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Mein Freund hat mich heute verlassen

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Guten Morgen,

nachdem ich den Schock des Aufwachens halbwegs aushalten kann, möcht ich mal versuchen zu erklären was gestern eigentlich passiert ist.

Erstmal zu mir und meinem Freund...Exfreund...
Wir sind zwei sehr intensive Charaktere und sind schon seit wir im August zusammengekommen sind immer mal wieder aneinander geraten. Teilweise haben wir uns auch wirklich gefetzt aber das hat uns trotzdem immer irgendwie weiter gebracht und dafür gesorgt dass wir einander besser verstanden haben.

Nun ist es leider so dass ich schon sehr lange immer wieder Depressionen habe. Dass ich sehr viele Baustellen und Probleme habe, an denen ich mit meiner Therapeutin zwar arbeite und mich wirklich anstrenge, aber ich komm leider einfach nicht voran, es ist wie ein Teufelkreis.
(Dazu gehört zum Beispiel dass ich garkeine Freunde mehr hab, obwohl ich mich immer bemühe neue Leute kennen zu lernen.
Dass ich mich selbst furchtbar hässlich finde. Meine eigenen Leistungen nicht anerkennen kann und mich abwerte.)

Ihr könnt euch vorstellen dass es daher echt schwierig mit mir sein kann in einer Beziehung.
Ich brauche so viel Bestätigung, viel Halt und verstehe oft Dinge falsch.

F. hingegen ist ein sehr starker Mann, wahnsinnig intelligent, sozial und pflichtbewusst.
Er ist Lehrer und investiert unfassbar viel Willen und Kraft in seine Arbeit. Kaum etwas liegt ihm so am Herzen wie das Wohl seiner Schüler.

Er kam immer ganz gut zurecht mit mir und meinen "Eigenheiten". Er hat sich auch bewusst für mich entschieden, er wusste von Anfang an um meinen psychischen Zustand.
Er hat die Fähigkeit wirklich zu verstehen was in meinem Kopf vor geht und mich dann anzuschubsen wenn ich es brauche, statt mich zu verhätscheln.
Aber auch zu sehen wenn ich einfach Trost brauche.

Jetzt war es leider so, dass es durch den Lockdown zwischen uns schlimmer geworden ist.
Wir hatten beide nur noch unseren Alltag, man hatte keine Möglichkeiten mehr sich einen Ausgleich zu schaffen und sich mal nur auf das "wir" zu besinnen. Keine Ausflüge, Unternehmungen und so weiter.

Gleichzeitig kamen mit dem Lockdown die Schulschließungen, was für ihn unfassbar viel Stress und Arbeit bedeutet hat. Dazu seine Sorge um seine Schüler und das ständige abrufbarsein müssen um ihnen helfen zu können wenn sie Probleme hatten.

Gleichzeitig hatte ich viel Stress weil ich kürzlich umgezogen bin (in seine Nähe....) und es da einige Probleme gab.

Das Alles hat dazu geführt dass er immer kühler wurde und angespannter und nicht mehr abschalten konnte, dass er keinen Ausgleich mehr fand und praktisch garnicht mehr lachen oder entspannen konnte.
Und ich auch angespannter wurde und liebesbedürftiger und leider auch nicht verstanden hab warum er so einen Wandel vollzieht. Weil mir mein lachender, ausgeglichener Freund gefehlt hat und ich nicht wusste was ich tun sollte um diesen wieder hervorzukitzeln. Auch weil F. niemand ist der seine Gefühle groß nach außen trägt und immer versucht selbst alles zu schaffen und zu regeln.

Ich strengte mich mehr an in der Therapie und bemühte mich ihn nicht mehr so mit meinen Sorgen vollzureden, ihm fröhlicher gegenüber zu treten, zumindest kleine Sachen zu erschaffen in denen wir etwas losgelöster sein konnten und zusammen schöne Momente hatten.
Aber ich merkte keine wirkliche Verbesserung.

