Mein Herz zerspringt

E
Wenn das Liebe ist
Bin unter Tränen eingeschlafen, bin unter Tränen aufgewacht, hab über dieselbe beschissene Frage zwei Millionen Mal nachgedacht, hab mich gedreht und mich gewendet, in demselben schei., für dich ist es beendet. Aber ich kanns nicht sehen, kann nicht schlafen, kann nicht essen, ich kann es nicht verstehen, du hast mich hast vergessen, während Erinnerungen mich lähmen. Hab Angst vor dem Abend. Mir graut vor der Nacht, bis in den Morgen hält mich dieselbe Frage wach: Warum bist du nicht da?
Wenn das Liebe ist warum bringt es mich um den Schlaf? Wenn das Liebe ist warum raubt es mir meine Kraft? Wenn das Liebe ist, sag mir, was hat es mit mir gemacht? Wenn das Liebe ist, was ist dann Hass?
Tausendmal deine Nummer gewählt und tausendmal aufgelegt. Die ganze Kacke eh keinem erzählt, wer versteht schon wie du mir fehlst. Genau das bezwingt den ganzen anderen Stress. Leider kann ich nicht soviel trinken dass ich, dass ich dich vergess, dass ich dich vergess. Glashaus.

Ich halte diesen unglaublichen Schmerz nicht mehr aus, bin einfach verlassen worden. Ohne Vorankündigung, nach sechs Jahren Beziehung. Wegen einer neuen Liebe. Mein Herz hängt so sehr an ihm, jeder Atemzug fällt mir schwer und jeder Tag ist so sinnlos und leer, mein Herz blutet und zerspringt. Ich lebe jetzt alleine in unserer gemeinsamen Wohnung. Kann nur an ihn denken und nachts träume ich, dass er einfach zurückkommt. Es war alles so perfekt, ich habe ihn so sehr geliebt, manchmal war ich krank vor Liebe. Jetzt ist alles vorbei und es ist alles so sinnlos geworden. Wie soll es weitergehen?

Meine Hoffnung soll mich leiten
durch die Tage ohne dich
und die Liebe soll mich tragen
wenn der Schmerz die Hoffnung bricht.

Auf dann!

01.08.2001 00:32 • #1


E
:o:o
Hallo Lukas,

Ich verstehe Deinen Schmerz sehr, Du hast ihn sehr gefühlvoll beschrieben.
Du hast mein ganzes Mitgefühl, ich war in der gleichen Situation.
Viele verstehen was Dich bewegt, darauf will ich jetzt nicht eingehen.
Mich hat etwas anderes sehr betroffen gemacht und dazu möchte ich mich äußern, auch wenn Du jetzt denkst (... das kann sie sich schenken):
Leider kann ich nicht soviel trinken dass ich, dass ich dich vergess, dass ich dich vergess. Glashaus.
Dazu meine Anwort:
Die Welt dreht sich weiter, alle Busse fahren, die Menschen gehen zur Arbeit, es sterben jetzt in dieser Sekunde Menschen, es werden jetzt in dieser Sekunde Menschen geboren, heute heiraten die ersten gleichgeschlechtlich, es kämpfen Menschen mit tötlichen Krankheiten um Leben und haben keine Chance.

Sicher : es ist was komplett anderes – aber, was wäre wenn dein (EX)Partner jetzt in diesem Moment mit dem Auto tödlich verunglückt ???  Er wäre tot ?
Würdest Du aufhören zu leben ???  Du müßtest allein weiterleben und Du würdest es schaffen ?.
JA, Du müßtest trauern, verarbeiten, Schmerz spüren und  w e i t e r l e b e n; für DICH die VERANTWORTUNG übernehmen.
Das WIE liegt in Deiner Hand ! Wenn Du es ohne Hilfe nicht schaffst – h o l e   Dir Hilfe, dafür hast DU die Verantwortung.

