Tjor, niiiiiiiieeemals hätte ich das erwartet, aber mein Leben liegt auf einmal in Scherben vor mir und ich bin einfach absolut fassungslos, ungläubig, verzweifelt, leer, tot...
Die Geschichte (sorry, daß ich so ausführlich aushole):
Wir lernten uns vor gut 9,5 Jahren kennen und es schlug ein wie eine Bombe. Ich bin 4,5 Jahre älter als er und er hatte 5 Jahre vor mir seine letzte Freundin und war daher, im Gegensatz zu mir, sehr unerfahren (auch s.uell - sein erstes Mal hatte er kurz vor mir bei einem One Night Stand). Trotzdem wohnten wir quasi von Anfang an zusammen, fühlten beide dieses Besondere und heirateten bereits nach anderthalb Jahren. Sein Plan war immer, nach seiner Promotion für ein Jahr als Post-Doc ins Ausland zu gehen und so warteten wir mir dem Nachwuchs bis er sein Studium beendet hat, damit ich, während meiner Elternzeit, mitkommen kann. Und so zogen wir also vor gut 2 Jahren zusammen mit unserem damals 11 Monate altem Sohn nach Schweden. Die ersten knapp 2 Jahre nach der Geburt unseres Sohnes lief unsere Ehe nicht so gut, was natürlich auch am Promotionsstress, den ganzen Umstellungen (Umzüge, Kind) und Ungewißheiten (mußten in Schweden außerplanmäßig umziehen und fanden erst sehr spät und kurzfristig ne Whg, er fand - und findet - hier in Deutschland keine Arbeit, weswegen wir unseren Schwedenaufenthalt noch um ein Jahr verlängern mußten) usw lag. Da hatte ich schon Angst um unsere Ehe, aber dann lief es wieder deutlich besser und das bestätigte er mir in Gesprächen auch. Wir wollten auch immer ein zweites Kind, aber da ich am Ende der ersten Schwangerschaft schon fast draufgegangen bin, mußten wir auf jeden Fall warten bis wir wieder in Deutschland sind. Nun rückte so langsam das Ende meiner Elternzeit näher, meine Firma drängelte etwas, daß sie mich eigentlich schon nach zwei Jahren wiedergehabt hätte (obwohl die Firma eh aufgelöst wird und es ganz klar war, daß ich nach der Elternzeit eh gekündigt würde, aber wir wollten vor dem zweiten Kind gern unsere Finanzen noch wieder etwas aufstocken und das Elterngeld wäre dann ja auch wieder höher geworden) und mein Mann fand einfach keine Arbeit hier. So beschlossen wir also, daß ich mit unserem Sohn im Februar schon vorab wieder nach Deutschland ziehe, damit ich schonma anfangen kann zu arbeiten und mein Mann kommt dann Ende März hinterher. Wir spypten jeden Tag und telefonierten auch immer wieder zwischendurch. Ich hab am Mittwoch vor Ostern erfahren, daß ich durch das Ende meiner ersten Schwangerschaft kein zweites Kind mehr austragen darf (das Risiko wäre zu hoch), was mir völlig den Boden unter den Füßen weggehauen hat und ich mich einfach nur danach sehnte, daß er endlich wieder bei mir ist und wir das zusammen durchstehen können, über Lösungen nachdenken können und vor allem auch wieder mal mehr Zeit für uns hätten (hatten in Schweden keinen Babysitter o.Ä.).
Am Ostersamstag kam er dann endlich. Die Woche nach Ostern lag er krank absolut flach und kam die ganze Woche nicht aus dem Schlafzimmer (wobei ich inzwischen denke, daß das eher Trennungsschmerz wegen seiner Geliebten war) und dann hatten wir ziemlichen Stress, weil unser Sohn am 11.04. 3 wurde und nich nur für seinen Geburtstag viel organisiert und geplant werden mußte, sondern auch noch in der Whg etliches an Schränke/Regale gekauft, Kisten ausgepackt usw erledigt werden mußte. Am 13.04. hatten wir dann den Kindergeburtstag und am Abend, als wir kuschelnd im Bett lagen und es Richtung S. ging, sagte ich zu ihm, weil wir auch in der Woche schon einmal einen recht heftigen Streit diesbezüglich hatten, daß ich gar nich mehr wüßte, wann er mir eigentlich zuletzt gesagt hat, daß er mich liebt. ... Stille. Dann eröffnete er mir, daß er im Moment auch gar nich wüßte, ob er das überhaupt noch tut. Nach einer Nacht voller Diskussionen schoß er dann am nächsten Abend hinterher, daß er tatsächlich seit nem Monat in Schweden dort ne Andere hat und natürlich total verliebt is.
