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Mein Leben nach der Affäre

G
Liebe Pusteblume,

gäbe es mehr Menschen auf dieser Welt, die so denken wie du, dann hätten wir es doch endlich einfacher.
Du sprichst mir aus vollem Herzen. GENAU DAS ist es, was uns Menschen so kaputt macht. Das dumme, blöde EGO. Haben wollen um jeden Preis und wenn es nicht mehr passt/gefällt, weg damit. Vergeltung, wie du mir, so ich dir.

Wir haben in den letzten Generationen verlernt mit dem zufrieden zu sein, was und wer wir sind. Wir sind Geschöpfe, die ein Leben in Gemeinschaft leben sollen, ohne Kampf, Krieg, Zwist.

Zitat:
Warum ist ein Betrüger ein schlechter Mensch?

Situationsbedingt, ja ist er ein schlechter Mensch. Denn ein Betrüger betrügt, lügt, täuscht vor und verletzt bewusst andere Menschen. Aus welchen Motiven heraus auch immer er so handelt.
Hier ist er eindeutig ein schlechter Mensch. Aber was macht er in der Konsequenz aus seinem Leben?
Überdenkt er die Situation? Richtet er sich neu aus, bereut und ändert sich zum guten?
Dann ist er vielleicht wirklich sogar besser als du und ich? Denn er wagt einen Neuanfang, wenn auch die Ursache hierfür fatal ist und andere Menschen unglücklich macht. Schließlich geht es hier um Vertrauen.
Wer aber ernsthaft und mit Überzeugung zur Besserung um Verzeihung bittet, dem sollte man die Chance auf ein weiteres gemeinsames Leben geben.

Unser Glück hängt tatsächlich nicht von anderen Menschen ab. Glück bedeutet Zufriedenheit und ein fröhliches Herz. Denn das, was ich weiter gebe an andere erhalte ich (irgendwann in irgendeiner Form) zurück.
Wenn also die Kassiererin unfreundlich oder genervt reagiert, ich ihr aber ein nettes Wort und freundliches lächeln entgegenbringe, bewirke ich mehr, als wenn ich diese Laune annehme und mich darüber ärgere.
Man nennt es Karma, Nächstenliebe, wie auch immer das jeder für sich einsortiert.

Ich danke dir für deinen Beitrag, Pusteblume. Das sind Moment, die ich genieße. Menschen, die voller Liebe durch das Leben gehen.

28.08.2015 16:18 • #136


V
@Pusteblume

Ich weiß langsam nicht mehr was Liebe ist.
Ich weiß nicht mehr, ob er mich geliebt hat oder nur begehrt. Ob ich ihm als Mensch wichtig war so wie er mir wichtig war. Ob ich ihn wirklich geliebt habe, oder ihn nur besitzen wollte. Und doch weiß ich, bei ihm hatte ich ein Gefühl des Ankommens wie ich es zuvor nicht hatte.
Manchmal zweifle ich daran, ob ich ihn als Menschen wirklich kannte. Ich liebte den Betrüger, ich wusste, was er tat, aber ich sah seine Lage, ich warf ihm nicht vor, dass er für mich empfand, was ich für ihn empfand.
Er war mir mein engster Vertrauter und ich bin unsagbar traurig über diesen Verlust. Den Verlust seiner Freundschaft, aus der heraus sich alles entwickelte.

Ich weiß, er ist kein schlechter Mensch. Kein perfekter, aber ich habe genau so viel Dreck am Stecken wie er, ich wollte ihn haben und habe dabei eine Freundschaft kaputt gemacht, wir haben eine Freundschaft kaputt gemacht. Es ist mir im ganzen Leben noch nie so schwer gefallen jemanden gehen zu lassen. Warum ist es so schwer? Ich komme keinen Schritt weiter, ich heule schon wieder Rotz und Wasser, ich finde es so lächerlich.

Ich will gar nicht auf rosa Wolken mit ihm schweben, ich will ihn in meinem Leben. Ich will wieder mit ihm lachen.

Das ist keine schöne Trauer mehr, das ist eine verzweifelte Trauer. Kein schönes Loslassen. Ich würde genau das so gerne schaffen, was du zu schaffen scheinst.

Ich weiß nicht, wer schuld hat an unserer Geschichte und weiß auch, dass Schuld eine Kategorie ist, in der man nicht denken sollte.

All meine Gedanken sind letzten Endes auch egal. Vollkommen. Wenn die Gedanken still werden bleibt immer noch diese Trauer etwas verloren zu haben.

Ich würde gerne, wie du, die Zeit mit ihm als Geschenk sehen, aber ich sehe sie als etwas, das mir entrissen wurde, das ich verloren habe, teilweise aus eigener Schuld... Ich finde den Weg zum Loslassen nicht! Meine Erinnerungen an die schöne Zeit sind nichts mehr Wert, mich daran zu erinnern erfüllt mich nicht mit Wärme, auch nicht der Gedanke an ihn.

Wie lange hast du für deinen Weg gebraucht, Pusteblume?


