Mein Freund hat täglich Kontakt zur Ex u Kindern

Lass ich mal da

Sandwich, das tut mir leid, aber längerfristig ist es wohl wirklich das Beste so. Du wärst in dieser Konstellation niemals glücklich geworden! Ich drück Dich!

Oje, das tut mir leid. Wie hätte der Kompromiss denn ausgesehen?

Leibe Sandwich, es tut mir sehr leid, dass du jetzt in di dieser traurigen Situation bist. Und man kann von außen jetzt 100 mal sagen, dass du froh sein kannst, dass es sich nicht noch länger rausgezögert hat, Liebe ist immer Liebe und das Ende verletzt und schmerzt. Fühl dich gedrückt.

Die Bienenkönigin wird immer siegen, solange er sich nicht selbst befreit. Er wird auch weiterhin alleine bleiben, vermute ich. Eine zweite Königin gibt es im Bienenkorb eben nicht - da wird nur die eigene Tochter geduldet. Im Prinzip kann man sich immer nur fragen, wie solche Geisteshaltungen wie die der Nachbarin entstehen. Man muss bereits bei Kindern genau hinsehen, ob Selbstbewusstsein, Empathie, Freude am Miteinander und soziales Verhalten vorhanden sind und im Einklang stehen. Irgendjemand hat diese Frau ja mal erzogen und geprägt.

Dein jetzt Expartner hat abgewogen bevor er sich getrennt hat und offenbar entschieden, dass das Konstrukt - und als Vorschub die Kinder - wichtiger sind als eine neue Beziehung. Er wird sich damit gar nicht gegen dich als Person entschieden haben, sondern gegen eine neue Person im Konstrukt. Das ist meine Vermutung. Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Bienenstaat bei ihm nicht nur Glück, sondern auch Frust auslöst. Offenbar gibt es für ihn ja den Wunsch nach einer Partnerschaft, den er nur unter ganz bestimmten, von außen diktierten Vorgaben realisieren kann.

Jetzt kann man spekulieren wie eine solche Partnerin sein soll. Ich denke, sie müsste die Nachbarin und die Kinder uneingeschränkt vergöttern. Sie müsste bereit sein, sich ihren Zeitvorgaben zu unterwerfen und Partnerzeit nicht einfordern dürfen. Sie wird weiterhin die Konstellation bis weit in die Zukunft hinein (er)dulden müssen. Vor allem aber würde sie eins sein: Die Person an der untersten Stelle der Hierarchie. Damit stünden alle über ihr, würden vorrangig behandelt und wären ihr quasi Weisungsbefugt. Das schließt die Kinder mit ein. Sie würde irgendwann ihren Beitrag zur Konstellation leisten müssen, vielleicht durch Kinderbetreuung, Putz- und Gartenjobs. Er würde sie außerdem als Blitzableiter benötigen, wenn er von oben Druck erhält.

Er ist bestimmt sensibel, aber von dem was ich in deinen Texten lese, bis zu einem bestimmten Grad vielleicht sogar schon hörig. Dazu braucht es auch weiche Menschen. So traurig es sich jetzt anfühlt, mein Eindruck ist der, dass die sehr viel erspart sein könnte.

Zitat von Sandwich:

Ich hab versucht einen Kompromiss zu finden. Das hat ihn total aufgeregt und er hat wegen Kommunikationsproblemen mit mir Schluß gemacht.

Was ist denn passiert?

Zitat von unfassbar:

Was ist denn passiert?

Ich wollte den Druck rausnehmen und hab ihm gesagt, dass ich etwas zurück trete und ihm Freiraum lassen. Damit ich mir das Ganze mal nochmal in Ruhe ansehen kann. Daraufhin hat er Angst bekommen, ich will ihn verlassen und gesagt, dass hätte so keinen Wert mit uns.

Ui, er fühlt sich sehr verletzt. Ich glaube, durch dich ist ihm diese eigenartige Konstellation etwas bewusster geworden. Er wollte anfangen, etwas zu ändern. Und nun hat er Angst, dass er etwas ändert und es dir vielleicht nicht genug sein könnte. Dann verharrt er lieber in dieser Konstellation.
Meinst du, das war eine Kurzschlusshandlung oder glaubst du, das ist definitiv sein letztes Wort?

Zitat von Sandwich:

Ich wollte den Druck rausnehmen und hab ihm gesagt, dass ich etwas zurück trete und ihm Freiraum lassen. Damit ich mir das Ganze mal nochmal in Ruhe ansehen kann. Daraufhin hat er Angst bekommen, ich will ihn verlassen und gesagt, dass hätte so keinen Wert mit uns.

