Zitat von Nullerkasse:Mein Mann fragt mich öfter, was er tun kann, damit ich wieder Sicherheit und Vertrauen bekomme......ich kann es nicht beantworten. Ist es hilfreicher, einfach unser altes Leben weiter zu leben oder extra viel Zeit zusammen zu verbringen. Soviele ?
Wenn ich Deine Beiträge so durchlese, hinterlassen sie in mir den Eindruck, daß Ihr
beide die Kuh vom Eis holen wollt - was schon mal sehr positiv ist. Zugleich seid Ihr aber auch unschlüssig, auf welchem Weg oder mit welchen Hilfsmitteln das zu
bewerkstelligen ist. Warum
gönnt Ihr Euch für so eine
wichtige Sache - immerhin geht es um Euer weiteres Zusammen
leben! keine
Hilfe? Warum
laßt Ihr Euch nicht mal einen Termin bei der Eheberatung geben, oder sucht einen Familientherapeuten auf oder beides (vielleicht kann die Beratungsstelle Euch ja einen Therapeuten empfehlen, die sind sicher gut vernetzt)?
Das sollte Eure Ehe Euch
wert sein. Mir ist klar, daß Selbstständige viel schaffen müssen, aber bitte nehmt Euch auch die Zeit, für solche Termine und für die Reflektion dessen, was Ihr dabei in Erfahrung bringen werdet.
Ich halte es für wenig hilfreich, wenn Ihr jetzt einfach die Sache abhakt und weitermacht. Warum?
Irgendetwas hat Deinen Mann an dieser Frau
getriggert. Immerhin:
Irgendetwas hat ihn auch davon
abgehalten, wirklich mit ihr zu schlafen.
Was konkret
war das? Wie ist sichergestellt, daß das künftig ausgeschlossen bleibt? Oder schlummern vielleicht
zuvor ungeahnte Bedürfnisse ihn ihm, die ihm erst anläßlich der Begegnung mit dieser Frau bewußt
geworden sind? Wie ist sichergestellt, daß er sich
nicht innerlich verbiegen muß, um Eure Ehe wieder auf Kurs zu bringen?
Meines Erachtens wird erst die Klärung dieser Fragen eine Grundlage schaffen auf der Du ihm allmählich wieder vertrauen kannst.
Zitat:Eigentlich ist sie das krasse Gegenteil von mir. Eher mütterlich. Backt gerne Kuchen, bastelt und kümmert sich hauptsächlich um Kinder und Ehemann. Job hat sie keinen.Vom Äußeren her total bieder. Das bin ich nicht. Wir haben ja auch unsere ganze Ehe lang zusammen unsere Firma aufgebaut. Da war für mich keine Zeit das Hausmütterchen zu spielen.
Das könnte beispielsweise ein Schlüssel sein. Ein Therapeut könnte Euch an dieser Stelle gezielte Fragen stellen - da ich keiner bin, lasse ich das jetzt und hier lieber sein, und je nach Antwort lassen sich dann bestimmte Schlüssel ziehen, etwa auf die Bedürfniswelt Deines Ehemannes.
Zitat:Ich muss zugeben, das ich meinen Mann doch sehr als selbstverständlich hingenommen habe. Ich glaube es ihm, das es ihm einfach gut getan hat, sich anhimmeln zu lassen. Klar, wem tut das nicht gut...?
Ich finde es gut, daß Du so offen zu Dir selbst bist. Das ist zudem sehr mutig, vor allem jetzt, wo die Wunde noch frisch ist. Aber sag: Nimmt Dein Mann Dich vielleicht auch selbstverständlich? Wie würdest Du Dich fühlen, wenn jemand Dir den Hof macht? Und wie würde es ihm damit gehen?
Glaubst Du, er hätte sich das ebenso lange angeschaut wie Du? Hätte er es genauso hingenommen, wenn Du alles ins Lächerliche ziehst (als Du ihn das erste Mal darauf angesprochen hast), wie Du? Warum hat er das übrigens getan? Was waren seine konkreten Beweggründe dabei? Immerhin hätte er sich ja auch schon damals mal mit Dir hinsetzen und darüber sprechen können, daß die Begegnungen mit dieser Frau etwas in ihm triggern... oder war ihm das da noch nicht so klar?
Zitat:Hätte er mal lieber mit mir geredet, dann wär der Karrren jetzt nicht im Dreck.
Ganz genau!
Hey, tut mir leid, wie das gelaufen ist. Aber in Eurem Fall sehe ich echt noch Chancen, daß Ihr den Karren wieder gemeinsam aus dem Dreck rausbekommt, wenn Ihr Euch von einem fähigen Profi helfen laßt. Gönnt Euch den bitte und dann zieht los....
Alles Gute Dir.