Mein Geschenk und meine Lektion

Zitat von Wirdschon:

@alter_Schwede , wie geht es Dir damit? Auch wenn Du Dich wunderbar aufgeräumt liest, hab ich das Gefühl, du bist ein suchender, noch nicht erfassend, was genau? Ich lass mal eine Umärmelung stehen, für den Fall, dass du eine brauchst.

So, endlich Feierabend!

Was soll ich da sagen? Natürlich bin ich ein Suchender. Ich suche z.B. nach Antworten. Auf die Frage, wie das alles passieren konnte und welche Fehler wir gemacht haben. Ich suche eine Antwort auf die Frage, ob ich je wieder mit ihr zusammen sein könnte, ohne ewig Misstrauen zu haben oder mein Selbstwertgefühl völlig zu verlieren.
Ich suche permanent nach Gelegenheiten mich abzulenken, damit es erträglicher wird. Ich suche gute Ratgeber. Ich suche nach Wegen, die mir dabei helfen, das alles zu akzeptieren.

Aufgeräumt ist hier bisher wenig. Vielleicht wirkt es so, weil ich während des Schreibens gut reflektieren kann - und das hilft ungemein. Was ich merke ist aber, dass es einen Aufwärtstrend gibt, mit Ausschlägen nach oben und unten.

War es das, was du meintest?

@IngoW
Ich kann erahnen, wie du dich gerade fühlst. Wir packen das schon! Und wenn wir es dann geschafft haben, kann die Frauenwelt sich aber anschnallen!

Ich wünschte, mir wäre schon danach und man könnte einfach vorspulen. Die Stimmungsschwankungen habe ich auch.
Angefangen haben die erst nach 11 Tagen...als der Neue da war. Nach 25 gemeinsamen Jahren und 4 Kindern.
Ich habe Probleme mich zu konzentrieren. Die einfachsten Sachen werden zur Herausvorderung. An eine neutrale Ebene ist nicht zu denken...aber für die Kids reiße ich mich zusammen und verbringe viel Zeit mit Ihnen. Trotzdem gehe ich zu Gesprächen zur Beratungsstelle - das tut mir gut...hält aber nicht lange an. Ich wünschte, ich könnte mich ablenken. Trotzdem mache ich mich auf den Weg und werde ein anderer. Ich hoffe, das ihr alle Recht habt mit Es wird langsam besser...wenig Kraft hab ich nicht.
Ich sehe meine Zukunft halt nich nicht. Das macht es schwierig.

Ihr schafft das schon , ich glaube an euch. Ich denke , ich reihe mich die nächsten Monaten bei euch ein. Wir versuchen es zwar nochmal aber Porzellan Kleber ist immer so eine Sache. Denke dieser hält nicht ewig und bei uns ist einiges vorgefallen. Was mich aber extrem stark gemacht hat irgendwie auch. Ich bin jetzt erst mit über 30 zum Mann geworden. Ich möchte alles ändern in meinem Leben und habe Lust auf neue Abenteuer mit ihr oder ohne sie ( nicht S.) war immer stolz drauf ein Jugendlicher Typ zu sein das ist irgendwie jetzt vorbei .. Ich möchte Leben . LG und Kopf hoch

Zitat von alter_Schwede:

War es das, was du meintest?

Hm, ich bin mir nicht sicher, war eher ein diffuses Gefühl.

Ich selber und viele andere hier kennen jedenfalls die Suche nach Antwort auf die vielen Fragen.
Meist werfen die Antworten noch mehr Fragen auf… so meine Erfahrung.
Das Geschehene reflektieren ist dennoch wichtig für die Zukunft, Vergangenes ist nicht zu ändern und manche Fragen, so in die Zukunft hinein, wirst du auch dann erst beantworten können.

Es ist ein weiter Weg, bis Du auf jede Frage mit egal antworten kannst oder überhaupt willst.

Schreib weiter deine Gedanken, Fragen und Gefühle… ich senfe gerne dazu und aufgefangen wird man meiner Erfahrung nach hier auch ganz prima.

LG Wirdschon

Vielen lieben Dank, @Wirdschon!

