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Mein Mann ist zurück, oder nicht?

JackyArt
Weißt du was, du willst doch gar keine ehrliche Meinung, du möchtest dich einfach nur auskotzen. Ich hab jetzt nicht mehr alles gelesen, weil mir das was du schreibst einfach zu einseitig ist. Du siehst nur dich selbst. Es ist schwierig, aus lediglich dem Geschriebenen herauszufinden, wie du so bist als Mensch. Aber wenn du in Natura genau so engstirnig bist, dann wirst du die Beziehung sowieso gegen die Wand fahren. Wach doch mal auf! Siehst du hier großen Zuspruch? Im Gegenteil, die meisten finden es eher traurig, was du schreibst. Mit so wenig Selbstreflektion wirst du das Ding eh gegen die Wand fahren. Aber mach mal weiter, ich kenn sowas von einer Kollegin. Die heult auch den ganzen Tag rum, wie arm sie dran ist und wenn ihr mal jemand den Spiegel vorhält, dreht sie sich um und heult bei jemand anderem weiter.
Was willst du denn wirklich? Ehrliche Hilfe oder Zucker in den Allerwertesten? Und nochmal: NEIN, DU BIST NICHT ALLEIN DAS OPFER!

19.11.2015 17:44 • x 2 #31


Blanca
Zitat von FrauK:
Rubi: ist das ein ernstgemeinter Vorschlag? Eine offene Ehe? Dann bringt er sie vielleicht am besten noch mit nach Hause oder wie?

Aber natürlich ist dieser Vorschlag ernst gemeint, warum denn nicht? Ich finde diese Lösung sogar ausgesprochen logisch. Wo Du Deinen Mann doch eh nicht mehr liebst und keine Intimität mehr mit ihm willst.

Und die Spielregeln könnt Ihr doch vereinbaren. In meinem letzten Beitrag hatte ich Dir dazu bereits etwas geschrieben.

Zitat:
Ganz ehrlich, okay, ich will den Körperlichen Kontakt nicht, das ist so, er mag keinen Fisch,das richte ich mich ja auch danach

Sorry, aber dieser Vergleich ist schlicht unangemessen. Merkst Du wirklich nicht, wie sehr er hinkt?

Zitat:
Es gitb ja auch von meiner Seite Kompromisse. ich hab zum Beispiel auf Karriere verzichtet, bekomme später weniger Rente, bei ihm geht es bloß um Befriedgung.

Ach was. Du meinst, Du hast eine akademische Ausbildung und hättest so richtig Gas geben können? Mit einem eigenen Unternehmen vielleicht, oder als angestellte Führungskraft im mittleren bis höheren Management? Oder als Wissenschaftlerin in einem Forschungskonzern bzw. an der Uni? Oder in der Politik? Hm... irgendwie lesen Deine Beiträge sich recht simpel, vor diesem Hintergrund.

Und warum hast Du es nicht einfach gemacht? Echte Karrierefrauen lassen sich davon nämlich auch durch Schwangerschaft nicht abhalten, sondern verdienen genug, um die Kinderbetreuung an geeignetes Personal delegieren zu können; den Haushalt sowieso. Was konkret war Dein Grund, dies nicht zu tun?

Kann es sein, daß Dein Hausfrauendasein letztlich doch die stressfreiere Variante zu sein schien?

Oder hat Dein Mann Dich etwa massiv bedrängt, Deine Karriere an den Nagel zu hängen? Ist er wirklich einer dieser Waschlappen, die es nicht ertragen können, wenn die Frau mehr verdient als er, hm?

Oh nein, jetzt fällt's mir wieder ein: Du bist ja so erpicht darauf, was Eure Freunde so über Euch denken. Es war wohl deren Schuld: In ihrem Weltbild kamen Karrierefrauen mit Kindern vor 20 Jahren noch nicht vor und deshalb mußtest Du Rücksicht nehmen, sonst hättest Du Dir ja ständig blöde Bemerkungen anhören müssen, wie man sie damals durchaus noch machte - also mit jenen Frauen, die sich das gefallen ließen, versteht sich.

Zitat:
Da brauch ich mir nicht vorhalten lassen was ihm alles fehlt und worauf er verzichtet.

