Mein Mann betrügt mich seit Jahren

Zitat von tina1955:

@Sweetcherrypie , diese vielen logischen Fragen hat wohl jede betrogene Ehefrau. Ich kann immer nur von mir ausgehen, ich wollte mich damit nicht ...

Ja, das macht tatsächlich Mut. Vielen Dank dafür. Noch kann ich es mir nicht vorstellen, weil alles noch so neu und frisch ist. Ich sortiere gerade jeden Tag auf's neue meine Gedanken und bin jeden Abend froh, dass wieder ein Tag geschafft ist.

Zitat von Wasabix:

..und sicherlich wird es ihm dermaßen peinlich sein vor den Kindern und sonstiger Familie.. Ertappt bei liederlichem Verhalten über 2! Jahre. ...

Ja, ich bin ihm nie untreu geworden. Ich bin da sehr geradlinig. Das gibt's bei mir nicht und das weiß er auch.

Zitat von tina1955:

@Sweetcherrypie , was möchtest Du denn ? Möchtest Du um Deine Ehe kämpfen ?

Je mehr ich darüber nachdenke, WIE das alles über 2 (!) Jahre gelaufen ist, desto mehr muss ich mir eingestehen, dass ich wohl niemals darüber hinwegkommen kann. Ich bin sehr geradlinig. Er müsste kämpfen, nicht ich. Aber ich kann seine Erklärungen und Entschuldigungen - und Ausreden? - nicht mehr ertragen.

Das sagt sich immer so leicht....
Räumliche Trennung...
Wenn da nicht die Gedanken wären, dass man damit vielleicht sogar das Feld räumt und somit seinen Platz frei macht....
Dann gibt man sich hinterher die Schuld und denkt sich, wärst Du bloß nicht weg gefahren, vielleicht war das der entscheidende Fehler?

Auf der anderen Seite wäre es eine Chance, zu sich selbst zu finden und ganz in Ruhe zu überlegen, wohin die Reise gehen könnte.

Schafft man es, zu verzeihen, Vertrauen aufzubauen?
Möchte man überhaupt noch eine Chance geben?
Bleibt man nur zusammen, weil Familie und Freunde entsetzt wären?

Zitat von Sweetcherrypie:

Kann ich nun davon ausgehen, dass er mich seit 2 Jahren betrügt und sie liebt? Die Nachrichten waren jedenfalls nicht oberflächlich sondern gingen sehr tief und zeigen, dass beide tiefe Gefühle haben. Es war wie eine Art zweite Beziehung neben mir. Sie haben alles miteinander geteilt.

Er ist ein feiger und bequemer Hund. Sorry, wenn ich das so ausdrücke, aber er geht seit zwei Jahren fremd und erzählt Dir, dass er mit der Ehe völlig zufrieden ist. Und jetzt, wo es aufgeflogen ist, kriegt er Angst.
Er hat Dich zwei Jahre betrogen, nicht zwei Wochen und nicht zwei Monate. Und wäre es nicht aufgekommen, würde er das die nächsten Jahre auch weiter so praktizieren und sich zwei Frauen halten.

Dich für das Alltagsleben, das sicher recht bequem ist. Vier Kinder, da rüht sich was in der Bude. Du machst sicher den Haushalt und kümmerst Dich um die Kinder. Und davon profitiert er und macht es sich bequem.
Und für das Andere hat er ja seine Affäre, der er heiße Liebeshschwüre und so manch anderes Heißes erzählt. Was man halt Affären so sagt.

Er hat Dich für sein stabiles und bequemes Alltagsleben benutzt und Dich auf die Rolle der Mutter und Ehefrau reduziert, die aber leider nicht so spannend ist. Das verstehst Du doch sicher, oder nicht?

Und dieses zweigeteilte Doppelleben zieht er ohne Gewissensbisse eiskalt durch, denn er trennt seine zwei Leben. Hier das traute Heim, das Gewohnte, das ja auch Geborgenheit bietet und gebügelte Hemden und dort die anziehend Unterwäsche und der Austausch über höchst intime Dinge mit der Gelegenheitsfrau..

Was Du draus machst, bliebt dann Dir wieder überlassen. Da kommen halt jetzt Beteuerungen und Schuldgeständnisse, weil er das ja nicht gefährden will, dass Du ihm nun den Laufpass gibst. Und wieder bist Du die Blöde, weil Du wieder benutzt wirst, dieses Mal als Entscheidungsträgerin.

Und mit Deiner Eifersucht, Deiner Wut, Deiner Enttäuschung und dem Bewusstsein, dass er sich schlicht und ergreifend immer die Rosinen rauspickt, stehst Du wieder allein da.

Aber da ist eine Ehe, ein gemeinsames Leben, vier Kinder, so viele gemeinsam verbrachte Jahre. Aber er schätzte das als zu gering ein und legte sich eine Affäre zu, weil sie sich ihm bot. Und jetzt heult er rum und will alles wieder gut machen.
Sehr glaubwürdig, weil er seine Felle davon schwimmen sieht. Jetzt ist Gefahr im Verzug und auf einmal ist die Affäre Schnee von gestern und doch nicht weiter wichtig.

