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Mein Leben in die Hand nehmen- gibt es Hoffnung?

Bille1168
Hallo liebes Forum, ich lese schon eine Weile mit, und fühle mich hier gut aufgehoben. Darum habe ich mich entschlossen meine Geschichte, Ängste und Fragen hier mitzuteilen. Es kostet mich einige Überwindung, eigentlich wäre eine Therapie hilfreich, nur fehlt mir sogar dazu gerade der Mut und die Ausdauer einen Therapeuten zu finden. Schön das es hier möglich ist mir die Sorgen und den Kummer von der Seele zu schreiben.

Hier gelandet bin ich wegen Liebeskummer, Google hilft, und von allen Foren war dieses noch am hilfreichsten und ich versuche zu reflektieren warum ich in dieser Krise stecke.
Wo fange ich an?

Der aktuelle Kummer begann vor drei Jahren, nach einer 2008 gescheiterten Ehe mit zwei kleinen Kindern brauchte ich drei Jahre um mich wieder an das Thema Partnerschaft ranzutasten, auf einer Singlebörse sah ich mich um. Es war Silvester und meine Kinder über Weihnachten bei ihrem Vater, ich fühlte mich sehr einsam und wollte erstmal nur sehen ob es überhaupt nette Männer in meinem Alter gab.
Ich stöberte also durch die Profile und fand dort eines das so sympathisch war das ich Kontakt aufnahm und sofort Schmetterlinge fühlte. Sehr kindisch finde ich das heute, aber ich sehnte mich sehr nach einer Beziehung.
Es ging sehr schnell, er antwortete erst unverbindlich doch weil er mir so gefiel hakte ich nach und schon am nächsten Tag telefonierten wir und verstanden uns so gut das ich mich heftig verliebte.
Nach einer Woche mit täglichen Telefonaten die immer die ganze Nacht dauerten trafen wir uns bei mir zuhause und er blieb das ganze WE.
Ich war sehr verliebt- er leider nicht da er noch an der Exfreundin hing die ihm immer noch mailte. Da machte ich den Kardinalsfehler und gab nicht auf in der Hoffnung das sich noch Gefühle entwickeln würden.
Danach folgten Monate mit ewigem Auf und Ab, Hin und Her, Chatten, Treffen, er stieß mich mehrmals vor den Kopf, dann machte er mir wieder Hoffnungen, war aber immer auf den Singlebörsen aktiv.
Warum ich mir das damals angetan habe kann ich jetzt nicht mehr nachvollziehen...ich war verliebt und dachte er muß nur erkennen wie nah wir uns sind...
Nach etwa 8 Monaten lernte ich auch seine Freunde kennen, die wussten das er mich trifft aber keine Beziehung mit mir will. Es war für mich wahrlich keine angenehme Situation.
Dann das Desaster weil er sich mit einer Frau getroffen hatte und mich nun nicht mehr sehen wollte um mit sich selber ins Reine zu kommen. Wir trafen uns doch wieder und ich erkannte das sie nicht die einzige war mit der er sich getroffen hatte.
DA hätte ich gehen sollen- aber ich blieb und wir sahen uns sogar regelmässiger, er lernte meine Kinder kennen, wir verbrachten Feiertage und Familienfeste gemeinsam, ect.
Doch es gab immer wieder Situationen die mich eifersüchtig machten, ich fand regelmässig heraus das er unehrlich war, wir stritten oft und sein Totschlagargument war immer das wir nicht fest zusammen sind und er mich nicht liebt.
Wer mich jetzt für verrückt hält hat Recht, ich steigerte mich sehr in meine Gefühle für ihn hinein und wollte einfach nicht einsehen das es keine Beziehung ist.
Ich verhielt mich sehr dramatisch, es gab Szenen, Kontaktabbrüche über Tage die ich nie durchhielt weil ich ihn so vermisste und mir alles schön redete.
Mein Privatleben geriet völlig aus den Fugen, ich wurde depressiv, mein Exmann war eifersüchtig und setzte mich und die Kinder unter Druck wegen dieser Affäre. Mein Job( ich pflegte zwei Angehörige an drei Tagen in der Woche) wurde immer schwerer zu bewältigen weil es mir so schlecht ging, bis ich es 2012 aufgeben musste.
Dazu kamen wegen der Depression unbezahlte Rechnungen und ungeöffnete Briefe, mein Sohn hatte Probleme in der Schule, Familienhilfe wurde eingeschaltet, Freunde zogen sich zurück, mit der Familie bin ich zerstritten, und ,und, und...

