Mein Herz zerspringt

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[quote author=MonikavB link=board=allgemeinesnum=996622327start=45#59 date=09/19/01 um 13:43:32]
Liebe Monika,

deine Zeilen sind mir so nahe gegangen, ich konnte mich wirklich in jedem einzelnen Buchstaben wiederfinden. Wie lange bist du getrennt von deinem geliebten Menschen?

Ich suche seit einiger Zeit den Knopf, um meine Gefühle für meinen geliebten EX auszuschalten.
Wo ist der?

Auf diese Frage finde ich auch nach acht Monaten immer noch keine Antwort. Ich glaube, wir sind sehr emotionale Menschen und deshalb werden wir diesen Knopf nie finden. Wir können lediglich die Intensität der Gefühle beeinflussen aber sie nie ganz abstellen. Einerseits gut, da es zeigt, dass wir sensible Menschen sind, andererseits eine unbeschreibliche Last.


Auch denken tut mit der Zeit sehr weh.

Ja es tut sehr weh und vor allem wenn man sich noch so sehr bemüht, mal einen Augenblick nicht an den verlorenen Menschen zu denken und es einfach nicht schafft.

Diese Traurigkeit, die nicht weniger wird.

Mir macht es oft Angst, auch nach 8 Monaten immer nur an die Trennung zu denken und den Verlust des geliebten Menschen zu betrauern und im Prinzip den Tag vertrauern und sich zu nichts mehr überwinden zu können, außer sich immer nur zu bedauern, zu trauern und es einfach nicht schaffen, ein neues Leben zu beginnen. Wie abhängig muss ich von ihm gewesen sein dass ich meine gesamte Existenz mit diesen einen Menschen verknüpfe. Wie gering muss mein Selbstwertgefühl sein?

Das Einzige was bleibt, ist die Erinnerung. Und diese tut sehr weh. Sie tut immer wieder neu weh.

Ich habe heute einfach nur ein wenig aufgeräumt und prompt fielen mir zwei wunderschöne Erinnerungsstücke in die Hände. Sofort war es wieder vorbei mit meinen guten Vorsätzen, ich saß einfach nur da und vor meinen Augen liefen die Szenen ab, die sich mit diesen Erinnerungsstücken verbinden.

Das Schlechte gerät in den Hintergrund, die guten und schönen Sachen, an die erinnert man sich und diese tuen weh......
Auch ich idealisiere alles was mit unserer Beziehung zu tun hat. Seine schlechten Charaktereigenschaften verdränge ich einfach, so als ob es diese nie gegeben hätte. Aber es gab sie und ich möchte deshalb Wut verspüren. Es geht nicht.


Ich funktioniere im Moment auch nur.

Morgens aufstehen, zur Arbeit, nach Hause kommen, aufräumen, putzen, essen, fernsehen, grübeln. Wofür eigentlich noch? Wofür noch funktionieren? Ich verfluche jeden verdammten Tag, es ist ein schei., aber ich bedauere mich lieber als den Neuanfang zu suchen. Oder vielleicht ist es auch einfach nur Resignation, mit der Welt und dem Leben abgeschlossen.

Ich habe mir vorgenommen, mich nach aussen hin, nicht hängen zu lassen. Das versuche ich.

Das versuche ich auch und es gelingt mir auch. Darauf bin ich schon ganz schön stolz.

Manchmal laufen mir Tränen übers Gesicht. Sollen sie. Ich kann leider auch dieses Gefühl nicht abstellen.

Es ist das einzige Ventil, dass wir nutzen können und ich tue es auch. Immer wieder, wenn es garnicht mehr weiterzugehen scheint.

Ich suche immer und immer wieder im Internet nach irgendeiner Spur von ihm, nach irgendeinem Lebenszeichen, nach einer Telefonnummer, einer Adresse, einer e-mail- Adresse, aber ich finde nichts.
Andererseits auch gut.