Dein Opfer war Makkulatur, verglichen zu dem, was Du ihm abverlangt hast: Seine ganz natürlichen Bedürfnisse mit Dir auszuleben. Während Du Dich frei für oder gegen eine Karriere entscheiden konntest, blieb ihm nämlich keine anständige Wahl mehr. Wie hätte er denn handeln sollen, nachdem Du Dich ihm schlicht verweigert hast?

- Dich vergewaltigen?
- Sich scheiden lassen?
- Sich eine Geliebte suchen?
- Ins Bord.ell gehen?
- Mit Medikamenten gegen den eigenen, völlig natürlichen Trieb angehen?

Preisfrage: Welcher dieser Wege erscheint noch am attraktivsten?

Eben... und so ist es dann ja auch gekommen.

Was konkret versteht Du daran eigentlich nicht?

Zitat:
Warum ich sauer auf die Frau bin? Wie kann man sich an einen verheirateten Mann ran machen?

Bist Du sicher, daß die Initiative von ihr ausging?

Zitat:
und ihm die Traumerfüllung schlechthin vorleben, seine Offenbarung, die große einzige Liebe.

Ah, daher rührt also Deine Abneigung: Sie hat Dich in Zugzwang gebracht, was?

Zitat:
Das tut mir natürlich einerseits weh, aber mir wird auch schlecht, weil das doch gar nicht das wahre leben ist. Das wahre leben ist halt eben auch dreckige Wäsche und Kompromisse und alles das.

Wie kompromißbereit warst Du denn wirklich? Die Wahrheit sieht doch so aus, daß Du ihm grundlegende Bedürfnisse schlichtweg verweigerst und nicht mal die Größe besitzt, ihm den jungen Käfer zu gönnen, mit dem er diesem Notstand schließlich abgeholfen hat.

Zitat:
via: natürlich bemühe ich mich, ich hab ja gesagt wir versuchen es nochmal und hab ihn nicht raus geschmissen.

Damit ist es aber nicht getan. Einmal mehr ist es bislang Dein Mann gewesen, der den Hauptpreis bezahlt und seine Liebe aufgegeben hat, damit Ihr eine Familie bleiben könnt. So wie er auch finanziell den Hauptpreis für Euch bezahlt, seit Du Dich geopfert und die Hausfrauenrolle eingenommen hast. Ansonsten ist Euer Intimleben ebenso tot wie Eure Art, miteinander zu kommunizieren.

Ihr habt Eure Probleme optisch gekittet, aber nie wirklich gelöst. Deshalb nochmal: Geht endlich zur Eheberatung und tut was, ansonsten werdet Ihr an den Punkt kommen, wo er sich wünscht, Du hättest ihn damals rausgeschmissen!

19.11.2015 18:39 • x 1 #32


A


Mein Mann ist zurück, oder nicht?

x 3


F
Ich habe schon so viel gelesen und gehört , wo ich dachte, das kann der oder die doch unmöglich ernst meinen. Man lernt das Staunen immer wieder neu.
Wenn es wirklich ein Fake ist, tut es mir allerdings auch um die leid, die so viel geschrieben haben. Einen Beitrag zu schreiben kostet viel Zeit und Mühe.
Bin gespannt, ob sich FrauK nochmal meldet.
Vielleicht ist sie auch einfach nur frustriert und verletzt und will sich anonym Luft verschaffen.

19.11.2015 20:28 • x 1 #33


F
Guten Morgen,

in dem Thema von gestern kann ich leider nicht mehr antworten.
Es tut mir leid, meine Wut und mein Ärger sind gestern einfach mit mir durchgegangen und je mehr ich geschreiben habe, desto mehr ist das in mir einfach hochgekocht.

Ich wolte niemanden angreifen oder unfreundlich sein.
Ja, es stimmt, ich bin ein rationaler Mensch, er ist das nicht so. Ich empfinde Zuneigung für ihn, wir sind uns vertraut über viele Jahre, das hat eine Verbindung geschaffen, die ich erhalten möchte.
Warum ich das erhalten möchte? Schon weil es mir Sicherheit gibt und ich es gewohnt bin, das mag vielen hier nicht genug sein. Ich bin jetzt 50 Jahre alt und habe nicht die Ilusion, dass da mehr sein sollte, dafür bin ivh zu sehr Realistin. Aber ja, es stimmt auch, das was so allgemein als große Liebe bezeichnet wird, das fühle ich nicht, so bin ich auch nicht.

