Mein gesamtes Leben wurde gerade zerstört

Ich weiß, ich gehöre nicht zum Kreis der Erleuchteten, aber es nützt dem TE jetzt gar nichts, seine Gefühle zu bagatellisieren.
Eure Philosophie in allen Ehren, @Hansl und @Ella, aber es ist gerade nicht die emotionale Realität des TE.
Er hat Schmerzen.
Und vom Bitterkeit lese ich bei ihm gar nicht so viel, eher Schmerz.

Dort gehört er abgeholt, der Schmerz gesehen und verstanden.
Dann wird er irgendwann offen für andere Gedanken und neue Sichtweisen sein.

Mit etwas gesundem Menschenverstand weiß jeder, dass mit einem Betrug nicht das gesamte Leben zerstört ist.

Aber der gesamte Lebensentwurf, den man hatte.
Das, was man sich vorgestellt und erhofft hatte.
Ob das aus Sicht eines anderen sinnvoll ist oder ob man das schon von grundauf hätte anders sehen müssen... Jetzt damit zu argumentieren halte ich für leicht realitätfremd.

Mag sein dass man als Mensch so nicht denken dürfte. Dann müsste aber auch die Ehe und die monogame Beziehung abgeschafft werden.

Das wäre manchen Menschen sicher recht. Anderen nicht. Jeder hat andere Vorstellungen vom Leben.
Manche Menschen haben auch zig Jahre die gleichen Vorstellungen - und dann nicht mehr.

Was hilft es....

@Hansl im Übrigen...
Abgesehen davon dass bei vielen der von Untreue betroffenen Personen sogar PTSD diagnostiziert wird oder sie viele PTSD ähnliche Symptome aufweisen...

Viele der Personen, die selbst die Untreue begangen haben...sind danach SELBST traumatisiert davon wenn sie sehen wie viel Leid sie einem Menschen verursacht haben, den sie grundsätzlich lieben. Müssen dann selbst in Therapie dafür.

Also so einfach ist es nicht mit der ganzen Untreue Situation.

Zitat von LeonardoDV:

Viele der Personen, die selbst die Untreue begangen haben...sind danach SELBST traumatisiert davon wie viel Leid sie einem Menschen verursacht haben, den sie grundsätzlich lieben. Müssen dann selbst in Therapie dafür.

Die Ärmsten.

Zitat von Vilya:

Ich finde das schon ziemlich dreist dem TE seine Gefühle absprechen zu wollen.

Ich denke @Hansl und @Ella wollten das nicht, sie wollten das Thema nur philosophisch beleuchten.
Ist auch grundsätzlich toll und sehr bereichernd, nur nützt es einem Menschen, der akut schwere Schmerzen hat nur sehr bedingt.
Ok, vielleicht hilft es dem TE jetzt trotzdem ad hoc. Das wäre ja super.

Aber für jeden anderen, der hier mitliest: Es ist okay, erstmal Schmerzen zu haben und das ganze erst etwas später von einer höheren Warte aus sehen zu können.

Niemand muss das direkt von Anfang an tun oder können.

Man darf seinen Schmerz zuerst mal spüren und ihm Raum geben bevor man bereit ist, ihn loszulassen.

Dazu braucht es auch gewisse Dinge, die meist noch nicht auf Anhieb da sind.

Zitat von Lizzzy:

Die Ärmsten.

Naja...die meisten denken sich nicht viel dabei...tun es mit den Gedanken dass es niemand erfährt und wollen an sich die 'Hauotbeziehung' nicht verlassen...haben auch Gefühle für den 'Hauptpartner'.
Wenn alles auffliegt realisieren sie langsam was sie wirklich dem Partner und der Familie angetan haben.
Wenn sie nicht kaltblütige Psychopathen sind... sind sie selbst voller Elend, Reue, Scham etc. Sehr oft fühlen sie auch tatsächlich mit dem Partner.

Es ist schwierig zu realisieren und zu akzeptieren was unglaublich Schlechtes man einem Menschen angetan hat den man grundsätzlich liebt. Das ist eine wirklich harte Pille für sie. In dieser Hinsicht haben sie es sogar schwieriger als die betroffenen Partner, denn sie kämpfen mit ihrem eigenen Bild, nicht mit dem Bild von einer anderen Person wie der betrogene Partner das macht.

Zitat von LeonardoDV:

nicht kaltblütige Psychopathen

Ich glaube, diese Dimension erreichen nur wenige, auch wenn sie im ersten Schock auf den Partner so wirken.

Zitat von LeonardoDV:

verlassen...haben auch Gefühle für den 'Hauptpartner'.

