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Mein Freund hat mich heute verlassen

Elfe11
Im Frühling ist sicher auch der dumme Lockdown vorbei! Da sieht die Welt wieder anders aus. Bis dahin muss man sich selbst bei guter Laune halten.

15.02.2021 10:22 • x 2 #451


R
@Elfe11 Danke dir erstmal für die lieben Worte.

Zitat:
Idealerweise bekommst du bis dahin dein Leben wieder in den Griff und strahlst wieder von Innen.


Danach sieht es gerade leider nicht aus....ich meine gestern hat mich ein dummes Tanzworkout so in den Selbsthass getrieben dass ich ne ganze Stunde lang geweint hab...

Ich hatte heute morgen auch Therapiestunde und hab dann auf der Autofahrt viel gegrübelt.
Betreffend dem was ich eigentlich von Anfang an in der Beziehung zu F. alles vermasselt hab.
Es gab so viele Situationen wo er einfach wirklich nicht verdient hatte was ich abgezogen oder ihm zugemutet hab.
Dahingehend hilft der Abstand wirklich, mal zu sehen was eigentlich alles so schief gelaufen ist...

Gott...wenn ich das alles so Revue passieren lasse, frag ich mich wie er es überhaupt so lange ausgehalten hat...
Also nicht falsch verstehen, er ist auch kein unbeschriebenes Blatt. Und ich will mir jetzt nicht die ganze Schuld geben.
Aber ich hab schon echt viel vermasselt...und ich würds so gerne wie gut machen.

15.02.2021 10:56 • x 1 #452


A


Mein Freund hat mich heute verlassen

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Nicoletta_2
Es ist vollkommen normal, dass man sich ab einer gewissen Zeit Gedanken darum macht, was man alles falsch gemacht hat oder wie man anders hätte reagieren sollen. ABER: es lag nicht nur an dir, sicher nicht. Wie du schon sagst: er ist kein unbeschriebenes Blatt. Du darfst das auch nicht überanalysieren.
Bei mir war es nach einigen Wochen auch so, dass ich dachte: "oh Gott, wenn ich so darüber nachdenke hatte ich es verdient abserviert zu werden. Ich war unausstehlich." Ich kann dir nur sagen: das Bild ändert sich mit der Zeit. Mittlerweile weiß ich, dass vieles von mir überbewertet wurde, weil ich einfach noch nicht so weit war alles objektiv genug zu sehen. Ich hing gefühlstechnisch noch zu weit drin. Ich habe unwichtigen Dingen zu viel Wichtigkeit verliehen.
Lass hier noch ein bisschen Zeit vergehen, dann siehst du klarer. Du darfst das jetzt nicht zu viel bewerten, die Verarbeitung ist gut und du machst definitiv Fortschritte aber versuch dich darauf nicht zu versteifen, ja?

15.02.2021 11:06 • x 4 #453


R
@Nicoletta_2

Ich weiß schon...
Mir gehen allerdings garnicht so normale Konflikte oder Missverständnisse durch den Kopf.
Sondern in unseren 6 Monaten, gab es so 3-4 Aktionen von mir, die einfach nicht ok waren. (Gab es von ihm auch, aber nicht in dem Ausmaß und der Tragweite)
Die er nicht verdient hatte und wo ich mich echt frage wie er die weggesteckt hat....

Die schlimmste davon war sogar direkt am Anfang, nach nur 2 oder 3 Wochen. An der scheint er sogar heute noch ab und an zu knabbern zu haben, den er hat sie bei der Trennung ganz gut angesprochen....

Ja vermutlich konnte ich in diesen Situationen aus vielen Gründen nicht anders handeln als ich es getan hab, auch durch meine psychischen Probleme.
Aber das macht es ja trotzdem nicht besser weißt du?
Verdient hatte er das was da passiert ist trotzdem nicht und ich kann es nicht wieder gut machen

15.02.2021 11:14 • #454


Nicoletta_2
Um was geht es denn zum Beispiel?
Also du musst nicht drüber reden, wenn du nicht willst. Wäre vielleicht nur gut zu verstehen was es für eine Art "Bock schießen" war.
Nein, das macht es natürlich nicht besser, wenn man es zu dem Zeitpunkt nicht anders Händeln konnte.
Vielleicht werdet ihr euch in ein paar Monaten mal treffen und ein bisschen quatschen, vielleicht hast du dann die Möglichkeit dich zu entschuldigen