Danke an alle, die mir mit viel Mühe und guten Tipps geholfen haben. Heute bin ich etwas ruhiger und vielleicht werden wir am Wochenende nochmal reden.

20.11.2015 08:40 • x 2 #34


Blanca
[Ursprünglicher Thread:
https://www.trennungsschmerzen.de/mein-m ... 28582.html ]
Zitat von FrauK:
in dem Thema von gestern kann ich leider nicht mehr antworten.

Vernutlich hat die Moderation das Thema für Gäste geschlossen. Mir ist es soeben sehr wohl gelungen, eine Antwort zu posten, in der ich auf diesen neuen Thread hier verwiesen habe. Vielleicht denkst mal drüber nach, ob Du Dich nicht anmelden und dort weiterschreiben willst, bevor es diesem Thread hier ebenso ergeht? Auch angemeldet wärst Du anonym und vor allem die Werbung los. Du kannst den Account jederzeit selbst löschen, wenn Du ihn nicht mehr brauchst / willst.

Zitat:
Es tut mir leid, meine Wut und mein Ärger sind gestern einfach mit mir durchgegangen und je mehr ich geschreiben habe, desto mehr ist das in mir einfach hochgekocht.

Ich wolte niemanden angreifen oder unfreundlich sein.

Ich habe es zu keinem Zeitpunkt so verstanden, daß Deine Wut sich gegen jemand hier im Forum richtet. Du warst da meines Erachtens klar genug. Dieses Forum dient u.a. dazu, Gefühle einfach mal zu- und rauszulassen. Du mußt Dich nicht entschuldigen, daß Du das tatsächlich gemacht hast. Wut ist ein Grundgefühl und in Deiner Situation völlig nachvollziehbar. Zudem hast Du niemand persönlich attackiert.

Zitat:
Ja, es stimmt, ich bin ein rationaler Mensch, er ist das nicht so. Ich empfinde Zuneigung für ihn, wir sind uns vertraut über viele Jahre, das hat eine Verbindung geschaffen, die ich erhalten möchte.
Warum ich das erhalten möchte? Schon weil es mir Sicherheit gibt und ich es gewohnt bin, das mag vielen hier nicht genug sein. Ich bin jetzt 50 Jahre alt und habe nicht die Ilusion, dass da mehr sein sollte, dafür bin ivh zu sehr Realistin. Aber ja, es stimmt auch, das was so allgemein als große Liebe bezeichnet wird, das fühle ich nicht, so bin ich auch nicht.

Nun, eines bist Du auf jeden Fall: Offen und klar, was Deinen Standpunkt und Dein Ziel betrifft. Das ist doch schon mal ein guter Ansatz.

Zitat:
Heute bin ich etwas ruhiger und vielleicht werden wir am Wochenende nochmal reden.

In der Ruhe liegt die Kraft, stimmt.

Du willst es rational betrachten - gut. Du hast Deine Bedürfnisse klar geschildert. Sie sind nachvollziehbar. Was mir - und offenbar auch anderen Lesern des Ursprungsthreads - fehlt, ist Deine empathische Einsicht in die Bedürfnisse Deines Mannes: u.a. nach Liebe / Romantik, Körperlichkeit, emotionaler Gesprächsführung.

Die gibt es nämlich auch und sie sind ebenso natürlich wie Deine. Doch Du scheinst sie nicht nachvollziehen zu können, jedenfalls kamen Deine Beiträge so rüber. Dieses Negieren wirkt kalt und egoistisch, auch wenn es vielleicht gar nicht so gemeint war.

Meines Erachtens sind Deine Bedürfnisse mit seinen durchaus kombinierbar, aber dazu müßtet Ihr zu einem Arrangement finden, das Eure Ehe auf andere Füße stellt. Dafür stehen Euch diverse Wege frei.

Ein relativ simpler Ansatz wäre, daß Du mal zum Gynäkologen gehst und einen Hormonspiegel machen läßt, damit die Ursache Deines Libidoverlustes geklärt wird. Vielleicht hat es einen biologischen Grund, der sich medikamentös beheben läßt, dann wärst Du womöglich selbst wieder in der Lage, die Bedürfnisse Deines Mannes in Sachen Körperlichkeit zu erfüllen.

