Zitat von Torrance: Werde ihn einfach in Ruhe lassen und versuchen, selber klar zu kommen.
Ich habe ihm heute eine Abschieds E-Mail geschrieben dir wahrscheinlich auch nicht lesen wird aber das ist mir egal.
Ich fühle mit dir! Ich bin aber auch ziemlich getriggert von eurer Geschichte. Der Grund dafür ist einfach, ich persönlich habe einfach ein Thema, wenn Leute das eine sagen und das andere tun.
Das ist in meinen Augen nicht mal nur eine Glaubwürdigkeitsfrage, sondern führt mich immer wieder zu Grenzziehung und Verantwortungsherumgeschiebe zurück.
Ich glaube dir, dass die Situation fast nicht aushaltbar ist, ich glaube dir auch, dass du das beste für ihn wolltest.
Aber ich kann einfach nichts mit „ich lasse ihn in Ruhe“ und (deshalb) „ich schreibe ne abschiedsmail“ anfangen. Deine Aussage wird durch deine Handlung komplett ins Gegenteil verkehrt und was sind denn dann all die Worte (zB in der abschiedsmsil) wert?
Das ist so, wie wenn ich einen eigenen Beitrag im Forum aufmache, mit dem Inhalt, dass ich hier nie wieder was schreiben werde.
Und die Ernsthaftigkeit mit der du das betreibst, ist erschreckend.
Ich will dich wirklich nicht entmutigen und ich halte mich hier echt zurück. Weil ich zwar theoretisch über Mechanismen, die da am Werk sind, ne Vorstellung habe, aber mir völlig rätselhaft ist, wie du mit der Scham umgehst. Wenn mich jemand dazu bringt, so die Kontrolle zu verlieren, wie es dir geschehen ist, dann würde das in mir völlig andere handlungsimpulse auslösen. Nicht unbedingt gesündere, ich bin jedenfalls auch ein wenig kaputt und das wird auch nie wieder heil, aber eben komplett anders.
Zurück zum Thema, wie kannst du dich denn ernst nehmen mit einem ich werde ihn in Ruhe lassen und das erste, was ich tue, ist, ne lange email zu verfassen?
Und wenn du dich nicht selbst ernst nimmst, wie sollten es andere?
Und seien wir ehrlich, das, was dir am meisten zu schaffen macht, ist doch, dass er versucht auszusteigen aus dieser nichts, was ihr sagt, hat Bestand, indem er die Mutter vorschickt.
Ich für meinen Teil, so hart das sein mag, sehe darin, ein fast gesundes Verhalten. Die Mutter vorzuschicken, mag in eurem Alter sehr „blöd“ sein, aber er immerhin erkennt, dass, wenn er in den Kontakt geht, es nur immer auf das ewig gleiche hinausläuft und das war Gewalt, auf beiden Seiten.
Ich sehe, dass du Angst hast. Vor allem. Aber meinst du nicht, dass es Zeit ist, diese zu adressieren, anstatt dich hinter jemanden verstecken zu wollen, der genauso viele oder noch größere Probleme hat als du?
Ist Liebe echt, jemandem, der so geschädigt ist wie er, zu sagen, bitte beschütze mich?
Bitte überleg doch mal von wem du da beschützt werden willst, wem du da diese Aufgabe, dich zu beschützen, überträgst und gleichzeitig behauptest du, du warst immer für ihn da.
Du siehst, ich hab echt ein Thema mit Menschen, die das eine sagen und das andere erwarten.