Sehe ich als zentralen Punkt, nur das Haupt-und Nebenpartner wahrscheinlich beide von auf unterschiedliche Art vom Betrüger gefühlt werden.
Während sich der Hauptpartner mit seinem Gegenüber auseinander setzt und er wieder eine zentrale Rolle einnimmt, dreht sich der Betrüger zwischen zwei Menschen hin und her und tut sich dabei selbst leid, weil eventuelle Entscheidungen so schwer sind bzw. weil man einen Menschen und die damit verbundenen Gefühle aufgeben muss/sollte.
Ich denke, der Betrüger beschäftigt sich in den meisten Fälle mit seinem eigenen Befinden.
Vielleicht ist genau das Punkt, was vielen Betrogenen fehlt, wenn eine Beziehung 2.0 von beiden Seiten aktiviert werden soll: ehrliches Engagement und Empathie/Mitgefühl für den Part, der es eigentlich sein soll.
Wenn jemand in Therapie muss, weil er betrogen hat und auf den Schmerz des Partners oder sein eigenes Wesen nicht klar kommt, dreht er sich wieder um die eigene Achse und da fehlt sie mir dann, die Empathie.

Zitat von LeonardoDV:

Also so einfach ist es nicht mit der ganzen Untreue Situation.

Nein.

Trotzdem solltest Du Dich nun vielleicht mal nicht weiter daran orientieren, wie zerstört man bei Untreue sein kann.
Denn, wie gesagt: Du zelebrierst Deine Opferrolle.
Und es gibt ebenso viele Menschen, die gehen mit solchen Situationen anders um.

Zitat von LeonardoDV:

Unser TE ist noch am Anfang. Da braucht er keine Theorien und Klugsch.n.

Aber auch keine Menschen, die ihn nicht ganz ohne Eigennutz noch weiter in das Chaos drücken.
Zudem, mal abwarten was der Mann weiterhin zu äußert.
Dem Ruf der Atombombe hoffentlich absagt... und lieber sich andere Theorien anhört, um sein Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Das hat auch nichts mit Klug. sch.. zu tun, sondern mit Verstand.

Zitat von Hansl:

Du verurteilst ja schon fast Menschen, die nach Untreue nicht eine Atombombe bereiten.

Ich habe mich hier nur eingeschaltet weil du das Wort 'zerstört' als übertrieben bezeichnet hast.
Ich wollte nur klarstellen dass im ersten Moment der Schock so gross ist dass es sich bei vielen Menschen tatsächlich so anfühlt.
Darüber hinaus wollte ich klar stellen dass sie das Recht haben sich so zu fühlen.
Dass man irgendwann aus dem Selbstmitleid rauskommen muss und die Sache versucht hinter sich zu lassen ist wohl jedem klar.
Ich habe damit angefangen dass natürlich jeder die Sache anders empfindet. Wenn jemand keine Atombombe erlebt umso besser. Aber für diejenigen die das erleben sind das legitime Gefühle die verarbeitet werden müssen.

@Hansl

Zitat von Hansl:

Das hat auch nichts mit Klug. sch.. zu tun, sondern mit Verstand.

Das verstehst du eben nicht. Das Gefühl betrogen zu werden ist ein tiefgreifendes Gefühl. Gefühle kann man nicht so einfach rational und 'mit Verstand' beiseite legen.

Wenn er das so nicht Empfindet gut für ihn. Super!
Keiner schreibt aber dass sein Leben zerstört ist wenn er nur pragmatisch unterwegs ist.

Zitat von LeonardoDV:

Aber für diejenigen die das erleben sind das legitime Gefühle die verarbeitet werden müssen.

Niemand hat jeh das Gegenteil behauptet.

Zitat von LeonardoDV:

Darüber hinaus wollte ich klar stellen dass sie das Recht haben sich so zu fühlen.

Niemand hat jeh das Gegenteil behauptet.

Zitat von LeonardoDV:

Wenn jemand keine Atombombe erlebt umso besser.

Na also.

Zitat von Hansl:

Aber auch keine Menschen, die ihn nicht ganz ohne Eigennutz noch weiter in das Chaos drücken.

Eine Story, Massen ein Meinungen bei dem sich der TE das passende raus suchen kann.
Und wenn er aktuell nicht anders kann, als sich mies zu fühlen, was für dich anscheinend der Opferrolle gleich kommt, ...why not?
Sicher darf man nicht stehen bleiben, aber ein feststecken und nach Orientierung suchen inklusive die eigenen Gefühle in den Griff kriegen ist doch mehr als legitim.
Das Leben aufgrund von Ereignissen für eine bestimmte Zeit unfair und widerlich zu finden, bevor es weiter geht, ist doch menschlich und gehört dazu.
Ich verstehe Dein jonglieren mit der Opferrolle nicht.