Ich sende Dir viel Kraft– der beste Freund von Dir bist DU.
Schreib wieder – ich glaube Du brauchst viel Beistand.  Ich wollte Dich nur ‚wecken‘ – gib nicht auf.
Sei umarmt Verliererin
:'(:'(

01.08.2001 09:09 • #2


A


Mein Herz zerspringt

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E
Hallo Verliererin,
vielen Dank für deine liebevolle mail. Ich war drei Tage bei meiner besten Freundin zu Besuch, bin vor einer Stunde wieder hier angekommen und ich hatte Tränen in den Augen, wieder in der gemeinsamen Wohnung, alles ist leer und still und so voller schöner Erinnerungen. Und dann die Erkenntnis dass er nie wieder zurückkomen wird. Ich versuche einen Vergleich zu finden und da fiel mir folgendes ein: Weißt du, zu wissen dass man für einen Tag nichts zum Essen bekommt,ist die eine Sache aber zu wissen dass man nie wieder etwas zum Essen haben wird ist eine ganz andere.Ich möchte jetzt nicht jammern und jammern aber es ist so verdammt hart und ich weiß nicht mehr wohin mit dem Schmerz und der Trauer. Ich lebe wie in Trance und versuche so gut es geht durch den Tag zu kommen. Das mit dem Alk. ist natürlich nicht in Ordnung aber ich schaffe es nicht abends einzuschlafen wenn ich mich nicht vorher betrunken habe. In der Hoffnung dass diese dunklen Zeiten irgendwann vergehen bis bald
Lukas

03.08.2001 17:21 • #3


E
:o:o

... Bitte hol' Dir Hilfe.
Mit dem Einschlafen das kann ich sehr gut nachvollziehen - aber es ist eben nur Verdrängung, um am nächsten Morgen mit dem gleichen Problem dazustehen.
Probleme sind zu lösen - Trauer muß man zu lassen, Wut muss man fühlen.

Du tötest damit nur Deine Trauer - stelle Dich Deinen Gefühlen.

Es gibt auch andere Mittel - wie wäre es mit Wut und Toben - das erschöpft auch.
Es geht um    DICH  - es gibt Millionen Menschen auf der Welt, Du bist doch auf diese Welt gekommen um an einem Menschen zu scheitern ???
Ist das Deine Lebensaufgabe ???

Erähl mehr von Dir.

Können Deine Eltern Dich nicht unterstützen ???
Wenn Du die anderen Threads liest - merkst Du doch Du bist nicht allein.
Du schaffst es, so schadest Du nur Dir !

Mut - der Weg durch dieses Jammertal ---  geh' da durch..., betäube Dich nicht - verdränge nichts.
:-/:'(:'(:'(

03.08.2001 17:46 • #4


E
Lieber Lukas,
ich versteh dich so gut. Auch ich komme in meine Wohnung und ich glaube, mein Herz zerspringt. Überall sind leere Stellen an den Wänden, wo noch vor einigen Wochen seine Fotos hingen. Leere Stellen in den Regalen... einfach Leere, die ich noch nicht füllen konnte.
Lukas, wie schon Verliererin sagte, du mußt dir dringend Hilfe holen. Auch ich konnte und kann nicht einschlafen - ich geh dann in den chat oder treffe mich mit Freunden bis ich vor lauter Müdigkeit nicht mehr kann. Dann kommt die Erlösung für vielleicht 2-3 Stunden und ich wache wieder mit diesem unerträglichen Schmerz auf. (Auch mit Panikattacken, wo ich vor lauter Angst Bewegungslos bleibe) Aber ganz ehrlich Lukas - Der SChmerz ist nicht mehr sooooo groß wie gestern und gestern war er nicht mehr sooooo groß wie vorgestern. Der Schmerz ist noch immer unermesslich und niemand, der das nicht auch durchgemacht hat kann das verstehen.Aber ich verspreche Dir, er wird wieder kleiner!
Du schreibst, du bekommst NIE wieder etwas zu essen, Lukas, du mußt dich selbst füttern, ganz achsam mit dir umgehen. Was könnte dir jetzt helfen? Du warst 3 Tage bei einer Freundin, kannst du nochmal weg? Kann jemand zu dir kommen? Was brauchst du? Kann ich dir helfen? Das Forum?
Moni umarmt dich