Ich hatte gestern ein gutes Gespräch mit einem Arbeitskollegen, mit dem ich schon seit über 30 Jahren zusammenarbeite. Er und seine erste Frau haben sich vor vielen Jahren ebenfalls getrennt. Er sagte gestern u.a. zu mir: Irgendwann wirst du deiner Frau ohne irgendwelche emotionalen Regungen und ohne Wehmut begegnen können. So als wäre sie nur die Nachbarin oder die Verkäuferin aus dem Supermarkt. Die Erinnerungen bleiben, aber das wäre es dann auch schon.

Da will ich hin!

Zitat von alter_Schwede:

Hallo @PuMa, vielen Dank für deinen Kommentar! Deine Frage ist schwer zu beantworten. Meine Frau hat unsere Beziehung vor ein paar Monaten beendet und dürfte zu diesem Zeitpunkt bereits in einen anderen Mann verliebt gewesen sein. Die beiden sind ganz kurze Zeit später zusammengekommen. Ich musste das natürlich ...

oh mann, so wie du klingst hättest du wirklich nur gutes verdient, aber jeder hat ja schattenseiten
deine haltung nicht stehen zu bleiben, die dinge von mehreren seiten zu betrachten, ist vorbildlich.
ich bin gerade auch gerührt, vor allem weil ich dachte, dass es solcherlei menschen kaum noch gibt..

ein wunderbares wochenende!

Zitat von Wirdschon:

Es ist ein weiter Weg, bis Du auf jede Frage mit egal antworten kannst oder überhaupt willst.

@Wirdschon hat mit dem wichtigsten und einzigen Argument geantwortet

Dahin wirst Du irgendwann kommen

Alles Gute Dir, auch wenn es ein weiter Weg ist, Du wirst es erreichen

Also, ich muss das hier noch mal klarstellen. Auf jeden Fall habe ich auch Schattenseiten. Ich habe es meiner Frau auch nicht immer leicht gemacht und wir haben die letzten Jahre tatsächlich mehr nebeneinander als miteinander gelebt. Wenn man das halt mal kapiert hat, dann ist es eigentlich leicht zu reflektieren und sich einzugestehen, dass man auch seinen Teil zu diesem traurigen Ende beigetragen hat. Wäre meine Frau glücklich gewesen, hätte sie sich sicher nicht von mir getrennt und einen neuen Partner gesucht, oder? Wenn also keiner den anderen verarscht hat und beide verstehen, dass Fehler gemacht wurden - von beiden Seiten - dann kann man das Ganze doch nur auf eine respektvolle Weise beenden.

Was hätte ich also davon gehabt, gegen meine Frau zu arbeiten und so zu tun, als wäre ich an all dem nicht beteiligt?

Ein Gedanke geht mir übrigens seit einigen Tagen nicht mehr aus dem Kopf. Ich bin mir mittlerweile beinahe sicher, dass auch ich mich bereits von meiner Frau ein bisschen entfernt hatte, es mir aber vielleicht nicht eingestehen wollte. Es ist nämlich nicht so, dass für mich immer alles ganz toll gewesen ist. Ich habe auch an manchen Dingen schwer zu knappern gehabt. Damit meine ich, dass ich mich über die Jahre und zum Zeitpunkt der Trennung vielleicht schon irgendwie unbewusst von ihr distanziert hatte. Das würde vielleicht erklären, warum ich damit so umgehen konnte, wie ich nun mal damit umgegangen bin.

Ich glaube, es wir langsam Zeit, dass ich damit aufhöre das alles analysieren zu wollen.

Ganz ehrlich - ich hatte diese stille Vertrautheit in unserer Beziehung immer als unendliche Liebe gesehen. Klar war da der tägliche Trott, aber ich hatte nie aufgehört meinen Partner zu überraschen, zu beschenken, mich auf ihn zu freuen.

Das hatte leider nur ich so gesehen. Anyway - neuer Tag neues Glück

Eine trügerische Sicherheit, in der man sich wiegt oder gewogen hat. Ich würde die Zeit gerne zurückdrehen.

Zitat von alter_Schwede:

es wir langsam Zeit, dass ich damit aufhöre das alles analysieren zu wollen.

Nen Versuch wäre es wert, aber ich glaube, das Rumhirnkarussell lässt sich nicht per Knopfdruck ausschalten.