Im letzten Jahr ging ich 6 Wochen in eine Tagesklinik für Depressionen und das half mir einigermassen, aber die Probleme mit dem Liebhaber blieben, auch wenn Aussenstehende uns inzwischen als Paar betrachteten.
Ich versuchte selber immer öfter aus dieser ungesunden Beziehung rauszukommen und brach den Kontakt ab.
Aber länger als eine Woche hielt ich das nie aus- dann meldete ich mich wieder.
Und vor genau 6 Wochen hatte er davon genug und beendete es von sich aus.

Es ist einfach zu viel um alles aufzuschreiben, jedenfalls bin ich emotional in einem Tief das mir für alles die Kraft raubt, ich weiß das es Abhängigkeit ist, dennoch vermisse ich ihn obwohl es mir mit ihm auch nicht besser ging, und darunter leidet mein Alltag sehr.
Meine Kinder sind versorgt, aber wirklich gut kann es ihnen nicht gehen wenn sie erleben wie ich leide.
Und nicht zuletzt wegen dieser Affäre habe ich alle Kontakte verloren, weder Familie noch Freunde sind da.
Natürlich warnten mich alle vor dieser Affäre und verstanden nicht was ich mir antue. Darum kann ich nirgends mehr Hilfe oder Verständnis erwarten.

Den Liebeskummer endlich zu überwinden ist das eine was jeder schaffen muß, mich quälen aber viele Dinge weil mein Leben nie gerade verlief und ich keine Hoffnung oder Perspektive für mein Leben sehe.
Irgendwie vermischt sich bei mir gerade die Angst mein Leben nicht mehr in den Griff zu bekommen mit der Einsamkeit und Trauer.

Das war jetzt sehr viel und noch nichtmal die Hälfte dessen was mich beschäftigt. Das Thema Abhängigkeit zieht sich jedenfalls durch mein Leben und ich wüsste gerne wo ich anfangen soll mein Leben in die Hand zu nehmen.

16.05.2014 06:09 • #1


M
liebe bille

erstmal herzlich willkommen....
vielleicht kannst du mal erzählen, was du an einem mann der dich nicht liebt, so unwiderstehlich findest...?

das finde ich nämlich sehr seltsam....
was findest du an einem mann, der dich nicht will, so attraktiv...?

daß du ihn nicht haben kannst...?
das würde ja bedeuten...daß du gerne leidest....

liebe ist das nicht...daß sind wunschvorstellungen von dir, die nichts mit liebe zu tun haben und die du verzweifelt versuchst zu erzwingen...

liebe ist wenn du einen partner hast, der froh ist dich zu sehen und glücklich, seine zeit mit dir zu verbringen....
und das ist ein geschenk, das immer freiwillig gegeben werden muss....sonst geht es kaputt.....

ich glaube insgeheim weisst du das schon.....dir haben nur deine wünsche und illusionen etwas vorgegaukelt....und du willst unbedingt daran festhalten....
und entfernst dich immer weiter von der realität.....

aber du kannst nichts festhalten, was nicht existiert.....
aber insgeheim weisst du da glaube ich schon.....

16.05.2014 08:35 • #2


A


Mein Leben in die Hand nehmen- gibt es Hoffnung?

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Bille1168
Danke liebe Minna,

hinter dieser Leidensgeschichte steckt leider ein ganzes Leben nach genau diesem Muster, und darauf gehe ich nun mal näher ein.

