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Mein Leben nach der Affäre

B
Die Wahrheit tut weh!

24.08.2015 11:14 • #16


A
@Bond

Ja Du hast natürlich Recht, für einen Ausbrecher ist es sehr schwierig die Affäre emotional zu bewältigen..sie zu verarbeiten und wieder in die alte Beziehung zurück zu finden! Ich denke wichtig ist hierbei, dass er die Entscheidung trifft die Affäre zu beenden! Geschieht das von Seiten des Affärenpartners, so ist es um ein vielfaches schwieriger! Richtig, dann kommt der Liebeskummer und überwältigt und überfordert beide...den Betrüger und den betrogenen!

Ich habe immer versucht den Menschen zu sehen, hierfür mußte ich meine Frau erst einmal von ihrem Denkmal Sockel herunter stürzen, das hat mir am meisten Schmerz bereitet!
Nun ja, Menschen machen Fehler, ich eingeschlossen, jedoch ist das Leben so kurz und wir haben immer die Chance dem Leben eine Richtung zu geben, die in positiv in Richtung Zukunft zeigt!

24.08.2015 11:38 • x 1 #17


A


Mein Leben nach der Affäre

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G
Ich gehe jetzt mal nicht auf jeden Beitrag einzeln ein, dafür sind es zuviele. Vielen Dank aber dafür, jeder einzelne Beitrag hilft. Ich habe mich von meinem Mann getrennt, ich habe meine Affäre aus tiefstem Herzen GELIEBT und tue es immer noch. Wir hatten viele, viele schwere Zeiten, ich habe auch vieles falsch gemacht, aber ich war bereit, zu kämpfen. Ich bin mir sicher, dass wir es geschafft hätten. Nur mitziehen konnte er nicht. Einerseits kann ich ihn verstehen. Er hat Kinder und liebt diese mehr als alles andere. Er wollte ihnen eine heile Familie bieten, er hat sie während der Trennung vermisst (den Alltag) und konnte zu seiner Frau nach ewigen Streitereien eine Freundschaft aufbauen. Ich weiß nicht, ob ich in der Lage gewesen wäre, anders zu entscheiden als er. Ich habe keine Kinder, das Verliebtsein zu meiner Affäre hat sich längst zu einer Liebe entwickelt. Ich könnte zu meinem Mann nicht zurück. Wir verstehen uns super, haben das immer getan, nur auf Paarebene würde ich zu ihm nicht mehr zurückfinden. Ich könnte mir zu ihm keine wirkliche körperliche Nähe mehr vorstellen und mein Herz gehört der Affäre. Ich würde ihm so gerne alles Gute wünschen, kann es aber nicht. Jeden Tag hoffe ich aufs Neue, dass er scheitert in seiner Familie. Ich weiß, es ist gemein und ich hatte auch Tage, da habe ich ihm alles Glück dieser Erde gewünscht...nur ich vermisse ihn...und ich hätte ihn gerne bei mir. Ich weiß, dass es viele Frauen gibt, die denken, dass der Affärenmann nur mal seinen Spaß gesucht hat, ich glaube daran aber nicht. Ich glaube die Liebe zur Frau ist erloschen, sonst könnte man nicht betrügen. Ein Liebhaben ist vielleicht noch vorhanden. Ich glaube, die Gewohnheit spielt bei der Entscheidungsfindung eine große Rolle und vielleicht reichen auch die Gefühle zu der Affäre einfach nicht aus. Ich kann mir aber vorstellen, dass Kinder eben nicht nur vorgeschobene Ausreden sind...

