Zitat von FrauK:sein verhalten ist doch unreif.
Das sehe ich nicht so. Du schreibst:
Zitat:Wie soll ich verständnis dafür aufbringen, dass er mich so hintergeht? Sicher ja, wir hatten Probleme, besonders was Körperlichkeit angeht, ich habe ihn oft abgewiesen und als er dann halt nicht mehr fragte, da dachte ich das Thema ist durch. Es war ja auch jahrelang ruhe und ganz gut.
Entschuldigung - wie reif ist es denn seitens einer Ehefrau, sich dem Mann
jahrelang emotional (Du steht für Gespräche in Sachen Gefühle nicht zur Verfügung) und obendrein auch noch
körperlich zu verweigern und allen Ernstes davon auszugehen, daß seine Resignation (Ruhe) bedeutet, es sei ganz gut?
Geht's noch? Unreif ist vielmehr, den Kopf so in den Sand zu stecken, wie Du es getan hast, statt diese Entwicklung als destruktiv zu
erkennen und gemeinsam mit Deinem Mann nach konstruktiven Lösungen zu suchen.
Nachdem Du Dich nicht mal als seine Seelenverwandte siehst, scheint es auch mit Eurer freundschaftlichen Ebene nicht gerade weit her zu sein. Und
wieso hast Du das Gefühl, ich bin nicht gut genug, wie Du schreibst? Hat das mit Eurem fehlenden Intimleben zu tun, oder gibt es andere Gründe dafür?
Was trägst
Du denn konkret zur Familie bei? Bist Du berufstätig, oder muß er sie finanziell etwa mutterseelenallein stemen?
Zitat:Er hätte doch kommn können, wenn er reden wollte. Ist er aber nicht, hat sich statt dessen von so einer einwickeln lassen.
Ich will Dich wirklich nicht beleidigen, sondern wachrütteln. Daher: Hast Du auch nur den Ansatz einer Ahnung,
wie lieb- und lustlos Deine Ausstrahlung ist, allein hier in diesem Thread schon?
Ich meine:
Du redest nicht über Deine eigenen Gefühle.
Du ziehst seine ins Lächerliche.
Du verweigerst Dich ihm im Bett.
Du gönnst ihm aber auch nicht, woanders seine Lust auszuleben.
Du bist einfach nur wütend: Auf ihn, auf sie - und ich schätze, letztlich auch auf Dich selbst.
Denn Du hast kein Selbstbewußtsein!
Ansonsten hättest Du es auch nicht nötig, Dich so abwertend über seine Geliebte (so eine) zu äußern und Deinen Mann als unreif zu bezeichnen.
Zitat:Natürlich bin ich das opfer, er hat sich ja selbst in die Situation gebracht.
Es geht hier nicht um Schuldzuweisungen. Sowas wäre auch sehr unreif.
Es geht darum, daß Du bestenfalls eine gute WG führst, aber sicher keine gute Ehe. Und dazu hast auch Du beigetragen, nicht nur in Sachen fehlende emotionale Intelligenz, sondern auch, was die hartnäckige Verweigerung ehelicher Pflichten betrifft.
Natürlich kann man Dich für letzteres nicht gerichtlich belangen und das ist auch gut so. Aber was Du da gegenüber Deinem Mann betrieben hast, ist jahrelange seelische Grausamkeit und einer Ehe nicht minder unwürdig, als die Art, wie er sich in seiner Not schließlich beholfen hat.
Zitat:Blanca: alles, was wir uns 25 Jahre aufgebaut haben, einen Freundeskreis, was sollen die denken, wenn sie erfahren, was er gemacht hat? Wir haben zusammen ein Haus gebaut, Kinder groß gezogen, viele Entscheidungen zusammen getroffen,
Das alles kann man auch tun, wenn man in einer WG oder mit Bruder und Schwester unter einem Dach lebt. Sowas allein macht doch keine gute Ehe aus!
Im übrigen kann ich mich der Vorschreiberin nur anschließen, die Dich zu Recht gefragt hat: Warum zum Geier
öffnest Du Deine Ehe denn nicht, wenn es Dir doch
eh nur noch darum geht, ihre
Fassade nach außen aufrechtzuerhalten? Im Grunde hättet Ihr dann doch beide, was Ihr wollt:
Er verschwindet an zwei oder drei Werkabenden zum Schäferstündchen, ansonsten hält die Geliebte sich dezent zurück; der Familie vorgestellt wird sie jedenfalls nicht, basta. Du hast einen zufriedenen und 6uell ausgeglichenen Mann an Deiner Seite, der zudem von der jungen Frau genau die Streicheleinheiten für sein Ego bekommt, die Du ihm
eh nicht gewähren willst.
Zudem finanziert er Dir weiterhin Dein Leben, das Eurer Kinder und Du bewahrst Dir die Privilegien, die man als Ehefrau so hat: Bist diejenige, die zu ihm ins Spital darf, wenn mal was passiert, bist diejenige, mit der er Wochenenden und Urlaube verbringt, bist diejenige, die offiziell an seiner Seite auftritt und bist diejenige, die ihn eines Tages mal beerben wird und seine Beerdigung arrangieren darf, sofern sie ihn überleben sollte.
Die Geliebte wiederum bekommt das, worauf Du und Dein Mann sich miteinander geeinigt haben und wer weiß: Vielleicht hat sie ja einen fordernden Beruf und ist damit völlig zufrieden? Oder sie hat noch einen anderen Hengst am Start - so what? Sie muß Dich nicht kümmern - Du schläfst ja eh nicht mehr mit ihm, also kannst Du Dir auch keine Geschlechtskrankheiten mehr einfangen.
