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Mein Freund hat mich heute verlassen

B
Meine Güte, dann bleib doch in deinem Jammertal hocken.
Es geht niemandem so schlecht wie dir, es war auch noch nie jemand in so einer schweren Krise,wie du und wird es wahrscheinlich auch nie sein.
Mach mal,alles Gute dir.

18.02.2021 06:56 • x 2 #511


D
Ich habe bisher still mitgelesen.
Das hier
Zitat von Roselin95:
Da sind Vergleiche erstmal garnicht sinnvoll, weil das nur noch mehr Druck auf sich selbst oder sogar Schuldgefühle bzw. Herabsetzten der eigenen emotionalen Lage mit sich bringt.
Dieser Anderen geht es noch schlechter!-Vergleich ist übrigens auch in der Psychologie als sehr toxisch angesehen.

kann ich aber nicht so stehen lassen.
Es gibt zahlreiche neuere Studien, die belegen das diese Vergleiche durchaus hilfreich sind.
Es löst nämlich den Druck und verhilft dazu die eigene Situation besser zu bewerten und bringt einen somit voran.

18.02.2021 07:17 • x 1 #512


A


Mein Freund hat mich heute verlassen

x 3


O
Ach komm, muss das jetzt sein, Bones?
Die TE ist in einem besorgniserregend desolaten Zustand. Offenbar abgeschnitten von sämtlichen inneren sowie äusseren Kraftquellen.
Irgendwas blockiert ihre Energien fast völlig und sie hat keinen Zugriff darauf.
Liebe TE, ich denke ich verstehe, dass es dir durchaus richtig richtig schlecht geht.
Wäre es für dich denkbar, noch einmal in eine stationäre Therapie zu gehen? Auch ich habe vom Lesen den Eindruck, dass du nicht nur eine Depression hast bzw etwas anderes, was sich nur als Depression maskiert.

18.02.2021 07:19 • #513


R
@Bones Es gibt keinen Grund mich so anzugehen nur weil ich nicht so reagiere wie du es gerne hören/lesen würdest.

@Dediziert Ok, solche Studien kenne ich selbst nicht, aber ich möchte auch garnicht abstreiten dass diese Vergleiche für Leute auch hilfreich sein können!
Kam anscheinend falsch rüber, Entschuldigung.

Ich bezog das eigentlich eher auf meine eigenen Erfahrungen, an mir selbst und auch im Kontakt mit anderen psychisch erkrankten Menschen.
Da haben solche Vergleiche nämlich Tatsache in so gut wie allen Fällen nur zur Verschlechterung geführt und von allen professionellen Stellen und Personen wurde von dieser Art zu denken strickt abgeraten.
Da löst es nämlich keinen Druck, sondern baut nur noch mehr auf, durch das "Ich muss doch funktionieren, andere schaffen es doch auch!"-Denken

@Offspring78
Danke dir.
Ein neuer stationärer Aufenthalt kommt aktuell nicht in Frage.
Zum einen weil ich meinen Alltag ja schon bewältigen kann und man mir für die reine Psyche stationär aktuell auch nicht mehr helfen könnte als in der ambulanten Therapie.
Zum anderen weil mein Arbeitgeber so eine lange Abwesenheit vermutlich nicht nochmal mitmachen würde, im Hinblick auf eine Verlängerung meines Vertrages. Und ich liebe meine Arbeit, ich habe so viel Glück gehabt mit dieser Stelle, wenn die auch noch wegbricht habe ich wirklich garnichts mehr und kann mir auch meine Wohnung auf Dauer nicht mehr leisten.
Wieder stationär ist also garkeine Option
(Und ganz ehrlich: Ich würde auch nicht wollen....die sieben Wochen letzten Sommer waren keine so tolle Erfahrung und haben mir auch so gut wie nicht weiter geholfen auf lange Sicht )

18.02.2021 07:48 • #514


O
Das verstehe ich und ich bin froh, dass du sagst, dass zumindest die Arbeit etwas ist, was dir Spass macht. Evtl kannst du das ausbauen und dich da etwas verwirklichen?
Nichts desto trotz finde ich es bestürzend, dass diese Therapien immer laufen und laufen und vor sich dahin tröpfeln und nicht wirklich viel zu bringen scheinen. Habe ich jetzt schon des öfteren gelesen leider. Ich finde es wirklich schlimm, wie du hier schilderst, dass du quasi deine gesamten Energien negativ gegen dich richtest und dich innerlich kritisierst und abwertest zu einem Punkt wo du wirklich schon am Boden liegst und dich nur immer weiter trittst. Das ist für mich wirklich ein sehr bedenkliches Verhalten und ich hoffe, deine Therapeutin schaut mal verstärkt mit dir da drauf, was da los ist.
Denn diese Energien bräuchtest du für dich selbst, um kraftvoll durchs Leben schreiten zu können und nicht um dich nieder zu machen. Über kurz oder lang wird dich das vollkommen auslaugen.