24.08.2015 11:49 • #18


G
Ich finde die Pauschalverurteilungen, wie sie hier häufig stattfinden, auch sehr hart. Es gibt niemals eine Schuld, weil niemand jemanden mit Absicht verletzt. Verantwortung gibt es allerdings schon und die hat jeder für sich zu tragen.
Ja, das Leben nach der Affäre. Ich hatte wie so viele hier auch eine Affäre, natürlich auch die große Liebe, was sonst. Wir sind beide verheiratet, er wollte sich nicht trennen, obwohl seine Kinder schon groß sind. Aber der Job, die 25 Jahre mit seiner Frau, die Kinder, der gute Ruf, ja sogar die Tatsache, dass ich ev. bin und nicht kath., was in seiner Familie nicht akzeptiert würde - alles sprach gegen mich. Ob er mich liebte? Vermutlich nicht. Ist im Nachhinein auch irrelevant. Die Affäre hätte er gern weiterlaufen lassen, vermutlich vor allem wegen des S.. Sehr ernüchternd nach Phasen, in denen wir verzweifelt nach einem Weg gesucht haben, miteinander zu leben. Nach eineinhalb Jahren warten, dass er sich für mich entscheidet, habe ich es nun beendet. Ich will den Mann, den ich liebe, nicht teilen müssen oder ihn nur heimlich sehen können und ich brauche eine Perspektive für die Zukunft. Wie also weiter? Zurück in die Familie? Ich habe für meinen Mann niemals ähnlich empfunden und doch haben wir drei Kinder. Er war mein erster Mann, wir waren beide als junge Menschen extrem unsicher und haben aneinander Halt gefunden. Leider haben wir es nicht geschafft, uns weiterzuentwickeln. Mein Mann ist emotional und körperlich kaum zu Nähe fähig, wie sehr mir das fehlt und dass es überhaupt möglich ist, habe ich erst in der Affäre erfahren. Auch persönlich habe ich mich extrem entwickelt, bin viel selbstbewusster geworden und weiß, was ich mir für mein Leben wünsche. Für mich war die Konsequenz die Ehe zu beenden, also hab ich ihm die Affäre gebeichtet (keine Vorwürfe; er meinte, vermutlich habe er mich durch sein Verhalten in die Arme des Anderen getrieben) und ihm gesagt, dass ich ihn nicht mehr liebe. Trennung kam für ihn nicht in Frage, d.h. Trennung von mir schon, nur will er nicht auf die Kinder verzichten. Er meinte, ich solle ausziehen. Ich will natürlich auch nicht auf die Kinder verzichten. Mir ist klar, dass er keine Chance hätte, wenn ich es drauf anlegen würde, weil auch die Kinder zu mir wollten, aber ich kann ihn auch verstehen. Und vor allem würde ich meine Kinder nie, nie, nie in einen Rosenkrieg verwickeln. Und nun? Hoffen, dass ein Wunder geschieht und wir nochmal zueinander finden? Unter diesen Voraussetzungen? Durchhalten bis die Kinder groß sind? Da holt einen das Leben ein. Und die Verantwortung, die man zu tragen hat.

24.08.2015 12:32 • x 1 #19


G
Hallo Gast2015, ich habe keine Kinder und diesbzgl. lehne ich mich wahrscheinlich ziemlich weit aus dem Fenster, wenn ich dir diesbzgl. Ratschläge erteilen wollen würde. Ich selber bin ein Kind von Eltern, die in meinen Augen keine echte Partnerschaft führen. Es war untereinander immer ziemlich kalt und wurde auch viel gestritten. Ich habe sehr, sehr gelitten und auch jetzt als Erwachsene leide ich darunter immer noch. Ich kann es einfach nicht verstehen. Ich habe nie gelernt, wie man eine liebevolle Beziehung führt, habe nie gelernt, dass es manchmal besser ist, eine Beziehung zu beenden, wenn an Gefühlen nicht mehr genug da ist. Vielleicht komme ich nur deswegen schwer von meiner Affäre los. Es ist irgendwie ein gewohnter Zustand. Ich kenne eben so ein Leben. Eine Beziehung die auf Biegen und Brechen erhalten wird. Ich hoffe, dass dies den Kindern meiner Exaffäre erspart bleibt. Ich hoffe insofern wirklich, dass die beiden als Ehepaar es schaffen, den Kindern zu vermitteln, was eine Beziehung eigentlich sein sollte und wieviel Wärme sie einem geben kann. Ich hoffe, seine Kinder sind nicht so sensibel wie ich und können das alles gut wegstecken. Ich hätte mir damals eine Trennung der Eltern gewünscht, denke aber, sie wären ohneinander irgendwie auch nicht klar gekommen, zu groß war die Abhängigkeit. Nur heute ist man ja auch als Frau oftmals so selbstständig und finanziell unabhängig, dass eine Trennung nicht unmöglich ist. Ich habe mir immer geschworen, sollte ich jemals Kinder haben, würde ich um meiner Kinder Willen gehen, wenn es nicht passt. Ich würde zwar um meine Beziehung kämpfen, aber versuchen, rechtzeitig den Schlussstrich zu ziehen, sei es auch noch so schwer. Ich persönlich könnte schon gar nicht mit einem Mann zusammenleben, während ich einen anderen Mann mehr begehre und liebe. Mich würde das kaputtmachen. Ich bin aber auch ein sehr emotionaler Mensch. Ich würde eingehen, wie eine Blume, die man nicht gießt. Jetzt hier alleine bin ich auch nicht glücklich, ich fühle mich einsam. Trotzdem kommt eine Rückkehr zum Ehemann nicht in Betracht, mein Herz schlägt halt für die Affäre, auch wenn er mich nicht will. Ich hoffe darauf, mich irgendwann neu zu verlieben. Ich weiß für meinen Exmann könnte ich nie wieder partnerschaftliche Gefühle entwickeln und neben ihm herzuleben als supergute Freunde kommt für mich nicht in Betracht. Mir wäre bewusst, dass ich mir selber dadurch die Chance auf ein erfülltes Leben in wirklicher Liebe nehmen würde. Ich weiß, das Bauchkribbeln lässt irgendwann nach und auf der Suche nach ewigen Schmetterlingen bin ich auch nicht. Ich suche einfach eine beständige Beziehung, die von Liebe geprägt ist, in der man sich gerne in den Arm nimmt, den Alltag teilt, zusammen lachen kann und Probleme bewältigt ohne irgendwann komplett der Routine zu verfallen. Ich will einen Mann, den ich auch nach 20 Jahren noch bejahen kann mit all seinen Fehlern und Macken. Ich denke, dass das nicht zuviel verlangt ist. Ich weiß es nicht sicher, ich kann mir aber vorstellen, dass meine Exaffäre mir diese Gefühle hätte bereiten können, so er denn gewollt hätte...