Du gibst Dich so pragmatisch - aber wirklich
geregelt bekommst Du nichts, gell?
Zitat:mit ihr hat er überhaupt nichts, also was soll der Unfug?
Mag sein, daß Dir Liebe tatsächlich
nichts bedeutet. Aber für andere Menschen ist sie nun mal das, was ihrem Leben
überhaupt Sinn verleiht. Das ist so gemeinhin bekannt, daß es nicht wirklich für logisches Denke spricht, daß Du so eine Frage auch nur stellst.
Zitat:Er mag sie ja lieben, aber er lebt mit mir und das ist, was sie nicht haben kann.
Das hängt einzig und allein von seiner Entscheidung ab, aber sicher nicht von Dir.
Zitat:Wenn er gehen will, werd ich ihm nicht noch die Koffer packen, das kann er glauben.
Ich bin sicher, daß er das längst tut. Allerdings bezweifle ich, daß Dein harte-Frau-markieren ihn Dir innerlich zurückbringen wird. Du machst die Geliebte damit im Gegenteil nur umso attraktiver. Denn die scheint gewußt zu haben, wie sie ihn umgarnen muß, damit er immer wieder aus seiner Ehe ausbricht.
An Deiner Stelle würde ich mich längst fragen, wie ich mein eigenes Verhalten ihm gegenüber umstellen muß, um das zu ändern. Du hingegen begnügst Dich weiterhin damit, ihn, sie und diese ganze Affaire als solche abzuwerten und versuchst, das Ganze als lächerliche Belanglosigkeit darzustellen, die er doch mal eben so vom Tisch wischen könnte, wenn er es nur versuchen würde.
So wird das nichts.
Zitat:Was er davon hat, dass er bleibt? eine Familie die um ihn ist, so wie sich das gehört. Das ist doch ein ziemlich großer Vorteil, den die andere nicht bieten kann.
Wer legt denn fest, was sich gehört, hm?
Heutzutage gibt es doch sehr viele Lebensmodelle in Sachen Beziehung: Monogam, polygam, homo, hetero, bi, Affaire, Freundschaft plus, Festbeziehung, Ehe.... abgesehen von päd. kann in Westeuropa jeder seine Neigungen frei ausleben - und befindet sich damit stets in bester Gesellschaft. Nur Du scheinst irgendwie im Heimatfilmmuff der 1950er steckengeblieben zu sein, wobei auch der Förster im Silberwald sicher wärmer auf sein Publikum im Fernsehen wirkt als Du auf Deines hier im Forum...
Nochmal: Entschuldige bitte, daß ich Dich so hart angefaßt habe.
Es geht mir
nicht darum, Dich persönllich abzuwerten oder einseitige Schuldzuweisungen auszusprechen. Es tut mir auch aufrichtig leid, daß Du betrogen worden bist und ja: Ich weiß, wie mies sich das anfühlt, habe es selbst vor langer Zeit mal erleben müssen und kann es also durchaus nachvollziehen.
Worum es geht: Du willst offenbar Deine Ehe retten.
Wenn Dir das wirklich gelingen soll, dann solltest Du Dir schnellstmöglich klarmachen, warum und wofür - und dabei sollte mehr rauskommen als die hohle Fassade, die Du hier geschildert hast. Die brauchst Du nämlich weder für Nachbarn, noch für Freunde und Verwandte aufrechterhalten. Geschiedene befinden sich dafür in allzu guter Gesellschaft mittlerweile.
Weiters solltest Du aber auch ensthaft darüber nachdenken, wo Dein Anteil an der Entwicklung war und ist, die diese Affaire zumindest begünstigt hat. Nein: das ist weder eine Rechtfertigung für Deinen Mann, noch eine einseitige Schuldzuweisung an Dich, sondern die neutrale Feststellung, daß in Eurer Ehe einiges längst schieflief, bis es schließlich dazu kam. Ich entnehme Deinen Beiträgen, daß daran bisher wenig gearbeitet worden ist. Dein Urlaubsangebot mag lieb gemeint gewesen sein, aber es trägt leider nichts zur Aufarbeitung des Notstands bei, in dem Euer Intimleben sich seit Jahren befunden hat.
Wenn Du Deine Ehe wirklich retten willst, dann hör auf, einfach nur wütend auf die Welt zu sein und bemüh Dich mal wirklich darum! Einen möglichen Weg (Eheberatung, Paartherapie) hatte ich Dir bereits genannt. Sicher gibt es auch andere: Zum Beispiel könntest Du mal zum Gynäkologen gehen und einen Hormonspiegel machen lassen. Vielleicht läßt das Libidoproblem sich ja medikamentös lösen? Oder Du könntest Deinen Mann fragen, wie er sich die ideale Ehe in Zukunft vorstellt und dann gemeinsam mit ihm eruieren, was Ihr dafür tun könnt, diesen Zustand zumindest annähernd zu erreichen.
Nur eines werde ich nicht tun: Dich bemitleiden. Denn meines Erachtens hat eine wie Du das nicht verdient. Und ja: Ich wähle diese Worte ganz bewußt, damit Du mal fühlst, wie sie sich anhören. Vielleicht wird Dir dann zumindest klar,
wie kalt das rüberkommt - auch in Deinem Fall, wenn Du so über seine Geliebte schreibst...