Ich möchte endlich die Tore zu meinem Herzen wieder ganz weit aufreissen, all den Schmerz und die Trauer mit einem gewaltigen Schrei aus mir herausströmen lassen und mich dann erschöpft fallen lassen, ich möchte endlich meine verkrampften Hände öffnen und ihn loslassen, gehen lassen. Und ich möchte endlich aufwachen, aus dem Fenster schauen, lächeln und den neuen Tag wie ein neues Leben begrüßen. Aber dieser Tag wird kommen. Wenn nicht morgen dann vielleicht übermorgen oder nächste Woche oder was weiß ich wann. Aber ich gebe die Hoffnung einfach nicht auf diesen Tag zu erleben. Seid umarmt

Lukas

19.09.2001 17:46 • #61


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Hallo Lukas,

in Gedanken verstehe ich Dich mehr als allen Betroffenen Recht ist. Weil jeder für sich selbst betroffen ist!
Meine Gedanken schweifen auch ständig ab, natürlich zu ihm....., aber was kann ich dagegen tun? Gar nichts. Und niemand kann wirklich helfen, leider. Weil jeder für sich traurig ist.
Ich kann verstehen, daß Du trinkst, tue ich auch. Ich betäube mir damit. So ist der Abend nicht ganz so schlimm.
Ich kann verstehen, daß Du nicht mehr weitermachen willst. Glaubst Du, mir geht es anders?
100 schon hab ich mir eine saubere Lösung für mein Problem überlegt.
Ich dachte, ich betäube uns drei mit Tabletten, natürlich habe ich das Problem, woher? , um sicher zu gehen, daß sie wirken, dann würde ich uns im Auto vergasen. Aber wo? Leider besitze ich keine Garage. Also wohin, um nicht gefunden zu werden? Und dann habe ich Riesenangst, einer ICH überlebe das, und DANN?
Ich habe einfach Angst vor dem alleine-sein.
Glaube ich.
Ich habe Angst, nie wieder wirklich zu lachen.
Ich habe Angst, ihm zu begegnen, und dann?????
Ich habe Angst,........!!!!!
Ich kann nichts gegen meine Ängst machen.
Ich nehme Tabletten, natürlich nur zur Beruhigung! Und morgen??? Morgen wird wieder so ein schei. Tag sein, der nur schleppend zu Ende gehen wird. Ich werde im Büro sitzen, körperlich anwesend, und auf die Uhr sehen und merken, wieder erst eine 1/2 Stunde.....! Zu Hause erfülle ich so gut ich kann, was ich tun muß. - Körperlich. Und mein Herz schreit und schmerzt nur.
Er kann besser ohne mich leben. ........Ach, ich erzähle mir ständig so viele Dinge, um mich ruhig zu stellen.
Mittlerweile glaube ich wirklich, ich bin schuld, an allem und immer!
Ich bin geschieden. Leider kenne ich all das. Nur es tut so weh. Und es tut einfach weh.
Leider bin ich noch nicht in der Lage, unter Menschen zu gehen. Kann ich nicht. Lachen, Umarmungen, Küsse, ..., all diese Dinge möchte ich nicht sehen.
Ich war heute einkaufen (mußte), schrecklich! Überall Lachen, frohe Gesichter..., und mein Herz tut mir weh.....! Ich weiß einfach nicht, wie es weitergehen soll????
Ich glaube:::: Ich liebe ihn, er mich nicht!
Einfach!
Und jetzt akzeptieren! Toll!!!
Und nun ?????
So einfach ist das. Nur lernen müssen, damit zu leben, das ist alles andere als einfach.
Alles ist einfach nur Schrecklich!
Ich habe auch die Aktion mit dem Bett gelesen. Ist in Ordnung, aber leider habe ich nicht die finanziellen Möglichkeiten, um eben mal ein neues Bett zu kaufen...! Und außerdem könnte ich ja irgendeinen Geruch ergattern. Schlimm, weiß ich, ich kann aber nicht anders. Alles aus und vorbei???
Warum?
Ohne mich geht es IHM besser......