Ich bekam mega Angst um unsere Beziehung weil ich merkte dass wir auseinander driften.
Also redete ich viel auf ihn ein, versuchte ihm zu vermitteln was mir fehlte und warum ich mir solche Sorgen machte.

Damit habe ich ohne es zu wollen noch mehr Druck auf ihn ausgeübt.
Ich dachte es liegt an meiner Art und der Kommunikation zwischen uns. Gleichzeitig war ich so frustriert weil ich meine Bedürfnisse nicht mehr erfüllte, ich mich aber so für ihn bemühte! Ich begann mich ungeliebt und nicht mehr wertgeschätzt zu fühlen....
Und er wurde immer kühler und überlasteter, da sich die Situation in den Schulen ja immer mehr zuspitze.

31.01.2021 08:08 • x 2 #16


R
So, nun zu gestern:

F. hätte nächste Woche eigentlich Ferien gehabt. Auf die er sich wahnsinnig gefreut hat, denn er braucht diese kurze Pause so sehr.
Aber am Freitag kam dann die Order dass Aufgaben für die Schüler jetzt nicht mehr wie bisher täglich, sondern für die ganze Woche im Voraus zur Verfügung gestellt werden müssen.
Das heißt er wird die ganze nächste Woche wieder vorarbeiten müssen, anstatt die Pause zu haben die er so sehr braucht.

Als er Freitag zu mir kam ging es ihm also wirklich schlecht. Nur leider habe ich das nicht erkannt, sondern es wieder als Stress und Ärger wahrgenommen.
Das wiederrum hat mich geärgert, denn ich hatte mich auf ihn gefreut. Und anstatt sich auch zu freuen bei mir zu sein saß er schweigend auf dem Sofa und ließ sich nicht aufheitern oder aus der Reserve locken.

Darum kam es zum Streit zwischen uns, der darin endete dass er mega verletzt war und ich frustriert weil ich ihn einfach nicht verstand.
Er wollte dann nicht mit mir ins Bett, sondern blieb lieber auf der Couch...

Gestern morgen haben wir dann über den Streit geredet.
Ich hab mal wieder versucht ihm zu verdeutlichen was mir fehlt, dass ich nicht verstehe warum er sich so verändert hat. Dass ich mich doch so bemühe ihm zu helfen, ihm kleine Momente der Freude zu schaffen, mich so anstrenge in der Therapie um meine Probleme in den Griff zu bekommen, damit sie auch ihn nicht mehr so belasten. Dass ich mir doch einfach nur kleine Gesten der Wertschätzung wünschen würde, usw.
Ich verstand ihn einfach nicht, bzw. verstand nicht dass das was ich mir von ihm wünschte, ihm anscheinend so unmöglich war. Denn vor dem Lockdown war das ja anders.

Er hörte sich das alles an. Gab mir recht.
Und sagte mir schließlich dass er mich verstehen würde, verstehen würde warum ich das alles brauchte und ich nicht verstehen könnte warum es für ihn aktuell so unmöglich ist mir das zu geben.

Dann sagte er mir dass er unsere Beziehung so nicht weiterführen könne.
Ich bekam totale Panik, weil ich damit absolut nicht gerechnet hatte.
In meiner Panik flehte ich ihn erstmal an das nicht zu machen, er habe doch vor 10 Minuten noch gesagt er wolle die Beziehung nicht beenden usw.

Nachdem ich mich wieder etwas beruhigt hatte, redeten wir.

Er erzählte mir zum ersten Mal ganz offen wie schlecht es ihm eigentlich geht. Dass er es nicht erträgt seine Schüler zuhause eingehen zu sehen. Dass er nur noch arbeitet und überhsupt nicht mehr abschalten kann.
Dass er verzweifelt weil anscheinend alle (auch ich) davon ausgehen dass er das alles aushalten kann, nur weil er sivh bemüht immer stark und souverän zu sein.