Ich danke Dir,
Viola

28.08.2015 17:13 • #137


A


Mein Leben nach der Affäre

x 3


T
Ich habe auch seit 2 Wochen wieder emotionales Tief. Es quälen mich die Erinnerung. Ich kann nicht loslassen. Habe langsam das Gefühl ich will es gar nicht loslassen. Will wenigstens diese innigen Momente in Erinnernung behalten. Wie bescheuert.

Jetzt ist es fast 2 Jahre her und es wird nicht besser. Verdammter Mist. Ich kann mein Leben leben und glückliche Momente haben. Mit meiner Frau lachen und den Kindern Spßa haben. Aber dann, meistens wenn ich alleine bin, kommt diese verdamte Sehnsucht wieder hoch.
Dann denke ich wieder hört endlich auf, ihr schei. Gefühle, ich will es nicht mehr.

28.08.2015 18:26 • #138


G
@Th. Rapala, wie fühlt sich die entscheidung von damals an - richtig oder nicht richtig?
ich meine, 2 jahre ist eine recht lange zeit. könnte schon ganz anders werden, wenn man mit kopf und herz dabei wäre.
mich würde es wirklich interessieren, wie fühlt sich das an?

28.08.2015 21:45 • #139


V
- ganze genau das würde mich wirklich auch interessieren. Aus der Position einer ExGeliebten, bei der das Ganze auch schon fast zwei Jahre her ist, und die immer noch leidet...

via

29.08.2015 09:54 • #140


P
Guten Morgen,

Wenn eine ungelöste Geschichte so lange nachwirkt und die Sehnsucht euch noch immer kontrolliert, dürft ihr euch gerne die Frage stellen, ob es hier nicht eine Lernaufgabe gibt, die gelöst werden möchte.

29.08.2015 11:21 • x 1 #141


G
Ihr sprecht mir aus der Seele. Auch ich kann in meiner Affäre kein Geschenk sehen, auch ich habe das Gefühl, er wurde mir entrissen bzw. er hat mir etwas entrissen. Ich frage mich ständig, ob er noch an mich denkt oder einer von denen ist, die das Thema einfach abgehakt haben. Ich kann ihn nicht vergessen und nicht aufhören zu lieben. Ich kann nicht mehr schlafen (hab ich nie), kann mich auf nichts konzentrieren und mich nicht ablenken. Ständig hab ich die Frage im Kopf, ob er uns vergessen hat, ob es ihm schwerfällt, sich nicht zu melden und warum er mich einfach gehen lässt. Es tut so weh und ich kann nicht mehr.

29.08.2015 11:45 • #142


P
Die Illusion ist geplatzt...
Das Enttäuschende ist doch, dass ein Traum nicht wahr wird. So sehr man ihn sich wünscht und alles dafür tun würde - er verwirklicht sich einfach nicht.
Die Trennung ist wohl der realistische Beweis, daß die Illusion geplatzt und der Traum zu Ende ist. Die Wahrheit liegt woanders und muss akzeptiert werden....

Vielleicht liegt darin die Lernaufgabe....

29.08.2015 12:13 • #143


P
Ladys,

Durch das Grübeln verkopft ihr und entkörpert euch, weil ihr euch so viel Leid selbst zufügt, wie es gar nicht von dem anderen geschehen konnte.

Ihr sucht Lösungen in eurem Kopf, der euch doch zu dem Problem führte, wie kann er hier guter Ratgeber sein. Alles was passiert ist und bleibt das gleiche nur mit neuer Farbe.

Kurzzeitig geht es gut, dann der Jo-Jo Effekt. Glaubt ihr das gibt es nur bei einer Diät? Auch bei unseren Gefühlen. Wir halten nicht durch, verfallen in alte Glaubenssätze.
In den Antworten eines affärenmanns, der nach zwei Jahren noch immer vermisst, erhofft man sich, dass der eigene auch so denkt.

Sucht nicht nach einer Lösung, diese führt dazu, dass das Problem zementiert wird. Es gibt kein Problem, sondern eine Herausforderung an der wir nicht scheitern sollten, in dem krampfhaft nach Lösungen gesucht wird.

Lösung suchen bedeutet, abwehren. Abwehren ist ein Rücktritt in die falsche Richtung. Wie wehren uns mit Gewalt gegen Gefühle, Gedanken, Erinnerungen ... Die Liste ist lang.

Was wenn du nichts tust, die Vergangenheit dort lässt wo sie ist, die Zukunft, die du eh nicht kennst nicht mit Vorstellungen füllst und schaust wo du dich wirklich befindest.

In dem Moment wo du, das was ist trennst und bewertest, dein Leben und das Gefühl abhängig von der Abwesenheit eines Menschen machst fühlst du einen so großen Mangel der dich zerreißt.

Akzeptiert es! Das ist der erste Schritt! Denke nicht die ganze Zeit - ich muss loslassen, ich muss aufhören

Verstehe, dass deine Gedanken und deine Einstellung diese Situation in der du dich befindest so unerträglich macht. Und nicht die Tatsache selbst.