03.08.2001 18:06 • #5


E
Liebe Verliererin, liebe Harmony
Ich danke euch für eure tapferen Worte und es tut einfach gut zu wissen dass man in dieser Situation nicht alleine ist und dass es Menschen gibt die in der gleichen Lage sind. Jede Krise soll ja eine Chance sein, die Chance zum Neubeginn, die Chance selbstständig zu werden, sich aus Abhängigkeiten zu befreien, die Chance auf ein ganz neues selbstbestimmtes Leben, die Chance aus seinen Fehlern zu lernen und beim nächsten mal einiges anders zu machen. Aber ich möchte diese verdammten Chancen nicht, ich möchte, dass alles wieder so wird wie es mal war. Unser gemeinsames Leben, unser gemeinsames Lachen und unsere gemeinsame Zukunft. Er ist einfach aufgestanden und hat mir gesagt dass er heute noch ausziehen wird. Die Umzugskartons standen bereits im Keller. Wir haben lange geredet, stundenlang, ich habe gekämpft und ihn angefleht zu bleiben, einen Neuanfang zu versuchen, nicht einfach alles wegzuwerfen. Aber er sagte, er müsse seinem Herzen folgen und gehen. Dann hat er ein paar persönliche Sachen eingepackt und ist einfach gegangen. Die Tür fiel ins Schloss und da wurde mir klar, dass er einfach nie wieder kommen würde. In der ersten Nacht habe ich alleine auf dem Sofa gesessen und aus dem Fenster gestarrt, bis zum nächsten Morgen. Krankgemeldet habe ich mich und bin zu meiner Ärztin, um mir etwas zur Beruhigung verschreiben zu lassen. Jetzt versuche ich mir einzureden, dass es schon irgendwie weitergehen wird aber ich weiß einfach nicht wie. Der GAU ist eingetreten, sechs Jahre hatte ich Angst vor diesem Tag und plötzlich wa er da. Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme und in die leere Wohnung, dann mache ich sofort das 1. B. auf, heule wie ein Tier und alles läuft vor meinen Augen ab, unser Kennenlernen, unsere gemeinsame Zeit, all die schönen Erlebnisse und Augenblicke, unsere Liebesschwüre und das Versprechen für immer füreinander da zu sein. Er war der wichtigste Mensch in meinem Leben, mein Lebensmittelpunkt, er war alles was ich hatte und er war meine Hoffnung, meine Zukunft. Ich habe ihn so sehr geliebt, ich war manchmal krank vor Liebe. Er war die Liebe meines Lebens und ich war mir so sicher dass es für immer sein würde. Zerplatzt, aus, Schluss, vorbei, und diese Lücke, die in mein Leben gerissen wurde, ich kann sie einfach nicht füllen. ER FEHLT MIR SO SEHR. Wohin soll ich gehen?

03.08.2001 19:26 • #6


E
:o:(
Liebe ;  ich bin sprachlos...

Der GAU ist eingetreten, sechs Jahre hatte ich Angst vor diesem Tag und plötzlich
   wa er da.

Stell Dich Deiner Angst die die 6 Jahre belastet hat, mach dich davon frei.
Vor was hast Du Angst ???
Angst nicht allein leben zu können ???
Angst Verantwortung für DICH zu übernehmen ???
Hat Deine Angst ihn belastet ???

Du beschreibst im ersten Teil sehr schön die Vernunftebene, es ist klar das die Gefühle jetzt absolut hinterher hinken. Nur gehst Du den Weg in die Abhängikeit.
Hast Du schon immer B. getrunken ? Du nimmst ja auch Beruhigungsmittel - übernimm für Dich die Verantwortung und hol Dir Hilfe.


:'(:'(:'(:-/

03.08.2001 19:45 • #7


E
Liebe Verliererin,
Hilfe könnte ich mir holen. Klar, vielleicht würde es mir sogar etwas bringen. Aber eins ist klar, niemand kann mir meinen Freund zurückbringen oder ersetzen, niemand wird je seine Position einnehmen können und niemand wird mir je das geben können was ich so sehr vermisse. Und es ist bestimmt alles was du angesprochen hast zutreffend, die Angst vor dem Alleinsein und die Angst davor Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und es ist auch sicherlich so, dass er Angst vor meiner Angst Verlassen zu werden hatte. Ich habe geklammert und ihm dadurch die Luft zum Atmen genommen. Aber warum hat er nie mit mir darüber gesprochen? Wir hätten einiges ändern können. Stattdessen fing er genau damit an, was ich immer verhindern wollte: er betrog mich, nach vier Jahren zum 1. Mal und danach regelmäßig. Immer wieder, bis er sich in einen seiner S. verliebt hatte und das Grund genug für ihn war sich von mir zu trennen. Ich denke immer dass ich alles falsch gemacht habe aber die Liebe war ja auch von seiner Seite aus da. Wann hat sich denn das Blatt gewendet? Und was habe ich falsch gemacht dass er sich von mir abgewandt hat?
Lukas

