Mein Mann ist ohne Worte gegangen

@Nostraventjo das waren ganz genau meine Gedanken. Den heftigen Streit vor dem endgültigen Auszug hat die TE selbst inszeniert indem sie ihn provozierte obwohl er noch versuchte, sich unter Kontrolle zu behalten - und zur Belohnung wurde er beschimpft und von ihr geschlagen.
Das würde ich jetzt nicht gerade als harmoniesüchtig bezeichnen... die TE hat offensichtlich bei der ganzen Dynamik zwischen ihr und ihrem Mann ordentlich mitgemischt und Öl ins Feuer gegossen. Und leider, ja, einem Menschen mit ADS/ADHS zu bedrängen und zu provozieren, ist gar keine gute Idee.

Ich will das Verhalten des Mannes absolut nicht herunterspielen, vor Allem nicht rechtfertigen, nur hat die TE m.E. genauso große Probleme, und ich hatte beim Lesen auch das Gefühl, dass sie ihre Launen und ihr Verhalten auf dem Weg bis zur Trennung eher etwas reduziert dargestellt hat. Ganz ausblenden ging nicht, dann wäre der Schlussstrich wohl nicht plausibel darstellbar gewesen.


Liebe TE, ihr bräuchtet ganz dringend beide therapeutische Unterstützung und Hilfe. Und eine möglichst große Distanz zwischen euch. Keinen Kontakt mehr, sonst geht das noch übel aus.
Es ist gar nicht schlecht dass dein Noch-Mann seine Mutter eingeschaltet hat, und sie den Kontakt sicherlich auf seinen Wunsch hin unterbunden hat, ungünstig nur, dass ihr euch morgen sehen sollt. Es wäre am besten, du wärst zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause. Da kommt nichts Gutes bei raus.

@Torrance

Zitat von Torrance:

Ich habe ihm immer verziehen und ihm kein Gespräch verwehrt.. nie. Egal was er auch getan hat.

Liebe TE, du hast immer wieder verziehen? Obwohl sich nichts geändert hat, jedenfalls nicht zum Guten hin; und das war auch schon in deiner vorherigen Beziehung so. Dein Verzeihen war allerdings die Grundlage, dass dieses unheilvolle Konstrukt weiter bestehen konnte. Die Sache ist eskaliert, sein Verhalten hat dich komplett ausrasten lassen, und dennoch würdest du die Höllenehe weiterführen wollen. Warum? Es ist von dir nicht zu erwarten, einen Menschen mit unbehandeltem ADHS in der Balance zu halten. Aber du bist selber auch nicht in der Lage, ein ausgeglichenes Leben zu leben. Du brauchst scheinbar diesen Höllentanz. Du tanzt mit, bis zum Wahnsinn. Du kannst nur dich selbst retten, suche dir schnell Hilfe.

Zitat von Libellenfrau:

Es ist von dir nicht zu erwarten, einen Menschen mit unbehandeltem ADHS in der Balance zu halten.

Ein sehr wichtiger Satz.

Zitat von Libellenfrau:

Du kannst nur dich selbst retten,

Unter allen bedenklichen Moralprinzipien ist das der sogenannten Selbsthilfe eines der zweideutigsten. Vortrefflich für den, der den Willen und die Kraft hat, sich selbst zu helfen, aber wertlos für jenen, der zu schwach ist, um den Kampf zu bestehen, ist ein Verbrechen im Munde desjenigen, der es auf andere anwendet, denen er nicht mehr helfen will.
Wilhelm Wundt (1832 - 1920), Wilhelm Maximilian Wundt, deutscher Philosoph und Psychologe, gründete 1879 in Leipzig das erste Institut für experimentelle Psychologie

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Dem ist gut helfen, der sich helfen lassen will.

Es reizt den, der die Macht hat, weniger, wenn der Schwache nicht kann, als wenn er nicht will.

Wer hat einen härteren Kampf zu bestehen, als der, der sich selbst besiegen will?

Es gibt keinen schlimmeren Blinden als den, der nicht sehen will.
..

Heute ein vorerst letztes Mal:

Für Dich, liebe TE, ..bei depressiven Verstimmungen hilft mir mein Hund und Musik am besten.
Halte den Kopf oben und versorge bitte Deine Tiere gut. Streicheleinheiten helfen auch über den Berg und Spaziergänge.
Wie alt sind Deine Katzen und Dein Wauzi?
Koche! Lenkt gut ab, für den Hund selbstverständlich ungesalzen, ungewürzt.

