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Mein Leben bricht auseinander

P
Zitat von Silence737:
Im Grunde gibt es ja keine Lösung für mein Problem, aber mir wurde schon oft geraten es niederzuschreiben. Das habe ich sonst heute getan, (zumindest einen Teil) und es fühlt sich an, als hätte ich damit Luft rausgelassen…

Die Lösung liegt in dir selber, zusammen mit deiner Therapie und wie gesagt, mach so viele wie möglich. Es ist toll, sich mit sich selber zu beschäftigen und zu lernen, dass man gut und schön ist, wie man ist.

Es ist gut, dass du dich öffnest, wie du sagst, die Therapie zeigt Wirkung. Das kann nicht jeder.
Seh es also wirklich als etwas ganz arg tolles positives

Lass Tränen laufen, soviel du kannst. Jede Träne ist Verarbeitung

Schreib hier, soviel du willst und musst.

19.01.2022 21:18 • x 2 #16


B
Zitat von Silence737:
@Blake88 vielen Dank! Ja, wir alle haben Narben. Nur die Konfrontation mit allem geschehenen trifft mich wie eine Wucht. Ich weiß, ich sollte mich ...

Hallo!
Mich macht den Bericht....dein Leben sehr betroffen und traurig.Es gibt Eltern die verdienen diesen Begriff nicht. Deine sind in meinen Augen sehr widerwärtige Menschen. Und jeder Mensch hat das Recht auch sogenannte Eltern aus dem Leben zu entfernen. Ich lehnte jeglichen Kontakt zu meinen Erzeuger ab. Er hat mich schlicht nicht interessiert. Lerne dich von Menschen klar abzugrenzen die dir nicht gut tun.
Ich schicke dir eine feste Umarmung.

19.01.2022 21:30 • #17


A


Mein Leben bricht auseinander

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I
Liebe @Silence737,

dein Eröffnungspost hat mich schlucken lassen. Du bist hier wie viele andere und auch ich eine verletzte Seele. Zwar ein anonyme Seele, aber an einem Ort, der trotzdem auffängt.

Deine Lebensgeschichte ist voller Last und du möchtest sie loslassen. Loslassen ist genau der richtige Begriff für das, was im Kopf und emotional für dich passieren sollte.

Loslassen ist hier an diesem Ort ein besonders schweres Wort, weil es einfach geschrieben sich umso schwerer umsetzen lässt.

Was brauchst du, um von deiner Vergangenheit, Ursprungsfamilie und all den Erinnerungen, die du niedergeschrieben hast, loszulassen? Was glaubst du, würde dir helfen?

19.01.2022 22:12 • x 2 #18


A
Sehr mutig hier zu schreiben.

Ich glaube, du solltest Akzeptanz üben. Deine Geschichte ist, wie sie ist. Wer jetzt genau warum Schuld an irgendetwas ist, ist doch egal.
Deine Eltern sind deiner Beschreibung nach keine Eltern, sondern Erzeuger.
Du brauchst dich nicht mit Leuten abzugeben, die dir nicht gut tun. Auch nicht wenn sie deine Eltern sind. Dafür brauchst du auch wirklich kein schlechtes Gewissen zu haben. Rechtfertige dich dafür nicht. Es muss dich auch nicht jeder verstehen. Du darfst Entscheidungen treffen, die andere nicht verstehen. Alles gut.

Was du auf jeden Fall solltest :
Hinnehmen, dass alle diese Sch... Dinge dir passiert sind. Du bist aber noch da (!) und du bist stark (stark ist man vor allem dann, wenn man auch die eigene Schwäche ertragen kann).
Schäme dich nicht dafür.

Was Freunde angeht, nimm's nicht so schwer. Gerade wenn man so wie du viele Umwege und viel Gestrüpp im Lebensweg hat und hatte, gibt es eben Menschen, die einen nur eine zeitlang begleiten. Es liegt nicht immer an dir. Manche Menschen können sich eben nicht vorstellen was du erlebt hast und können deshalb nur mit der Gute-Laune - Partytante umgehen. Das ist auch nicht schlimm und auch nicht deine oder deren Schuld. Instinktiv möchten sie das alles nicht so genau wissen oder damit umgehen, denn sie wüssten auch nicht damit umzugehen.
Du scheinst in einer großen Umbruchphase zu sein, da verliert man eben einiges was vorher immer dabei war. Fühlt sich schlimm an, kann aber auch toll werden, wenn man es zulässt.
Man kann nicht alles unter Kontrolle haben, und wenn man diesen Gedanken verinnerlicht, wird vieles gut, und man hat weniger Angst.
Da gibt es doch auch einen passenden Spruch, den ich schön finde:
Wenn dir alles um die Ohren fliegt, ist das kein Grund zu verzweifeln. Es sortiert sich nur neu.
Oder so ähnlich ging der.