18.02.2021 07:57 • x 1 #515


D
Zitat von Roselin95:
Ok, solche Studien kenne ich selbst nicht, aber ich möchte auch garnicht abstreiten dass diese Vergleiche für Leute auch hilfreich sein können!
Kam anscheinend falsch rüber, Entschuldigung.

Keine Entschuldigung nötig.
Da ich selber in Behandlung bin, kann ich das schon nachvollziehen.
Zitat von Roselin95:
von allen professionellen Stellen und Personen wurde von dieser Art zu denken strickt abgeraten.
Da löst es nämlich keinen Druck, sondern baut nur noch mehr auf, durch das Ich muss doch funktionieren, andere schaffen es doch auch!-Denken

Tatsächlich wurde mir angeraten so zu denken bzw. diese Richtung auch zuzulassen.
War bei mir meiner Meinung nach jetzt nicht notwendig das zu betonen, weil ich mir dessen sehr wohl bewusst bin.
Hilft dir aber nicht, da es für dich dann nicht der richtige Ansatz ist.

Zitat:
Nichts desto trotz finde ich es bestürzend, dass diese Therapien immer laufen und laufen und vor sich dahin tröpfeln und nicht wirklich viel zu bringen scheinen.

Ist eben nicht wie Pflaster abziehen und noch einmal draufpusten.
Die meiste Arbeit leistet man selbst und da benötigt dann der/die eine mehr Zeit.
Hängt ja auch viel davon ab, ob man überhaupt Willens ist oder ob es in der kuscheligen Seelenhölle nicht einfach bequemer ist.

18.02.2021 08:05 • x 1 #516


O
Naja, ich finde bzw stelle es mir so vor, dass der Therapeut auch durchaus mal Anreize geben könnte. Insbesondere in stabileren Zeiten wie die TE jetzt hatte, als sie in der Beziehung war. Da hätte es einen Schubs geben müssen, was anzugehen.
Aber evtl gab es den ja. Das wissen wir natürlich nicht.

18.02.2021 08:19 • x 1 #517


D
Zitat von Offspring78:
Naja, ich finde bzw stelle es mir so vor, dass der Therapeut auch durchaus mal Anreize geben könnte.

Stellst du dir meiner Ansicht nach schon richtig vor.
Ich für mich sehe das wie folgt.
Je besser der/die behandelnde, desto eher sind es aber Anreize auf die man selber kommt bzw. selber entwickelt im Laufe der Sitzungen.
Hilfe/Unterstützung zur Selbsthilfe.

18.02.2021 08:28 • x 1 #518


Zweizelgänger
Liebe Roselin,
ich denke, dass es hauptsächlich darum geht, dass du dir mal deine eigenen Stärken klar machst.
Solange du weiter in der Opferrolle bleibst, wird für dich gefühlt die Welt immer gegen dich sein.

Du hast das alles hinbekommen und konntest es auch alleine regeln.
Sei doch mal stolz auf dich und nimm dir nicht selbst deine Erfolge.

Du entscheidest wie deine Welt für dich aussieht.

18.02.2021 08:43 • x 5 #519


I
Zitat von Zweizelgänger:
Liebe Roselin, ich denke, dass es hauptsächlich darum geht, dass du dir mal deine eigenen Stärken klar machst. Solange du weiter in der Opferrolle bleibst, wird für dich gefühlt die Welt immer gegen dich sein. Du hast das alles hinbekommen und konntest es auch ...