Also, meine Kindheit verbrachte ich schon mit Alk. Eltern die sich nicht wirklich um mich und meinen Bruder kümmerten, wir waren oft alleine oder bei der Familie abgeschoben, besonders meine Omi war oft für uns da- Gott sei Dank.
Leider war ich immer so etwas wie das schwarze Schaf der Familie und fand weder Liebe noch Anerkennung, wurde auch in der Schule bis zur Körperverletzung gemobbt, was dazu führte das ich schwänzte und mich in meine Traumwelt und zu Pferden flüchtete.
In der Pubertät träumte ich wie alle Mädchen davon mal einen Jungen zu treffen der mir die Liebe gibt die ich sonst nirgends fand, trieb mich nächtelang in Discos rum, fand eine Freundin mit der ich Dro. nahm, ect.
In dieser Zeit trennten sich meine Eltern und hatten sofort neue Partner was alles noch schlimmer machte weil ich nirgends richtig dazu gehörte.
Also landete ich in einer Jugend WG. Da ich zu der Zeit schon Dro. nahm flog ich nach wenigen Monaten dort raus und war obdachlos. Eine Freundin nahm mich auf, ich hatte keinen Schulabschluß, keine Ahnung von Ämtern und war unfähig mein Leben in die Hand zu nehmen- abhängig von Freundinnen die mir auch nicht helfen konnten und kannte nur Leute die ihr Leben auch nicht wirklich auf die Reihe bekamen und in den Tag hinein lebten.

Mit 18 half mir ein Arbeitskollege meiner Mutter eine Wohnung und Arbeit zu finden. Doch ich war alleine und ließ darum einen Mann bei mir einziehen den ich schon länger kannte, der aber ebenfalls ziellos durchs Leben taumelte. Ich wurde von ihm schwanger, bekam meine Tochter und versuchte eine gute Mutter zu sein und alles in den Griff zu bekommen- vor allem ohne Dro. und so weiter.
Den Vater musste ich rauswerfen weil er Dro. hatte und gewalttätig wurde.Aber dann war ich ja wieder alleine und sehnte mich nach einer Beziehung.
Also suchte ich, fand in einer Kneipe Anschluss- was natürlich überhaupt nicht gut ausging und zu einem Selbstmordversuch führte, ich gab meine Tochter mit 5 Jahren in eine Pflegefamilie und holte meinen Schulabschluss nach.
Wegen der Sehnsucht nach meiner Tochter und Stabilität in meinem Leben die ich einfach nicht selber herstellen konnte geriet ich wieder in eine Beziehung, und dieser Mann hatte mich auch nur gerne, meine erste Freundschaft plus begann sozusagen. Er war aber sehr zuverlässig und trotz ständigem Liebeskummer weil er mich nicht liebte kam ich vier Jahre nicht von ihm los. Wir wohnten nicht zusammen, sahen uns aber regelmässig, ich übernachtete oft bei ihm, er lernte auch meine Familie kennen, aber es gab wenig körperliche Nähe.
Nach vier Jahren ging ich aus Berlin weg um eine christliche Dro. im Sauerland zu machen, nahm den christlichen Glauben an, fand dort Liebe und Kraft um mein Leben zu ändern.

Leider ging auch dort alles in die Brüche, ich hatte einen schweren Unfall und musste feststellen das ich den Leuten meiner WG zur Last falle und ohne Arbeitskraft nicht mehr erwünscht bin.
So begann mein Bruch mit Gott, wenn man so will, ich kehrte zurück nach Berlin und versuchte dort wieder Fuß zu fassen.
Ohne die christliche Gemeinschaft war ich aber wieder einsam, suchte also wieder eine christliche Gemeinschaft in der ich meinen Mann traf.
Ich war zu dem Zeitpunkt schon 34 Jahre alt und wünschte mir Familie, zu meiner Tochter wurde mir kein Kontakt erlaubt obwohl ich mein Leben besser im Griff hatte, ich begann sogar eine Ausbildung über das Arbeitsamt.
Dann verliebte ich mich eben in meinen heutigen Exmann und wurde sofort schwanger, musste die Ausbildung abbrechen, heiratete ihn- und wurde noch unglücklicher als vorher.
Sein Glaube entpuppte sich als zwanghafte Religiösität die mich eher abstiess und er kontrollierte mich und versuchte mich nach seinem Vorbild einer perfekten Ehefrau zu verändern.
Ich wehrte mich dagegen und wurde durch unsere Streitereien immer einsamer weil unser Umfeld nicht verstehen konnte was bei uns los war.