15.02.2021 11:18 • x 2 #455


B
Einsicht ist ja schonmal ein sehr wichtiger Schritt.Jetzt kannst du daran arbeiten,in zukünftigen Beziehungen nicht solche Aktionen zu bringen ( was auch immer du damit meinst).Du kannst lernen,anders zu handeln, trotz psychischer Probleme trägst du ja die Verantwortung für dein Handeln.
Wenn du noch keine Testung hattest,kannst du diese für eine umfassende Diagnostik anstreben,vielleicht liegt ja neben der Depression noch etwas anderes vor,was dir den Umgang mit anderen Menschen erschwert.Ist immer gut, wenn das Kind einen Namen hat. Vielleicht könnte dir auch Schematherapie oder DBT helfen.

15.02.2021 11:22 • x 1 #456


R
Zitat von Nicoletta_2:
Um was geht es denn zum Beispiel? Also du musst nicht drüber reden, wenn du nicht willst. Wäre vielleicht nur gut zu verstehen was es für eine Art Bock schießen war. Nein, das macht es natürlich nicht besser, wenn man es zu dem ...


Naja z.B. hatte ich bei unserem ersten Mal 6 danach einen Nervenzusammenbruch (auch wegen dem vorherigen Ex) den er schön auffangen musste....
Hatte ja schon mal kurz erwähnt dass das ein schweres und sehr vorbelastetes Thema für mich ist.
Also für diese Reaktion kann ich vermutlich wirklich nicht viel, weil meine Psyche sich einfach ausgeklinkt hat.
Aber das muss so schlimm für ihn gewesen sein. Ich meine, neue Freundin, erstes Mal 6 und dann bekommt sie einen Nervenzusammenbruch? Wie schlimm muss das für einen Mann sein, selbst wenn er um diese Probleme vorher gewusst hat?

Dann hat er mich mal mit zu einer Party genommen wo ich mich unwohl gefühlt hab, wodurch ich ihm wohl ziemlich die Laune vermasselt hab.
Dann hatte ich mich zurückgezogen, damit wenigstens er seinen Spaß haben kann, was die anderen Leute sort natürlich gemerkt und ihn drauf angesprochen haben.
Dadurch hat er sich eben auch unter Zugzwang gefühlt, hat vermutlich versucht sich um mich zu bemühen, aber ich hab seine Art in dem Moment in den falschen Hals bekommen. Wir haben uns dermaßen missverstanden dass ich dann sogar ohne ihn gegangen bin, was natürlich die anderen wieder mitbekommen haben und er dann da natürlich richtig blöd da stand.
Er war dann auch richtig sauer, ich glaub das war wirklich unser schlimmster Streit (also auf der Party haben wir nicht gestritten, aber danach dann...)

Dann waren wir mal in Meißen und haben uns mega gestritten, weil er mir direkt ins Gesicht gesagt hat das er nicht so viel von dem hält was ich so über meine Familie erzählen würde, und da einige meiner Familienmitglieder anscheinend einen sehr fragwürdigen Lebensstil führen würden. (Wie gesagt, er hat da selbst sehr klare Ansichten und Vorstellungen, ist auch geprägt durch seine Religion.)
Damit kam ich nicht klar, weil ich es nicht ok fand dass er meine Familie verurteilte und er das aber anscheinend überhaupt nicht zu verstehen schien.
Problem dabei war dass ich sowas dann nicht einfach auf sich beruhen lassen kann, so das sich das natürlich hochsteigert hat....

Und dann waren wir zu Silvester ganz spontan von meiner Cousine eingeladen worden und ich hatte mich mega gefreut. Und er sich eben nicht so, er wollte da nochmal drüber nachdenken, und er würde nicht so gerne woanders schlafen usw.
Das war ja schon in der Lockdownzeit, da war es zwischen uns sowieso schon so angespannt. Und dann hab ich mich angegriffen gefühlt und ein mega Drama draus gemacht....
Das war auch wirklich der einzige Konflikt wo ich echt alleine schuld war, denn er hatte garnichts falsches gemacht oder gesagt, nur nicht direkt so reagiert wie ich mir das gewünscht hätte.