03.08.2001 20:27 • #8


E
Lieber Lukas,

nicht Hilfe könnte ich mir holen, sondern hol sie dir, nimm sie Anspruch, bitte.
Und sicher kann das deinen Freund, das was du vermisst, nicht zurück holen. Aber holt ihn das B. abends, die Beruhigungsmittel zurück?
Ich kann dich sehr gut verstehen, wir alle hier können es und es auch nachfühlen.
Aber bitte hör auf, die Schuld nur bei dir zu suchen. Ich weiss wovon ich spreche. Es gehören immer zwei dazu. Und willst du das wieder haben, das er dich regelmässig betrügt? Du hast es ertragen, weil du ihn liebst. Aber du hast doch darunter schon gelitten, oder nicht? Diese Situation zwei Jahre lang aus zu halten, das muss doch mehr als höllisch geschmerzt haben. Überleg dir das doch mal. Willst du das wieder haben?
Mach dich doch nicht so klein, bitte. Denk an dich.
Und das Alleinsein und die Angst davor bekämpfst du nicht mit Alk. und Tabletten. Es führt nur zu noch einer Abhängigkeit.
Und wenn du nicht allein sein kannst in dieser Wohnung, versuch doch vorübergehend zu einem Freund oder Freundin zu ziehen. Wenigstens bis es dir etwas besser geht.Oder such dir eine andere Wohnung.
Und denk jetzt an dich, du bist wichtig. Was du fühlst, was du denkst.Und hole dir Hilfe, bevor du dich selbst zerstörst.

ich wünsch dir ganz viel Kraft

Woman

03.08.2001 21:07 • #9


E
Hi Lukas!

In deinem letzten Satz fragst du, was du falsch gemacht hast. Und hast dir vorher eigentlich schon selber die Antwort darauf gegeben: Du wolltest ihn festhalten und er ist ausgebrochen.

Aber hör auf, nach Schuld zu suchen. Die ist immer 50:50. Er hätte schließlich tatsächlich mit dir darüber reden können, anstatt auszubrechen, dich zu betrügen und schließlich abzuhauen!!! Ich kann dich so gut verstehen, daß du denkst, so einen Menschen wirst du nie wieder treffen. So gehts mir auch nach Monaten noch. Aber irgendwann habe ich schon ein bißchen Wut aufgebaut, darauf, daß er statt auf mich einzugehen lieber einen Neuanfang mit einer anderen hatte... Und diese Wut war wíchtig für mich. Denn eigentlich möchte ich doch mit einem Menschen zusammen sein, der nicht bei der passenden Gelegenheit flüchtet, sondern versucht, eine gemeinsame Lösung zu finden!!! Gehts dir da nicht genauso???

Du schreibst, du möchtest die ganzen Chancen nicht haben, die dir die Trennung bietet. Überleg mal, ob du sie wirklich nicht willst. Hast du nicht unter der ständigen Angst gelitten, ihn zu verlieren??? Das wäre doch schon mal eine Chance, die du nutzen könntest. Selber so stark zu werden, daß du dein Lebensglück nicht von einem anderen Menschen abhängig machst. Ich habe auch mein komplettes Leben auf ihn eingestellt, er war mein absoluter Lebensmittelpunkt und -inhalt. Und wenn ich jetzt so zurückdenke, hat mir das nicht wirklich gutgetan. Früher war ich nicht so, aber er war die Liebe meines Lebens. Da gabs so viele Sachen, die gepasst haben. Und dafür habe ich mich beinahe komplett aufgegeben.
Und jetzt merke ich, daß diese Trennung genau die Chance ist, wieder selber stärker zu werden. Es ist verdammt schwer, und oft könnte ich verzweifeln, aber es gibt Fortschritte, wenn sie auch klein sind.
Es ist wie bei einer Zugfahrt.Die eine Seite des Bergs war schön, aber der Zug (das Leben) bleibt nicht stehen. Im Moment befinden wir uns im Tunnel, alles ist dunkel und kalt. Aber ich kann schon das andere Ende des Tunnels ahnen, und wer sagt mir, was mich dort erwartet? Keiner weiß es, aber die Wahrscheinlichkeit, daß es auf der anderen Seite auch schön ist, wenn auch ganz anders, ist doch ziemlich groß!!!