24.08.2015 13:35 • #20


A
Hallo, ich bin ein Mann der vor gut 10 Jahren betrogen wurde, genauer meine Frau hatte damals eine Affäre, die sie mir erst vor kurzen gebeichtet hat!
Nun Gast 2015 und 2018 ihr schreibt davon das ihr eure Männer nie wieder lieben könntet, bzw. ggf. schon lange nicht mehr liebt...es euch aber nie so recht aufgefallen ist....

Ich frage mich in diesem Kontext natürlich jetzt, wie war es bei meiner Frau bzw. ist es jetzt..oder wie lange hatte sie ggf. ähnlich empfunden und wann hat sie wieder emotional zu mir zurück gefunden...wenn überhaupt?!?!
Klar, die Frage ist erlaubt mich zu Fragen wie siehst Du eure Beziehung und Liebe...für mich kann ich sagen, ich habe meine Frau immer geliebt....ja mal mehr mal weniger...und ich Stand nie davor auszubrechen und eine Affäre zu haben obwohl die Möglichkeiten vorhanden waren!
Mir ist aber auch jetzt so richtig bewußt geworden auf was ich in den letzten Jahren freiwillig verzichtet habe, an Glück, Zärtlichkeit und Körperlichkeit. Nichts das ich todunglücklich war oder es keinen S6 gab...es ist nur so, mit dem Wissen von heute kann ich es einordnen und ich weiß das es hätte viel schöner und befreiter hätte sein können!

Ja auch bei uns sind Kinder im Spiel und ja auch ich habe bestimmt mal die Faust in der Tasche gemacht...aber letztendlich liebe ich ja meine Frau....ich Frage mich jedoch und das macht mich mürbe...wie war es bei meiner Frau! Wenn ich sie frage, sagt sie mir...sie lebt mich hat mich immer geliebt...aber war es nicht nur Mitleid oder wegen der Kind, der Finanzen...ich weiß es nicht und ich werde es wohl nie erfahren. Es ist so schade, man fühlt sich so ohnmächtig und weiß nicht wie man so weiterleben soll...

Also mein Aufruf an alle die eine Affäre haben, entscheidet euch und setzt eure Partner davon schnellst möglich in Kenntnis...wie auch immer die Entscheidung aussieht, gebt ihnen das Recht und die Würde zurück, selbst über ihr weiteres Leben zu entscheiden, DANK!