Ich brauchte lange und noch ein Kind um zu erkennen das diese Ehe mich zerstörte, als er dann gewalttätig gegen unseren 4jährigen Sohn wurde rief ich die Polizei und er war erstmal weg.

Durch den Glauben versuchte ich noch lange sowas wie Versöhnung zu erreichen, gewähre ihm bis heute jederzeit Umgang mit den Kindern- aber es ist bis heute schrecklich wie er mich behandelt.

Als ich also meinen Liebhaber traf und ihm davon erzählte traf ich auf so viel Verständnis und er baute mich und mein Selbstwertgefühl erstmal wieder auf.
Er war der erste Mensch mit dem ich über mein Leben sprechen konnte und der mich sofort verstand, und sein Charakter ist wirklich loyal und liebevoll.

Ich glaube schon das ich ihn liebe, nur traf ich ihn zu einer Zeit als er selber erkannte noch nicht bereit für eine Beziehung zu sein. Wir verstehen uns sehr gut und haben viel gemeinsam, besonders emotional gab es grosse Nähe. Darum schaffte ich es nicht mich von ihm zu lösen, erkannte aber schon das er nicht so fühlte und auch offen für andere Frauen war.

Das führte zu vielen Dramen meinerseits, damit stiess ich ihn weg von mir und war völlig hilflos, abhängig obwohl ich erkannte was mit mir los ist.


Er fehlt mir sehr weil er mir vieles gab was ich nicht kannte, und mir bleibt ja auch nichts was mich stützen könnte.

Meine Familie wendet sich schon seit dem Eheaus nur noch gegen mich und gibt mir die Schuld daran.

Freunde habe ich auch keine, bin arbeitslos mit Geldsorgen und muß mich auch noch um die Kinder kümmern und mit meinem Exmann rumärgern der keine Gelegenheit auslässt sich an mir zu rächen.


Also, erstmal zum besseren Verständnis...

16.05.2014 09:30 • #3


G
Liebe Bille,

wie alt bist Du?
Ich kann all das sehr gut nachempfinden, bin Dir ein wenig ähnlich. ich kann dir nur sagen, was Du sowieso schon weißt: Du musst lernen, Dich um Dich selbst zu kümmern, ganz dringend. Die Liebe ist da erstmal zweitrangig. Wahrscheinlich hast Du ein Leben lang eine Heimat gesucht, wolltest bei einem Mann ankommen...Ich kenne das...Aber leider muss man bei sich selbst anfangen und Du hast genug Baustellen. Selbst wenn ihr zusammen kämet, Deine Probleme sind damit nicht aus der welt! Und ein Mann kann Dich diesbezüglich auch nicht glücklich machen. Du hast Deinem Thread nicht umsonst den Titel Mein Leben in die Hand nehmen... gegeben. Ich stehe an einem ähnlichen Punkt wie Du- mit dem Unterschied, dass ich nicht verliebt bin und nicht bei einem Mann suche. Ich möchte mich selbst erstmal glücklich machen. Ich möchte Dir ein Buch ans Herz legen, was Dir viele wertvolle Anregungen geben könnte Erlernte Hilflosigkeit überwinden von Nicky Marone. Darin findest Du viiiele Antworten, Anregungen...die genau auf Deine Situation zutreffen. Lerne, Dich selbst glücklich zu machen- das geht!

16.05.2014 10:13 • x 1 #4


Bille1168
Danke sehr- ja das werde ich mir besorgen- ich lese sehr viel und gerne.

Hier sieht es so aus als ob ich nur bei Männern suche, aber so ist das nicht, ich war mein halbes Leben alleine auf mich gestellt.