Er fing an zu weinen (er weint sonst nie!) und erzählte mir wie unfair es ist, dass er auch nicht unendlich belastbar ist, aber alle davon auszugehen scheinen dass er es ist.

31.01.2021 08:25 • x 1 #17


A


Mein Freund hat mich heute verlassen

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Ich fühlte mich furchtbar schlecht.
aich war seine Freundin und hatte nicht gesehen wie schlecht es ihm eigentlich geht.
Und anstatt für ihn da zu sein, hatte ich ihm auch noch Vorwürfe am Abend vorher gemacht.

Ich entschuldigte mich bei ihm, tröstete ihn, sagte ihm ich würde es jetzt verstehen und wie leid es mir täte.

Er sagt zu mir dass es nicht meine Schuld wäre, nicht nur.
Er hätte ja auch nicht wirklich gezeigt was in ihm vorgeht, hatte sich abgekapselt.
Er sei einfach niemand der seine Gefühle so sehr zeigt.

Er erklärte mir dass er einfach keine Kraft mehr habe. Für die Schule und gleichzeitig noch dafür an unserer Beziehung zu arbeiten, die durch den Lockdown so gelitten hatte.
Dass er das einfach nicht schaffen würde, dass er sich die Vorwürfe nicht mehr anhören könne. Und nciht mehr zuschauen könne wie ich immer verzweifelter werde, weil er sich gerade so wandelt um irgendwie zurecht zu kommen.

Das es so und unter aktuellen Situation nicht mehr gehen würde.

Ich fragte ihn ob er mich denn nicht mehr wollen würde.
Und er antwortete mir dass es manchmal nicht mehr darum geht was man will, sondern um das was man noch leisten könne.
Dass er seinen Job ja nicht aufgeben könne. Und es damit nur eine Sache gibt die er ändern kann und das sei leider unsere Beziehung und die Kraft die sie ihn aktuell kostet.

Ich fragte ihn auch warum er Schluss machen muss, warum wir nicht einfach Abstand reinbringen können, warum es so endgültig sein müsse?
Er erklärte mir das damit, dass man nach so einer Pause dann immer davon ausgeht es wäre alles wieder gut. Dass er mir das aber nicht versprechen könne, schon weil niemand weiß wann sich die Lage um den Lockdown wieder entspannen wird.

Und wenn er jetzt einen Rückzieher machen würde, dann würde ich aus Angst dass er doch noch Schluss macht, alles aussitzen undrunterschlucken.
Und mich dadurch würde er mich unwillentlich in ein Machtverhältnis drängen, und das will er nicht.

Wir redeten noch stundenlang. Er hielt mich ihm Arm, wir hielten Händchen, er küsste mich auf die Stirn, umarmte mich immer wieder.

Er versprach mir mich nicht vereinsamen zu lassen. Mich nicht alleine zu lassen und aus meinem Leben zu verschwinden.
Sagte mir dass er mich lieb hat, dass ihm das alles auch so schwer fällt.

Ich fragte ihn ob es denn garkeine Chance mehr gäbe, ich war so verzweifelt.
Und er sagte mir dass es die Chance natürlich noch gäbe, er mir aber nichts versprechen will, von dem er nicht weiß wann und ob er es einhalten kann.
Er versprach mir das alles zu überdenken wenn er wieder Kraft und Luft zum Atmen gefunden hat

Er hat ja auch recht mit allem. Ich verstehe ihn.

Nur geht es mir natürlich trotzdem sehr schlecht, da ich ihn sehr liebe.
Aber genau weiß dass ich ihn jetzt in Ruhe lassen muss. Ihm Raum geben muss.

Und dass ich mich nicht an Hoffnung klammern darf.
Und ich weiß nicht wie ich das schaffen soll.