24.08.2015 14:43 • x 2 #21


G
Ja, das ist wirklich sehr schön geschrieben, Kompliment.
Ich stehe ganz genau vor diesem beschriebenen Problem. Seit 30 Jahren Beziehung, seit 20 Jahren verheiratet, Kinder fast erwachsen, im Lauf der Jahre zu wenig an der Ehe und der Beziehung gearbeitet, immer nur geschuftet und gearbeitet und mit den Kindern unterwegs,
das Paar blieb dabei auf der Strecke......
Dann kommen noch psychosomatische Krankheiten und Wechseljahre und beim Mann das Pendant dazu (weniger Haare usw.) dazu und auf einmal ist auch noch das Liebesleben fast vorbei ......
man ist gefrustet und immer mehr gefrustet, wird abgewiesen, Mann wird noch schweigsamer, und hat öfter Gedanken an Trennung, und hat dabei aber Riesenängste.....
(mein Haus, meine Scholle, mein Boot, die ganzen langjährigen Freunde und Bekannten im Dorf, die Verwandten und die Familie, ja das ganze Leben stürzt ein......)

Und dann... eines Tages Männerausflug, da steht Sie auf einmal vor einem......
so wie eine Fata Morgana..... Und man findet sich sympatisch, tanzt, lacht, .....
seit langer, langer Zeit lacht man mal wieder......
überlegt nicht...... tauscht die Nummern aus..... und die ganze Sch....... fängt erst an.......
man schreibt, telefoniert, erst nicht so viel, dann mehr , man erzählt ...... vom eigenen Leben, von Hoffnungen, Träumen ..... man hat Angst vor einer Affäre..... dann schließlich
gibt man dem eigenen Drängen nach..... und dann geht es ganz schnell alles den Bach hinunter......
Alle verdrängten Emotionen die so lange eingesperrt waren, brechen sich Ihren Weg nach Draußen.....
und es wird die Hölle...... man hat sich total verliebt..... wie ein 15 jähriger Schuljunge.
Achterbahnfahrt der Gefühle........
Sie trennt sich mit einem 12 jährigen Kind von Ihrem Mann.....doch das war wohl vorher schon klar.....
schwierig......., man schaut zu und denkt jetzt bist Du dran........

Und besonders wenn man mehr als hundert Kilometer dazwischen hat.....
Betrug, man lügt, man trifft sich heimlich.... welch ein Liebesbeweis, 200 Km BAB in rasender Geschwindigkeit.......
Hunderte von E-Mails, whatts apps, .... täglich, mehrfach, und dann geht es nicht mehr...
Man bricht heulend zusammen und erklärt der Ehefrau es geht so nicht mehr weiter,
man weiß nichts mehr, heult nur noch und ist völig verzweifelt und am Ende..
Die Gefühle schlagen über einem zusammen ... wie Monsterwellen......
Gehen, bleiben, gehen, bleiben.......
Die Gedanken fressen sich ins das Hirn, tagtäglich, manchmal stündlich, manchmal jede Minute;
man funktioniert im Alltag, im Job,..... die Kinder sollen erst mal nichts merken.....
Man beichtet nicht sofort die Affäre sondern nur, das ja jemand ist der einem mehr bedeuten könnte....

Freunde, das ist alles nichts für schwache Nerven. Ich bezeichne die Affäre manchmal gar nicht als Affäre, weil das so negativ und vorübergehend klingt. In einem halben Jahr ist so zweimal was miteinander passiert, es ist eher die Story of my life......Herzrasen, Schmetterlinge, Wohlfühen in ihrer Anwesenheit.....
Und doch merke ich manchmal, das es eigentlich ein fremder Mensch ist, in den ich mich verliebt habe.
Hat das überhaupt ein Chance...fragt man sich, andere Mentalität, jünger, bisher überhaupt nicht der
Typ Frau der anziehend war, andere Sprachgewohnheiten, Tanzen, küssen, S. ... alles anders, neu
und ungewohnt aber eigentlich nicht unbedingt besser als in einer Ehe.
Nur das so gute Gefühl des Verliebtseins..... nein...... da ist dann noch das noch bessere Gefühl Neuanfang....!
Austieg - die Gelegeheit zum Reset......
wirklich noch mal ganz von vorne..... eher und nur noch das sagen was man denkt...
alles besser machen wollen....
Und eigentlich weiß man rational, das ist wohl auch nur eine Illusion, den die Macken und Ecken die man hat, die nimmt man mit, man tauscht nur die anderen Macken und Ecken des Gegenübers aus.
Die Verliebtheit ist dann irgendwann weg.....
Ohne zu wissen, ob es überhaupt zusammen gutgehen würde...
... da hat sie auch ihre Zweifel..., denn wir sind auch schon sehr verschieden in vielen Dingen.