Du hast dich ja emotional schon von ihm distanziert, hast über Trennung nachgedacht, hast ihn weniger vermisst etc, das hat er ja bemerkt. Seine Versuche die Situation zu verbessern, waren für dich nicht weitreichend genug, dahingehend war sein Vorstoß die Beziehung zu beenden für euch beide vielleicht das Beste.

Zitat von Sandwich:

Ich wollte den Druck rausnehmen und hab ihm gesagt, dass ich etwas zurück trete und ihm Freiraum lassen. Damit ich mir das Ganze mal nochmal in Ruhe ansehen kann. Daraufhin hat er Angst bekommen, ich will ihn verlassen und gesagt, dass hätte so keinen Wert mit uns.

Tja... kaum spurst Du nicht mehr so wie vom Herrn und seiner Baggage erwartet, schon ist der Liebesofen aus...

... in ein paar Wochen oder Monaten wird dasselbe dann mit der Next ausprobiert. Solange, bis sich eine findet, die duckmäuserisch genug ist, sich all diesen Leuten und ihren Bedürfnissen unterzuordnen.

Es mag sich aktuell noch nicht so anfühlen, aber auf Dauer kannst Du froh sein, dass Du jetzt raus bist aus einer Lebenswelt, für die Du Dich ständig hättest innerlich verbiegen müssen.

Ich wünsche Dir, dass Du an diesem Erlebnis wachsen wirst. Denn ein Lehrstück in Sachen Grenzerfahrung war es auf seine Art ja allemal.

Das ist wirklich eine komische Geschichte.

Ich denke auch, Du wärest in dieser Konstellation immer die Randfigur geblieben. Natürlich schauen wir im Forum immer nur von außen auf die Dinge, während Du ja Gefühle für den Mann entwickelt hast.

Er lebt jetzt schon so lange in diesem Dreieck und fühlt sich offenbar wohl, ihm scheint gar nicht klar zu sein, dass das sehr schwierig ist für Jemanden, der dazu kommt. Und anstatt nach Deinem Rückzug seine Lebensform zu überdenken, hat er Angst, dass Du es beendest und kommt Dir zuvor? Das ist doch strange.

Mag jeder Mensch so leben, wie es ihn glücklich macht. Aber Dich hat es ja von Beginn an nicht glücklich gemacht. Und das hätte sich wohl auch nicht geändert.

Es ist ja ok, wenn er seine Nachbarschaft mit der Ex nicht überdenken mag - de facto scheinen er und alle übrigen Beteiligten schliesslich zufrieden mit dieser Konstellation.

Was ich nicht recht verstehe ist, wieso er dann überhaupt noch eine Partnerin sucht. Es würde mich sehr wundern, wenn die TE die erste Frau gewesen sein sollte, mit der es an eben diesem Gefüge gescheitert ist. IMO sollte dieser Mann sich auf Affairen beschränken und gut wär's.

Der Rest ist Privatsache - also seine ebenso wie die seiner Ersatzfamilie da nebenan. Es ist ein freies Land und so unkonventionell ihr Gefüge sein mag: diese Leute tun nichts Verbotenes; ist ihre Sache, ob sie so oder klassisch leben wollen.

Allerdings finde ich es ziemlich Panne, wenn Leute nach einer Festbeziehung suchen, obwohl sie genau wissen, dass sie keinen geeigneten Rahmen dafür zu bieten haben. Das spricht nicht gerade für ein höheres Bewusstsein, um es mal höflich auszudrücken.

Und eben diese Dumpfheit - die hätte mich am meisten abgetörnt an so einem Mann.

Zitat von Sandwich:

Ich hab versucht einen Kompromiss zu finden. Das hat ihn total aufgeregt und er hat wegen Kommunikationsproblemen mit mir Schluß gemacht.

Was für'n Kompromiß ? Seine letzten Stellungnahmen waren:

Zitat von Sandwich:

Er .....versucht es auch einzustellen. Will möglichst viel Zeit mit mir verbringen. Nun nicht mehr den Schlüssel in der Haustür stecken haben,wenn ich zu Besuch bin und auch nicht ständig aber seine Nachbarin reden.
Samstag war alles schön, Sonntag auch.

Zitat von Sandwich:

Heute Mittag rief er mich an und sagte mir, dass seine Nachbarin kommenden Samstag Geburtstag hat und er vorher noch mit einem Nachbarkind=Patenkind von ihm zum Sportplatz geht. Er könne nach dem Geburtstag aber noch zu mir kommen.

Deine Reaktionen:

Zitat von Sandwich:

Darauf sagte ich ihm, dass ich lieber auch mit Freunden etwas unternehme und er sich nicht bemühen soll.