Ein anderer Weg: Eheberatung / Paartherapie. Hier könnte man Euch unterstützen, was partnerschaftliche Gesprächsführung betrifft. Auch auf dieser Ebene hättest Du es dann in der Hand, die Bedürfnisse Deines Mannes selbst zu erfüllen - wobei auch er lernen sollte, Deine Ausdrucksweise von Liebe (ich vermute, sie drückt sich weniger in Worten und mehr im Handeln aus) als solche zu erkennen, wahrzunehmen und entsprechend zu schätzen.

Ein alternativer oder vielleicht auch zusätzlicher Weg wäre die Öffnung Eurer Ehe. Dies vor allem dann, wenn es bei Deiner Ablehnung von Körperlichkeit dauerhaft bleiben sollte. Denn davon auszugehen, daß Dein Mann jetzt die nächsten 20, 30 Jahre wie ein Mönch leben wird, wäre a) naiv und b) egoistisch. Sein Bedürfnis diesbezüglich ist völlig natürlich; insofern kann es dann eigentlich nur noch um die Frage gehen, nach welchen Spielregeln er ihm folgt. Solltet Ihr diese Möglichkeit tatsächlich in Betracht ziehen, wäre es daher wichtig, daß Du ihm klar sagst, welche Rahmenbedingungen Dir vorschweben, damit Ihr zu einem entsprechenden Arrangement kommen könnt.

Ich weiß, daß es schmerzlich ist einzusehen, daß man an einem Wendepunkt steht und das Leben sich für immer ändern wird. Eben weil Dir Sicherheit und Gewohnheit und damit eben auch das Fortsetzen Eurer Ehe so am Herzen liegen, kann ich Dir wirklich nur ans Herz legen: Sieh bitte nicht nur Dich in all Deiner Enttäuschung - so berechtigt sie sein mag - sondern auch Deinen Mann in all seinem Menschsein, zu dem nun mal auch gewisse Bedürfnisse gehören, die Du seit Jahren nicht mehr stillen konntest und wolltest.

Du willst, daß Dein Mann bei Dir bleibt, statt seiner Liebe zu folgen. Das ist ein großes Opfer seinerseits, auch wenn Du es nicht als solches erkannt hast bisher, weil Dir selbst Liebe nicht soviel bedeutet wie ihm. Mach Dir bitte klar, daß Liebe für Deinen Mann das ist, was Sicherheit und Gewohnheit Dir bedeuten - damit Du zumindest nachvollziehen kannst, was Du ihm da abverlangst:

Selbst wenn Ihr Euer Intimleben wieder aufpeppen oder Euch auf eine offene Ehe verständigen könntet, wird er der Geliebten ja nun mal verkaufen müssen, daß es mit einem offenen Bekenntnis zu ihr und einer gemeinsamen Zukunft definitiv nichts wird.

Jedoch könntet Ihr so seine und Deine Bedürfnisse miteinander kombinieren und solange jeder sich an die Spielregeln hält, wäre dies ein denkbarer Kompromiss. Ob das letztlich machbar ist oder nicht, müßt Ihr beide selbst entscheiden. Was dem einen vielleicht gar nichts weiter ausmacht, wenn er es erst mal zuende gedacht und ausprobiert hat, kann einem anderen als völlig unzumutbare Härte erscheinen, mit der er einfach nicht zurechtkommt. Verbiegen solltet Ihr Euch beide nicht müssen, aber so wie Du Eure Situation geschildert hast, erscheint es durchaus denkbar, daß Ihr Euch einander entgegenstreckt, um eine rationale Lösung zu finden, die tragfähig genug ist, um Dein Ziel erreichbar zu machen und diese Ehe fortzusetzen, bis daß der Tod sie scheidet.

Viel Erfolg dabei.

20.11.2015 10:42 • x 1 #35


G
Danke an alle, die mir mit viel Mühe und guten Tipps geholfen haben.

Haben sie das denn? Ist etwas davon bei Dir angekommen? Willst Du Dein Verhalten nun mal überdenken? Oder es sogar ändern?

Ganz ehrlich... Deine Antworten waren so krass uneinsichtig, das ich mir später sogar mal Gedanken gemacht habe, wie Du eure Kinder erzogen hast? Liebe ist zweitrangig, Disziplin ist wichtiger? Und wenn Deine Tochter mal mit Liebeskummer zu Dir käme, sagst Du: Sch... drauf. Liebe interessiert mich nicht. Geh zu wem anders.