Und so geht das Tag für Tag... Gedanken, Gedanken, Ängste, Zukunfts- und Existenzängste
wechseln sich ab mit dem Gefühl ... raus hier...Feigling....
Es geht nichts mehr, vor und zurück......
eingequetscht zwischen Ehe und Wunschtraum, Verantwortung und Gefühl, fragt man sich
nur noch, was man machen soll. Der Mut ist das Problem......
Es fehlt der Mut zum radikalen Ende ... egal in welche Richtung....

Ach Leute, das wünscht man seinem schlimmsten Feind nicht.
Ich hätte nie gedacht, das einem so etwas passieren kann und man so aus der Lebensbahn
geworfen wird. Hatte immer gedacht, alles unter Kontrolle.....
Und irgendwann denkt man an professionelle Hilfe, auch das geht, aber die Entscheidung.....
die bleibt ganz einsam bei einem selbst.......
...... und man möchte nicht das Ar.....ch sein, das seine Frau betrügt, und Sie will
nicht die *beep* sein, die eine Familie zerstört.

Das ist dann alles so schwer und man zerbricht fast daran, zumal bei allen
Beteiligten die Nerven blank liegen. Man weiß kaum noch was ist richtig, was ist falsch.
Nie mehr wieder eine Affäre.......

24.08.2015 14:49 • x 1 #22


G
Lieber Arango, wie du bereits lesen konntest, habe ich mich bereits entschieden. Ich hätte meinen Mann niemals betrogen, wenn ich ihn geliebt hätte und ich kann mir auch nicht vorstellen, die Liebe zurückzuholen. Die Scheidung läuft, wir sind die besten Freunde, wie wir es immer waren. Ich habe mich aber für meine Affäre entschieden, meine Affäre aber gegen mich. Nunja, das ändert an meinen Gefühlen aber nichts. Da ich meinen Mann sehr schätze und sehr lieb habe, habe ich die Ehe beendet. Ich wollte ihn nicht belügen, nicht länger als ohnehin schon. Ich kann dir nicht sagen, ob deine Frau dich liebt. Wenn sie ähnlich tickt wie ich, kannst du davon ausgehen, dass sie dich liebt. Denn ich könnte ohne Liebe nicht neben meinem Partner leben. Niemals! Du musst ihr vertrauen, wenn sie dir sagt, dass du sie liebst, du musst ihr verzeihen können. Das ganze ist 10 Jahre her und sie ist immer noch bei dir. Wenn du denkst, dass es nur der Kinder wegen oder des gewohnten Lebens wegen ist, dann musst du sie verlassen. Wenn du ihr nicht vertrauen und verzeihen kannst, wohl auch. Du würdest ja so niemals mehr glücklich werden. Meine Affäre sagt bzw. schreibt selbst nach der Rückkehr noch, er liebt mich, fühlt sich seiner Frau freundschaftlich verbunden (hat sie sehr lieb). Er schreibt auch, dass es vielleicht irgendwann eine Möglichkeit für uns gibt. Ich glaube ihm zwar nicht, möchte aber auch nicht an Stelle seiner Frau sein. Scheinbar ist er emotional doch sehr weit weg, sonst würde er mir diese Dinge wohl nicht mehr schreiben bzw. vor kurzem noch geschrieben haben. Wenn du aber die 10 Jahre über das Gefühl hattest, deine Frau liebt dich, dann nimm es einfach hin. Vielleicht ist es ja auch wirklich so...Warum hatte sie damals eine Affäre? Was war los bei euch? Warum hat sie dir gerade jetzt davon erzählt?