Ja, dass Eure Ehe schepps wurde, da hattet ihr wohl beide einen Anteil.
Und Beide habt ihr das nicht kommuniziert oder eben ungut evtl. Vorwurfsvoll angesprochen.
Leider lernt man meist richtiges kommunizieren erst, wenn es zu spät ist.
Zu ändern ist das nicht. Man kann es nur in Zukunft besser machen und ich bin überzeugt, dass du keine 2. Lektion brauchst.

Hab dich wohl,
LG Wirdschon

Zitat von alter_Schwede:

Wenn man das halt mal kapiert hat, dann ist es eigentlich leicht zu reflektieren und sich einzugestehen, dass man auch seinen Teil zu diesem traurigen Ende beigetragen hat. Wäre meine Frau glücklich gewesen, hätte sie sich sicher nicht von mir getrennt und einen neuen Partner gesucht, oder?

Guten Morgen,
Ich habe auch sehr viel darüber nachgedacht, warum mein Mann nicht mehr glücklich war und wie ich das hätte ändern können. Was es bei uns sehr schwierig gemacht hat, dass er darüber nie mal ernsthaft ein Gespräch gesucht hat…. Ich habe so viel versucht, unser Leben harmonisch zu gestalten. Habe ihn wahrscheinlich eher genervt mit meinen Versuchen Nähe herzustellen. Mir war natürlich zu keinem Zeitpunkt klar, dass unsere Ehe in Gefahr war. Sonst hätte ich das sicherlich konkret mal angesprochen. Ich glaube, dass man einen großen Anteil leistet, indem man selbst in der Beziehung glücklich ist, das heißt sich seine Gefühle erhält. Denn der Andere kann nicht wissen, was einen nervt oder fehlt. Und klar ist auch, dass eine lange Ehe einer neuen Verliebtheit, wenn es das ist, was der Andere gerade braucht, nichts entgegenzusetzen hat….

Auch guten Morgen,
das war es ja, was mir gefehlt hat, nämlich irgendeine Eskalationsstufe zwischen dem hier und da mal ansprechen oder andeuten von Problemen, und dem gefühlt plötzlichen Beenden der Beziehung. Meine Frau würde jetzt sagen, dass sie es mir oft und deutlich genug gesagt hat, mir dagegen war es nicht oft und deutlich genug.

Und klar ist auch, dass sobald ein Dritter im Spiel ist, das Ganze rasant an Fahrt aufnimmt. Da kann man eigentlich direkt einpacken.

@alter_Schwede so ist es leider, meine sagte mir sie hat 2 Jahre das Gespräch gesucht und wurde immer wieder in ein Loch geworfen. Mir ist das leider nicht so aufgefallen , sobald der dritte im Spiel kommt dann wacht man auf und sagt ok was los hier warum hast du nie geredet und das Ego kommt wieder zum Vorschein. Der betrogene schwache Mann und man fühlt sich elendig und Wien kann sie das nur gemacht haben aber wenn man dann tief in sich geht dann fällt einen plötzlich auf. Da war dich was wir oft hat sie was gesagt und wie oft hat man einfach nicht reagiert. Man kann aber den dritten wieder aus dem Kopf lôsvhen dauert zwar kostet Kraft und mut zur Veränderung und beide müssen es wollen.

Ich glaube mein Mann denkt auch, dass er mir gesagt hat, wenn ihm was nicht gepasst hat. Aber niemals unter dem Aspekt, ich halte das mit Dir so nicht mehr aus und werde mich trennen, wenn sich das nicht ändert. Ich glaube auch, dass er irgendwann seine Gefühle für mich verloren hat und dann immer mehr von mir genervt war…. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich aktiv nichts mehr retten können. Wann und wie Gefühle verloren gehen - darüber brüte ich noch. Ich habe meine ja auch noch und bestimmt nicht deswegen, weil er sich so um mich bemüht hat. Für mich bedeutet das Ehegelöbnis am Altar sehr viel und es war mir immer wichtig von meiner Seite alles zu tun, damit das bleibt. Er hat mir in einem unserer letzten Gespräche gesagt, das er das so nicht mehr sieht.