Mein Freund vertraut mir nicht und ich weiß nicht warum

Irgendwie ist diese Handy-Verkehrt-herum-hinleg-Sache halt sowas von irrational...
Wenn du ihm schon so weitgehende Befugnisse eingeräumt hast, könnte er es ja auch einfach nehmen und umdrehen.
Ich hab ohnehin keinen Bock auf Misstrauen und Eifersucht, aber da ist die Toleranzschwelle sehr unterschiedlich.
Ein riesen Problem ist, dass sich die Beziehung dann ganz schnell nur noch um ihn und seine Befindlichkeiten dreht.
Ne, ich finde, du hast richtig gehandelt. Das muss er in den Griff kriegen, so funktioniert das nicht.

Also: Sie sprechen über gemeinsame Kinder. Sie schmeisst ihn raus. Sie hat nur einmal Sechs mit ihm im Monat. Er kann das Handy nicht verkehrt herum legen sehen und das stört dich. Er ärgert sich über deinen Schwangerschaftstest. Ihr seid 40 und 30?

Und ihr beide wollt Ernst genommen werden?

Zitat von Heidemarie:

Nein, so wird das nichts. Wie kannst du ihm seine Ängste nehmen? Frag ihn mal, so ganz direkt: Ich merke, dass du hier ein Problem hast. Was kann ich machen, um dich zu entlasten?

Jein.
Er sagt ja quasi, was sie tun soll. Handy richtig hinlegen, keine Schwangerschaftstests ohne absprache machen, keine Geheimnisse haben... Das ist doch einfach unrealistisch.
Jeder Mensch wird bei entsprechender Veranlagung bei jedem anderen Menschen Gründe finden, MIsstrauisch zu sein.

Für mich ist das ja gerade der Punkt, wo es einfach nicht geht.
Sie kann ihm sein Misstrauen nicht nehmen.

Liva, die Sache ist die: Er macht sein Misstrauensproblem zu deinem, und du hast bisher auch sein Misstrauensproblem zu deinem gemacht, indem du versucht hast alles richtig zu machen. (Wie das kurz-, mittel- und langfristig überhaupt möglich sein soll, ist mir völlig schleierhaft)

Ich würde vermuten, dass du ihm schon öfter gesagt und signalisiert hast, dass du ihn unterstützt und Geduld hast? Mehr kannst du nicht tun, und ihn vor die Tür zu setzten war vermutlich die einzige Möglichkeit, dass er den Knall hört. Du hast ihm damit ganz, ganz deutlich sein Problem zurückgebeben, das war gut.

Rein von der Kommunikationstechnik her könntest du ihm vorschlagen, dass er statt unterschwelliger Anschuldigungn sagt: Boah, du, mein Misstrauen schlägt gerade wieder gnadenlos zu, tut mir leid. Es wäre toll, wenn du jetzt x tun/sagen würdest, damit es mir besser geht.
Damit bleibt das Problem beim Problembesitzer. Für Fortgeschrittene wäre es dann wichtig, dass du dich auch weigern darfst, x zu tun oder zu sagen.
Das würde so ungefähr gewaltfreier Kommunikation entsprechen, wenn ihr euch da gemeinsam schlauer machen wollt.

Hey Liva,

ich finde, du positionierst dich genau richtig.

Diese Diskussionen sind auf jeden Fall sinnlos. Ändern nichts an seinem Misstrauen, und treiben nur einen Keil zwischen euch.

Eigentlich wäre das für mich der klassische Anlass für eine Paartherapie: Mit einer neutalen Person wieder meine Probleme, deine Probleme, objektives schädliches Verhalten und eingebildetes schädliches Verhalten auseinanderzudividieren.