Ich denke, Du brauchst Dir keine Gedanken zu machen. Dein Mann ist bei Dir geblieben. Vielleicht ist er Dir hörig. Vielleicht hat er Angst vor Dir (siehe Deine Reaktionen gestern). Warum auch immer er geblieben ist, er ist geblieben und kann Dir weiterhin Deine für Dich so wichtige (finanzielle) Sicherheit geben. Und euer Ansehen in der Öffentlichkeit wird nicht beschmutzt. Da es Dir eh nicht darum geht, ob er glücklich ist (mit dem was er von Dir bekommt oder nicht bekommt), lass ihn doch leiden. Er ist bei Dir. Punkt. Wenn Du ihn nicht liebst, kannst Du auch nicht verlangen, daß er Dich liebt. Er ist anwesend, mehr eben nicht.

Je nachdem, wieviel Rückgrat und Mut Dein Mann hat, wird er aber vielleicht früher oder später gehen. Er wünscht sich Liebe. Du kannst sie ihm nicht geben. Er hat durch die andere Frau kennengelernt, wie es mit Liebe sein kann. Auch wenn Du es nicht nachvollziehen kannst, jedem Menschen sei Liebe gegönnt.

20.11.2015 11:08 • x 1 #36


T
ich habe jetzt alles durchgelesen und verstehe deine art gar nicht.
so ob du absichtlich dich so kalt zeigst!
außerdem machst dich selbst auch noch runter.
an mehreren stellen!
eine die sich so abgeklärt zeigt, kennt normaler weise den eigenen wert. sogar mehr als da sein sollte.
du dagegen zeigst dich einerseits abgeklärt, andererseits fast begrenzt.
ich meine damit, das was die ganze welt versteht, erklärst du so, ob du vom mond kämst!
betonst mehrmals seine liebe zu der neuen frau, dich selbst wertest ab.
entschuldige mich, aber du bist schon mehr als nur durcheinander.
vielleicht solltest du eine therapie anfangen?

20.11.2015 11:11 • #37


Haselschnasel
Hallo FrauK!

Du hast ganz schön was abgekriegt in deinem anderen Thread. Und nicht zu Unrecht...

Ich war schon soweit, dir dort zu antworten, tue das aber jetzt mal hier. Ich hoffe, das ist dir Recht!

Ich war in einer ähnlichen Situation wie du. Ein bisschen anders, weil ich bin ein Mann. Ich war damals 50, meine Frau 47. Unmündige Kinder 3 an der Zahl.

Die Lehren, die ich auch der Außenbeziehung meiner Frau gezogen habe, waren von Beginn an gänzlich anders als deine. Ich war nicht wütend, denn im Grunde wusste ich sofort, dass ich meinen Teil dazu beigetragen hatte. Richtig ist, dass das Fremdgehen eine bewusste Entscheidung des Untreuen darstellt. Wohin gegen die Unterlassungen des Treuen, die den Partner in die Arme eines anderen trieben, eher unterbewusst erfolgten. Richtig ist aber auch, dass eine funktionierende Partnerschaft relativ sicher vor einem Seitensprung ist.
Statt wütend zu sein, fühlte ich mich einsam, verlassen, verletzt. Die Welt brach zusammen, mein Herz zerbrach in tausend Stücke, ich fiel in tiefe Depression.

Wie ich schonmal woanders sagte. Der Untreue hat zu 60% Schuld, der Treue zu 40%.

Natürlich kann man vom Untreuen nach Aufdecken der Affäre verlangen, dass er alle Kontakte abbricht. Aber was erreicht man dadurch? Man erreicht eine Paketlösung. Und das Paket umfasst nicht nur, dass der Untreue weiterhin zu seinen partnerschaftlichen Verpflichtungen steht, sondern halt auch, dass sein Herz immer noch woanders ist, oder zumindest, dass seinem Herzen etwas sehr wichtiges fehlt.
Nachhaltig ist das nicht!

Ich hätte damals auch gerne gefordert, dass meine Frau sämtliche Kontakte abbricht und gehorsam zu mir zurückkehrt. Stattdessen habe ich gelitten und erduldet. Ich möchte da eigentlich gar nicht gerne zurückdenken...