Ich finde es bodenlos, wie er sich die jeweiligen Vorteile rausnahm und es sich bequem machte mit seinem Doppelleben. Hatte ich auch schon, aber nach drei Monaten wusste es mein Partner, weil mich dann die Schuldgefühle plagten. Es dauerte bis ich kapiert habe, dass die Affäre nur ein Traumgebilde war und ich akzeptierte, dass er niemals der Mann fürs Leben werden würde.
Ich bin alles andere als stolz darauf und ich habe meinen Mann auch als Verfügungsmasse benutzt, aber mit dem Unterschied, dass er es wusste. War trotzdem Sch.... und so was würde ich heute niemals mehr machen. Das Gute daran ist, dass ich heute ganz andérs zu meiner Ehe ,zu meinem Mann stehe. Es war offenbar ein Weckruf für mich, dass ich nicht zu 50% verheiratet sein kann, sondern nur ganz. Aber dann auch ohne Hintenrum.

Dein Mann ist aber so, dass er Dich bewusst hintergangen hat und ob hier wieder eine Vertrauensbasis entstehen kann, bleibt abzuwarten. Je tiefer Deine Verletzung, desto unwahrscheinlicher. Und manchmal probiert man es halt dann nochmals, weil man es nicht einfach hinwerfen möchte, aber merkt dann doch, dass so viel Porzellan zerschlagen wurde, dass es für eine stabile und zufriedenstellende Ehe nicht mehr reicht.

Und das alles darfst Du nun tragen und entscheiden und mit Deinen widersprüchlichen Gefühlen zurecht kommen, ist auch Deine Sache. Er will gerne sein gewohntes Leben weiterführen, aber daziwschen stehen nun zwei Jahre Lügen und Betrug.

Ich wünsche Dir, dass Du die für dich am besten tragfähige Lösung findest. Diese Entscheidung das alles hinter sich zu lassen oder nicht , musst Du allein treffen.
Vielleicht gibt es eine bessere Ehe 2.0, aber das setzt bei Dir schon sehr viel Nachsicht und innere Größe voraus. Es kann aber auch von innerer Größe zeugen, sich gegen die Ehe zu entscheiden. Ein schwer auszuhaltender Zwiespalt.

Du kriegst nichts geschenkt, denn jede Entscheidung hat ihre Konsequenzen.

Zitat von Sweetcherrypie:

Ja, ich bin ihm nie untreu geworden.

Ich wäre jetzt beinahe geneigt zu sagen „Schade, denn dann wäret ihr vllt. quitt.“

Zitat von Margerite:

Er hat Dich zwei Jahre betrogen, nicht zwei Wochen und nicht zwei Monate. Und wäre es nicht aufgekommen, würde er das die nächsten Jahre auch weiter so praktizieren und sich zwei Frauen halten.

Ich frage mich gerade, ob bei dieser Historie -mal angenommen sweetcherrypie würde sich trennen - der Typ überhaupt noch eine Chance am Beziehungsmarkt hat. Bei seiner (Ex) Affäre vielleicht, aber sonst ?

@tina1955

Diese Deine Trennungs- Geschichte erzählst Du ja hier seit Jahren, wie man nachlesen kann.

Ich finde nun nicht, dass man darauf stolz sein kann. Sondern... die Liebe zwischen Euch war sowieso schon aufgebraucht nach all der Zeit. Manchmal ist man ganz froh, wenn der Partner:in einem einen Grund zur Trennung liefert. Nicht wahr?
[url=/post3337831.html#p3337831]Zitat von tina1955[/url]
Plötzlich waren 30 Jahre weg , Aus und Vorbei.

Traurig genug, so eine Aussage. Du löscht Dich selber aus, Deine eigene Geschichte?

Zitat von Sweetcherrypie:

Je mehr ich darüber nachdenke, WIE das alles über 2 (!) Jahre gelaufen ist, desto mehr muss ich mir eingestehen, dass ich wohl niemals darüber ...

Ich würde ebenso reagieren und hätte die selben Gedanken.
Ich hätte mich nie wieder von meinem Mann anfassen lassen können, geschweige noch mal S. mit ihm haben. Mich hätte der Gedanke fertig gemacht, dass seine Hände, sein Mund usw dies alles mit einer anderen Frau hinter meinem Rücken getan haben.
Bei uns wäre das nie wieder etwas geworden, was man Ehe bezeichnen könnte.
In mir hat sich schlagartig alles gegen ihn gewehrt.
Und manchmal ist es vielleicht gar nicht so verkehrt, spontan einen Entschluss zu fassen, bevor man sich ewig quält.

Ich würde an Deiner Stelle tatsächlich mal alles zusammen stellen und bei einem Anwalt zu einem Beratungsgespräch vorsprechen.
Das gibt Dir erst mal Klarheit über Finanzen, Rechte und Pflichten im Falle einer Trennung. und Du kannst Deine weitere Zukunft planen.