Such dir wirklich Hilfe, wenn du es allein nicht schaffst, durch offene Gespräche über meine Situation habe ich nette Menschen kennengelernt. Ich habe mir jetzt auch eine Therapeutin gesucht und bin ganz beflügelt aus dem Gespräch gegangen.

Liebe Grüße und Kopf hoch
Irmi



04.08.2001 13:18 • #10


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Hallo Irmi, hallo Woman
ich weiss dass es müßig ist sich immer wieder die Schuldfrage zu stellen, hatte ich Schuld oder er oder beide und ich denke es ist so wie ihr es gesagt habt, es ist immer 50:50. Aber ich frage mich halt immer wieder ob das alles nicht zu verhindern gewesen wäre wenn man endlich mal miteinander über die wirklich wichtigen Dinge gesprochen hätte, offen und ehrlich. Stattdessen lebten wir unseren Alltag, sprachen darüber wer wann putzt und einkauft aber die wirklich wichtigen Dinge wurden tabuisiert. Dadurch lebte ich zunehmend in einer Illusion, in einer Scheinwelt, in der ich das Gefühl hatte, dass alles in Ordnung ist. Ich habe meine Augen verschlossen, wollte wichtige Dinge nicht sehen und wahrnehmen, weil ich Angst vor den Konsequenzen hatte. Und jetzt im Nachhinein fällt es mir wie Schuppen von den Augen, dass er immer wieder Signale gesendet hat, um mir klarzumachen, dass ewas nicht stimmt. Ich habe diese Signale besorgt registriert aber nicht reagiert sondern sie verdrängt. Warum ist alles nur so gekommen und warum ist man immer erst dann klüger wenn alles zu spät ist? Warum hatte ich nicht den Mut mich meinem Partner zu öffnen und mich ihm anzuvertrauen. Warum Warum Warum? In der letzten Nacht bin ich im 2 Stunden Rhythmus aufgewacht um dann immer festzustellen dass der Platz neben mir leer ist, dass er dort nicht mehr liegt und ich ihn nicht mehr atmen höre und nicht mehr berühren kann. Und dann immer wieder die Bilder all die Bilder und Erinnerungen aus unserer gemeinsamen Zeit die vor meinen Augen abliefen. Und dann am Morgen erwachen, aufstehen, Kaffee machen und sich alleine an den Frühstückstisch setzen. Zwiegespräche mit einem geliebteb Menschen führen der nie wieder zurückkomt und dann die bange Frage wie soll ich diesen verdammten Tag rumkriegen ohne ihn? Und den morgigen Tag und die nächste Woche und den nächsten Monat und den Rest meines Lebens?
Wenn wir etwas verlieren,
womit wir tief und wunderbar zusammenhängen,
so ist viel von uns selbst fortgenommen.
Aber Gott will , dass wir uns wiederfinden,
reicher um alles verlorene
und vermehrt um jenen unendlichen Schmerz.
Rainer Maria Rilke
Alles Gute
Lukas

05.08.2001 13:09 • #11


E
hallo lukas,
habe gerade deinen beitrag gelesen und mal abgesehen davon dass ich auch nicht glücklich bin im moment, beschäftigt mich deine geschichte noch aus einem anderen grund.
mein bruder ist wohl auch gerade von seinem partner verlassen worden.
ich weiss erst seit einem ja von ihm dass er gleichgeschlechtlich ist, und ich würde gerne mehr über solche beziehungen lernen.
ich hab noch nicht mit ihm gesprochen ,ich weiss nur dass er sehr traurig ist, sie wohnen noch zusammen.
vielleicht meldest du dich ja mal bei mir.


alles liebe, nina

05.08.2001 16:19 • #12


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:'( Abhängigkeit/Unabhängigkeit
 ************************************************
' In jedem Verhältnis, in dem zwei Menschen eins  
 werden,
 ist das Endergebnis zwei halbe Menschen.'
 ************************************************

Lieber Lukas,

ich kann nicht beurteilen WARUM Du geklammert hast.
(...vielleicht darfst Du die Schuld gar nicht bei Dir suchen, z.B. wenn das Klammern erst nach dem Fremdgehen eingesetzt hat. Das kannst nur Du Dir selbst beantworten).
Manchmal sind die Gründe warum der Andere bleibt oder geht vielleicht einfach banal - die Liebe ist einseitig geworden.
Das ist sehr schwer zu verstehen...