Viele liebe traurige Grüsse
Monika vB

19.09.2001 20:33 • #62


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Mein Herz zerspringt

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Liebe Monika,
es ist schon spät und ich bin sehr müde, aber ich habe eben deine Antwort gelesen und gedacht, dass es dir noch beschissener gehen muss als mir. Es tut mir alles so unendlich leid für dich und für uns alle aber eines solltest du dir vor Augen halten: Du bist nicht nur für dich sondern auch für deine beiden Kinder verantwortlich. Sie werden dich und deine Liebe brauchen und sie haben ihr ganzes leben noch vor sich und du darfst nie nie wieder daran denken für dich oder/und die Kinder den Freitod zu wählen. Ich habe auch oft an den Suizid gedacht aber dann ist mir immer wieder eingefallen, was ich damit dem Mneschen antun würde die mich lieben und denen ich wichtig bin, meine Eltern, meine Geschwister, meine Freunde. Monika, so schwer und dunkel die Zeiten auch sind, wir dürfen die Hoffnung niemals aufgeben. Auch wir haben ein Recht auf ein schönes und lebenswertes Leben und dieses Recht wird uns irgendwann wieder zuteil werden, wir dürfen halt nie stehen bleiben, immer weitergehen und stützen können wir uns dabei alle in diesem Forum. Du bist nicht alleine und es gibt Menschen die dich mögen. Die Menschen in diesem Forum sind mit ein Grund, weshalb ich jeden Morgen wieder aufstehe und weitermache. Schlaf gut Monika bis bald.
Lukas

19.09.2001 21:28 • #63


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Hallo Zusammen, hallo Lukas,

danke für die Antwort.
Ich wurde am Wochenende verlassen, also alles sehr frisch.
Das mit dem umbringen habe ich geschrieben, weil ich es einfach loswerden wollte. Ich kann mir sehr gut vorstellen, nicht die Einzige mit diesem Gedanken zu sein. Und außerdem liebe ich trotz allem das Leben mit meinen Kindern, die ja für all den Mist nichts können. Darüber bin ich mir im Klaren.
Ich fühle mich heute einigermaßen fitt. Mal von diesen starken Herzschlägen abgesehen. Die anderen müssten sehen, wie es schlägt. Die Traurigkeit wohnt im Moment in mir. Soll sie.
Am liebsten möchte ich ihn anrufen, eben nur mal kurz seine so schöne Stimme hören, aber das geht nicht. Weil......
Schade. Wir hatten wirklich eine sehr schöne Zeit. Schlimm ist auch, daß es nie wirklich Probleme und Streit gab. Es hat mich so getroffen, im Stich gelassen zu werden.
Nächste Woche habe ich Geburtstag und falls er sich meldet (natürlich hoffe ich das mehr als ich zugebe), habe ich mir vorgenommen richtig cool zu reagieren. Er soll nicht wissen, wie ich leide. Stolz. Bin froh, das er nicht auf Eis liegt.
Ich bin sehr gespannt, wie alles weitergehen wird, so ganz ohne ihn.
Schlimm ist auch die Gewohnheit. So viele Dinge, die jetzt so klar sind - ohne ihn. Eine Riesenlücke ist entstanden. Kleinigkeiten, die jetzt Riesendinge sind usw.. Man, wie soll es nur weitergehen.
schei.!
Meine Ränder unter den Augen sind ein wenig weniger als gestern, also wieder ein kleiner Schritt.
Ich hoffe, er vermisst mich.
Ich vermisse ihn sehr.
Ich versuche mir klarzumachen, die Liebe ist/war nur einseitig, aber es gelingt mir nicht.
Was soll ich nur machen?