31.01.2021 08:43 • x 1 #18


R
Zitat von Fanta1:
Hallo Roselin, was für eine besch.... Situation . Beim Lesen deines Beitrages bin ich über einige Stellen gestolpert, die ich kurz erwähnen möchte. Wahrscheinlich gibt es dafür ganz logische Erklärungen, aber es fiel mir so beim ersten Drüberlesen direkt auf:Bei dieser Stelle ...


Liebe/r Fanta, ich hoffe meine drei langen Nachrichten helfen dir jetzt das ganze besser zu verstehen.

31.01.2021 08:47 • #19


R
Er hat sich von mir gewünscht dass ich mich erstmal um mich selber kümmer.
Für mich versuche meine Probleme zu lösen, nicht für ihn, weil es mich nicht weiter bringen wird wenn ich immer nur alles für andere mache.

Wie gesagt ich versteh ihn auch. Er hat Recht.

Aber ich weiß nicht wie ich es schaffen soll ihn jetzt los zu lassen. Selbst wenn es nochmal was werden sollte wenn alles wieder entspannter ist,

Wie soll ich mich denn jetzt nicht an diese Hoffnung klammern?

Ich möchte ihm so gerne die Zeit und den Raum geben den er braucht!
Aber wie soll ich das machen, wenn ich jetzt nur noch diese alles zerfressende Angst hab dass er nie wieder kommt?

31.01.2021 08:50 • #20


Fanta1
Hmm... okay, da kommen nun einige neue Infos und ich möchte auch hierzu meine Meinung kund tun. Aus deiner Schilderung höre ich raus : Ich bin das Problem in der Beziehung. Ich bin die Depressive, die viel Zuwendung und Aufmerksamkeit sowie Hilfestellung braucht, ich habe wenig Freunde, er ist der Starke, der Soziale, der beruflich Engagierte und ich habe ihn quasi hängen lassen, als es ihm mal schlecht ging.

So, nun mein Senf dazu:

Zum einen ist es ganz schön viel Drama bei euch für eine so kurze Beziehung ( seit August und dann noch größtenteils im Lockdown bezeichne ich noch als Kennenlernphase). Schon in dieser kurzen Zeit habt ihr euch laut deiner Aussage öfter heftig gestritten. Finde ich für eine Kennenlernphase, in der der Himmel voller Geigen hängen sollte schon etwas befremdlich. Was gibt es denn da schon für große Themen, die solche Streitigkeiten hervorrufen ? Deine Erkrankung ist natürlich ein Brett für eine Beziehung, für eine taufrische gleich doppelt. Dass du deine psychischen Probleme gleich von Anfang an so stark in deine Beziehung mit eingebracht hast- ich schwanke zwischen Anerkennung, dass du es nicht verheimlicht hast und Ablehnung, dass man solche starken Probleme nicht direkt am Anfang einem neuen Partner aufbürdet und ihn quasi dadurch mitverantwortlich für einen guten oder schlechten Verlauf macht. Wie auch immer, er hat gewusst, worauf er sich einlässt und hat das von Anfang an mitgetragen. Daher verstehe ich deine Selbstzerfleischung nicht. Er hätte sich klar abgrenzen können, das wäre sein absolut gutes Recht gewesen, da ihr noch keine jahrelange gefestigte Partnerschaft führtet, sondern euch gerade eben erst kennengelernt hattet. Da ist es dann völlig legitim, dass ein neuer Partner klar kommuniziert, dass ihn diese Erkrankung gerade überfordert und er sich nur dann eine Beziehung vorstellen kann, wenn er mit dieser nicht übermäßig konfrontiert wird. Du hättest dann selber entscheiden können, ob du unter diesen Umständen überhaupt eine Beziehung mit ihm führen möchtest. Das tat er aber nicht, er hat dich von Beginn an glauben lassen, dich total zu stützen und ein starker Partner an deiner Seite zu sein, der dir in allen Lebenslagen zur Seite steht. Dass man das vielleicht versucht, weil man verliebt ist und dann doch merkt dass man an seine Grenzen stößt, ist total legitim und das verurteile ich in keinster Weise. Aber mach du dich jetzt nicht selbst fertig, indem du dir vorwirfst, ihn da zu stark gefordert zu haben. Er hat es doch vollumfänglich mitgetragen !