Das erste, das mit dem 6, war am schlimmsten....das muss ihn wirklich mitgenommen haben.
Wir hatten das zwar dann wirklich intensiv aufgearbeitet und 6uell wurde dann ja auch alles gut.
Aber das hat er sogar bei der Trennung kurz angesprochen, das muss ihm also nach wie vor zu schaffen machen

15.02.2021 11:37 • #457


Elfe11
In der Kennenlernphase sind alle mega empfindlich. Da wird jedes Wort auf die Waagschale gelegt. Da sollte man darauf bedacht sein, keinen negativen Eindruck zu hinterlassen. Das gilt für die ersten 6 Monate besonders.

Später kann man dem Partner dann auch mal schlechte Laune und weiteres zumuten. Alles menschlich. Aber erst wenn das erste Kennenlernen positiv war. Das kannst du dir merken für's nächste Mal. Der erste Eindruck zählt!

Ich finde es toll, wie schnell und intelligent du reflektierst.

15.02.2021 11:51 • x 1 #458


R
Zitat von Elfe11:
In der Kennenlernphase sind alle mega empfindlich. Da wird jedes Wort auf die Waagschale gelegt. Da sollte man darauf bedacht sein, keinen negativen Eindruck zu hinterlassen. Das gilt für die ersten 6 Monate besonders. Später kann man dem Partner dann auch mal schlechte Laune und weiteres zumuten. ...


Naja aber bis auf das mit dem 6, wofür er natürlich nichts konnte, ich aber auch nicht so richtig. Und das letzte mit der Einladung was definitiv auf meine Kappe ging.
Hat er sich auch nicht wirklich bemüht sich nur von der besten Seite zu zeigen.
Hatte das ja schon mal erwähnt, er ist stolz auf sich selbst und seine Ansichten/Überzeugungen und er hält nichts davon sich die ersten Wochen/Monate zu verstellen, da ihm ja die Frauen dann immer abgehauen sind als sie plötzlich merkten dass sie mit ihm doch nicht klar kamen.

Und jetzt mal von meinem psychischen Kram abgesehen, waren wir zwei eigentlich komplett authentisch zueinander.
Klar hat es dadurch auch immer mal geknallt, aber das hat uns immer weiter gebracht! So hab ich ihn deutlich schneller und besser kennen und verstehen gelernt als wenn wir nur auf positiven Eindruck gespielt hätten. Andersrum sieht er das übrigens genau so, wir hatten da mal drüber gesprochen, weil ich mich auch gefragt hab ob man sich schon in den ersten Monaten so oft in die Haare bekommen sollte (also ich meine jetzt explizit nicht die 4 beschriebenen Situationen, sondern so alltägliche Missverständnisse und kleine Konflikte)

Denkst du das hat irreparablen Schaden zwischen ihm und mir angerichtet?

15.02.2021 13:24 • #459


D
Zitat von Roselin95:
(Wie gesagt, er hat da selbst sehr klare Ansichten und Vorstellungen, ist auch geprägt durch seine Religion.)

Hätte er wirklich klare Ansichten, dann wäre er nicht religiös. Punkt. - Meine Meinung.
Übrigens kann so was tatsächlich irgendwann Zündstoff geben, etwa bei der Frage der Eheschließung (standesamtlich oder kirchlich?) und der Erziehung evtl. Kinder.
Denn mitunter wird z. B. vor der religiös zelebrierten Trauung auch ein Glaubensbekenntnis beider Partner verlangt. Aber wie willst du dich ehrlich zu einem Glauben bekennen, wenn du gar nicht gläubig bist? Wie willst du deine Kinder in einem Glauben erziehen, den du selbst nicht hast? Was lebst du dann deinen Kindern vor?
Bzw. ließe sich dein gläubiger Partner seinen Glauben ausreden?
Nein?
Dann brauchst du dir seinen Glauben auch nicht einreden zu lassen.

15.02.2021 15:28 • #460


Zweizelgänger
Zitat von Roselin95:
Denkst du das hat irreparablen Schaden zwischen ihm und mir angerichtet?

Das kannst du leider nie sagen.
Das traurige ist ja, dass mancher sagt es wäre erledigt, allerdings hau er nicht wirklich damit abgeschlossen.
Da kannst du aber leider nichts machen.
Außerdem weiß es leider keiner.

Aber du schaust dir die Dinge wirklich gut an, da muss ich Elfe11 recht geben.

