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Mein Mann erdrückt mich!

A
ich lese viel und gerne in diesem Forum. Nun wage ich es mal euch mein Problem zu schildern. Ich bin weiblich und Mitte 50. Mein Mann ist Ende 50. Wir sind über 35 Jahre zusammen, davon 30 Jahre verheiratet. Vor einigen Jahren hatten wir eine schlimme Ehekrise, die wir aber gut durchgestanden haben. Mein Mann hat dabei sehr viel einstecken müssen aber auch für mich war es eine harte Zeit. Ich bin in den Wechseljahren und leide seit einiger Zeit an Depressionen, die auch behandelt werden. Allmählich geht es mir besser.

Nun zu meinem Problem. Mein Mann ist sehr liebevoll und anhänglich. Ich spüre deutlich das mir seine Anhänglichkeit zu viel wird. Er ist ständig um mich rum. Er hat nur wenige Hobbys, das Fotografieren lebt er zu Hause aus, Fußball kann er wegen der Coronakrise nicht mehr spielen. Ich verstehe ja das mein Mann noch sehr unter seinen Verlustängsten leidet aber er erdrückt mich mit seinem Nähebedürfnis. Ich brauche dringend luft zum Atmen. Ich würde sehr gerne mal alleine in eine Kur fahren aber auch da will er mich begleiten. Das hat er schon mehrfach gesagt und auch bei seiner Kasse nachgefragt. Es wäre kein Problem. Ich will das aber nicht. Da verzichte ich lieber auf die Kur.

Was kann ich tun. Ich will ihn ja nicht verletzen. Aber ich gehe hier kaputt.

08.06.2020 08:48 • #1


I
Hallo erstmal,
Was war das für eine Krise ? Bist du damals fremdgegangen ? Oder er ?

08.06.2020 08:52 • x 1 #2


A


Mein Mann erdrückt mich!

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Wurstmopped
Offen sprechen und ergründen warum er diese Unsicherheit in sich spürt.
Zweiteres ist seine Aufgabe, Du kannst ihm dabei unterstützen, wenn Du es möchtest.
Nähe Distanz Probleme innerhalb einer Beziehung sind immer komplex, da gibt es keine einfache Lösung, ok, ausser man trennt sich.
Da hilft meist nur Gegenseitiges Verständnis und miteinander reden und an sich arbeiten wollen.
Schweigen führt meist dazu, dass Du dich immer weiter entfernst und gestresst wirkst und Dein Mann irgendwann frustriert den Betrieb einstellt und sich zurück zieht.
Dann hast Du zwar mehr Freiraum, er ist aber auf dem Besten Weg aus der Beziehung und anfällig für Aufmerksamkeit ausserhalb.

08.06.2020 08:56 • #3


A
Niemand ist fremd gegangen. Meine Eltern sind kurz hintereinander verstorben und unser Kind ist zum Studieren weg gezogen. Ich hatte beruflich Probleme und fing an zu trinken. Das ist aber vorbei.

08.06.2020 09:00 • #4


Heffalump
Zitat von Ally02:
Ich würde sehr gerne mal alleine in eine Kur fahren

Rede mit deinem Arzt, der kann es ihm sicherlich plausibel erläutern, das du Zeit für dich brauchst

08.06.2020 09:00 • #5


A
Ich denke, er hat viel Verlustangst. Ich wollte in der Krise die Trennung, weil ich alle Kraft für mich brauchte. Vorher war er immer der freiheitsliebende und ich war der bindende Part. In der Krise drehte sich das komplett. Je mehr ich um Freiraum ringe, desto mehr läuft er mir nach. Ich kann und will ja nicht ohne ihn Leben aber ich will mich weiter entwickeln. Er stagniert seit Jahren und hat Angst vor jeder Veränderung.

08.06.2020 09:18 • #6


I
Zitat von Ally02:
Ich denke, er hat viel Verlustangst. Ich wollte in der Krise die Trennung, weil ich alle Kraft für mich brauchte. Vorher war er immer der freiheitsliebende und ich war der bindende Part. In der Krise drehte sich das komplett. Je mehr ich um Freiraum ringe, desto mehr läuft er mir nach. Ich kann und will ja nicht ohne ihn Leben aber ich will mich weiter entwickeln. Er stagniert seit Jahren und hat Angst vor jeder Veränderung.


Vermutlich weil er deine innere Zerrissenheit spürt? Das sind die sogenannten feinen Antennen ?
Aber wie du ja feststellst, ist immer einer von beiden Nähe bedürftiger als der andere, und wie in deinem Fall kann sich das sogar drehen.

Habt ihr demnach keine Paartherapie gemacht ? Aber wäre das nicht dann etwas für euch ? Einen Versuch wäre es doch vielleicht wert.

08.06.2020 09:40 • #7


B
Vielleicht hat er Angst,dass du wieder trinkst.Sowas geht an keinem Partner spurlos vorbei

08.06.2020 09:42 • #8


A
Ich habe für mich eine Therapie gemacht bzw. mache sie noch. Er war ab und zu dabei. Da gab er sich immer verständnisvoll. Aber zu Hause schliff sich sein altes Muster immer sehr schnell wieder ein. Ich spüre das ich jetzt nicht mehr dabei haben will. Ich empfinde ihn da als nicht ehrlich.

08.06.2020 09:44 • x 1 #9


A
Natürlich hat er Angst das ich wieder abrutsche. Aber das muss er mit sich ausmachen. Ich kann ihm da nicht helfen. Ich habe genug mit mir selbst zu tun. Er muss sich eine andere Quelle für seine Stärkung suchen. Er hätte ja z.b. noch seine Familie dafür. Die ist ja noch da und intakt im Gegensatz zu meiner. Aber alleine nimmt er an Leinen Familientreffen teil. Ich kann mir aber diese Idylle nicht mehr geben. Die Geschichten wie er und seine Geschwister aufgewachsen sind kann ich rückwärts pfeifen. Ich hatte keine schöne Kindheit. Damit muss ich ja auch alleine klar kommen.

08.06.2020 09:53 • #10


B
Er durfte dich also unterstützen und die Folgen DEINER Trinkerei muss er mit sich ausmachen.Interessante Sichtweise.

08.06.2020 09:55 • x 2 #11


Heffalump
Weiß er dies alles?
Oft hilft es ja nieder zu schreiben - um an neue Erkenntnisse zu gelangen

08.06.2020 09:55 • #12


bifi07
Ich befürchte, dass ihr an einem Punkt angekommen seid, wo ihr euch in verschiedene Richtungen entwickelt, bzw. schon einige Zeit tut.
Ob es da einen Weg ohne Therapie *für beide* gibt, ist sehr fraglich. Alleine wirst du es wohl nicht schaffen.

08.06.2020 09:59 • #13


A
Er soll mich ja gerade nicht unterstützen. Er soll mich in Ruhe lassen, damit ich mich um mich und die Folgen meiner Depression kümmern kann. Der Alk. ist kein Thema mehr. Seit ich Psychopharmaka nehme brauche ich den nicht mehr und darf auch keinen Tropfen trinken. Daran halte ich mich. Ich will nur einfach Luft zum Atmen. Er muss sich so lange selbst um seine Bedürfnisse kümmern. Ich bin nicht seine Nanny!

08.06.2020 10:00 • #14


B
Wie war es in der Zeit,als du gesoffen hast?

08.06.2020 10:01 • #15


A


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