Ich weiß nicht, ob Du berufstätig bist, über eigenes Einkommen verfügst?
Vielleicht tut es Dir ja gut, ein paar Tage zu verreisen und Dir klar zu werden, wie Deine Zukunft aussehen soll.
Nur wegen der erwachsenen Kinder und der Familie, den Eltern usw würde ich keine Ehe weiterführen, die mir nicht mehr gut tut.

Es ist Dein Leben und Du hast das Recht, glücklich zu sein.

@Susanna, ich habe mich nicht selbst ausgelöscht, sondern einen Lebensabschnitt beendet.
Und der nächste Lebensabschnitt wurde noch schöner.

Zitat von tina1955:

@Susanna, ich habe mich nicht selbst ausgelöscht, sondern einen Lebensabschnitt beendet. Und der nächste Lebensabschnitt wurde noch schöner.

Deshalb sind aber nicht 30 Jahre Deines Lebens WEG, sondern nach wie vor ein Teil von Dir.

Liebe @Sweetcherrypie,

was du gerade erlebst ist für deine Seele ein tiefer nachhaltiger Schock:

Dein Mann hat hat dein Vertrauen in ihn, in eure Beziehung, nachhaltig tief verletzt.

Alles lief heimlich über länger Zeit. Reue zeigt er nicht richtig. Er hat empfindliche Grenzen ziemlich rücksichtslos überschritten.

Damit wird dein Selbstwert angegriffen, du kannst deiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr richtig trauen, verlierst Autonomie und Kontrolle.

Bitte unterschätze diese Situation für deine Seele nicht. Deine Seele fühlt sich gerade so orientierungslos, als ob sie allein in der Wüste ausgesetzt worden wäre. Eigentlich fast ein seelisches „Trauma“, eine tiefe Erschütterung.

Bitte geh‘ zu deinem Hausarzt und sprich darüber. Oder suche dir psychologische Unterstützung / Begleitung, wenigstens für ein paar Stunden, wenn du möchtest.

Ebenso ein erstes unverbindliches Beratungsgespräch bei einem Fachanwalt für Familienrecht, wie die rechtliche Situation für dich aussieht.

Allein kannst du diese Erschütterung, diesen Sicherheits- und Vertrauensverlust fast nicht tragen.
Hole dir etwas Orientierung ins Leben, sichere Bausteine, auf die du dich (wieder) verlassen kannst. Um Schritt für Schritt wieder in deine eigene Kraft zu kommen und für dich die richtigen Entscheidungen zu finden.
Du bist nicht allein, lass dir bitte den Rücken in dieser Situation stärken.

Zitat von Seneca22:

der Typ überhaupt noch eine Chance am Beziehungsmarkt hat. Bei seiner (Ex) Affäre vielleicht, aber sonst ?

Ob ide Exaffäre den kleinen Schlappschwanz tatsächlich bei sich aufnimmt, bleibt abzuwarten. Vielleicht hat sie ihn ja auch nur für Extrastunden benutzt. Wenn sie das zwei Jahre klaglos mitmacht, liegt ihr an dem Mann nicht allzuviel.
Und selbst wenn sie ihn nähme, ist es mehr als fraglich, ob das was wird. Aus Affären entstehen höchst selten tragfähige Beziehungen, weil sie ja nur in Traumwelten gelebt werden

Und sollte eine neue Frau seinen Weg kreuzen, so wird er kaum erzählen, dass er lustig zwei Jahre heimlich hintenrum rumgepim.... hat, während die Ehefrau die streitenden Kinder zu beruhigen versuchte und seine Hemden bügelte, Und dann kam er nach Hause und sagt sich: Schön war's, aber hier ist es auch ganz angenehm.
Bis zum nächsten Mal, gerne wieder.

Und sicher fühlte er sich großartig weil er sich neben seiner Ehefrau noch eine Affäre leistete. Wow, ich bin schon ein klasse Hirsch im Revier. Das stärkt das männliche Ego doch ganz ungemein und davon zehrt er ja auch. Wenn es ihm daheim wieder langweilig wird oder nervig, hat er ja noch seine Trulla, wo er die Nummer eins ist und verwöhnt und vor allem verstanden wird. Den heimischen Frust erzählt er Trulla, die dafür ganz offene Ohren hat und ihn noch bemitleidet und betütelt.Da wird die Ehefrau auch mal gerne als langweilige Trantante hingestellt, die ihn ja ohnehin nie so richtig akzeptiert hat. Vielleicht sogar als Hausdrachen, weil es bei Trulla gut ankommt. Denn dann fühlt sie sich ja wieder gepusht. Hach, er hat ja so viel Vertrauen zu mir und er soll es mit mir schön haben, denn daheim da wartet der Drachen. Komisch, dass er aber doch immer noch beim Drachen bleibt ....

Er würde einer potentiellen Neuen sicher ein großartiges Bild von sich präsentieren, seine Schlechtigkeiten weglassen, wei sie hier nicht passen und für seine gescheiterte Ehe findet er sicher jede Menge unwahrer Begründungen. Das Übliche halt, Man hat sich auseinandergelbt, man hatte sich nichts mehr zu sagen oder man stellt es so hin, dass eigentich die Ehefrau die größte Schuld hatte. Er hat bisher sehr gut gelogen und das wird er auch weiterhin tun.