15.02.2021 15:46 • x 2 #461


R
Zitat von Landlady_bb:
Übrigens kann so was tatsächlich irgendwann Zündstoff geben, etwa bei der Frage der Eheschließung (standesamtlich oder kirchlich?) und der Erziehung evtl. Kinder.
Denn mitunter wird z. B. vor der religiös zelebrierten Trauung auch ein Glaubensbekenntnis beider Partner verlangt. Aber wie willst du dich ehrlich zu einem Glauben bekennen, wenn du gar nicht gläubig bist? Wie willst du deine Kinder in einem Glauben erziehen, den du selbst nicht hast? Was lebst du dann deinen Kindern vor?
Bzw. ließe sich dein gläubiger Partner seinen Glauben ausreden?
Nein?
Dann brauchst du dir seinen Glauben auch nicht einreden zu lassen.


Das wäre vermutlich nie ein Problem geworden.
Das sind nämlich alles Fragen, über die hab ich schon aus reinem Interesse an seiner Religiosität mit ihm geredet.

Heiraten ist für uns beide kein Thema das uns wichtig gewesen wäre und wenn dann hätten wir da sicher ne Lösung gefunden, das wäre überhaupt nichts gewesen über das ich gestritten oder diskutiert hätte.

Gemeinsame Kinder wären auch fraglich gewesen, da nicht so ganz geklärt ist ob er überhaupt zeugungsfähig ist.
Selbst wenn hätte ich aber kein Problem damit gehabt wenn er den Kindern den evangelischen Glauben vermittelt, weil sie trotzdem die freie Wahl haben würden (er ist Religionslehrer, er wird ganz sicher niemandem den Glauben aufzwingen, er geht ja nicht mal selbst in die Kirche o.ä.).
Außerdem seh ich am evangelischen Glauben jetzt nichts Schlimmes, auch wenn ich selbst nicht so erzogen wurde und dadurch nicht an Gott glaube.
Im Gegenteil, da werden sogar ziemlich viele Werte vermittelt, die einem Kind sicherlich nicht schaden würden, selbst wenn es sich entscheidet nicht an Gott selbst zu glauben.

Die Ansichten die ich meine beziehen sich eher auf den Wert der eigenen Familie, Treue usw.
Und meine Familie lebt eben teilweise Stile die mit seinen Ansichten korrelieren.
Und er hatte mir in besagter Situation eben recht deutlich mitgeteilt dass das nicht so richtig verstehen kann, auch wenn natürlich jeder sein eigener Herr ist.
Und mit dieser direkten Art bin ich in dem Moment nicht zurecht gekommen, deshalb gab es den Streit.
Nicht wegen seinen Ansichten.


Aber eine Frage hätte ich an dich: Warum sollte ich ihm denn seinen Glauben AUSREDEN wollen? Gibt doch garkeinen Grund dazu, wenn das mit mir selbst überhaupt nichts zu tun hat? IM Gegenteil, ich beneide ihn ja sogar irgendwie darum

15.02.2021 15:48 • #462


R
Zitat von Zweizelgänger:
Aber du schaust dir die Dinge wirklich gut an, da muss ich Elfe11 recht geben.


Danke dir. Und @Elfe11 natürlich auch.

Ja an der Selbstreflektion und Verständnis von Situationen mangelt es mir nicht.
Eher an der Durchsetzungskraft meines erwachsenen Selbst gegen mein inneres Kind....deswegen passiert mir bei allem Verständnis und Wissen trotzdem immer wieder der gleiche Kram und die gleichen Fehler.

15.02.2021 15:51 • #463


Zweizelgänger
Pffff..
Du bist 25 da bist du weiter als manch andere mit 40....

Geb dir Zeit, sei nicht so streng mit dir, verzeihe dir selbst und suche nicht alle Fehler bei dir!

15.02.2021 15:56 • x 2 #464


D
Zitat von Roselin95:
Aber eine Frage hätte ich an dich: Warum sollte ich ihm denn seinen Glauben AUSREDEN wollen?
Gegenfrage: Warum solltest du denn eigentlich nicht?
Spaß beiseite. Die Frage meinte ich eher allgemein und rein theoretisch als speziell auf dich bezogen.
In meiner bewegten Vergangenheit wurde schon zu oft versucht, mich irgendwie in Richtung irgendwelcher Religionen, Sekten usw. zu missionieren, zu agitieren, sogar zu schummeln, ... Umgekehrt war aber mit den Damen und Herren ach so Gläubigen nicht zu reden.
Von mir aus sollen sie ihrem Gott dienen wie sie wollen. Aber nicht mit mir!

15.02.2021 16:50 • x 1 #465


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