Ich war letztes Jahr hier sehr aktiv. Manch einer wird sich Evtl an mich erinnern.
Gerne hätte ich mich mit positiven Informationen zurückgemeldet, dem ist aber leider nicht so.
Da meine aktuelle Situation aber nichts mit meinem Forengrund zu tun hat, habe ich mich entschieden ein neues Thema aufzumachen.
Was ich mir davon erwarte, weiß ich nicht.
Was ich aber weiß ist, dass ich am Rande meiner Grenzen bin, mich verloren fühle und Hilfe brauche.
Ich weiß, aufgrund meiner Erfahrung letztes Jahr, dass es hier ganz liebe Menschen gibt, die meinen Kopf über Wasser gehalten haben, als ich drohte zu ertrinken.
Vielleicht nutze ich es auch einfach h als Tagebuch, wenn ich darf…
Ich bin keine gute Schreiberin, zudem bin ich im Kopf sehr durcheinander, fühle mich verloren und befürchte, dass man das an meinem schreibstil merken wird.
Zudem schreibe ich mit dem handy.
Ich bitte dies schon vorab zu entschuldigen.
Zu mir:
Ich bin Mitte 40, alleinerziehende Mutter und lebe in Bayern. Aktuell sind mein Kind und ich an Corona erkrankt. Ein paar schwere Tage liegen hinter uns, aber es geht aufwärts. Uns geht es gut.
Ich bin seit 10 Jahren vom KindsVater getrennt.
Ich habe mich damals getrennt, da ich ihn einfach nicht mehr geliebt habe, was sich bis heute nicht geändert hat. Auf ihn werde ich später nochmal eingehen.
Ich selber bin das Produkt eines Unfalls. Mein Vater war nie müde, mir das unter die Nase zu reiben. Beide waren 18 als ich kam. Mein Vater saß während meiner Geburt im
Gefängnis. Dro..
Ich komme väterlicherseits aus einer sehr wohlhabenden Familie. Mir fehlte es an nichts. Ich sollte und musste immer dankbar sein und war das auch.
Leider aber, so ist mir heute bewusst, fehlte mir mehr als je angenommen. Nämlich liebe.
Als mein Vater aus dem Gefängnis kam, trennten meine Eltern sich recht schnell und meine Mutter zog mich alleine auf. Sie war sehr jung und eine Lebefrau. Die anfangs Euphorie mich betreffend, verblasste schon recht schnell und ich wuchs ein paar Monate / Jahre bei meiner Oma auf. Eine ganz großartige frau!
irgendwann kam ich zurück zu meiner Mutter und ich lief gefühlt so nebenbei. Ich war viel alleine und wurde zum Problem Kind.
Ich habe in der Pubertät angefangen meine Einsamkeit mit essen zu stillen und schaffte es mit 13 Jahren auf satte 90 Kilo. Derartiges in der Pubertät zu ertragen ist quasi unmöglich. Die Hänseleien, die Ablehnungen etc. Spüre ich noch heute.
Ein paar mal durfte ich dann in eine abnehmkur.
Diese waren wirksam. Für mich, da ich abnahm, für meine Mutter, da sie mich los war.
Sie hatte mittlerweile einen neuen Mann und zwei weitere Kinder gezeugt.
Ebenfalls mein Vater. Neue Frau mit zwei Kindern und ein weiteres , gemeinsames Kind.
Und dann stand ich da. Inmitten zweier Familien. Ich hatte alles. Als Einzelkind auf einmal gefühlt hundert Geschwister,
ein riesen Zimmer bei meiner Mutter unterm Dach. Es wurde mir schmackhaft gemacht, aufgrund seiner Größe. Heute sehe ich auch hier ein win/win. Ich hatte ein super Zimmer, meiner Mutter ihre Ruhe vor mir.
Ich merke schon jetzt, dass ich emotional werde, dabei wollte ich sachlich bleiben.
Mit 18 schmiss meine Mutter mich raus mit den Worten, sie würde sich von ihrem Mann trennen und sie können das Haus nicht mehr tragen und sie würde sich mit meinen Geschwistern eine neue, kleinere Bleibe suchen. Für mich würde es da keinen Platz mehr geben, zudem
Sei ich ja jetzt volljährig.
Ich war mitten in der Ausbildung. Das Geld lag auf der anderen Seite meiner Familie, also bei meinen Vater, aber es wurde mir verboten es ihm zu erzählen.
Ich tat es dennoch und durfte meine eigene kleine Wohnung beziehen. Meiner Mutter, ihr Mann und meine Geschwister blieben im
Haus wohnen. Soviel dazu.