Also Ihr lieben bis denne
Grüsse
Monika

20.09.2001 11:02 • #64


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Hallo Monika,
gut, dass du das mit dem Feitod nicht wirklich ernst gemeint hast. Ich denke sein Lben einfach wegzuwerfen, ist sehr einfach und bequem, aber denken wir dabei auch mal an unsere Mitmeneschen und daran was wir alles an schönen Dingen verpassen würden. Du schreibst, dass du am Wochenende verlassen wurdest. Warum? Hat er eine neue Liebe? Hat er dich betrogen? Oder wollte er einfach nicht mehr weil seine Liebe zu dir erloschen ist? Bitte rufe ihn nie an und nehm auch sonst keinen Kontakt zu ihm auf. Das ist gerade in der Anfangszeit ein wichtiger Selbstschutz. Aber da ihr gemeinsame Kinder habt wird es sicherlich sehr schwierig sein, keinen Kontakt zu ihm zu haben. Aber es wird so sein, dass jeder Kontakt zu ihm deine Wunden wieder aufreissen wird. Ich habe eine Arbeitskollegin in der gleichen Situation wie du, geschieden, zwei gemeinsame Kinder und dadurch hat sie halt immer wieder Kontakt zu ihm und deshalb trauert sie seit 5 Jahren (!) um ihn und kommt nicht darüber hinweg, dass er sie verlassen hat. Ihr solltet euch irgendeine Möglichkeit überlegen, euch zumindest nicht so häufig der Kinder wegen treffen und sehen zu müssen.
Das mit dem Geburtstagsanruf war bei mir auch so eine Sache. Einerseits wünschte ich mir so sehr dass er anruft andererseits wollte ich es auch nicht, um nicht wieder in ein Loch zu fallen. Er hat mir dann eine SMS geschickt die ziemlich enttäuschend war. Das hat mich dann ganz schön runtergezogen. Wenn er dich anruft, solltest du deine Gefühle nicht verstecken. Sag ihm wie schlecht es dir geht und spiele ihm nichts vor. Das Zuhören ist er dir schuldig. Andererseits solltest du dir gut überlegen ob du diesen Anruf überhaupt annehmen willst, denn danach könnte es gut sein, dass es dir wieder total schlecht geht. Wenn du dich nicht in der Lage fühlst mit ihm zu sprechen dann nehme das Gespräch nicht an.
Halte die Ohren steif, auch wenn im Augenblick alles hoffnungslos scheint.
Alles Gute
Lukas

20.09.2001 18:36 • #65


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Hallo und guten Abend Lukas,

tja, ich habe ja nicht viel erzählt.
Ich bin geschieden, habe zwei Kinder. Diese Kinder sind nicht von meinem Ex. Wir lernten und kennen und lieben, das was alles mit meinem Ex-Ehemann geklärt.
Ich war frei.
Nun beschäftigt mich der Gedanke, die Liebe war nur einseitig. Er mochte mich, ich liebte ihn, all das über drei Jahre hinweg. Ich glaube, ich war nur der Lückenbüsser für ihn. Damals hat ihn seine Frau verlassen und ich fing ihn auf.
Ist das wirklich so? Ich möchte das nicht glauben, glaube es aber. Er hat bis heute nicht einmal angerufen. Vermisst er mich gar nicht? Wir verbrachten mindestens 5 Tage der Woche zusammen, haben einmal täglich miteinander telefoniert. Keine Zeichen. Und jetzt gar nichts mehr! Ich glaube es einfach nicht. 100 schon hab ich das Telefon in der Hand gehabt, aber nicht angerufen. Warum diese Kälte?
Von heute auf morgen.
Ich glaube er hat auf einer Feier jemanden kennengelernt, darum ist er sich so sicher.
Ich trauer um ihn, ich vermisse ihn. Was soll ich denn nur machen???
Abwarten? Abwarten, das er sich meldet? Und dann, dann ist alles in Ordnung. Ich glaube, für solche Spielchen bin ich zu alt. Nocheinmal bei 0 anfangen? Das schaffe ich niemals!
Meine Kinder haben einiges mitbekommen. Ich versuche viele Dinge von ihnen fern zu halten, gelingt nicht immer.
Warum ist das so?
Warum trifft es mich mit voller Wucht?
Schaun wir mal.
Bis bald
MonikavB