Du wirst den Trennungsschmerz leider aushalten müssen und dann Dich irgendwann damit auseinandersetzten müssen, warum Du geklammert hast.

Die Zeit wird kommen und verstehst Manches von selbst, klar würden wir hier alle liebend gern auf so eine Erfahrung verzichten.

Du mußt wieder ganz werden und zu Deinem Selbst finden. Zur Trennung gehört Trauer, die soll man auch leben - setze Dir Trauerrituale, erlebe Trauer bewußt, beginne Abschied zu nehmen; es darf aber nicht komplett Dein Leben bestimmen.  
Ich hab gelesen und es ausprobiert (es klappt) - das Gegenmittel : Wut, wenn Du wütend bist kannst Du nicht traurig sein.
Ich denke, da Du geklammert hast: wird es doch was geben was die wütend machen kann ???
Hast Du Dir so eine Partnerschaft gewünscht ???, der eine geht fremd - der andere hat Angst ???

Viel Kraft und Glück 'beim wieder ein ganzer Mensch werden' - es ist zu schaffen, nur  D U   mußt es tun: ... ob ganz allein oder mit Hilfe.

:'(:'(

06.08.2001 16:11 • #13


E
:'(:'(:'(
Abhängigkeit/Unabhängigkeit
***********************************************
In jedem Verhältnis, in dem zwei Menschen eins werden,
ist das Endergebnis zwei halbe Menschen.
***********************************************
Lieber Lukas,
ich weiß nicht ob Du  die Schuldfrage (besser wäre Ursachenforschung) betreffend dem ‚Klammern‘ allein bei Dir suchen mußt. Die Antwort weißt nur Du (...kann ja auch sein; Dein Klammern hat erst nach dem Fremdgehen eingesetzt).

Du mußt wieder ‚ganz‘ werden und zu Dir selbst finden.
Du hast jemanden verloren der Dir wichtig war – das macht Dich traurig und einsam.
Lebe Deine Trauer – schaff‘  Dir Trauerrituale; nur Dein komplettes Leben dürfen sie  n i c h t bestimmen.
Den Weg des Schmerzes und des Lösens kann Dir niemand abnehmen, auf diese Erfahrung hätten wir hier wohl alle sehr gern verzichtet.
Und die verkehrteste Lösung ist eine Abhängigkeit mit der nächsten auszutauschen.
Es gibt ein Gegenmittel (habe ich gelesen – und ausprobiert, es klappt ) – sei auch wütend.
Du kannst mir nicht erklären, dass es keinen Grund gibt wütend zu sein.

Hast Du Dir so eine Partnerschaft vorgestellt: einer geht fremd – der andere lebt in Angst ???
Das Klammern war doch für Dich sehr belastend !
Ohne  Vertrauen kann man doch keine ‚erfüllte‘ Partnerschaft leben ???
– ich glaube Vertrauen und Geborgenheit  hast Du schon längst nicht mehr gehabt.
Warst Du glücklich ???

Manchmal sind die Gründe warum ein Partner bleibt oder geht- eben leider sehr banal,
die Liebe ist einseitig geworden, der Partner hat sich verändert... Du entsprichst nicht mehr seinen Erwartungen, der Andere ist einfach nicht der ‚Richtige‘. Das  w i l l   man im ersten Schmerz einfach nicht wahrhaben.
Ich weiß das dies sehr schwer zu verstehen ist und das es sehr, sehr weh tut.

Werde wieder ein ‚ganzer Mensch‘, nur als ganzer Mensch kannst Du auch geben und eine erfüllte Beziehung leben. DU schaffst es – und wenn nicht allein, dann mit Hilfe.

:'(:'(:'( alles, alles Liebe:'(:'(:'(

06.08.2001 16:59 • #14


E

... ich war in der Annahme mein Text ist weg, und habe ihn mühsam nochmal geschrieben - nicht identisch aber inhaltlich gleich ?.
Tja - Lukas, vielleicht erreicht es Dich dann auch doppelt; dann war es mir gern die Mühe wert.
Sei auch DU es Dir wert.

06.08.2001 17:02 • #15


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