Nur die Sehnsucht nach Liebe und Zweisamkeit ist doch normal und darum bin ich sehr anhänglich wenn ich mich verliebe- was wirklich nur selten geschieht.

Leider ist meine Stuation sehr bescheiden, ohne Ausbildung, wenig Geld, keine Unterstützung für irgendwas. Ich bin sehr einsam, wünsche mir einfach Kontakte und eine Hoffnung für meine Zukunft- hat nichts mit Partnerwunsch zu tun.

Mich belastet eben jetzt mit Liebeskummer meine Vergangenheit so sehr, das Gefühl nicht liebenswert zu sein, nicht zielstrebig genug um was aus meinem Leben zu machen.

Ja, ich fühle mich hilflos ohne Perspektive. Und so minderwertig das mir auch der Mut fehlt etwas auszuprobieren- eine Ausbildung z.B., die ich so gerne hätte.


Ich will nicht mit HarzIV sterben... und momentan sieht es mit Arbeit ohnehin nicht rosig aus.

Auch Therapie machen klingt toll- aber wo nehme ich einen Platz her? Bisher fand ich keinen, da ich nicht mobil genug bin und durch die Kinder zeitlich eingeschränkt. Kein Termin für mich zu machen... leider.


Ohne Hilfe wird es eng für mich, bin sehr mutlos und verzweifelt. Vor allem die ständigen Auseinandersetzungen mit meinem Exmann zermürben mich sehr.

16.05.2014 10:23 • #5


M
ach je
so etwas ähnliches habe ich schon vermutet...

es ist oft so ...das menschen die keine geborgenheit kennengelernt haben....
so etwas auf oft verzweifelt und auf seltsamen wegen suchen.....
und dabei in der erhofften nähe und beziehung...die gleiche verzweiflung, zurückweisung und einsamkeit erleben, wie vorher.....

ich glaube es ist wichtig für dich...wenn du dich beraten lässt in einrichtungen...
wie deine rechtlichen möglichkeiten sind, welche hilfen es für dich gibt (kinder, wohnung)und welche beruflichen möglichkeiten....(weiterbildung...ö.ä.)

dann ist es auch wichtig für dich zu lernen...daß du es wert bist geliebt zu werden...
das bist du nämlich....

und jemand der dich nicht will...den lass gehen....
nur ein mann der gut zu dir ist und bei dir sein will...dem räume eine chance ein ...

aber versuch vielleicht erst mal dein leben in ein stabileres fahrwasser zu bringen und dich selbst zu retten....
und baue nie dein ganzes leben auf etwas so unsicheres....wie ein gefühl....

16.05.2014 10:33 • x 1 #6


M
ich finde du schreibst gut und intelligent.....du könntest vielleicht eine computerausbildung machen....habe einen bekannten, der beim arbeitsamt kurse gibt....daher weiß ich daß es sowas gibt...
schreib doch mal auf...was du gerne machst....gut kannst....das hilft oft bei der findung nach einem weg.....

16.05.2014 10:44 • x 1 #7


Bille1168
Danke Minna, deine Worte tun mir so gut, genau das brauche ich gerade.

Leider habe ich schon alle Beratungen durch, und nichts hat wirklich geholfen. Weiterbildung wird für mich nicht mehr unterstützt, bin aufgegeben worden und muß mich nichtmal mehr bewerben- was ich noch tue- nur umsonst.


Ich fühle mich einfach auch gesellschaftlich unten durch- alles dreht sich nur um Leistungsfähigkeit und Jugend, wer was hat ist wer. Verstehst du? Das zermürbt mich, denn ganz so dumm und unfähig bin ich ja nicht... hoffe ich.


Meine Kinder bekamen sogar schon in der Schule zu hören wir wären Diebe weil ich keine Arbeit habe- unvorstellbar- dabei würde ich so gerne arbeiten- aber ich finde nichts weil die Kinder noch zu jung sind um sie zeitweise alleine zu lassen( sie sind 8 und 10 Jahre).