21.09.2001 18:29 • #66


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Hallo ihr,
dieses Wochenende war wieder sehr emotional. Am Freitag ging es erstmal steil bergab, konnte nur noch an den Suizid denken, immer und immer wieder. Ich habe mir in den schönsten Farben ausgemalt, wie es sein würde, für immer gehen zu können, wem ich noch einige Abschiedszeilen schreiben würde und wie ich es machen würde. Je mehr B. ich dabei trank desto intensiver wurden diese Vorstellungen und dann habe ich im Internet nach einem Pharmazieversand gesucht. Das hat mich beruhigt. Am Samstag war es dann zuerst wieder ziemlich schlimm, das Aufstehen, das Einkaufen, das schöne Wetter, das Frühstück ohne ihn. Am Nachmittag kam Uwe mich besuchen. Es war ein schöner Abend, wirklich schön und ich habe mich dabei ein wenig in ihn verliebt. Er ist ein so netter, sympathischer und hilfsbereiter Mann und er sieht auch noch gut aus. Am Sonntag gab es lange Spaziergänge am Wasser und ich habe es genossen. Meine Stimmung wurde von Stunde zu Stunde besser, ich habe die Zeit mit ihm genossen. Als ich ihn abends zum Bahnhof brachte sagte er mir dass er sich unsterblich in mich verliebt hätte und das er mit mir ein neues Leben beginnen möchte. Ich habe ihm geantwortete, das ich Zeit brauche und mich nicht von einer Abhängigkeit in die andere stürzen möchte. Ich hoffe dass er damit leben kann. Jedenfalls habe ich den 1. Arbeitstag der Woche hinter mir und ich fühle mich zufrieden. Klar, meine Gedanken sind immer wieder bei meinem Ex aber der Schmerz und die Sehnsucht sind seit gestern erträglich. Bleibt stark und lasst uns immer weitergehen. Alles Gute
Lukas

24.09.2001 19:28 • #67


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Eine Liebeserklärung

Du warst alles was ich hatte,
du warst mein Stern,
meine Sonne und mein Mond.
Du warst der Mittelpunkt meines Lebens,
du hast in meinem Herzen gewohnt
ganz tief innen,
und ich war manchmal krank vor Liebe zu dir.
Du warst die Liebe meines Lebens,
ich habe all mein Herzblut nur für dich vergossen.
Ich werde dich immer weiter lieben
auch wenn du dich für ein Leben ohne mich entschieden hast.
Ich werde dich nie vergessen
in meinem herzen wirst du immer weiterleben und in Gedanken werde ich immer bei dir sein.
Ich werde unsere gemeinsame Zeit immer in guter Erinnerung behalten, auch wenn es Dinge an dir gab, die ich verurteile.
Immer wieder laufen die Gedanken an den Anfang zurück,
an den ersten Blick, an den ersten Kuss, an den ersten S., an die ersten Liebesschwüre, an all die durchtanzten Nächte.
Unsere nächtlichen Spaziergänge im kalten Winter, unsere Küsse in dunklen Häuserecken, unser Lächeln dabei und all die Glücksgefühle, die uns durchströmten, all das werde ich nie vergessen. Unser Versprechn, dass wir heiraten werden, uns nie wehtun und gemeinsam durch den Rest unseres Lebens gehen, und das Gefühl, den richtigen getroffen zu haben, all das werde ich nie vergessen.
Ich war der glücklichste Mensch der Welt, wenn ich dich nachts atmen hörte, wenn du mich morgens angelächelt hast.
Du hast zu mir gehört,
du hast mich geführt, mich gehalten und mich aufgefangen,
du hast an mich geglaubt, mich getröstet,
mich gestärkt, mich verstanden und mich so angenommen wie ich bin.
Du bist mit mir an den Rand meiner Sehnsucht gegangen.
Du hast mir immer eine starke Schulter geboten und du hast mich in den Arm genommen, wenn es mir schlecht ging.
Wir haben alles füreinander getan, gerne und ich habe mich gefreut, wenn ich dir meine Liebe und Zuneigung beweisen konnte. Du bist immer für mich da gewesen, ich war nie allein.