Dann zu seiner eigenen Überforderung. Ja, dieser Lockdown bringt uns alle an unsere Grenzen. Dass ein Lehrer mal in die Situation kommen würde, Kinder weitestgehend online unterrichten zu müssen unter solchen Bedingungen, hat sich sicher keiner der Lehramtsstudenten jemals vorgestellt. Als Lehrer willst du Präsenzunterrricht machen, deine Schüler life sehen, spüren, hören. Klar, alles total verständlich. Und jetzt kommt das AAAABER. Und jetzt kann die gesammelte Lehrerfront gegen mich schießen, ich werde dennoch meine Meinung zu deinem Ex-Freund sagen: Ich finde, er macht da etwas zu viel Drama und nimmt sich da zu wichtig ! Im Gegensatz zu vielen Millionen anderen Menschen HAT er noch einen Job, bekommt noch regelmäßig sein Geld und DARF seinen Beruf weiterhin ausüben. Unter erschwerten Bedingungen- keine Frage ! Aber der Logistiker bei Amazon der jetzt 8 Stunden FFP2 Maske tragen muss, hat es auch schwer, ganz zu schweigen von Pflegepersonal, Ärzten, allen Menschen die vor Sorge um ihren Arbeitsplatz nicht mehr in den Schlaf kommen etc..... Dein Freund macht zu viel Aufhebens um seine Situation. Wenn es ihn so sehr stresst, ständig abrufbar sein zu müssen für seine Schüler, dann muss er das eben abschaffen. Kinder, ihr dürft mich von 8 bis 16 Uhr kontaktieren und danach ist Feierabend !

Meine persönliche Meinung: nach der Kennenlernphase kommt ja in einer Beziehung immer die echte Beziehung und hier trennt sich die Spreu vom Weizen. ER hat einfach gemerkt, dass die Liebe für eine echte Beziehung nicht reicht. Mag sein, dass eure Probleme das ganze beschleunigt haben, aber ich gehe mal davon aus, dass das früher oder später so oder so beendet worden wäre.

31.01.2021 09:03 • x 15 #21


_Tara_
Liebe @Roselin95 , wenn ich Deine Worte der Verzweiflung und Traurigkeit lese, muss ich fast mitweinen! Ich möchte Dich auch 'mal virtuell drücken und Dir so etwas Trost spenden!

Wenn man Deine letzten Einträge liest, muss man fast sagen, dass es von Deinem Ex-Freund (ich weiß, es ist hart, das jetzt so zu lesen) eine unvermeidliche Entscheidung war, die auf eine Art vielleicht auch wirklich besser für Dich ist. Er kann Dir wohl einfach nicht mehr das geben, was Du brauchst und verdient hast. Was er zu dem Machtgefüge im Fall des Weiterlaufens der Beziehung gesagt hast, klingt meiner Meinung nach leider auch einleuchtend und ich kann nachvollziehen, dass er das so für Dich nicht wollte.

Es ist wohl leider so, dass Eure Beziehung den Umständen zum Opfer gefallen ist, was mir sehr, sehr leid tut, für Dich!

Zur Zeit kann Dich nichts wirklich trösten! Aber es ist gut, dass Du hierher gefunden hast! Hier ist immer jemand da, der Dir zuhört, Dich versteht und aufbaut! Du bist nicht allein!
Mir hat es in der Akutphase sehr geholfen, durch das Forum zu stöbern, andere Geschichten zu lesen, zu sehen, dass ich nicht alleine bin mit meinem Schmerz. Ich bin auch immer mit dem Handy in der Hand beim Lesen der Geschichten abends eingeschlafen.