Es ist schlimm und tut weh das ich meiner Familie so egal bin, sogar abgelehnt werde, obwohl ich da immer hilfsbereit und verständnisvoll war. Mein Mann hat mich bei allen schlecht gemacht und sie glauben ihm. So fährt er auch bei der Familienhilfe fort- ich kann nicht mehr, bin wirklich entkräftet und frage mich was ich falsch mache, warum mir niemand glaubt.


So siehts zur Zeit aus.

16.05.2014 10:45 • #8


G
Bille, ich verstehe das alles wirklich gut, auch die Ausbildungsthemati- bei mir ähnlich aber genau darum gehts in diesem Buch. Es gehört zur erlernten Hilflosigkeit, dass Menschen wie wir annehmen, unser Leben nicht in die Hand nehmen zu können, nach unseren Wünschen gestalten zu können, aber das was wir als logische Gedanken annehmen, sind festgefahrene Glaubensmuster. Immer ist da eine Stimme in uns, die Dinge sagt, wie Du sie hier schreibst: xy geht nicht weil...ab geht nicht weil...bin zu alt...hab keine Ausbildung...bin zu schwach...Alles Quatsch! früh eingeimpft durch liebevolle erziehung. Du, mir gehts nicht so schlecht wie Dir aber auch ich stehe vor einigen Baustellen und überlegte gerade gestern Nacht, ob ich hier einen Thread eröffne, in dem ich Frauen suche, die sich in einer ähnlichen Situation befinden (vermeintlich aussichtslos) und wirklich etwas ändern wollen. Ich suche Frauen, die sich gegenseitig dabei unterstützen möchten, ihre Träume wahr werden zu lassen. Gemeinsam fühlt sichs besser an zmal wenn man nicht mehr ganz so jung ist. Also Hopp Hopp, besorg Dir das Buch, es wird Dir sooo viele Antwoorten geben und wenn Du magst, können wir in Kontakt treten. Kopf hoch!

16.05.2014 10:57 • x 1 #9


Bille1168
Ja, das wäre super! Ich möchte da raus und weiß das es viel mit meiner Glaubenshaltung zu tun hat. Und auch ich würde mich gerne mit Gleichgesinnten austauschen, sich gegenseitig Mut machen... bin nämlich sehr gesellig und gerne ermutigend- das liebe ich.

Danke, es hilft wirklich wieder nach vorne zu schauen und keine Angst mehr zu haben.

Vor allem für meine geliebten Kinder will ich doch stark sein und ihnen das ermöglichen was ich nie hatte- Chancen mit einer starken Identität und Mut ihr Leben zu gestalten.

16.05.2014 11:01 • #10


G
schön! Das freut mich. Ich melde mich heute Abend noch mal, bin gerade auf dem Sprung. Genieß den Tag und freu Dich auf kommende Veränderungen. Wir haben alles in uns, was wir brauchen, ist nur manchmal sehr verschüttet

16.05.2014 11:05 • #11


Bille1168
Ach ja- wenigstens hier kann ich mich ablenken- obwohl es auch beängstigend ist zu lesen wie viele Menschen oft auf abscheuliche Weise belogen, betrogen, benutzt, verletzt und abserviert werden. Wie viele einsam sind, und ich stelle mir die Frage ob es schwerer wird Menschen zu vertrauen und sich dieser Begriff Liebe mehr und mehr abnutzt, es dieses ehrliche Gefühl überhaupt noch in Verbindung mit Verbindlichkeit, Verantwortung und Entscheidung gibt.

Meine Kinder sind jetzt beim Papa und ein einsames Wochenende wartet, schon seit Wochen verbringe ich meine Zeit überwiegend allein, und es ist schwer mit niemandem sprechen zu können. Mir fehlt das so sehr, einfach zu reden.

Darum fiel es mir auch schwer keinen Kontakt zu meiner Ex Affäre zu haben, immer wieder mailte ich ihm, jammerte und er rief mich aus Mitleid auch manchmal an- gut tat mir das nicht.