Das ist jetzt zweieinhalb Wochen her. Am ersten Abend (Sonntag) schmiss ich ihn wutentbrannt raus und am zweiten Abend (Montag) erklärte ich ihm, daß ich bereit bin, ihm zu verzeihen und der Meinung bin, daß wir beide das wieder hinkriegen können und ich ihn durchaus verstehe. An dem Abend ist er erstmal zu seinen Eltern (2 km entfernt) gezogen, weil er Zeit bräuchte, nachzudenken und sich zu entscheiden. Am Mittwoch hat er dann für den Rest der Woche (inkl. WE) unseren Sohn mit zu seinen Eltern geholt, da ich ihn darum gebeten hab und er das auch sehr gern tat. Ich war einfach so fertig und nur am Heulen und unser Sohn weinte auch ständig, wo denn der Papa is und daß der Papa bei uns sein soll, das konnte ich nich ertragen und bei Oma und Opa und seinen Cousins gehts ihm besser (is wie Urlaub). Letzten Montag (22.04.) war geplant, daß ich unseren Sohn wieder vom KiGa abhole und er dann die Woche wieder bei mir is und mein Mann abends zum Abendbrot vorbeikommt. Aber an dem Tag ging es mir so schlecht, daß ich meinen Mann gebeten hab, ausnahmsweise schon früher herzukommen, um mich zu trösten. Er hat dann bis heute wieder hier mit uns gewohnt und wir schliefen, auf mein Flehen hin, kuschelnd im gleichen Bett (er betonte allerdings immer wieder, daß er sich noch nich entschieden hätte und mir keine falschen Hoffnungen machen möchte). Ich flehte, weinte, bettelte eigentlich die ganze Woche über immer wieder (in der zwischenzeit gingen wir ganz normal im Alltag miteinander um), wir küssten uns auch oft, der S. ging allerdings gründlich in die Hose. Gestern hatte er nen Termin bei ner psychologischen Beratungsstelle und da wir gestern Besuch hatten, hat er mir dann heute gesagt, daß er wieder zu seinen Eltern zieht und es ne blöde Idee war, wieder herzuziehen und weitestgehend auf normal zu machen. Er könne sich einfach nich wieder in mich verlieben, solange ich nich ich selbst wäre und wir uns demnach auch nich auf einer Augenhöhe begegnen würden.
Nun bin ich wieder total am Ende! Für mich war das meine einzige Chance, ihn irgendwie wieder für mich zu gewinnen. Wie sollen die Gefühle denn wiederkommen, wenn er mich nich sieht und noch mehr Zeit hat, mit der Anderen (mit der der Himmel natürlich noch voller Geigen hängt und mit der er nie Alltag oder gar Probleme zu bewältigen hatte) Kontakt zu haben? Und vor allem, wenn ich wieder ich selbst bin, wieder stark und ihm nicht mehr hinterherrenne, dann macht es ja für ihn erst Recht keinen Sinn mehr, wieder daran zu arbeiten, wieder Gefühle für mich aufzubauen. Und im Zweifelsfall brauch/will ich das dann auch gar nich mehr und dann hab ich ihn ja auch verloren... Abgesehen von meinem Schmerz, zerreißt es mich auch, zu sehen wie unser Sohn leidet und ständig weinend nach Papa fragt, bzw. total unsicher geworden is.
Sortry, daß es lang und ausführlich geworden ist, aber es von der Seele zu schreiben, tut schon etwas gut...
02.05.2013 00:09 •
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