Ich würde gerne an dieser Stelle einfach weiter machen.
Es ist schön, dass sich hier alle drei Seiten treffen und jeder aus seiner Sicht berichten kann. Ich empfinde das als sehr wertvoll.
Ich habe das Gefühl hier viele Antworten zu finden, nach denen ich gesucht habe.
Ich möchte gerne mal an das Wort Liebe anknüpfen, da es ja in erster Linie darum geht, weil sie nicht mehr spürbar und in einem anderen Menschen wieder empfunden ist. Früher, als ich noch klein war, und auch später und auch noch viel später... bis halt vor einigen Jahren, dachte ich immer Liebe ist etwas, was man nur durch die Außenwelt empfängt. Durch die Eltern, Freunde oder dem Partner. Durch das Zusammenspiel entsteht eine gegenseitige Liebe, die in einem Menschen ein wahnsinniges Glückgefühl erzeugt und wir diese Menschen immer bei uns haben möchten.
Viel später, nach meiner Trennung zu meinem Mann, bin ich mir wirklich selbst begegnet und habe mich von Kopf bis Fuß erforscht. Wer bin ich wirklich? Was sind meine Intentionen?
Man wird all die Jahre geführt, durch die Eltern, später mit oder durch dem Partner. Liebe war für mich immer mit haben wollen verbunden. Ich wollte den Menschen an meiner Seite unbedingt haben. Das war gar keine Liebe, merkte ich viel später. Das war bedürftig und aus meinem Ego geboren. Gewiss, ich hatte Gefühle für diesen Menschen, aber es hatte nichts mit DER LIEBE zu tun. Diese empfand ich das erste mal zu einem vergebenen Mann.
Anfangs hatte ich mich erschrocken, dass ich sogar keine Eifersucht empfand und zweifelte an der Richtigkeit meiner Liebe ihm gegenüber. Ich spürte, dass es mir nicht um den Preis geht den ich zahlen müsste um ihn zu haben, weil es mir nicht um das haben ging um dafür einen Preis zu errichten. Ich spürte keinen Mangel als er nicht bei mir war, mir mal nicht schrieb oder Zerrissenheit spürte, wenn er nicht wusste wohin mit sich.
Ich war immer in Fülle. Daran konnte er nichts ändern. Das es mir weh tat, dass er schluss endlich doch ging lag nicht daran, dass er mir keine Liebe mehr schenken würde, sondern deswegen, weil ich traurig darüber war, dass ich sie ihm nicht mehr geben konnte. Der Zusammenbruch den ich erlitt, war das Kind unter meinem Herzen, dass ich losgelassen habe, und damit ein Teil von mir. Ich kann es nicht erklären mit Worten, weil meine Liebe zu ihm noch da ist und es für mich keine Katastrophe ist, dass er wieder bei seiner Familie ist. Ich bin noch immer in Fülle und kann lachen, ausgehen und habe Spass am Leben. Ich vermisse ihn, aber ich muss ihn nicht haben.
Wir haben alle in unserem Leben Dinge erlebt, Liebesentzug oder der eine oder andere wie hier erwähnt, wurde geschlagen, schlecht behandelt. Die Liste wäre endlos.
All das sind aber keine Gründe nicht heute und her unglücklich zu sein. Wenn ich meiner Vergangenheit, die war auch nicht prickelnd, die Schuld zuweise, gebe ich Verantwortung ab und mache andere dafür schuldig, dass ich dieses oder jenes nicht kann und unglücklich bin. Jeder ist für sich verantwortlich und für das was aus ihm wird, mit oder ohne Partner. Ich gebe Liebe, weil ich selbst genug Liebe für mich habe und wenn mein Partner diese Liebe nicht annehmen kann und mit mir oder der Ehe unzufrieden ist, darf er gehen.
Ich habe einen unheimlich harten Weg hinter mir und verstanden, Liebe hat nichts, aber auch gar nichts mit der Ich-Identifikation zu tun. Ich lehne mich seelenruhig zurück und schaue mir an, was das Leben mir so alles bietet und greife zu, wenn ich sehe, dass ich mich dadurch entwickeln kann.
Ich weiß auch, dass ich wieder einen Menschen begegnen werde dem ich all diese Liebe geben kann, der bereit ist diese zu empfangen.
Was ich damit ausdrücken möchte ist, dass wir unterscheiden sollten zwischen. Warum möchte ich bei meinem Partner bleiben, weil ich ihm was geben möchte. Oder weil ich will, dass er mir etwas gibt und wenn es nur das Gefühl der Sicherheit ist.. An diesem Punkt die Kehrfrage zu stellen. Spreche ich hier von Liebe oder von einer Zweckgemeinschaft. Und sind die Gefühle die ich für meinen Partner empfinde, Sympathie, mögen und lieb haben, oder liebe ich diesen Menschen denn wirklich. Wenn ich ihn nur deswegen so gerne habe, weil er mir durch seine Anwesenheit erlaubt mein System weiterzuführen und mich in der Matte der Sicherheit zu wiegen, darf ich dann wirklich von Liebe sprechen oder wäre es nicht ehrlich zu sagen, ich brauche diesen Menschen - weil ich ohne ihn/sie mich im Mangel fühle.
Liebe Grüße
Pusteblume
27.08.2015 13:42 •
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