24.08.2015 14:56 • #23


G
Liebe Gast2018, ich weiß genau was du meinst. Du willst das Gesamtpaket, ich auch. Und wie du glaube ich, dass es möglich ist und sich zufrieden zu geben keine Option. Ich
hatte das Gesamtpaket, aber ich war es wohl nicht für ihn. Sonst wäre er jetzt bei mir. Ich bin in den letzten eineinhalb Jahren kaputt gegangen, mehr als einmal. Und NATÜRLICH möchte ich diese Ehe nicht weiterführen. Aber momentan sehe ich keine Alternative. Weißt du, was ich mir heute wünsche? Wenn ich zu jemandem ja sage, das aus Überzeugung zu tun. Ich hab mit 23 geheiratet und null Ahnung von irgendwas gehabt. Es ist traurig, aber sowohl mein Mann als auch ich sind in diese Ehe reingerutscht, hatten beide kein schönes Zuhause und unsere Eltern haben uns keine guten Ehen vorgelebt. Auch viel Streit, sodass wir uns beide als Kinder gewünscht hatten, sie würden sich trennen. Ich kenne das also. Folgerichtig haben wir uns fast nie gestritten und immer dafür gelebt es dem Anderen recht zu machen. Harmonie über alles. Die Folge war, dass wir gar nicht mehr wussten, was wir selbst wollten, was wir uns vom Leben erwarteten. Dann kamen die Kinder und wir haben für die Kinder gelebt und uns immer mehr verloren. Mein Bedürfnis nach Nähe und Zärtlichkeit hab ich bei meinen Kindern ausgelebt. Und dann war da plötzlich dieser Mann und hat in mir Seiten geweckt, die ich so nicht kannte, ja, auch auf s.uellem Gebiet. Mein Mann kann mir all das nicht geben, meine Gefühle für ihn sind wohl schon lange, wenn nicht schon immer nur freundschaftliche. Es ist schwer das einzuschätzen.
Ja, ich möchte auch frei sein für eine Beziehung, wie ich sie mir wünsche. Aber nicht auf dem Rücken der Kinder. Meine Kinder hängen sehr an ihrem Vater und sind auch noch recht klein (4,7,9). Ich habe beruflich mit Jugendlichen zu tun und weiß aus Gesprächen mit ihnen, wie schwer Kinder eine Scheidung verkraften. Sie geben sich oft selbst die Schuld und die Entscheidung, zu wem sie gehen wollen, können sie nicht tragen. Was aber bei uns so wäre. Ich kann ihnen das einfach nicht antun. Unmöglich. Wie es für mich weitergeht, weiß ich momentan nicht. Ich werde erstmal mit meinem Mann weiterleben, das wird schon gehen. Halt ohne S. und Zärtlichkeit und emotionale Nähe. War ja vorher auch nicht groß anders. Schön ist es nicht. Hätte ich mir alles anders gewünscht.

24.08.2015 15:05 • #24


G
Lieber Gast 08/15, ist das alles wirklich so schwer? War bei deiner Affäre wirklich so klar, dass sie sich trennen würde? Sie hatte MUT, Mut den du und auch meine Affäre nicht besitzt. Ich leide, weil ich meine Affäre liebe, meine Affäre sagt, er liebt mich, aber kann nicht gehen. Überleg doch mal, warum kannst du nicht? Warum ist es wichtig, ob es mit der Affäre in einer dauerhaften Beziehung enden könnte? DU musst für dich entscheiden, ob diese Ehe noch genug Potential und Liebe zu geben hat, ob in dieser Ehe genug deiner Bedürfnisse befriedigt werden. Die Affäre hat damit erstmal gar nichts zu tun. Nur aus Gewohnheit, der Kinder wegen oder aus finanziellen Gründen an der Ehe festzuhalten macht nicht glücklich. Ich bin gegangen als ich die Affäre hatte, aber nicht wegen der Affäre sondern weil ich merkte, dass ich in meiner Ehe nie mehr ankommen würde, nie mehr genug an Emotionalität bekommen und einbringen könnte. Ich bin einsam, ich leide zurzeit mehr als in der Ehe und ich habe meine Affäre nicht bekommen. Trotzdem ist dieser Schritt richtig gewesen. Ich weiß nicht, wohin mich mein Weg führt, ich hoffe, zu einem Leben, dass ich mir wünsche. Ob ich es erreiche, weiß ich nicht. In der Ehe hätte ich das aber nie erreichen können. Nie! Ich bin jetzt unglücklich, ja, aber nur für eine gewisse Zeit, vielleicht einige Jahre und irgendwann geht es wieder bergauf....ich bin zuversichtlich. Ich liebe meine Affäre, meine Ehe habe ich aber um meinetwillen beendet und weil ich meinen Exmann genug schätze und ihn nicht weiter belügen wollte. Ich wollte keine Lüge leben und eine Ehe ohne ausreichend Gefühle, ist eine Lüge.

