Hallo Ihr Lieben,
jetzt weiß ich gar nicht, ob die Kategorie hier passend ist bzw. welche Kategorie es überhaupt ist. Ich habe zurzeit das Gefühl, komplett zu büßen, die Kontrolle / Stabilität über mein Leben zu verlieren. Das wird ein Jammerthread und ja, ich bin mir darüber im Klaren, dass ich eigenverschuldet in diese Misere geraten bin, aber dennoch.
Es ist so, dass ich bis Herbst letzten Jahres mit meinem Noch-Mann zusammen war. Wir hatten ziemlich schwere Zeiten, insbesondere während meiner Schwangerschaft / nach der Geburt unseres 2. Kindes. Das war eine sehr heftige Zeit für uns und auch für mich. Familiärer Todesfall, extremer Druck / Stress an seinem Arbeitsplatz und ich war nur alleine mit einem Neugeborenen und 3-jährigem Kind, ergo sehr viel alleine. Wir stritten sehr viel, es gab überhaupt keine Paarzeit mehr, wir verloren uns, es war heftig und ging sehr an die Substanz. Es kam wie es kommen musste, ich lernte im Sommer letzten Jahres jemanden kennen. jemand, der mir diese Aufmerksamkeit wieder gab, mich sah, um mich warb. ich verliebte mich, eine Schnulze ist nichts dagegen. Mein Mann konnte tun und lassen, was er wollte, ich habe ihn total ausgeblendet, bin ausgezogen mit beiden Kindern, die Beziehung zu ihm erkaltete total - ich wechselte warm. wenn man das so will. Etwas, was ich selbst immer so sehr verurteilte, blabla.
Naja und mittlerweile hocke ich da. Der Neue entpuppte sich als Frauenversteher / -liebhaber. Hat / sucht immer wieder Kontakte via Online-Communities, schreibt über diverse Messenger, etwas, was für mich einfach extrem verletzend und verunsichernd ist.
Wir reden viel darüber, weinen, halten uns fest - aber er hört nicht auf. Er hat selbst Probleme, dessen bin ich mir bewusst, mich macht das sehr fertig und kaputt. Im Grunde weiß ich selbst, dass das alles sehr vergiftend ist. Ich sitze dann da und denke mir, dass das die Quittung für mein Verhalten ist. Ich habe meinem Ex-Mann so sehr weh getan, er mir zwar auch, aber er kämpfte dennoch um mich. Ich bin zwar froh, dass ich aus der Beziehung raus bin, da meine Gefühle nach wie vor weg sind, aber es hätte alles anders verlaufen können, fairer.
Da ich in meiner Kindheit schon so einiges erlebt habe und somit ohnehin schon ein wenig bindungsgeschädigt bin, frage ich mich, ob ich nicht einfach besser alleine bleiben sollte, da es doch eh fehlinvestiert ist. Und ja, meine Kleinen, ich liebe so sehr und ich funktioniere nur noch. versuche, ihnen alles recht zu machen, unternehme viel und natürlich hilft es nicht, mein Pokerface aufzusetzen, das große Kind ist nicht dumm. Ich habe mir immer gewünscht, es mal besser zu machen, als meine Eltern, eben etwas intaktes, beständiges aufzubauen, weil ich weiß, wie wichtig das für Kinder ist und nun hocke ich da. Kämpfe für nichts, mache mich selbst runter, stecke mitten in der Scheidung, versuche so gut es geht, die Seitenhiebe meines Noch-Mannes abzuwehren und ihn vor meinen Kindern immer noch als den tollen Papa dastehen zu lassen (was er im Übrigen leider nicht schafft). ich zerbreche an diesem ganzen Chaos. Danke fürs Lesen, es tut gut, das einmal runterzuschreiben, auch wenn ich vermutlich die Hälfte vergessen habe.
16.11.2018 11:52 •
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