Liebe @Sweetcherrypie
Keine Ahnung, ob du es noch liest, denn dein Wunsch des Rückzugs, um nachzudenken, ist absolut in Ordnung.
Zitat von Sweetcherrypie: Ich werde mich hier erstmal zurückziehen. Ich brauche Ruhe. Muss nachdenken.
Dennoch möchte ich gerne meine Einschätzung loswerden.
Ich finde es nicht einfach für dich, hier einen klaren Weg zu finden und dann einzuschlagen, denn es gibt diverse Spekulationen - ohne, dass jemand von uns tatsächlich wissen kann, wie es tatsächlich weitergeht..
Du kannst dir viele wertvolle Erfahrungen durchlesen, mit dir vergleichen, lehrreiches entnehmen - und weißt trotzdem nicht, ob es für dich passt.
Wenn ich mir dein Thema anschaue und knapp für mich zusammenfasse, stelle ich fest, dass der am häufigsten geäußerte Rat ist, dass du dich räumlich von ihm entfernen solltest, um zur Ruhe zu kommen.
Nun, vielleicht ist es auch so.
Ich kann diesen Rat gut verstehen.
Aber ich lese auch andere Kommentare:
Zitat von KPeter: Es gibt vieles das zu tun kannst. Es gibt auch vieles, um das Vertrauen neu zu gewinnen. Aber das ist später an der Reihe. JETZT geht es nur darum, ob du die Trennung willst oder nicht. Er will sie nicht. Wenn ihr euch also trennt, dann trennst Du dich und beendest die Ehe. Nicht er. Das muss dir klar sein.
@KPeter
Es hat mich nachdenklich gestimmt, denn irgendwie trifft es den Nagel auf den Kopf.
Zitat von KPeter: Und wenn du bei ihm bleibst, dann bleibst du DEINETWEGEN bei ihm, und nicht seinetwegen.
Auch das halte ich für eine super wichtige Erkenntnis, die ich für mich in der ersten Zeit der Empörung nicht zulassen konnte.
Trotzdem stimmte es.
Es ging/geht immer um mich selbst - bei all meinen Entscheidungen.
Das zu akzeptieren, bedeutet auch meine eigenen Entscheidungen (wohlwollend) zu verstehen.
@Sweetcherrypie
Denn bei all dem Leid, Drama und Chaos… es bleibt eure Familie und auch dein persönlicherLebensentwurf. Nur du darfst und kannst es ändern.
Trotzdem ist es harter Tobak, was dein Mann dir gerade zumutet.
Ich weiß wovon ich rede, denn mein Mann hatte vor vielen Jahren eine Affäre mit einer meiner ältesten Freundinnen.
Das war auch harter Tobak.
Als es aufflog (Monate später), stellte ich alles in Frage - ganz besonders sein Agieren in der Zeit zuvor.
Nun gut, glücklicherweise musste ich mich nicht mit seinem Liebeskummer rumplagen, da die Affäre zu diesem Zeitpunkt schon etliche Monate zuvor beendet wurde .
Vermutlich hätte es mein Verständnis und Toleranz gesprengt.
Trotzdem stellte ich jegliches Verhalten seinerseits in Frage.
Mein Vertrauen war weg!
Nun, Vertrauen wird geschenkt.
Und, es muss sich verdient werden.
Was soll ich sagen, mein Mann strampelte.
Und nach super vielen aufreibenden Gesprächen, Geständnissen beiderseits und vielen daraus resultierenden Erkenntnissen…. gelang es.
Ein harter steiniger Weg, der sich letztendlich lohnte. (Somit kann ich den Kommentar von @KPeter nachvollziehen)
Übrigens, meine Freundin ließ in der Zeit nicht locker. Sie hoffte immer noch und gab alles.
Allerdings erfolglos.
Tja, da gibt es Parallelen.
Zitat: Je mehr ich darüber nachdenke, WIE das alles über 2 (!) Jahre gelaufen ist, desto mehr muss ich mir eingestehen, dass ich wohl niemals darüber hinwegkommen kann. Ich bin sehr geradlinig. Er müsste kämpfen, nicht ich. Aber ich kann seine Erklärungen und Entschuldigungen - und Ausreden? - nicht mehr ertragen.
Tja, Gradlinigkeit ist eine Tugend - hat leider nicht jeder.
Zudem, Ausreden, die weder wahrhaftig sind, noch die Übernahme von Verantwortung erkennen lassen, sind schwer zu ertragen,
Fordere Ehrlichkeit und die Übernahme von Verantwortung ein.
Konzentriere dich nicht so stark auf die Vergangenheit, sondern fokussiere dich auf die Gegenwart.
(Ich weiß, einfacher, als gesagt.)
Trotzdem, du wirst irgendwann darüber hinwegkommen - mit oder ohne ihn - das ist deine Entscheidung!
Zitat: Er hat ihr geantwortet. Per Email. Ich hab's gesehen: dass er seine Familie irgendwie retten muss. Dass er kaputtgeht vor lauter vermissen. Dass er sie immer lieben wird. Kein Kontaktabbruch also.
Solche Mails machen es schwer für dich.
Kann ich gut verstehen.
Aber, schau genau hin und erkenne die Diskrepanz zwischen Worten und Taten.
Trotzdem, was hast du denn geglaubt?
Schau mal realistisch auf die Fakten!
Hast du angenommen, dass dein Mann emotional unbeteiligt blieb?
Was würde es über ihn aussagen?
Ja, er ist emotional verstrickt, nicht gelöst und immer noch verliebt.
Es war und ist sein alleiniger Job, es zu ändern.
Trotzdem ist es scheinbar nicht so tief, denn ansonsten gäbe es dieses Häufchen Elend nicht, denn dann wäre er einfach nur weg.
Ist er aber nicht!
Und genau das bietet Chancen für euch!
Dein (sicherlich berechtigtes) Verlangen einen Beweis zu bekommen, seine Nummer 1 zu sein, ist momentan eher unrealistisch..
Trotzdem bist du die andere Seite des Dreiecks, für die er sich entschieden hat.
Seine AF wird kämpfen - so sieht es aus. Sie bemerkt, dass er dich nicht verlieren möchte. Das ängstigt sie.
Denn ihre Wertigkeit für ihn ist somit klar hinter dir angesiedelt - egal was er labert.
Taten zählen!
Du stehst auf der Seite, für die er sich entschieden hat und bist dennoch (berechtigterweise) unglücklich, da du ein klares Statement erwartest, zu dem er gerade nicht in der Lage ist.
Dabei ist es gerade zu früh für all das!
Weder kannst du ihm jetzt verzeihen, noch kann er sich sofort emotional lösen, noch wird sich seine AF kampflos ergeben.
Es braucht Zeit!
Denk nach, was du möchtest,
Horch in dich und entscheide weise!
Denn du gibst jetzt den Ton an.
Wenn dein Mann nicht vorhätte, deinem Ton freiwillig zu folgen, wäre er längst weg - ist er aber nicht.
Du entscheidest!