Ohne Liebeskummer finde ich meine Situation schon nicht einfach, aber der Kummer lähmt mich noch mehr, hat mich meine gesamte Selbstachtung gekostet, fühle mich komplett armselig und- naja- wertlos.


Er hatte gestern Geburtstag, ich las hier öfter wie schwer die Entscheidung fällt ob man gratulieren sollte oder lieber nicht. Ich blieb extra bis Mitternacht auf um ihm als erste eine E Card zu senden.


Ich bin ja weder wütend noch werfe ich ihm wirklich etwas vor, er war für mich da und behandelte mich meist gut.

Ich verstehe es eben nur nicht warum er drei Jahre mit mir verbrachte ohne mich zu lieben, weshalb er nun auf einmal keine Lust mehr darauf hat, und warum ich mir das angetan habe obwohl ich alles wusste.

Und ich fürchte ich würde es wieder tun...

16.05.2014 17:33 • #12


R
Zitat:
Leider habe ich schon alle Beratungen durch, und nichts hat wirklich geholfen. Weiterbildung wird für mich nicht mehr unterstützt, bin aufgegeben worden und muß mich nichtmal mehr bewerben- was ich noch tue- nur umsonst.


Bille, das ist sehr ungewöhnlich. Du bist erst 45 Jahre alt. Bis zur Rente sind es noch 22 Jahre.
Es gibt sogar sogenannte Silver-Programme bei der Arbeitsagentur, also für Menschen mit weißen/grauen Haaren über 50.
Ihre Fähigkeiten sind in manchen Bereichen sehr gefragt - berufsunabhängig.

Das ist eine Art Beratung über die eigenen Wünsche und wie man sie realisieren kann, unterstützt durch Fortbildungen usw. Hast du davon schon mal etwas gehört? Wenn nicht, dann frag einfach nach.

Bist du körperlich eingeschränkt oder psychisch nicht stabil oder warum hat man dich in deinem Alter aufgegeben? Das klingt sehr frustrierend. Magst du dazu mal etwas schreiben? Vielleicht kann man dir hier Tipps in dieser Richtung geben, die dir Hoffnung machen.

Wie sieht es mit ehrenamtlicher Tätigkeit aus? Es geht ja auch um soziale Kontakte und Anerkennung.
Lebst du in einer Stadt oder auf dem Land?

16.05.2014 17:47 • x 1 #13


R
Entschuldige, ich habe erst gerade deinen Leidensweg gelesen. Trotzdem ist nicht alles hoffnungslos. Vielleicht magst du mir antworten, warum du aufgegeben wurdest vom Arbeitsamt.

Und es würde mich noch interessieren, welcher Glaubensgemeinschaft dein geschiedener Ehemann angehörte. Willst du das preisgeben?

16.05.2014 17:57 • #14


Bille1168
Ich lebe in der Hauptstadt, und der fehlt einfach das Geld. Mein großes Manko ist eben auch die Kinderbetreuung und das ich keine Vorbildung habe auf die ich mögliche Berufe aufbauen könnte.


Habe das Spiel mit Maßnahmen jahrelang durch, wollte gerne in die häusliche Pflege, aber da hatten sie die Führerscheine gerade eingestellt weil zu wenige ihre Ausbildung beendet haben.

In der letzten berufsorientierenden Maßnahme wurde ich nach dem Vorgespräch gar nicht erst beraten, ich hakte dann nach und setzte mich mit der Leiterin an den PC- alles was in Frage kam benötigte Qualifikationen die ich nicht besaß.


Ich habe vorher in Küche und Verkauf gearbeitet, dort wird aber Schicht gearbeitet, und meine Kinder sind noch nicht so selbstständig.


Ich bin in Beratung und halte Augen und Ohren offen, und gemeinnützige Arbeit ist auch nur möglich wenn zeitliche Flexbilität vorhanden ist, würde auch meine finanziellen Probleme nicht lösen.

Aber danke für den Hinweis- wenn du Tipps hast nehm ich die gerne an, sehe momentan ja den Wald vor lauter Bäumen nicht...

16.05.2014 18:03 • #15


A


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