Guten Tag Drops.
Naja, die Dinge die ich aufhezählt habe- bis auf die Beziehungsarbeit- betreffen ja nun auch eher mich. Ich wollte damit einfach mein Verantwortungsgefühl ausdrücken, um Sätzen entgegen zu beugen wie DU willst deinen Mann verbiegen!.
Du hast völlig recht! Das wir als Team arbeiten und nicht autark, oder eben sogar gegeneinander kommt selten vor. Irgendwie muss ich traurigerweise auch sagen, dass ich da kein Vorbild habe, was mich inspirieren könnte. Weder meine Eltern, noch irgendein Paar das ich näher kenne strahlt dieses WIR- Gefühl aus. Oder ich hatte dafür bislang kein Blick.
Du hast auch mit allem anderen Recht. Realistische Einschätzung. Aber ist dazu irgendein Paar fähig, was in einer Krise steckt? Nicht, dass ich glaube, dass es soetwas gar nicht gibt- aber grundsätzlich spielen dabei doch fast immer Wünsche und Hoffnungen eine große Rolle. Davon abgesehen, dass zum Realismus objektivität gehört. Schwer, den aufzubringen, wenn man mitten drin steckt.
Ich hab mir bisher immer zugetraut, dass ich Lösungen finden werde.
Ne, also ich schaue weder zu meinem Partner auf (was ja auch sein größtes Problem ist) noch kann ich mich großartig verbiegen (was mein Problem ist, weil der Wille da ist, die Gefühle aber eben ständig Wut produzieren etc.).
Und ich frage mich auch nicht im geringsten, warum mein Mann mich nicht mehr mag. Ich weiß, dass er mich bewundert und immer noch sehr liebt. Er sich aber fragt, was dass nun bringt, wenn er mich nicht als Frau haben kann. Nicht nur auf den S. bezogen, sondern eben auf Mann- Frau- Ebene.
Drops, ich bin NIE gut ausgekommen. Ich war als Kind todunglücklich, hatte eine Menge Ängste, hatte nie auch nur einen Hauch von Selbstwertgefühl und habe auch noch nie glückliche Beziehungen geführt. Im Gegenteil!
Ich will mich weiter entwickeln und unabhängig von meinem Mann gewisse Dinge lernen, die aber für unsere Partnerschaft auch wichtig wären.
Lg Merle
Liebe Alena,
wahnsinn, wie bestimmt Du das Wort Sicherheit aufgreifst. Ja, dass stimmt. Das ist ein riesiges Bedürfnis. Ich will keine Angst haben wieder belogen, betrogen zu werden. Ich will mich auf ein Wort verlassen können. Das alles kann mein Mann mir wenig geben.
Wir haben schonmal unsere Bedürfnisse aufgelistet, an erster Stelle bei mir Sicherheit, bei meinem Mann Nähe. Lustig, denn ohne Sicherheit und mit den ständigen Verletzungen kann ich keine Nähe mit ihm teilen.
Aber würde ein Mann mir Sicherheit geben, dann wäre andererseits meine emotionale Abhängigkeit größer, da ich ihn als feste Größe in meinem Leben einbauen würde. Dass versuche ich bei meinem Mann zu vermeiden.
Also ich kann wohl mit Sicherheit behaupten, dass mein Mann wirkliche Liebe auch nicht kennt. Er ist zwar sehr liebevoll aufgewachsen, aber seine Mutter ist vor seinem Vater einfach ein ganz schönes Duchmäuschen. Ausserdem ist er dafür einfach zu egoistisch und fühlt sich halt immer auf den Schlips getreten.
Meine Angst hat nichts mit der Beziehung zu tun, sie war schon lange vorher da! Aber ich gebe Dir insofern recht, dass es evtl. ein aufrecht erhaltender Faktor ist- das kann ich irgendwie nicht einschätzen. Soweit bin ich noch nicht.
Alena, für mich sind das keine Ausreden. Ich will nicht ausschliessen, dass es welche sind (das wäre ja dumm) aber ich fühle mich wirklich, als ob es nicht möglich wäre.
Und zum anderen: Ich will mich auch nicht trennen. Weil ich überzeugt sind, die Probleme, die wir miteinander haben werden wir mit anderen Partnern (vielleicht weniger stark) immer wieder haben- weil es letztendlich unsere Probleme sind.
Beispiel: Das Verhalten meines Mannes macht mich ja so wütend, weil es in mir was auslöst. Ich könnte es auch liebevoll belächeln, kann es aber nicht, weil er mir etwas spiegelt.
Drops,
auch hier ein weiteres Beispiel: Das mit der Liebe ist mein Problem. Mein Mann (abgesehen davon, dass er damit seine eigenen Probleme hat) spiegelt mir doch nur, dass ich Probleme habe sie zu zeigen.
Mich konnte ich noch nie lieben- auch vor der Ehe nicht.
Alena,
nein, mein Leben dreht sich leider vor allem um meine Krankheit. Angst macht egoistisch!
Mit allem anderen hast Du natürlich Recht. Aber selbst mein Therapeut würde mir davon abraten, weils bei mir einfach so ausgeprägt ist, dass ich ohne Medikamente gar keine Erfolgserlebnisse erleben kann.
Alena, wenn jetzt ein Partner käme, der mir Sicherheit und Liebe gibt (mein Mann ist übrigens durchaus sehr liebevoll) dann würde das nur dazu führen, dass ich mich davon abhängig mache und den wichtigsten Schritt Sicherheit und Liebe in mir zu finden wieder umgehe!
18.01.2012 12:50 •
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