Seh ich auch so, komm endlich mal aus deiner Opferrolle. Andere pamst du hier an, dass ihre Kommentare dir nix bringen, selbst bist du aber null kritikfähig und verbleibst in deinem Loch, ohne Aussicht irgendwas mal positiv zu sehen.
Wie schon gesagt wurde, in deiner Ausnahmesituation bist du mit dem Unfall und der leeren Batterie ganz allein fertig geworden, du hast niemanden gebraucht, keinen F. der dich hocken hat lassen und auch sonst niemanden. Dass mal die Tränen geflossen sind, ist ok wenn man überfordert ist. Aber du warst stark und geradlinig genug, alles zu managen. Darauf kann man doch aufbauen...
Und ich finde es durchaus hilfreich sich vor Augen zu führen, dass es Menschen gibt denen es wesentlich schlechter geht, zumindest wenn man es aus dem richtigen Blickwinkel betrachtete. Wenn ich mich natürlich immer nur in meinem Elend suhlen will und alles unbedingt (für meine Situation) besonders schlimm sehen will, kann mit solchen Vergleichen natürlich nix anfangen.
Du solltest langsam mal dazu übergehen etwas positives zu sehen, dann geht's eher bergauf

18.02.2021 09:02 • x 2 #520


O
Ihr wisst schon, dass ein Depressiver (oder schlimmeres) nicht einfach mal alles positiv sehen KANN?

18.02.2021 09:09 • x 4 #521


I
Das mit dem Unfall ist natürlich blöd, kann aber jedem passieren.

Ich möchte dir den Rat geben, dich nicht zu sehr auf die Therapie zu verlassen, denn wie du schriebst, kam ja schon bei den 7 Wochen nix gross bei rum.
Du bist jemand der sich zu sehr auf 1 Person fokussiert und das ist nie gut.
Deine Arbeit gefällt dir, dass ist doch schon einmal etwas, was andere vielfach nicht haben.
Schau nicht immer was dir fehlt, sondern auf das was du hast.
Dein Kummer mag schlimm sein, aber ehrlich, das war eine 4 Monatsbeziehung, du kannst nicht jedesmal mitten in der Kennenlernphase schon wer weiss was erhoffen.
Das ist logisch das dich das dann runter zieht.
Im übrigen merken Männer doch auch, wenn jemand so schnell klettet, du nimmst dir und deinem Partner damit jede Leichtigkeit.

Mach Pläne, Ferien für den Sommer, vielleicht in einer Gruppe, Single Reisen.
Schau dich nach einer Sportgruppe um, wird ja wohl bald wieder möglich sein.
Eine neue Sprache lernen ?
Ablenkung und neue Leute kennenlernen, dass wäre genau das richtige.
Damit rückt auch dieser Mann automatisch weiter weg aus deinen Gedanken.

Jetzt kannst du natürlich wieder sagen, ich hätte gut reden.
Auch von solchen Gedanken musst du weg.
Wieviele Frauen mit zum Teil kleinen Kindern wurden verlassen, nach 10 Jahren und mehr, was sollen die sagen ?

Du musst gar nicht dagegen ankämpfen, du musst deine Sicht auf die Dinge die geschehen sind, ändern.
Wenn eine Tür zu geht, öffnet sich auch wieder eine neue, man muss es nur zulassen.
Ich bin jemand der fest daran glaubt, dass alles im Leben nicht zufällig geschieht, sondern einfach der Weg ist, auch wenn er oftmals steinig ist, der zum Ziel führt.

18.02.2021 09:09 • x 3 #522


O
Roselin, ich glaube nicht, dass das Forum dir helfen kann. Ich würde wie gesagt versuchen, engmaschigere therapeutische Begleitung zu kriegen. Die mit deinem Job wenn möglich vereinbar ist.
Du bist ernsthaft erkrankt und noch so jung. Konzentriere dich bitte voll und ganz auf dich und fordere auch die Hilfe deiner Therapeutin verstärkt ein. In der Krise jetzt dürfte 1 Sitzung pro Woche viel zu wenig sein.
Ich wünsche dir alles Gute!

18.02.2021 09:32 • x 1 #523


R
Zitat von Offspring78:
Das ist für mich wirklich ein sehr bedenkliches Verhalten und ich hoffe, deine Therapeutin schaut mal verstärkt mit dir da drauf, was da los ist.


Sie bemüht sich wirklich, aber das ist eben nichts was man wie eine andere Verletzung eingipsen kann (blöder Vergleich, aber ich hoffe du verstehst was ich meine).
Das sitzt so tief drin und wenn das Unterbewusstsein blockiert, dann hat da selbst der beste Therapeut sehr zu kämpfen glaube ich

Zitat:
Naja, ich finde bzw stelle es mir so vor, dass der Therapeut auch durchaus mal Anreize geben könnte. Insbesondere in stabileren Zeiten wie die TE jetzt hatte, als sie in der Beziehung war. Da hätte es einen Schubs geben müssen, was anzugehen.
Aber evtl. gab es den ja. Das wissen wir natürlich nicht.