Letztlich hat meine Erkenntnis über meinen Teil der Schuld dazu geführt, dass ICH mich änderte. Vermutlich hat dies und auch der Umstand WIE verständnisvoll ich auf die Affäre reagierte - ohne auszurasten, gewalttätig zu werden, Forderungen zu stellen... - mit dazu geführt, dass meine Frau sich entschied zu mir zurückzukommen. Nicht dass du jetzt denkst, ich wäre ein Übermensch - ich habe mir durchaus einige irrationale Handlungen geleistet, für die ich mich heute durchaus schäme, aber im Grunde hab ich mich durch meine Reaktion eher qualifiziert als disqualifiziert.

Du sprachst in deinem anderen Thread davon, dass du nicht verzeihen könntest/wolltest... Ich weiß nicht, ob du nicht eher vergessen meinst. Vergessen sollst du nie! Aber das Verzeihen ist mehr als notwendig und es ist die Voraussetzung für einen Neuanfang. Sonst wirst du immer nur zweifeln und selber immer unzufriedener und unglücklicher werden. Und dein Partner ebenfalls, denn du wirst es dir sicher nicht nehmen lassen, immer wieder zu sticheln... (Auch ich beiße mir heute noch auf die Zunge... Wie leicht ist es, eine verbale Ohrfeige auszuteilen! Aber ich habe bis heute gut widerstanden).
Wenn du willst, würde ich gerne das Thema Verzeihen mit dir per PN mit dir vertiefen... Dann müsstest du mich anschreiben...

Ein Zurück gibt es für euch eigentlich gar nicht. Denn dein Mann will wahrscheinlich gar nicht zurück... Aber ihr könntet neu anfangen! Und ihr habt eine Menge Gemeinsamkeiten, auf die ihr gründen könnt!

Zu eurer Beziehung (Stand vor der Affäre): Ihr befandet euch in einem Zustand der gegenseitigen Achtung und Wertschätzung. Jeder hatte seine Aufgaben, die er gut erfüllte. Darüber hinaus ward ihr euch vertraut, ihr kanntet euch. Eine Liebesbeziehung führtet ihr jedoch nicht mehr.
Das letzte ist aber gerade das, auf das es ankommt!
Natürlich nimmt uns der Alltag mit all seinen Problemen in Beschlag. Und meist lässt er wenig Zeit für bloße Zweisamkeit. Aber trotzdem gibt es immer kleine Momente, in denen man dem Partner vermitteln kann, dass man ihn auch als Mann/Frau, also als Liebespartner/in, wertschätzt. Auch das ist schon S.xualität. Dafür muss man sich nicht gleich die Kleider vom Leib reißen...

In diesem Zusammenhang... Im anderen Thread wurde dir vorgeworfen, dass du dich deinem Ehemann s.xuell verweigert hättest. Ich kann das nicht unkommentiert stehen lassen. Man verweigert sich allein etwas Unangenehmem... Und das ist der springende Punkt! Wer verweigert sich schon einem leckeren Steak?
Du hättest dich kaum verweigert, wenn du S.x als etwas Schönes empfunden hättest.

Ich möchte an dieser Stelle mal eine Lanze für uns Männer brechen. Es mag sein, dass wir uns leichter mit S.x tun. Aber für uns ist S.x um ein Vielfaches größer und wertvoller mit einer geliebten Partnerin, die gleichfalls Spaß daran hat. Nur dieser ist wirklich erfüllend und verbindend. S.x unter Liebenden sollte davon geprägt, die Befriedigung des anderen zu erreichen. In gewisser Weise ein egoistischer Altroismus, der letztlich die eigene Lust fördert...

Du solltest dich selber fragen, wie du zur S.xualität stehst bzw. standest! Eher ablehnend oder eher befürwortend oder gleichgültig? Wenn du ablehnend oder gleichgültig bist, dann frage dich, warum andere Menschen S.x lieben!


Denke darüber nach, ob du deinen Mann als Paketlösung oder ob du ihn als Liebespartner zurück möchtest!

Denke über deinen Anteil an eurer Krise nach, sprich und diskutiere mit deinem Mann, was in der Vergangenheit schlecht gelaufen ist, was er vermisst hat, was du vermisst hast... Sprecht über eure nicht ausgesprochenen Bedürfnisse (weil ihr dachtet, der andere müsste doch eigentlich Bescheid wissen...).
Sprecht über gegenseitigen Verletzungen! Und überlegt, ob ihr mit einem Akt der gegenseitigen Vergebung wieder auf Augenhöhe gelangen könnt. Denn eine Partnerschaft kann nur auf Augenhöhe funktionieren! Sie ist sonst keine Partnerschaft, sondern eine Diktatur.

