Hallo Nina,
oh je, wie recht Du hast. Eigentlich ist es doch tatsächlich so, dass wir uns in unserer Situation gar nicht mal so viel wünschen.
Vielleicht eine Schulter zum Anlehnen, ein bisschen Zuneigung, ein bisschen Verständnis. Ich weiss zwar sehr gut vom Kopf her, dass ich nicht Hoffnung haben darf, weil ich ansonsten nicht beginnen kann, mich neu zu finden. Aber ich denke so gern in den letzten Tagen mit dem Herzen...
Ich habe es als ungeheuer hilfreich empfunden, wenn ich Freunde spreche, die mir weder Hoffnungen einreden noch die Situation zu kühl betrachten, sondern einfach nur da sind. Damit fühle ich mich nicht so allein. Und hier im Forum ist das doch ähnlich. Wir kennen uns alle nicht persönlich und dennoch freue ich mich jeden Abend, wenn ich von Euch etwas lese. Sehen wir es doch mal so:
Gute Freunde geben ein wenig Wärme (die man vorher vielleicht vom Partner bekommen hat..) und wir geben uns hier Denkanstöße. Damit habe ich eigentlich perfekte Voraussetzungen, um mit der Situation fertig zu werden. Jetzt muss ich mich nur noch dazu bringen, sie nicht mehr zu lieben. Ha. Da haben wir den Salat..
Ich beschreibe mich im Moment so:
Aufgefangen und geborgen bei guten Freunden, gern und viel mit Euch diskutiert und mitgelitten, und damit ein wenig mehr in mir selbst ruhend.
Die Tatsache, dass ich meine Frau von Herzen liebe und mir auch weiter wünsche, mit ihr gemeinsam glücklich zu sein, ist dann ein Gefühl, auf das ich sogar ein bisschen stolz bin. Denn ich weiss nun, dass ich einen Menschen bedingungslos lieben kann.
Ist das nicht schön?
Wenn ich eines Tages aufwache und weiss, dass ich meine Frau für immer aus meinen Träumen und Gefühlen gehen lassen muss, dann habe ich zumindest die Gewissheit, dass ich eines Tages auch wieder eine andere Frau so lieben kann.
Damit hat mir meine Frau jetzt nicht etwas genommen, sondern sie hat mir etwas gegeben.
Ein Gedanke, an den ich nun gern glauben will.
Damit Dir Nina und Euch allen eine gute Nacht.
-Christoph.