@Torrance

Sag mir wie sehr man sich selbst hassen kann ohne es zu sagen?

Du = Ja!

Ganz ehrlich, nimm die Scheidung an und geh einen neuen Weg. Ihr zwei passt einfach nicht zusammen und ich frag mich immer, wie kann man sich so etwas selbst an tun? Ist das Leben nicht schon schlimm genug? Muss man es sich immer noch schlimmer machen?

Lass los, geh deine Probleme an und denke einfach das nächste mal drüber nach bevor du heiratest. Schau dir den Mann an, schau dir deine Situation an und vor allem geh alles mal lockerer an.

Man muss nicht sofort zusammenwohnen und dann heiraten, schon gar nicht wenn dieses nicht funktioniert. Ständig streiten, schreien und jetzt auch noch schlagen, was kommt als nächstes? Ihr zwei habt euch nicht im Griff, weil ihr euch gegenseitig abstoßt wie ein Magnet.

Auch deswegen sag ich immer, es kann nicht funktionieren wenn man insgeheim gleich tickt und gleiche Probleme hat. Es muss immer einen + und - pol geben in gewissen Situationen. Ist der eine laut beim streiten, sollte der andere in dem Moment eher ruhig und sachlich sein.

Jeder ist mal lauter, genervt etc... da darf man dann als Partner nicht die Fassung verlieren, was bei euch absolut nicht gegeben ist. Man sagt dazu auch Streitkultur, da seid ihr absolut nicht kompatibel. Ja auch da muss ein Paar kompatibel sein, um diesen sinnvoll aus der Welt zu schaffen.

Zitat von Gartentante:

Ein sehr wichtiger Satz. Unter allen bedenklichen Moralprinzipien ist das der sogenannten Selbsthilfe eines der zweideutigsten. Vortrefflich für ...

Ich denke nicht dass sie die Balance gehalten hat. Es liest sich für mich eher so als hätte er ihre halten sollen UND seine selbst dann auch noch. Während sie provoziert und nur an ihre Befindlichkeiten gedacht hat.

Ich selbst kann mich in ihren Mann der gut hinein fühlen. Er wird versucht haben seine Defizite auszugleichen damit ihr alles Recht zu machen. Er wird es nicht immer geschafft haben sich zusammen zu reissen was auch sehr schwierig ist wenn ein Mensch wie die TE vor einem sitzt und provoziert und selbst ihre Bedürfnisse auf andere projeziert.

Natürlich hätte er seine Erkrankung behandeln können, das hat er nicht getan. Und er wird sicher ausgerastet sein weil er seine Gefühle hundert Mal stärker spürt und wie eine Lawine abgerollt kommen. Weil es ihn frustriert hat das die Frau für die er so viel macht ihre Launen an ihm ablässt wo er mit sich selbst schon zu kämpfen hat.

Ich denke er kommt hier viel schlechter weg und es wird hier sehr einseitig erzählt. Viel von ihrem Verhalten hat dazu beigetragen und ihn zu schlagen war eine Grenze die er nie überschritten hat, sie aber schon. Das geht einfach nicht.

Zitat von Soloperme:

Hier schreibt die TE, natürlich ihre Seite, Sichtweise, was sonst? Was triggert Dich, dass Du all diese Unterstellungen schreibst, wir wissen hier ...

Ich habe selbst ADHS und weiß wie sich das anfühlt. Ich weiß auch wie andere es nach außen darstellen.
Und ihre Reaktionen teilweise auf seine Wut, ihr bedrängen und Theater schnüren mir beim Lesen schon den Hals zu.

Und nur weil die TE hier schreibt finde ich heißt es nicht automatisch das man nur den Hintern pudern muss. Sondern auch sagen darf was bei ihr falsch gelaufen ist. Von Hintern pudern hat keiner was auf lange Sicht.

Zitat von Soloperme:

Was triggert Dich, dass Du all diese Unterstellungen schreibst,

Hast du den ersten Beitrag der TE komplett gelesen..?
Nicht nur der Mann war gewalttätig, sie war es selbst auch. Noch dazu in einem Augenblick, in dem er friedlich war. Gerade das macht mich sehr stutzig. Wenn ich so viel Angst vor den Aggressionen eines anderen habe provoziere ich ihn nicht in einem friedlichen Moment und schlage ihn dann.
Es tut mir leid... irgendetwas passt für mich hier hinten und vorne nicht zusammen.

