzieren etc.).
Und ich frage mich auch nicht im geringsten, warum mein Mann mich nicht mehr mag. Ich weiß, dass er mich bewundert und immer noch sehr liebt. Er sich aber fragt, was dass nun bringt, wenn er mich nicht als Frau haben kann. Nicht nur auf den S. bezogen, sondern eben auf Mann- Frau- Ebene.

Drops, ich bin NIE gut ausgekommen. Ich war als Kind todunglücklich, hatte eine Menge Ängste, hatte nie auch nur einen Hauch von Selbstwertgefühl und habe auch noch nie glückliche Beziehungen geführt. Im Gegenteil!
Ich will mich weiter entwickeln und unabhängig von meinem Mann gewisse Dinge lernen, die aber für unsere Partnerschaft auch wichtig wären.

Lg Merle


Liebe Alena,

wahnsinn, wie bestimmt Du das Wort Sicherheit aufgreifst. Ja, dass stimmt. Das ist ein riesiges Bedürfnis. Ich will keine Angst haben wieder belogen, betrogen zu werden. Ich will mich auf ein Wort verlassen können. Das alles kann mein Mann mir wenig geben.
Wir haben schonmal unsere Bedürfnisse aufgelistet, an erster Stelle bei mir Sicherheit, bei meinem Mann Nähe. Lustig, denn ohne Sicherheit und mit den ständigen Verletzungen kann ich keine Nähe mit ihm teilen.

Aber würde ein Mann mir Sicherheit geben, dann wäre andererseits meine emotionale Abhängigkeit größer, da ich ihn als feste Größe in meinem Leben einbauen würde. Dass versuche ich bei meinem Mann zu vermeiden.

Also ich kann wohl mit Sicherheit behaupten, dass mein Mann wirkliche Liebe auch nicht kennt. Er ist zwar sehr liebevoll aufgewachsen, aber seine Mutter ist vor seinem Vater einfach ein ganz schönes Duchmäuschen. Ausserdem ist er dafür einfach zu egoistisch und fühlt sich halt immer auf den Schlips getreten.

Meine Angst hat nichts mit der Beziehung zu tun, sie war schon lange vorher da! Aber ich gebe Dir insofern recht, dass es evtl. ein aufrecht erhaltender Faktor ist- das kann ich irgendwie nicht einschätzen. Soweit bin ich noch nicht.

Alena, für mich sind das keine Ausreden. Ich will nicht ausschliessen, dass es welche sind (das wäre ja dumm) aber ich fühle mich wirklich, als ob es nicht möglich wäre.
Und zum anderen: Ich will mich auch nicht trennen. Weil ich überzeugt sind, die Probleme, die wir miteinander haben werden wir mit anderen Partnern (vielleicht weniger stark) immer wieder haben- weil es letztendlich unsere Probleme sind.

Beispiel: Das Verhalten meines Mannes macht mich ja so wütend, weil es in mir was auslöst. Ich könnte es auch liebevoll belächeln, kann es aber nicht, weil er mir etwas spiegelt.

Drops,

auch hier ein weiteres Beispiel: Das mit der Liebe ist mein Problem. Mein Mann (abgesehen davon, dass er damit seine eigenen Probleme hat) spiegelt mir doch nur, dass ich Probleme habe sie zu zeigen.
Mich konnte ich noch nie lieben- auch vor der Ehe nicht.

Alena,

nein, mein Leben dreht sich leider vor allem um meine Krankheit. Angst macht egoistisch!
Mit allem anderen hast Du natürlich Recht. Aber selbst mein Therapeut würde mir davon abraten, weils bei mir einfach so ausgeprägt ist, dass ich ohne Medikamente gar keine Erfolgserlebnisse erleben kann.

Alena, wenn jetzt ein Partner käme, der mir Sicherheit und Liebe gibt (mein Mann ist übrigens durchaus sehr liebevoll) dann würde das nur dazu führen, dass ich mich davon abhängig mache und den wichtigsten Schritt Sicherheit und Liebe in mir zu finden wieder umgehe!

18.01.2012 12:50 • #75


A


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