Denke auch darüber nach, dass du einzig nur dich selber ändern kannst! Deinen Mann kannst du niemals ändern, das konntest du nie! Du konntest ihn höchstens zwingen und unter Druck setzen - mehr oder wenig liebevoll - und vielleicht hat er anfangs aus Liebe nur zu gerne nachgegeben...
So wie du nur dich selbst ändern kannst, kann er nur sich selber ändern. Und das ist es, was du erreichen musst:
Er muss sich freiwillig gegen seine Affäre und für dich entscheiden.

Und noch etwas ganz Unangenehmes für dich: Du musst ihm ermöglichen, sich in Würde von seiner Affäre zu verabschieden! Das ist für dich total schwer! Aber gestatte ihm das! Es gehört zum Loslassen dazu.
Auch wenn du das nicht willst, diese Frau ist nun auch Bestandteil deines Lebens. Kein willkommener - ohne Frage. Aber es ist so. Deswegen kannst du auch den Kontakt nicht einfach verbieten. Dein Mann muss erkennen, dass er dir wehtut, wenn er weiter - auch freundschaftlichen - Kontakt hält. Wenn er den Kontakt freiwillig beendet, um dir nicht weiter weh zu tun, dass ist es dauerhaft.

Sei großherzig und verzeihe. Dann besteht die Möglichkeit, dass alles gut wird.

Ich wünsche dir viel Einsicht und viel Geduld!

20.11.2015 11:31 • x 3 #38


H
Haselschnasel, du sprichst mir aus der Seele, genau so sehe ich das auch
Danke für deine Worte und FrauK sollte darüber mal ernsthaft nachdenken

20.11.2015 11:53 • #39


S
@Haselschnasel

Das ist das Nachdenkenswerteste, das ich seit langem gelesen habe!
Ich kann dir in vielen Gedanken folgen, deine Aussage bzgl. der Se..alität des Mannes, kann ich 100% nachempfinden, ja es genau so!
Ich wurde auch betrogen, meine Frau hat sich von der Affäre getrennt, bevor sie mir beihtete!
Ich kann, konnte nicht verzeihen, nicht das ich meine Frau nicht mehr liebe, geliebt habe, es lag wohl daran, dass sie einfach vom Sockel gefallen ist und ich den Respekt vor ihr verloren habe!
Es war keine Beziehung auf Augenhöhe mehr!
Mag sein das dieses Bild, welches ich von mener Frau hatte zu idealisiert gemalt war, nun aber so bin halt als Mensch, das macht mich aus! Das Gefühl das dieser geliebte Mensch in der Lage war mich so verletzten zu können, nicht mit Vorsatzt, aber billigend, kann ich nicht verzeihen und werde es auch in Zukunft nicht!
Liebe kennt keinen Zwang und keine Garantie, das ist so, so richtig! Und das Gefühl, dass meine Frau nach dem Betrug etwas gut machen wollte, mußte,konnte ich nie ablegen! Daher wußte ich nie ob sich mich nun wirklich liebt oder andere Beweggründe dazu bewogen haben die Affäre zu beenden!
Was ich gefühlt habe war Unsicherheit, in mir!
Mit dieser Unsicherheit konnte ich nicht mehr leben, ich habe mich befreit und bin gegangen!

20.11.2015 12:06 • #40


A
Zitat von FrauK:
Ja, es stimmt, ich bin ein rationaler Mensch, er ist das nicht so.

Ich empfinde Zuneigung für ihn, wir sind uns vertraut über viele Jahre, das hat eine Verbindung geschaffen, die ich erhalten möchte.
Warum ich das erhalten möchte?

Schon weil es mir Sicherheit gibt und ich es gewohnt bin, das mag vielen hier nicht genug sein.
Es ist ohne Bedeutung wenn es hier vielen von uns nicht genug ist - viel wichtiger ist, daß es dir genug ist, du von Gefühlsduselei und Lust und Leidenschaft nichts wissen willst und deinen Mann so oft abgewiesen hast bis er es aufgegeben hat um dich zu werben und das, wonach er sich sehnte, woanders gesucht und bekommen hat. Deinem Mann war das zu wenig!
An anderer Stelle schriebst du :
Zitat:
Wie soll ich verständnis dafür aufbringen, dass er mich so hintergeht?