Das kriegst du schon hin. Wenn du schreiben möchtest, tu das. Und wenn nicht, dann auch nicht. Alles was du fühlst, ist richtig.

Zum Thema Loslassen möchte ich dir noch eine Idee mitgeben. Man muss nicht alles loslassen.
Deine Wurzeln sind deine Wurzeln, die dürfen auch bleiben wenn du magst. Aber du bist nicht dafür verantwortlich, ob man dich in gute oder in schlechte Erde gepflanzt hat. Aber du darfst stolz sein, wenn du trotz schlechter Erde gewachsen bist.

19.01.2022 22:40 • #19


CanisaWuff
@Silence737 O mein Gott, was musstest Du alles ertragen. Mein Eltern sind auch nicht einfach und ich war auch dickes Kind und bin auch heute noch dick, aber sie standen hinter mir, wie es Eltern sein müssen.

Ich habe geweint beim Lesern Deiner Zeilen.

20.01.2022 08:58 • #20


Z
Ich hab das Gefühl dass du keine Eltern hattest sondern eher Kumpels die einen respektlos behandeln. Ist das nur mein Gefühl? Bei meinen eigenen Eltern zum Beispiel habe ich immer das Gefühl es waren Kleinstkinder die noch nicht sprechen können. Nur so zum Vergleich.

Mir kommt es so vor als wärt ihr eine WG von Studenten gewesen. Vielleicht weil euer Altersunterschied einfach viel zu klein war.

Vielleicht hat es bei deinen Geschwistern dann besser geklappt mir dem Eltern sein weil sie dann schon älter waren als sie diese bekommen haben.

20.01.2022 10:48 • #21


E-Claire
Zitat von Silence737:
Zudem merke ich, wie ich mich selber bemitleide uns das ist was, was ich auf keinen Fall möchte!


Liebe @Silence737,
Ich habe kein Mitleid mit Dir, aber sehr großes Mitgefühl und ich bin absolut davon überzeugt, daß Du das sehr wohl mit Dir selbst auch haben darfst, vielleicht solltest.
Ob wir wollen oder nicht, die Geschichte unserer Heranwachsens holt uns alle früher oder später ein. Es gibt Verletzungen, die sitzen so tief, daß wir ein Leben lang am Umgang mit diesen arbeiten müssen.

Zitat von Silence737:
Sich als Kind gegen die eigenen Eltern zu entscheiden ist brutal. Zumal Freundinnen von mir gerade ihre heißgeliebten Eltern durch Tod verlieren.
Ich schäme mich dann, weil ich ja noch Eltern habe und sie nicht zu schätzen weiß.

Wichtig ist, zu lernen, daß dies zwar auf Kinder zutrifft, denn diese müssen sich mit den Gegebenheiten arrangieren, aber eben nur für diese. Du bist kein Kind mehr, Du bist jetzt erwachsen und es steht Dir völlig frei, für Dich selbst zu entscheiden, welchen Weg Du einschlagen möchtest.
Für diejenigen, die ein gutes Verhältnis zu den Eltern haben, sie heiß lieben, beinhaltet deren Tod einen extrem schmerzhaften Abschied und eben auch das ultimative Ende der Kindheit. Aber das ist deren Geschichte und eben nicht Deine.

Auf mich machen Deine Eltern beide keinen besonders glücklichen Eindruck. Man kann nicht weitergeben, was man selbst erst nicht vermittelt bekommen hat und später dafür nicht Verantwortung übernommen hat, dies zu lernen.

Es ist an der Zeit, daß Du Dir eingestehst, daß Du noch immer getrieben bist von dem Wunsch, sie würden Dich endlich sehen, annehmen und vorbehaltlos lieben. Dieser Wunsch ist richtig, Du verdienst es, gesehen, angenommen und geliebt zu werden. Es ist aber an der Zeit, sich auf den schmerzhaften Weg zu machen, Deinen Frieden mit der Tatsache, daß beide dies nicht können, zu suchen.

Du hast schon so viel geschafft. Dir ein Leben aufgebaut! Du bist stark.

Und inzwischen stark genug, in Deinen persönlichen Keller hinabzusteigen und mit Hilfe dort Schritt für Schritt, etwas Ordnung hineinzubringen.

20.01.2022 11:23 • x 4 #22


P
Zitat von E-Claire:
Es ist an der Zeit, daß Du Dir eingestehst, daß Du noch immer getrieben bist von dem Wunsch, sie würden Dich endlich sehen, annehmen und vorbehaltlos lieben. Dieser Wunsch ist richtig, Du verdienst es, gesehen, angenommen und geliebt zu werden. Es ist aber an der Zeit, sich auf den schmerzhaften Weg zu machen, Deinen Frieden mit der Tatsache, daß beide dies nicht können, zu suchen.

So ein guter und wichtiger Punkt. Danke E-Claire

20.01.2022 11:39 • #23




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