Hi Suse,
ich kann deinen schmerz sehr gut nachvollziehen.
das ist am anfang einfach schrecklich, aber glaub mir, auch wenn du es momentan um keinen preis glauiben kannst: es wird besser. ende maerz hat sich mein exfreund nach fuenf jahren von mir getrennt, das war auch deswegen so besonders schlimm, weil wir kurz vorher ein haus gemeinsam gekauft hatten.
fuer mich waren dienaechte allein in diesem haus, was noch gar nicht so mein zuhause war, auch besonders alptraumhaft.
ich bin sogar an zwei wochenenden zu meinen eltern gefahren und habe sogar dort geschlafen, was ich seit mindestens 10 jahren nicht mehr getan hatte. meine mama hat fuer mich gekocht und mich betueddelt. das hat geholfen, ebenso wie das forum, das ich besuchen konnte. ausserdem habe ich sobald es ging (etwa nach vier wochen) ein tagebuch begonnen und mir alles systematisch von der seele geschrieben. auch ein schmerztagebuch war dabei, das hat geholfen, zu reflektieren, wie sich der schmerz entwickelt. daran konnte ich sehen, dass es mir immer besser ging, auch wenn ich zwischenzeitlich rueckschlaege hinnehmen musste.
die ersten vier wochen waren die hoelle, aber danach ging es immer weiter bergauf. ich habe dann wieder langsam begonnen, das leben als einzelperson wahrzunemhen und auch zu geniessen. das war spannend.
insgesamt habe ich durch diese situation gelernt, dass ich auch das schlimmste ueberstehen kann, dass ich stark genug bin. suse, du schaffst das auch.
lass deine guefuehle zu, lauf nicht davon, und wenn ich dir raten darf: lass die hoffnung sobald es geht los. ich hatte das glueck, dass mein exfreund mir schon nach ein-zwei wochen unwiderruflich gesagt hat, dass es das definitiv war.
dadurch konnte ich wenigstens ziemlich schnell aufgeben zu hoffen. das war wirklich wichtig fuer die genesung, denn nun konnte ich meine ganze kraft fuer die zukunft aufwenden und nicht mehr an vergangenes anknuepfen. ich kenne das, was du beschreibst: um JEDEN preis den zustand wieder herstellen wollen, den man verloren hat. furchtbar! ich haette wirklich alles getan, um bloss wieder dort weitermachen zu duerfen, was ich verloren hatte.
heute sehe ich das ganz anders. ich musste da durch, um etwas ganz anderes, besseres zu finden. ich bin heute sehr dankbar, dass a) die beziehung zu meinem exfreund beendet ist - denn sie hatte durchaus gravierende schwaechen und b) ich die trennung ueberwunden habe - denn es hat mich stark gemacht.
du schreibst auch, dass eure beziehung wackelig war. einer von beiden wollte diese so, wie sie war, nicht mehr fortsetzen. der andere, der noch willens war, weiterzuarbeiten, steht da und ist vor allem machtlos - ein besonders qualvolles gefuehl.
setze die kraefte langsam wieder fuer dich selbst ein. das ist lohnenswert. du wirst merken, dass du irgendwann auch den sinn in dieser trennung sehen kannst. wenn du aus dem, was in eurer bewziehung war, auch verstehst zu lernen, kannst du das einsetzen, fuer die zukunft wirklich innerlich zu wachsen.
bei mir war es so und ich moechte dir mut machen, durchzuhalten. auch fuer dich wird es eine bessere zeit geben.
alles liebe
juliet