@Nostraventjo mir kommt das alles auch nicht koscher vor. Ein Gewaltopfer, das voller Angst ist, provoziert und schlägt seinen Peiniger in der Regel nicht einfach aus dem Nichts heraus.

Zitat von thegirlnextdoor:

@Nostraventjo mir kommt das alles auch nicht koscher vor. Ein Gewaltopfer, das voller Angst ist, provoziert und schlägt seinen Peiniger in der Regel nicht einfach aus dem Nichts heraus.

Nach meinen eigenen Erfahrungen schon. Wenn es sich derart in die Ecke gedrängt fühlt, dass der reine Überlebenstrieb zum Tragen kommt und jeglichen Gedanken ausschaltet.

Zitat von Soloperme:

weil sie einmal zugeschlagen hat,

Einmal..?

Zitat von Torrance:

Der ganze Morgen ist also schon beschissen angefangen und dieser Streit lag definitiv an mir… Er war an dem Morgen ganz nett und wollte noch kuscheln im Bett aber ich war genervt und hab dann auch genervt mit ihm geredet, worauf er dann aufgestanden ist und sagte, dass er jetzt kein Bock auf die sch. hätte und sich im Wohnzimmer auf Sofa gelegt hat.

Zitat von Torrance:

Da ist mir der Kragen geplatzt, ich bin dann hinterher gelaufen und hab versucht ihm zu sagen, dass er bitte die Wohnung verlassen soll und dass ich darauf kein Bock mehr habe immer auf die gleiche sch..

Zitat von Torrance:

Er hat nur gesagt, nein, er bleibt und daraufhin hab ich ihm dann Versuch, die Decke weg zu ziehen und er fängt dann noch an zu lachen und sagte nein er bleibt und ich soll ihn einfach da liegen lassen.
Das Ganze ging dann einige Minuten, dass ich an der Decke rum gezogen hab und dann ist es mir leider passiert, ich habe ihm zwei Ohrfeigen ins Gesicht gegeben.

Zitat von Torrance:

Ich hab ihm mehrfach gesagt, dass er mich bitte loslassen soll, weil ich Angst habe ob er hat nur noch mehr zugedrückt, dann habe ich ihn irgendwo aus Reflex getreten ins Gesicht.

Ich weiß nicht wie es mit dir ist, aber ich habe noch nie jemanden aus Reflex ins Gesicht getreten.
Ehrlichgesagt, ich könnte das im Reflex gar nicht.

Ich finde das alles gruselig.

Zitat von thegirlnextdoor:

@Nostraventjo mir kommt das alles auch nicht koscher vor. Ein Gewaltopfer, das voller Angst ist, provoziert und schlägt seinen Peiniger in der Regel ...

Eben. Menschen mit ADHS haben eine geringe Impulskontrolle und sind deswegen ein gern gesuchter Täter für Menschen die ihre Befindlichkeit von anderen abhängig machen und ungern die Verantwortung übernehmen.

Da wird dann provoziert und theatralisiert weil man weiß das der andere schnell ausflippt und man sich ohne Konsequenzen abreagieren kann.

Mein Ex war auch immer das Opfer und hatte Angst vor mir weil ich so schnell ausgeflippt bin. Damals habe ich noch keine Diagnose oder Medikamente gehabt. Ich war aber immer der Täter und er konnte mich unterschwellig behandeln wie er wollte. Ich habe immer versucht ihm alles recht zu machen, musste seine Launen aber akzeptieren und durfte keine Bedürfnisse haben.

Ich kann mir hier schon ein gutes Bild von der ganzen Dynamik machen und denke dass die Mutter des Mannes schon ganz genau weiß warum sie Partei für ihren Sohn ergreift.

Zitat von Sonnenblume53:

Nach meinen eigenen Erfahrungen schon. Wenn es sich derart in die Ecke gedrängt fühlt, dass der reine Überlebenstrieb zum Tragen kommt und jeglichen Gedanken ausschaltet.

Das war in dieser Situation aber nicht der Fall. Ich kenne auch Opfer häuslicher Gewalt, die sogar im Frauenhaus waren.
Keine wäre beim gemütlichen Kuscheln im Bett auf die Idee gekommen, ihren Peiniger zu schlagen und zu provozieren.
Im Gegenteil. Die waren froh, wenn sie nicht angeguckt wurden.