Hallo liebes Forum, ich lese schon eine Weile mit, und fühle mich hier gut aufgehoben. Darum habe ich mich entschlossen meine Geschichte, Ängste und Fragen hier mitzuteilen. Es kostet mich einige Überwindung, eigentlich wäre eine Therapie hilfreich, nur fehlt mir sogar dazu gerade der Mut und die Ausdauer einen Therapeuten zu finden. Schön das es hier möglich ist mir die Sorgen und den Kummer von der Seele zu schreiben.
Hier gelandet bin ich wegen Liebeskummer, Google hilft, und von allen Foren war dieses noch am hilfreichsten und ich versuche zu reflektieren warum ich in dieser Krise stecke.
Wo fange ich an?
Der aktuelle Kummer begann vor drei Jahren, nach einer 2008 gescheiterten Ehe mit zwei kleinen Kindern brauchte ich drei Jahre um mich wieder an das Thema Partnerschaft ranzutasten, auf einer Singlebörse sah ich mich um. Es war Silvester und meine Kinder über Weihnachten bei ihrem Vater, ich fühlte mich sehr einsam und wollte erstmal nur sehen ob es überhaupt nette Männer in meinem Alter gab.
Ich stöberte also durch die Profile und fand dort eines das so sympathisch war das ich Kontakt aufnahm und sofort Schmetterlinge fühlte. Sehr kindisch finde ich das heute, aber ich sehnte mich sehr nach einer Beziehung.
Es ging sehr schnell, er antwortete erst unverbindlich doch weil er mir so gefiel hakte ich nach und schon am nächsten Tag telefonierten wir und verstanden uns so gut das ich mich heftig verliebte.
Nach einer Woche mit täglichen Telefonaten die immer die ganze Nacht dauerten trafen wir uns bei mir zuhause und er blieb das ganze WE.
Ich war sehr verliebt- er leider nicht da er noch an der Exfreundin hing die ihm immer noch mailte. Da machte ich den Kardinalsfehler und gab nicht auf in der Hoffnung das sich noch Gefühle entwickeln würden.
Danach folgten Monate mit ewigem Auf und Ab, Hin und Her, Chatten, Treffen, er stieß mich mehrmals vor den Kopf, dann machte er mir wieder Hoffnungen, war aber immer auf den Singlebörsen aktiv.
Warum ich mir das damals angetan habe kann ich jetzt nicht mehr nachvollziehen...ich war verliebt und dachte er muß nur erkennen wie nah wir uns sind...
Nach etwa 8 Monaten lernte ich auch seine Freunde kennen, die wussten das er mich trifft aber keine Beziehung mit mir will. Es war für mich wahrlich keine angenehme Situation.
Dann das Desaster weil er sich mit einer Frau getroffen hatte und mich nun nicht mehr sehen wollte um mit sich selber ins Reine zu kommen. Wir trafen uns doch wieder und ich erkannte das sie nicht die einzige war mit der er sich getroffen hatte.
DA hätte ich gehen sollen- aber ich blieb und wir sahen uns sogar regelmässiger, er lernte meine Kinder kennen, wir verbrachten Feiertage und Familienfeste gemeinsam, ect.
Doch es gab immer wieder Situationen die mich eifersüchtig machten, ich fand regelmässig heraus das er unehrlich war, wir stritten oft und sein Totschlagargument war immer das wir nicht fest zusammen sind und er mich nicht liebt.
Wer mich jetzt für verrückt hält hat Recht, ich steigerte mich sehr in meine Gefühle für ihn hinein und wollte einfach nicht einsehen das es keine Beziehung ist.
Ich verhielt mich sehr dramatisch, es gab Szenen, Kontaktabbrüche über Tage die ich nie durchhielt weil ich ihn so vermisste und mir alles schön redete.
Mein Privatleben geriet völlig aus den Fugen, ich wurde depressiv, mein Exmann war eifersüchtig und setzte mich und die Kinder unter Druck wegen dieser Affäre. Mein Job( ich pflegte zwei Angehörige an drei Tagen in der Woche) wurde immer schwerer zu bewältigen weil es mir so schlecht ging, bis ich es 2012 aufgeben musste.
Dazu kamen wegen der Depression unbezahlte Rechnungen und ungeöffnete Briefe, mein Sohn hatte Probleme in der Schule, Familienhilfe wurde eingeschaltet, Freunde zogen sich zurück, mit der Familie bin ich zerstritten, und ,und, und...
Im letzten Jahr ging ich 6 Wochen in eine Tagesklinik für Depressionen und das half mir einigermassen, aber die Probleme mit dem Liebhaber blieben, auch wenn Aussenstehende uns inzwischen als Paar betrachteten.
Ich versuchte selber immer öfter aus dieser ungesunden Beziehung rauszukommen und brach den Kontakt ab.
Aber länger als eine Woche hielt ich das nie aus- dann meldete ich mich wieder.
Und vor genau 6 Wochen hatte er davon genug und beendete es von sich aus.
Es ist einfach zu viel um alles aufzuschreiben, jedenfalls bin ich emotional in einem Tief das mir für alles die Kraft raubt, ich weiß das es Abhängigkeit ist, dennoch vermisse ich ihn obwohl es mir mit ihm auch nicht besser ging, und darunter leidet mein Alltag sehr.
Meine Kinder sind versorgt, aber wirklich gut kann es ihnen nicht gehen wenn sie erleben wie ich leide.
Und nicht zuletzt wegen dieser Affäre habe ich alle Kontakte verloren, weder Familie noch Freunde sind da.
Natürlich warnten mich alle vor dieser Affäre und verstanden nicht was ich mir antue. Darum kann ich nirgends mehr Hilfe oder Verständnis erwarten.
Den Liebeskummer endlich zu überwinden ist das eine was jeder schaffen muß, mich quälen aber viele Dinge weil mein Leben nie gerade verlief und ich keine Hoffnung oder Perspektive für mein Leben sehe.
Irgendwie vermischt sich bei mir gerade die Angst mein Leben nicht mehr in den Griff zu bekommen mit der Einsamkeit und Trauer.
Das war jetzt sehr viel und noch nichtmal die Hälfte dessen was mich beschäftigt. Das Thema Abhängigkeit zieht sich jedenfalls durch mein Leben und ich wüsste gerne wo ich anfangen soll mein Leben in die Hand zu nehmen.
16.05.2014 06:09 •
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