Und immer ist da noch die Hoffnung, dass du eines Tages
zurückkomen wirst, nach Hause kommst.
Das Leid, mein Freund,
macht die Kehle stumm,
wo bist du, Freund,
ich muss dich wiederfinden...

HALT,

ich möchte jetzt lieber mit dir abschließen, mir zuliebe.
Um in dieser Welt leben zu können,
muss man fähig sein, drei Dinge zu tun:
Lieben, was sterblich ist,
es mit aller Kraft festhalten,
wissend, dass das eigene Leben davon abhängt,
und wenn die Zeit kommt,
ES LOSZULASSEN,
LOSLASSEN.
Ich werde dich ab heute loslassen,
meine verkrampften Hände öffnen, die Tore meines Herzens öffnen, ich werde ab heute all die Nähe, die Wärme, die Intimität, die Vertrautheit und die Verbundenheit mit dir loslassen.
Man darf das Schiff nicht an einen einzigen Anker
und das Leben nicht an eine einzige Hoffnung binden.
Mein Ende wird gut werden,
denn ein Engel wandert still an meiner Seite,
einer, der mich beschützt und meine Hand in seiner hält.
Ein Engel, der mich nicht verlässt,
selbst wenn ich ihn verlasse.
mein Engel wird für einen guten Weg sorgen,
auch wenn ich selbst erblindet bin.
Er trägt mich über Stock und Stein,
selbst wenn ich nicht mehr weiter will.
Mein Ende wird gut
denn mein Engel ist stark.

Ich wünsche mir für uns beide,
dass wir stark sind
und dem Leben trotzen und standhalten,
wie zwei Felsen in der Brandung.
Ich wünsche mir dass all die Tränen nicht umsonst vergossen wurden, ich wünsche mir, dass all der Schmerz und all die Trauer um den Verlust nicht umsonst waren. Ich wünsche mir, daraus gelernt zu haben, aus den durchwachten Nächten und aus all der Verzweiflung. Für das zukünftige Leben ohne dich.

Ich möchte ab heute mein Gesicht der Sonne zuwenden,
um die Schatten hinter mir zu lassen.

Heute soll für mich das Ende aller Irrfahrt sein,
meine müdgewordenen Hände ziehen die Segel ein.
Leise ruft der Rufer allen Sturm des Schmerzes und der Sehnsucht nach dir zur Ruh.
Einem anderen Ufer treibe ich nun zu.
Und die vor mir gingen, schauen nach mir aus,
um mich heimzubringen.
Wortlos knie ich nieder
in den Silbersand.
Nimm mich wieder, nimm mich wieder
seliges Sonnenland.

Heute stehe ich auf, nehme den Kummer von der Gaderobe,
die Sorge verbrenne ich.
Ich trete nach draußen unter die wärmende Sonne
und lasse die Todesvögel hinter mir.
Höchste Zeit innezuhalten, rundum zu blicken,
umzukehren, mich neu zu orientieren,
Aufbrüche zu wagen.
Höchste Zeit,
mir nichts vorzumachen,
nach vorn zu schauen, Prioritäten zu setzen,
mit neuer Kraft zu beginnen und
das Leben zu wenden.

Niemand, wenn er auch noch soviel besitzt,
kann ohne Sehnsucht bestehen:
die wahre Sehnsucht aber muss
gegen ein UNERREICHBARES gerichtet sein.

Mit diesem Zitat von Goethe möchte ich uns beide heute in ein Leben entlassen, dass wir von nun an bis in alle Ewigkeit getrennt voneinander führen werden.
Aber meine Sehnsucht wird immer gegen ein Unerreichbares gerichtet sein, meine Sehnsucht wird mich immer zu dir und dem Leben mit dir führen.
Es gibt die Liebe fürs Leben, die einzige und wahre Liebe, und ich werde sie immer in meinem Herzen bewahren,
auch wenn irgendwann ein anderer Mensch dort einziehen wird.

ICH WERDE DICH NIE VERGESSEN;
LEBE WOHL.