Ich war immer schon sehr emotional, kam damit aber nicht zurecht. Also suchte ich immer wieder Alternativen damit besser umgehen zu können.
Der erste Versuch war eine Überdosis Tabletten.
Ich wollte und konnte einfach nicht mehr.
Da war ich so ca 15.
Als dieser scheiterte, war meine Mutter sehr böse mit mir.
Sie kämpfte nachdem mir der Magen ausgepumpt wurde, dass dies nirgendwo vermerkt wird, damit ich mir mein Leben nicht verbaue. Also erzählte sie überall, dass es ein Schrei nach Aufmerksamkeit war und nicht ernst zunehmen sei.
Das war aber nicht der Fall. . Ich hätte psychologische Hilfe gebraucht. Dringend sogar. Nun gut.
Dick war ich noch immer und den schlimmen Worten böser Kinder und Jugendlicher ausgesetzt. Aber ich fand mit der Zeit einen Weg damit zurechtzukommen.
Ich wurde einfach cool.
Ich fing an zu rauchen, fand Freunde die mich akzeptierten und alles war gar nicht mehr so schlimm, sofern ich über die Witze die sie über mich machten, einfach mitlachte.
Ich wurde sehr laut, extrovertiert und seeeeehr selbstbewusst. Zumindest war es die perfekt Hülle.
Einen Freund fand ich, im Gegensatz zu den anderen Mädchen, trotzdem nicht.
Dabei sehnte ich mich so sehr danach auch mal geliebt zu werden.
Als ich dann die Dro. für mich entdeckte, nahm Ich dann auch endlich ab.
Auf einmal bekam ich die heiss ersehnte Aufmerksamkeit, denn ich war (und bin)ohne Speck wohl eine außergewöhnlich attraktive Frau.
So wird es mir zumindest immer gesagt. Ich selber sehe mich absolut gar nicht so. Aber gut.
Gereicht hat es, um
endlich auch mal geliebt zu werden. Welch Trugschluss.
An meinem 19 Geburtstag griff der damals beste Freund meines Vaters mir in den Schritt und zischte mir ins Ohr, was für eine gut Sau ich doch geworden wäre.
Geschockt erzählte ich das mein Vater, in der Hoffnung, er schmeißt ihn raus. Leider aber sagte er mir, dass ich mich nicht so anstellen solle, es sei doch ein Kompliment und ging mit diesem Mann an die Bar um ein B. zu trinken.
Nur mal so als Anekdote nebenbei.
Meine Mutter sagte damals zu mir als ich mal wieder weinte, weil ich gehänselt wurde, dass Ich doch ab und an mal versuchen solle mir den Finger in den Hals zu stecken.
So könne man essen was man wolle, aber dabei schlank bleiben.
Sie würde das selber immer so machen. (Meine Mutter ist dick)
Trotz allem schaffte ich mich selber zu retten. Ich begann eine Ausbildung. Ok, ich bin zwar keine Ballerina, kein Model oder Eiskunstläuferin (wie von meiner Mutter gewünscht) geworden, aber ich war nicht mehr die dicke von nebenan, sondern wurde zu einer akzeptablen Frau.
Meine Mutter wollte zwar immer dass ich Prinz Harry heirate ( kein Witz). Ich sollte mich da mal schlau machen, wie die Lage in England sei, er wäre schließlich Single. Aber auch das habe ich leider nicht geschafft.
Ich erwähne das, weil ich mich heute noch oft frage, wer hier eigentlich verrückte ist.
Dennoch fasste ich Fuß im
job. Ich stand zwar in nicht sooooo in der Öffentlichkeit wie gewünscht, aber mein Job war akzeptiert.
Es tut mir wahnsinnig leid, dass die Chronologie zeitlich nicht stimmt, aber ich schreibe aus
dem Bauch und leider kommen auch viele Sachen hervor, die ich viele Jahre erfolgreich verdrängt habe.
Mein Vater:
Mein Vater ist Alk., Dro..
Er mag keine deutschen Frauen. Allesamt seien viel zu dominant und deren weiße Haut würde ab 30 so eklig schwabbeln, dass es ihn anekeln würde.
Alleinerziehend noch dazu hätte keine Frau in diesem Alter noch eine Chance. Und auch wenn er von deutschen Frauen allgemein sprach, meinte er mich. Einmal sagte er, ich müsse mich beeilen, da ich sonst einsam sterben werde.