Zitat von Sandwich:

Ich wollte den Druck rausnehmen und hab ihm gesagt, dass ich etwas zurück trete und ihm Freiraum lassen. Damit ich mir das Ganze mal nochmal in Ruhe ansehen kann.

So wie ich das lese, hat er Dir Angebote gemacht. Und Du hast gesagt, es reicht Dir nicht. Du ziehst Dich zurück . Was Du natürlich darfst. Nur von Kompromißbereitschaft auf Deiner Seite lese ich da ehrlich gesagt jetzt keine Spur.

Zitat von Sandwich:

Daraufhin hat er Angst bekommen, ich will ihn verlassen und gesagt, dass hätte so keinen Wert mit uns.

Ich denke, er hat Deine Reaktionen ganz richtig interpretiert . Was Du ihm angeboten hast, war kein Kompromiss, sondern ne Trennung auf Raten.

@Sandwich
Es gibt so Beziehungskonstrukte, das passt kein weiterer zwischen. Dir wird es langsam immer klarer und du verhälst dich entsprechend. Das merkt er und zieht die Konsequenz. Hätte er wirklich mit dir zusammen sein wollen, es hätte eine Lösung gegeben, aber nur, wenn er was verändert.

Zitat:

Was ich nicht recht verstehe ist, wieso er dann überhaupt noch eine Partnerin sucht. Es würde mich sehr wundern, wenn die TE die erste Frau gewesen sein sollte, mit der es an eben diesem Gefüge gescheitert ist. IMO sollte dieser Mann sich auf Affairen beschränken und gut wär's.

Der jetzt Ex Partner der TE lebt in keiner abgeschlossenen Sekte. Für ihn gibt es die Innenwelt des Konstrukts und die Außenwelt, in der er arbeitet, einkauft etc. Die Innenwelt erfüllt offenbar die meisten seiner Wünsche, sie verwehrt ihm sehr wahrscheinlich aber den Kernwunsch, nämlich die Partnerschaft mit der Nachbarin. Das ist zumindest meine Vermutung. Die Nähe, die er durch diesen fehlenden Teil nicht bekommt, den sucht er sich in der Außenwelt. Das Konstrukt entscheidet dann, ob die neue Person zu dem Konstrukt passt. Das wird sie nur, wenn sie sich zu jedem Zeitpunkt den Wünschen der Nachbarin unterordnet und sich wenn gewünscht aus dem Weg räumt. Gleichzeitig muss sie immer dann und ad hoc stark sein, wenn der jetzt Ex, der ja aktuell zusammen mit dem Ehemann an unterster Stelle des Konstrukts steht, sich emotional entlasten oder Frust abbauen muss. Dann muss die neue Person auffangen, trösten oder sich als Sündenbock bereithalten.

Letztlich wird keine neue Person in diesem Konstrukt dauerhaft für gut befunden werden. Seine Trauer darüber wird wiederum von der Nachbarin aufgefangen, die ihm zu verstehen geben wird, dass niemand anders etwas taugt außer ihr selbst. Nur leider ist sie ja schon verheiratet.

Sandwich, bei aller Trauer, besser jetzt als später!

Hätte er seine Familie für dich aufgegeben wäre er unzufrieden. Hättest du diese Verbindung mitgetragen, wärst du unzufrieden.
Es ist schwierig in so einer Konstellation überhaupt einen Kompromiss zu finden, der beide Seiten zufrieden stellt. Dafür sind die Vorstellungen einfach zu konträr.

Ich denke auch, dass es so besser ist, denn keiner von euch hätte mit welchem Kompromiss auch immer sehr gut leben können.
Traurig, denn du musst jetzt einen Mann ziehen lassen, der für dich als Partner infrage gekommen wäre.

Ganz sicher ist auch er traurig und enttäuscht, auch er hat dich verloren, weil er nicht aus diesen Verbindungen herauskommen konnte.
Vielleicht wird er innehalten und nachdenken, ob es seinem Leben wirklich dauerhaft einen Sinn verleiht, auf so unsicheren Fundamenten Bindungen zu Kindern und anderen Menschen einzugehen und sich für Arbeiten ausnutzen zu lassen.
Er würde niemals eine Frau finden, die gerne und aus freien Stücken diese Konstellation mit ihm lebt und dazu auch noch glücklich und zufrieden ist. Das wage ich jetzt einfach mal zu behaupten. Vielleicht dämmert ihm, dass er ein wichtiges Stück seines eigenen Lebens verpasst wenn er so weiter lebt ... vielleicht.

Aber wie auch immer - dir nützt das natürlich erstmal nichts, außer der Erkenntnis, dass dir eine große Portion Kummer und Streit erspart bleibt.