26.09.2001 18:44 • #68


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Hallo lieber Lukas,

Dein Gedicht ist wunderschön!
Du hast es gestern geschrieben, mein Geburtstag.
Du liebst. Das ist etwas sehr schönes.
Ich liebe, werde/wurde NICHT geliebt.
Ich habe mir den 26. als Stichtag für einige Entscheidungen gestellt. Ich habe mich daran gehalten.
Gestern habe ich IHM über Yahoo eine Abschieds Grüßkarte geschickt.
Mein Gruß für Dich: Viel Spass beim NEUEN Glück!
Er hat mich gestern angerufen und sagte, er versteht meine Karte nicht, ach ja, alles Gute.
Eben so nebenbei.
Ich habe (das sage ich nicht ohne Stolz), mit sehr fester Stimme geantwortet: denke doch einfach mal darüber nach!
Auf dieser Karte sind Bahn-Schienen zu sehen, die in eine sehr schöne Landschaft führen. Am Horizont der Himmel usw. Die Schienen führen weit weg......Weit weg von mir. Ob er diesen Gruß verstehen wird, weiß ich nicht.
Ich habe mich gestern von ihm getrennt. Vom Herzen. Meine Herzschmerzen sind noch da, aber ich habe ihn losgelassen.
Mein Lieblingbuch ist: die 10 Geheimnisse der Liebe.
Ein wunderbares Buch. Wie gesagt, geht es um die 10 Geheimnisse der Liebe, ein Kap. handelt z. B. vom Loslassen. Wir sollen loslassen und kehrt es zu uns zurück, so wird das freiwillig getan. Nicht wie ein Vogel, der eingesperrt wird.
Ein sehr deutliches Beispiel, meine ich.
Wer es wissen möchte, dem verrate ich natürlich alles weitere.
Lieber Lukas, ich kann Dich nur in Gedanken trösten und Dir viel Kraft übersenden. Ich wünsche mir, daß Du Dich lösen kannst.
Du bist ein sehr feinfühliger Mensch. Hat er Dich verdient?
Lukas, ich habe alles aufgeschrieben: Pro/Contra/Gedanken.
Mittlerweile habe ich 4 Disketten, die ich überall mit hinschleppe, weil ich etwas aufschreiben muß. Es ist eine Kleinigkeit, aber mir hilft sie. Ich schreibe natürlich auch an ihn. Gehört dazu. Ich schreibe auch an mich. Ich versuche mich auf mein Leben ohne ihn umzustellen.
Es wird immer besser. Gestern habe ich (trotzdem ich allen abgesagt habe) Besuch bekommen. Und es war ein sehr schöner Geburstag. Ich habe erst nach Mitternacht angefangen aufzuräumen, weil ich auch noch so lange telefoniert habe.
Es gibt Menschen, die lieben mich so wie ich bin! Egal, ob ich wieder heule oder lache!
Ich bin jetzt 36. Aufgerundet 40. Die Hälfte meines Lebens habe ich bald erreicht.
Ich glaube, ich wurde verlassen, damit ich anfange anders zu denken. Und das mache ich.
Ich würde mich sehr über eine Antwort von Dir freuen.
Lieber Lukas, laß Deinen hübschen Kopf nicht hängen, sondern gehe aufrecht durchs Leben.

Liebe Grüsse
Monika

27.09.2001 12:10 • #69


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Hi Lukas,
Hi Monika,

der Schmerz kommt und geht.....
(Bei mir kommt er grade mal wieder.)
Aber wenn Du das ganze Posting durchforstet findest Du heraus, das es so wie Lukas, allen geht.

High and Downs. Aber macht nur weiter.Es wird!
Du weißt nie ob du 3 Milimeter oder 3 Millionen Kilometer vom Ziel entfernt bist.
Aber wenn Du stehen bleibst findest Du es nie heraus.
Geh weiter!!

Und liebe Monika bitte paß auf Dich auf. Der Einzigste, der dich Retten kann bist Du selbst. Sei vorsichtig mit Dir, Du hast verdient es zu packen.

Liebe Grüsse

Aki

03.11.2001 00:26 • #70


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