Du bist die gleiche, nicht weniger wert oder liebenswert durch seine Entscheidung. Er hat entschieden, weil er doch auch diese Lösung suchte und sich dann entschieden hat.
Lasst die Gedanken wie Wolken ziehen, atmet durch und kommt zurück zu euch.

Das Leben wird euch überraschen, dafür müsst ihr bei euch sein. Mit verbundenen Augen werdet ihr die Geschenke nich sehen.

Liebe Grüße
Pusteblume

29.08.2015 17:40 • #144


G
@Pusteblume: Das alles klingt so einfach. Ich kann meine Gedanken nicht abstellen. Sie kommen immer wieder in meinen Kopf, ebenso die Hoffnung. Die Verzweiflung, weil ich ohne ihn Leben muss. Selbst die Therapie hilft irgendwie nicht so richtig. Ich will einfach nur, d. der Schmerz aufhört. Momentan denke ich, nur er kann diesen Schmerz auslöschen...er tut es nicht...vielleicht weil er nicht kann, vielleicht, weil er nicht will...

29.08.2015 17:47 • #145


P
Er ist nicht verantwortlich für deinen Schmerz. Er ist nicht verantwortlich für dich. Liebe ist freiwillig und er war freiwillig bei dir und ist freiwillig gegangen.

Ich verstehe was du fühlst, dass du denkst und wie du denkst. Von einfach sprach keiner, aber ist nicht schwerer als das was du tust.

Du bist noch zu frisch mit der Trennung, hält wie der Erstklässler und du kannst das, wenn du die Zwischenschritte gelernt hast. Dafür bist du noch zu erstarrt, daher setze dich nicht unter Druck.

Wenn er jetzt kommen würde, wärest du so stark im Mangel, dass du von ihm alles abverlangen würdest um den Mangel zu füllen.

Beginne doch damit. Gehe auf youtube und höre dir geführte Meditationen an, jeden Abend eine. Du wirst die passende für dich finden. Vielleicht beruhigt das deine Gedanken. Lass dich ganz drauf ein, am besten vor dem schlafen damit du auch gut schlafen kannst. Denke bevor du schläfst an positive Dinge, die nichts mit ihm zu tun haben. Der letzte Gedanke am Abend ist der erste am Morgen.

29.08.2015 18:04 • #146


V
@Pusteblume:
Du hast Recht was du über das unnötige Grübeln schreibst


Aber trotzdem bin ich traurig, diese Liebe verloren zu haben. Ich finde den Weg aus dieser Trauer nicht

Den Weg aus Trauer und Angst. Ich habe solche Angst die Liebe verloren zu haben und genau diese Angst blockiert mich für das weitere Leben, alles weitere Schöne, das weiß ich.

Trotzdem: Ich habe solche Angst solche Gefühle nie wieder zu spüren, nie wieder dieses Glück, diese unbeschwerte Freude mit jemandem teilen und versuche dieses Gefühl zu erinnern und schaffe es nicht
Ich war Licht und Liebe, ich weiß nicht wie oft man das im Leben sein darf

Und ja, du hast auch Recht was die Glaubenssätze betrifft! Aber es ist schwer, wenn man einmal in so einer Spirale drinhängt

29.08.2015 18:15 • #147


G
@Viola: Mir geht es auch so. Die Denkansätze sind so logisch von Pusteblume, nur ich kriege das einfach nicht umgesetzt. Letztlich habe ich ja Glück, d. meine Affäre mich nicht mehr kontaktiert, damit ich endlich loskommen kann. Trotzdem hab ich so Angst, Angst ohne seine Liebe leben zu müssen.

29.08.2015 18:19 • #148


V
@gast2018
@Pusteblume

ich weiss nicht ob ich angst habe ohne seine Liebe weiterleben zu müssen oder generell die Angst ohne Liebe weiterleben zu müssen.
Es ist mittlerweile auch so viel Zeit vergangen, dass ich an der Aufrichtigkeit unserer Gefühle zueinander zweifle. Damals noch war ich davon überzeugt wahre Liebe mit ihm zu haben. aber wenn sie wahr war, wie konnte ich sie dann verlieren,.die Verbindung? Es war das Gefühl wonach ich immer gesucht hatte, die Verbindung die ich immer gesucht hatte. Auf allen Ebenen. Niemals hätte ich gedacht dass der Verlust dieser Verbindung mir den Boden unter den Füßen wegzieht.

29.08.2015 20:32 • #149


P
Viola liebes,

Du glaubst nicht das sie wahr war? Wenn sie es wäre, hätte man sie nicht verlieren können?

Wie du denkst du darüber, wenn ich dir sage, das Leben, dass du lebst ist auch wahr. Und du wirst es auch verlieren!

Werden die zurückgeblieben sagen. Die kann nicht gelebt haben, sonst hätte sie nicht sterben können.

Das ist Polarität liebes. Der Tag ist nur der Tag, weil es auch die Nacht gibt.

Du darfst nicht trennen. Jeder Anfang hat ein Ende, er wird quasi mitgeboren.

29.08.2015 22:33 • x 1 #150


A


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