Hallo liebe Community,
ich habe mich hier angemeldet, da ich auf Rat von Leuten hoffe, welche nicht persönlich mit meinem Freund zu tun haben und die ganze Sache wieder nur runterspielen.
Kurz zu uns: wir sind beide 27 und seit 7 Jahren zusammen. 2018 waren wir kurzzeitig getrennt, da er der Meinung war mit der Beziehung nicht glücklich zu werden. Er merkte, für sich, jedoch Recht schnell, dass er sich ein Leben ohne mich nicht vorstellen kann.
Wir haben zu der Zeit bereits 2,5 Jahre zusammen gewohnt, die Wohnung konnte ich behalten und er zog, eigentlich übergangsweise, bei seinem Bruder ein.
Auch nachdem wir wieder zusammen waren, blieb er bei seinem Bruder wohnen, da er es erst einmal langsam angehen lassen und schauen wollte, ob er mit mir dann doch so wirklich zusammen sein wollte. Er hatte Angst vor den Diagnosen, welche mir verschiedene Psychiater, fälschlicherweise diagnostiziert hatten. Seit unserer Trennung hatte ich einen anderen Therapeuten um Rat gefragt, dieser stellte alle Diagnosen als falsch dar, weil meine Art mit Streß umzugehen auf keine Diagnose passen würde, sondern lediglich in meiner Kindheit antrainiert wurde. Ich fühlte mich schnell überfordert und im Stich gelassen, da ich es von meiner Kindheit nicht anders kannte. Mein Freund meinte, dass er mir glaubt, dass ich nicht verrückt bin und hat sich deshalb wieder auf mich eingelassen.
Das getrennte Wohnen tat uns gut und half uns Beiden uns ganz anders auf die Beziehung einzulassen und auch unsere eigenen Bedürfnisse nicht zu vernachlässigen.
Die Beziehung lief viel besser als zuvor, auch mit seiner Familie (seine Mutter zeigte mir recht schnell in der Beziehung, dass sie mich nicht leiden kann und auch sein Bruder(29) konnte nichts mit mir anfangen) lief es richtig gut.
Schon vor unserem Neustart wurde ich von meinem Freund vor die Wahl gestellt, entweder ich würde mit ihm UND seinem Bruder in einem Haus wohnen und ihn akzeptieren oder ich könnte es ganz vergessen. Da ich ihn wirklich liebe habe ich mich für die 3er WG entschieden. Wenn ich seinen Bruder, soweit wie möglich ignorieren kann, dann käme ich schon damit klar, zumal er sich mir gegenüber zu der Zeit der Entscheidung auch vernünftig verhalten hatte.
Mein Freund kaufte sich 2019 ein eigenes Haus, in welches sein Bruder auch mit einzog. Ende 2019 zog ich dazu. Anfangs war es echt schön und auch mein Freund hat sich darüber gefreut, dass ich mit da wohne. Mit seinem Bruder lief es auch gut.
Kurze Info zu seinem Bruder: 29, single, arbeitslos, depressiv, keine Freunde, kann mit Menschen nichts anfangen.
Die erste Zeit, nachdem ich dort eingezogen bin, lief es richtig gut, doch plötzlich bekam ich so am Rand mit, dass sein Bruder stichelt. Er fragte öfters warum wir uns gestritten hätten, obwohl wir das gar nicht getan haben, sagte dass ich dies und jenes falsch mache (zb. darf ich nicht alle Klamotten von mir in der Waschmaschine waschen, ich parke vor dem Haus falsch, mache die Haustür nach dem Einkaufen nicht schnell genug zu). Diese Anschuldigungen habe ich aber nie persönlich zu hören bekommen, sondern das geht alles über meinen Freund. Als sein Bruder merkte, dass mein Freund zu mir hält, fing er plötzlich damit an, meinen Freund zu ignorieren oder über einen Auszug zu reden, weil man ihn ja eh nicht da haben will.
Ich habe keine Ahnung, ob der Streß mit seinem Bruder meinen Freund so verändert hatte, aber zu mir wurde er plötzlich ganz anders.
Ich durfte keine Leute zu besuch kommen lasse, welche ich nur flüchtig kannte (war in der Mietwohung früher überhaupt kein Problem). Wenn sein Arbeitskollege zu besuch war, war es zuerst in Ordnung, wenn ich mich in einem anderen Raum aufhalte, da ich den Kollegen nicht leiden kann, dann sollte ich mich aber auch zu ihm gesellen und beim nächsten Mal, war es ihm dann zu peinlich, dass ich mit beisitze, ich könnte ja irgendetwas falsches sagen.
Es ging so weit, dass ihn mein Schluckauf störte, ich im Halbschlaf nicht mehr reden durfte (weil ich in seinen Augen nicht mehr deutlich genug reden würde), es ihn genervt hat, wenn ich mich mit meiner Katze unterhalte und er mir immer wieder unter die Nase rieb, dass mein Arbeitskollege auf mich stehen würde etc.
Ein paar Monate nach meinem Einzug, wurde seine Familie auch wieder total komisch, sein Bruder machte mich ja eh, schon die ganze Zeit, hinter meinem Rücken schlecht. Seine Mutter fing dann dann aber plötzlich auch damit an, obwohl sie mir gegenüber so tat, als ob sie total glücklich wäre, dass ich zur Familie gehöre.
Mein Freund hat sich seit ein paar Wochen auch total verändert und fängt langsam an seinem Bruder und seiner Mutter zu glauben, dass ich ihn von seiner Familie trennen will und ich doch total psyschich gestört wäre, weil ich angeblich im Geheimein irgedwelche Aktionen gegen seine Familie führen würde.
Ich habe echt keine Ahnung was ich tun soll. Ich habe die Befürchtung, dass der Hauskauf und das Gerede von seiner Familie ihn verändern und von mir wegdrängen. Ich muss mir oft genug, angeblich aus Spaß von ihm anhören, dass ich mich benehmen muss, wenn ich in dem Haus wohnen bleiben will.
Entfernt erinnert mich das an Zuckerbrot und Peitsche, weil ich mich ihm gegenüber lieb und nett verhalten muss, damit ich Aufmerksamkeit von ihm erhalte. Ansonsten würde er nur seinen Hobbys und seinen Bedürfnissen nachgehen.
Ich hoffe ihr habt einen Rat für mich
LG Anna93
06.07.2020 09:25 •
#1