Hallo Ihr Lieben,
seit ein paar Tagen habe ich nichts mehr hier geschrieben.
Ich fühlte mich auf dem Weg, weg von ihr, hin zu eigenen Zielen. Ich war zuversichtlich. Positiv geladen.
Dann erreichte mich eine Information, die mich wieder arg heruntergezogen hat.
Meine Ex sprach seit dem ersten Tag der Trennung davon, dass sie nach den sieben Jahren Beziehung nun erst einmal ihr eigenes Leben leben will, sich selbst wichtig sein, selbstständig sein. Da wäre auf keinen Fall Platz für einen Neuen. Sie erzählte jedem -nicht nur mir- dass sie einen Partner nun neben sich nicht haben will (für die erste Zeit), um sich vieler Sachen erst einmal klar zu werden.
Diese Einstellung fand ich wichtig. Ich sah und sehe es ja ähnlich. Eine schnelle Tröstbeziehung können wir glaube ich kaum gebrauchen (schon allein wegen der Gefahr, dass man, wenn man denn getröstet ist, den neuen Partner vielleicht wieder schnell verliert).
Umso mehr war ich dann schwer enttäuscht und traurig, als ich erfuhr, dass sie schon seit Wochen ein Versteckspiel treibt. Sie hat einen neuen. Kurz nach der Trennung muß es wohl schon passiert sein. Seitdem meinte sie wohl, dass es schlauer sei, allen Freunden, den Eltern, Geschwistern und nicht zuletzt mir etwas vorzumachen.
Heimliche Treffen. Wie kindisch. Wir sind doch erwachsen. Was hätte es geändert, wenn sie mir direkt gesagt hätte, dass sie einen neuen Partner hat? Nichts. Ich bin schon am Boden, weiter runterziehen kann sie mich doch nicht mehr.
Ich habe gestern und heute viel darüber nachgedacht, und Eifersucht nicht entdecken können.
Da sieht man wohl das Ergebnis, wie weit die Entliebung schon fortgeschritten ist bei mir.
Nein, ich bin sehr enttäuscht über die Art, wie sie sich ihrer Umwelt präsentiert. Heimlichtuerei, Unwahrheit erzählen, das sind doch Dinge, die ich zuletzt mit 15 gemacht habe, weil ich dachte, dass meine Freundin damals bei meinen Eltern durchfällt.
Sie hat es mir noch nicht gesagt, ist ja im Moment in den USA. Vielleicht erzählt sie es mir, wenn sie in drei Wochen wieder da ist. Vielleicht aber auch nicht. Das ist doch albern.
Wahrscheinlich denkt sie, alle Welt wird sie kritisieren, sagen, dass man sich doch nicht so schnell nach so langer Beziehung (und Ehe) in etwas neues stürzen kann.
Dann lieber alles heimlich, das ist auch prickelnder.. Pah!
Vor wenigen Wochen hätte ich wahrscheinlich bei der Fahrt auf der Autobahn die Augen geschlossen und auf den nächsten Baum gewartet. Jetzt bin ich ruhig. Ich habe alle Energien auf sie konzentriert, habe gemailt, geschrieben, angerufen. Habe Gedichte verfasst. Jetzt habe ich alle Kraft für so etwas verloren. Das macht mich allerdings nicht ohnmächtig oder traurig. Ich habe so ein Gefühl in mir, das man hat, wenn man einen sehr sehr harten aber erfolgreichen Tag hinter sich hat und dann ins Bett fällt. Dann ist man totmüde und diese Kraftlosigkeit ist dann ein warmes Gefühl. Man wehrt sich nicht dagegen. Man schläft einfach mit letzten schönen Gedanken an den Tag ein.
Morgen früh wache ich dann stark auf. Hallo Leben, schön dass Du jeden Morgen wieder da bist..
Ich habe ihr ein paar Zeilen per Email in die USA geschickt. Ein bisschen emotional wars schon. Aber nicht bedrängend oder fordernd. Die Zeit ist ja vorbei. Was erhalte ich zurück?
Eine knappe Antwort, die auch noch sehr energisch ist.
Sie habe mir einen handschriftlichen Brief auf die Reise geschickt (vielleicht doch die Beichte mit dem neuen? wie feige, wenns schriftlich käm..) und ich solle mich nicht zu früh freuen, weil ihre Antwort nicht ein Loblied auf mich ist.. Tja, wie immer halt, energisch, ungehalten, total ablehnend. Hab ich es verdient? Ich sage nein.
Darum:
Ich gebs auf. Keine Energien mehr in die Vergangenheit stecken. Da draußen wartet ein neues Leben. Dafür brauche ich Energie genug..
Liebe Grüße an Euch alle,
Christoph.