24.08.2015 15:06 • #25


G
Liebe Gast2015, du hast keine Alternative? Die brauchst du auch nicht. Entweder du möchtest in deiner Ehe bleiben oder auch nicht. Entweder du hast den Mut zu gehen oder eben nicht. Ich denke, es gibt keinen richtigen Weg für die Kinder. Ich wünschte, meine Eltern hätten sich getrennt, viele Scheidungskinder wünschten sich, ihre Eltern hätten es nicht getan. Ich glaube, da sollte das Paar für sich entscheiden und wenn das Ehepaar zu der Entscheidung steht, wird auch das für die Kinder das Beste sein. Ich denke, einen anderen Weg gibt es nicht. Der Kinder wegen neue Gefühle für den alten Mann zu wecken, ich glaube kaum, dass das geht. Du schreibst selber, du hast darunter gelitten, dass deine Eltern keine liebevolle Beziehung geführt haben. Willst du das für deine Kinder? Willst du, dass sie so leben? Ist das wirklich der richtige Weg? Ich kann es mir nicht vorstellen.

24.08.2015 15:11 • x 1 #26


G
@Gast 08/15

Herzlichen Dank für diesen Beitrag! Diese Verzweiflung und Zerrissenheit hat für mich hier noch niemand so gut ausgedrückt.
Und da gebe ich dir vollkommen recht: nie wieder Affäre! Nie wieder!

24.08.2015 15:13 • #27


Bond66
@arango
Die Frage kann Dir nur Dein Gefühl und Deine faire Rückschau auf die Jahre beantworten. Ich persönlich finde es sehr unschön was Deine Frau gemacht hat. Gemeint ist nicht die Affäre, sondern es Dir zu sagen.
Das ist ein stückweit dumm. Wenn sie wirklich zu Dir zurückgefunden hat und ihr eine gute Beziehung führt, dann zerstört man mit so einem Geständnis sehr sehr viel.
Es gibt allerdings Menschen, die haben die Illusion damit etwas gutes zu tun. Sie wollen 100 Prozent ehrlich sein und sie sind froh, geradezu erleichtert , zurückgefunden zu haben. Das soll so etwas ähnliches wie ein Liebesbeweis darstellen. Das empfindet der Betrogene ganz anders. So etwas sollte man nie tun, egal wie es einen belastet. das ist dann so etwas wie die Strafe.
Es kann natürlich auch etwas anderes dahinter stecken bzw sein das sie Dir verblümt damit etwas sagen will. Auch das gibt es. Aber das ist eher selten.
Insofern vertraue da auf Dein Gefühl und fang gar nicht erst an nach so langer Zeit alles zu hinterfragen, vielleicht noch Dein Leben mit ihr in Frage zu stellen und neu zu bewerten. Das tun leider viele Betrogenen. Es ist verständlich, aber falsch. Versuch Deinen Frieden damit zu machen und bohre auch nicht weiter nach. Es ist besser.

24.08.2015 15:25 • #28


G
Für mich gibt es momentan tatsächlich keine Alternative. Es geht hier nicht um Mut, ich habe überhaupt keine Angst, dass ich das alleine hinkriegen würde. Es geht ausschließlich um meine Kinder. Ich hab mich in den letzten Monaten sehr viel mit Psychologie beschäftigt und WEIß, dass ein Rosenkrieg erheblichen Schaden bei den Kindern anrichten würde. Ich hab ihnen gegenüber eine Verantwortung, so ist das nun mal. Mein Mann und ich verstehen uns gut, es gibt ja keine Feindseligkeiten. Worauf ich hoffe, ist, dass er irgendwann einsieht, dass auch er so nicht glücklich ist und sich mit mir gemeinsam um eine konstruktive Lösung bemüht. Wer weiß schon, wie sich die Situation entwickelt. Im Moment ist weitermachen die einzige Möglichkeit.

24.08.2015 15:29 • #29


G
@Gast08/15

Diese Zerrissenheit kenne ich nur zu gut. Danke für Deinen Beitrag...

24.08.2015 15:34 • #30


A


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