Er sagte auch, dass meine Konkurrenz an guten Frauen viel zu hoch sei und er würde sich ernsthaft Sorgen machen, dass ich keinen mehr abbekomme (wer mag kann meinen Thread des letzten Jahres lesen und sehen wie er mich mit meinem
ex hintergangen hat)
Die 4. Frau meines Vaters ist 3 Jahre älter als ich und Asiatin.
mein Vater hat mich mein ganzes Leben immer schon sehr verletzt. Er wollte nie mein Vater sein, sondern wollte mich als coole Bekannte. Einmal erwischte ich ihn, als er sich mit einer Freundin von mir vergnügte. Ein anderes mal traf ich ihn Vollgepumt auf einer Party mit meinem ehemaligen Dro. Kreis ( ich habe seit 17 Jahren nichts mehr angefasst)
mein Vater rief mich vor vielen Jahren mal vollgedröhnt aus Thailand an und sagte mir er würde sich jetzt umbringen. Danach war er Tage nicht erreichbar. All das hat einiges mit mir gemacht. Ich war in ständiger Sorge um
ihn. Verlustangst sondergleichen.
Und heute? Heute empfinde ich bloßen Hass für ihn.
Fast schon Ekel.
Icb frage mich trotzdem immer wieder: darf ich dieses Gefühl des Hasses haben?
Er ist doch schließlich mein Vater.
Er hat mir sicher nichts Böses gewollt. Er konnte nur nicht anders.
Manchmal schäme ich mich so sehr vor mir selber und empfinde mich als respektlos.
Ich hatte mal einen Freund. Ich stellte die beiden aneinander vor. Dann, später im Auto, zeigte mir mein damaliger Freund ein Päckchen mit Gras und meinte : hier. Das hat mein Vater mir gerade gegeben. Ich soll mir einen schönen Abend mit dir machen.
ich dachte ich höre nicht richtig. Ich verstehe es einfach nicht. Ich bekomme es nicht in meinen Kopf! Ich bekomme es einfach nicht eingeordnet!
im übrigen hatte ich mit diesem Ex Freund eine ganz schlimme, böse Trennung in der er mir sagte : kein Wunder, dass du so bist wie du bist, bei so einem versager als Vater!
anders, aber ähnlich bekam ich es auch bei meiner letzten Trennung zu hören.
Und hier beginnen meine Probleme.
Bin ich wirklich die weisshäutige, fette, schwabbelig, alte, dominante Frau, die keinen mehr abbekommt? Bin ich wirklich so gestört?
Nein! Bin ich nicht. Ich habe trotz meiner seltsamen Kindheit mein Leben auf die Reihe bekommen. Ich nehme keine Dro., habe Freunde, wenige- aber ich habe.
mein Vater hat Kontakt zu all meinen Ex Freunden und sagt zu allen, dass ich kein Frau fürs Leben sei, da ich zu dominant bin.
Aber bin ich das?
woran macht man das fest?
Nur weil ich mir ein Fall angeeignet habe, was mich schützt? Mein Ex Arzt von letztem Jahr- ja: ich hätte bleiben können. Hätte alles. Geld, Ansehen. Aber ich wollte es so nicht.
Mein Bauch wollte es nicht.
Ich weiß was mein Vater denkt.
Er denkt sicher, warum
ich so dumm sein konnte, SO einen Mann zu verlassen, der mir endlich alles hätte bieten können.
Es war die schwierigste Entscheidung meines Lebens, zu gehen.
Und viele von euch konnten es damals nicht verstehen.
Und jetzt. Sitze ich hier. In Quarantäne, auf mich selber gestellt, einsam und depressiv. Dabei lag mir die Welt zu Füßen. Oder doch nicht?
Zudem merke ich, wie ich mich selber bemitleide uns das ist was, was ich auf keinen Fall möchte!
ich war ja stets alleine, auch wenn ich es nie war. Aber ich musste mir immer meinen Weg durch den Dschungel erkämpfen. Und ich habe es geschafft.
Ich bin zwar keine Ballerina und Prinz Harry habe ich auch nicht geheiratet, aber ich stehe fest auf der Erde, habe einen fantastischen Sohn der zwar alleine, aber mit sehr viel Liebe erzogen wird.
Meln Vater hingegen sagt, dass mein Sohn, wenn mein Ex Mann nicht eingreift, genauso fett und ein Versager wird, wie ich es damals war.
Ich finde den Punkt meines dominant sein einfach nicht. Nur, weil ich gelernt habe selber für mich zu sorgen?
Ich merke, dass ich eine Pause brauche.
der Part meiner Mutter kommt noch.
Aber dazu fehlt mir heute die Kraft. Es hat gutgetan zu schreiben. Einfach mal raus.
19.01.2022 18:59 •
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