Bisher war die Hürde in den letzten 7 Jahren eben immer, mich erstmal in so einen stabilen Zustand zu bekommen.
Das war jetzt zum ersten Mal überhaupt über einen gewissen und nutzbaren Zeitraum der Fall.
Den Schubs hat sie mir ja dann gegeben, indem sie in dem Moment, in dem sie merkte ich bekomme Stabilität, ja damit begann nicht mehr die akuten Dinge zu thematisieren, sondern eben in die Verhaltens- und Emotionsanalyse zu gehen.
Also Warum reagieren/fühlen sie so in solchen Situationen? Woher aus ihrer Vergangenheit/Kindheit kennen sie das vielleicht? Was sind ihre unterbewussten Grundannahmen und -einstellungen und woher könnten die rühren? usw.

Und desweiteren hatte sie mich natürlich bestärkt mit dem Versuch zu beginnen mir selbst Lebensfreude aufzubauen. Vorzugsweise unabhängig von einer Beziehung, also: eigener Freundeskreis, eigene vom Partner unabhängige Hobbys die am besten mit sozialem Kontakt gekoppelt sind (also nicht nur alleine zuhause sitzen und zeichnen z.B.), einfach versuchen wieder Dinge zu finden die mir etwas geben
Das hatte sich aber, wie ja schon öfter hier erwähnt, erledigt als der Lockdown anfing, da konnte ich das was ich mir überlegt hatte nicht mehr umsetzten

Und mit der Verhaltens- und Emotionsanalyse kamen wir nur sehr, sehr langsam voran und das wurde dann natürlich durch die schlimmer werdende Beziehung auch wieder destabilisiert.

18.02.2021 09:56 • x 1 #524


R
Zitat von Iunderstand:
Seh ich auch so, komm endlich mal aus deiner Opferrolle. Andere pamst du hier an, dass ihre Kommentare dir nix bringen, selbst bist du aber null kritikfähig und verbleibst in deinem Loch, ohne Aussicht irgendwas mal positiv zu sehen.
Wie schon gesagt wurde, in deiner Ausnahmesituation bist du mit dem Unfall und der leeren Batterie ganz allein fertig geworden, du hast niemanden gebraucht, keinen F. der dich hocken hat lassen und auch sonst niemanden. Dass mal die Tränen geflossen sind, ist ok wenn man überfordert ist. Aber du warst stark und geradlinig genug, alles zu managen. Darauf kann man doch aufbauen...
Und ich finde es durchaus hilfreich sich vor Augen zu führen, dass es Menschen gibt denen es wesentlich schlechter geht, zumindest wenn man es aus dem richtigen Blickwinkel betrachtete. Wenn ich mich natürlich immer nur in meinem Elend suhlen will und alles unbedingt (für meine Situation) besonders schlimm sehen will, kann mit solchen Vergleichen natürlich nix anfangen.
Du solltest langsam mal dazu übergehen etwas positives zu sehen, dann geht's eher bergauf


Solche Aussagen machen mich inzwischen ehrlich nur noch traurig und auch wütend.
Weißt du wie oft man sich sowas anhören darf, wenn man aufgrund psychischer Probleme nicht so funktioniert wie unsere Moral und unsere Gesellschaft es uns vermittelt will?
Und auch wenn man genau weiß, dass das meistens nicht böse gemeint ist, sondern helfen soll, verletzt es sehr!

Ich möchte dich an diesem Punkt nochmal ganz respektvoll darauf Hinweisen dass Menschen mit psychischen Erkrankungen eben nicht einfach funktionieren oder positiv denken oder Sachverhalte wie ein gesunder Mensch sehen KANN!
Jemandem mit gebrochenem Bein sagst du doch auch nicht Lauf doch einfach! oder dem immunsupressiven Krebspatienten würdest du doch auch nicht Ach reiß dich mal zusammen, ist doch nur Krebs! ins Gesicht knallen oder?
Psychische Erkrankungen sind genau das, ERKRANKUNGEN.
Nur leider sind sie nicht physisch greifbar. Und dadurch auch nicht physisch behandelbar.
Im Gegensatz zum Krebs bringen dich psychische Krankheiten vielleicht nicht an sich um. Aber sie nehmen dir durch ihre Folgen die Lebensfreude, den Sinn, die Ziele, die Gefühle...und dieser Verlust und die Ausweglosigkeit hat bisher als Folge nicht nur einen Menschen umgebracht...

Und im Übrigen: Ich bin sehr wohl kritikfähig und ich pampe auch niemanden an.

18.02.2021 10:07 • x 3 #525


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