Hallo,
mein Freund und ich haben uns getroffen und es hat sofort gefunkt. Wir haben beide Kinder (volljährig) und haben anfangs eine Fernbeziehung geführt. Soweit war alles gut. Durch die Möglichkeit von Homeoffice und Co. bin ich dann irgendwann die meiste Zeit bei ihm gewesen. Er meinte, ich solle doch meine Sachen packen und zu ihm kommen.
Ich habe einige Dinge aus meinem Hausstand dann zu ihm gebracht. Alles war gut bis vor 4 Monaten. Er fing an, sich zu verändern. Von Tag zu Tag, von Woche zu Woche wurde es schlimmer. Ich habe versucht ihm zu helfen, Dinge und Entscheidungen abzunehmen. Das wurde irgendwann aber dann so viel, dass ich selbst überfordert war. Er zeigte immer weniger Zuneigung und hat sich um 180 Grad gedreht. Ich hatte das Gefühl, ich kenne ihn gar nicht mehr. Er steckte in einer tiefen Depression.
Irgendwann habe ich dann gemerkt, dass ich mich seinem Verhalten „angepasst“ habe. Ich konnte nicht mehr lachen, hatte keinen Spaß mehr, wollte nicht mehr raus und da habe ich für mich entschieden, wieder in meine Wohnung zu gehen. Er meinte auch, dass er erstmal alles auf die Reihe bekommen muss etc. Also habe ich alle meine Sachen wieder nach Hause gebracht, was mich einfach tief verletzt. Insgesamt das ganze ablehnende Verhalten stresst mich extrem.
Für mich ist das Thema Depression etwas ganz Neues. Ich kenne das nicht und mir fällt es schwer, die Krankheit nachzuvollziehen. Ich habe keine Ahnung, ob die Beziehung Sinn macht, was ich jetzt tun soll. Er meldet sich nicht, er schreibt nicht, ich komme mir vor wie ein Idiot. Habe so viel in diese Beziehung gesteckt und weiß überhaupt nicht, wo ich jetzt stehe. Ich habe ihm gesagt, dass ich für ihn da bin und ihn begleite, aber ich habe das Gefühl dass das gar nicht funktioniert. Ich komme nicht mehr an ihn ran.
Habe ich überhaupt eine Chance? ️
29.11.2022 15:00 •
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