Sicher ja, wir hatten Probleme, besonders was Körperlichkeit angeht, ich habe ihn oft abgewiesen und als er dann halt nicht mehr fragte,
da dachte ich das Thema ist durch.
Es war ja auch jahrelang ruhe und ganz gut.

Wir kommen auch soinst gut miteinander aus, auf einer erwachsenen Ebene. Ich geb mich jetzt nicht der Illusion einer Seelenverwandten hin, wovon er plötzlich redet.

Liebe und Gefühle lassen sich nicht wegrationalisieren, beides will gelebt und gepflegt werden und gehört auch zur Erwachsenenebene, hälst du das für Kinderkram ?
Dir war das gleichgültig und dein Verhalten zeigt mehr gekränktes Ego und Angst vor VersorgerVerlust und aufgeben von Gewohnheit und Bequemlichkeit.

Das kann ja alles sein, wenn beide so denken und eine Art Zweckgemeinschaft bilden.

Was erhoffst du dir davon wenn dein Mann bleibt, sich aber nach der Anderen sehnt ?
Es kann sein, daß er vielleicht treu bleibt - aber glücklich wird er sich dabei kaum fühlen können, denn ihm fehlt Wichtiges, auf das er mit dir schon jahrelang verzichten musste.
Es kann auch sein, daß er bald wieder ausbricht, weil du ihm nicht geben kannst, was er braucht um glücklich und zufrieden fühlen zu können.

Zu was bist du bereit zu tun um deinem Mann entgegenzukommen ?
Erwartest du von ihm, daß er weiterhin auf 6 mit dir verzichten soll ?

20.11.2015 13:06 • x 1 #41


R
Ich frage mich auch warum Männer noch jahrelang in Ehen verharren die ein Bruder -Schwester Verhältniss darstellen?
Da muss man schon sehr leidensfähig sein! Da sollte man so ehrlich sein und das ganze beenden und woanders glücklich werden! Fremdgehen, ok...kann man, ist aber auch eine Lüge!
Was verspricht man sich davon? oder ist man so abhängig das man da nicht raus kommt?
OK, wenn man sich da verständigt ind der Ehe? Ich frage mich da auch was Frauen dagegen habn wenn ihre Männer sich den S6 woanders holen, wenn sie selbst kein Interesse mehr daran haben?
Die anderen Frauen nehmen ihnen doch nichts weg?

20.11.2015 13:29 • x 1 #42


Blanca
Zitat von Renzo R:
Ich frage mich auch warum Männer noch jahrelang in Ehen verharren die ein Bruder -Schwester Verhältniss darstellen?

Loyalität und Familiensinn.

Zitat:
Da muss man schon sehr leidensfähig sein!

Ja - oder ein schlichtes Gewohnheitstier.

Zitat:
Was verspricht man sich davon?

Offene Bedürfnisse zu stillen, ohne gleich sein ganzes Leben umkrempeln zu müssen, nur um am Ende womöglich festzustellen, daß man vom Regen in die Traufe gekommen ist.

Zitat:
OK, wenn man sich da verständigt ind der Ehe? Ich frage mich da auch was Frauen dagegen habn wenn ihre Männer sich den S6 woanders holen, wenn sie selbst kein Interesse mehr daran haben?

Im Grunde frage ich mich das auch.

Zitat:
Die anderen Frauen nehmen ihnen doch nichts weg?

Vermutlich steht dahinter die Angst der Hauptpartnerin, aus der Nebenbeziehung könne auf Dauer mehr werden und daß es dann eben doch zur Scheidung kommt.

20.11.2015 14:18 • x 1 #43


V
Es ist einfach eine Tatsache, wenn der Partner/in nicht bereit ist sich um die Bedürfnisse seines Partner/in zu kümmern finden die wen anders der das übernimmt.

Da muss man sich denn auch nicht wundern oder beschweren.
Wenn man selbst eben A-s.uell ist muss man sich eben wen suchen der genauso ist.

20.11.2015 14:38 • x 1 #44


T
Renzo R schrieb:
Ich frage mich auch warum Männer noch jahrelang in Ehen verharren die ein Bruder -Schwester Verhältniss darstellen?

Loyalität und Familiensinn.


jetzt musste ich fast laut lachen! familiensinn muss besonders ausgeprägt sein, wenn man einen dritten reinlässt!

20.11.2015 14:58 • x 1 #45


A


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