Es klingt im Moment unrealistisch und unglaublich für Dich, aber ich verspreche Dir: es wird irgendwann besser!

31.01.2021 09:04 • x 3 #22


H
Zitat von Fanta1:
ER hat einfach gemerkt, dass die Liebe für eine echte Beziehung nicht reicht. Mag sein, dass eure Probleme das ganze beschleunigt haben, aber ich gehe mal davon aus, dass das früher oder später so oder so beendet worden wäre.


Genauso sehe ich das auch.

Diese Beziehung hatte kein Fundament. Mit Streit und Vorwürfe kann nichts Gutes entstehen.

31.01.2021 09:16 • x 3 #23


Mel75
Gebt euch die Zeit und den Raum um wieder Klarheit für euch zu bekommen. Corona war da nur das i Tüpfelchen. Sicher ist es im normalen Alltag sehr viel einfacher mit Lasten umzugehen, weil einfach der Ausgleich da ist. Er war überfordert mit der ganzen Situation, ihr habt euch am Ende nicht mehr gut getan, weil die Bedürfnisse nicht gestillt werden konnten. Es ist schwer und man denkt, sch. Corona ohne dem wäre das alles nicht passiert. Nun, ich denke doch, es hat nur nicht so lange gebraucht.

Du solltest jetzt was für dich tun. Viel in der Therapie reden und auch hier, wenn es dir hilft. Ich wünsche dir viel Kraft

31.01.2021 09:17 • x 1 #24


R
@Fanta1
@_Tara_

Ich weiß ich sollte das sehen wie ihr, weil ihr ja Recht habt.

Aber ich hatte gehofft irgendjemand würde etwas schreiben wie "Gib nicht auf, es ist doch noch nicht alles verloren. Schau docj was er dir gesagt hat und wie er mit dir umgegangen ist"
Auch wenn ich weiß dass das nicht hilft....

Aber mich zerfrisst diese Angst, dass ws endgültig ist.
Ich halte das nicht aus ..

31.01.2021 09:20 • x 1 #25


_Tara_
Zitat von Roselin95:
Aber mich zerfrisst diese Angst, dass ws endgültig ist.

Leider ist das in der ersten Trennungsphase, wenn man verlassen wurde, immer so. Man kann und will nicht wahrhaben, dass es für immer vorbei sein soll. Man möchte sich an Strohhalme klammern, hoffen, dass er es sich nochmal anders überlegt. Diese Phase ist sehr schmerzhaft und hart. Es dauert, bis man in die Phase kommt, dass man die Endgültigkeit der Entscheidung des anderen akzeptiert. Es gibt leider keine Abkürzung.

Wenn Du keine Freundin zum Reden hast, dann lass hier alles raus! Deine Gedanken und Gefühle, Deinen Schmerz und die Trauer! Dafür ist dieses Forum da! Wir sind alle hier gelandet, weil wir irgendwann an genau dem Punkt standen, an dem Du jetzt stehst! Deswegen fangen wir uns gegenseitig auf, trösten und hören zu. Niemand ist hier allein!

31.01.2021 09:44 • x 5 #26


Mel75
Keiner kann dir sagen ob es nochmal was wird. Vielleicht findet ihr nochmal zurück aber vielleicht erkennt ihr auch das ihr was anderes braucht um glücklich zu sein. Natürlich ist das schwer und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu letzt. Irgendwann wirst du diese Beziehung reflektieren können und bist fein damit. Vielleicht gibt es nochmal ein Gespräch was klärt aber davon würde ich zunächst Abstand nehmen, weil die Gefühle die Sicht versperren

31.01.2021 09:46 • x 1 #27


I
Wenn du ernsthaft darauf hoffst , dass wird noch was.
Solltest du ihn lassen, ganz in Ruhe lassen.
Er wird dann derjenige sein, der auf dich zukommt.
Leider aber machen die meisten verletzen und verlassenen Menschen genau das nicht.
Sie laufen, telefonieren, whatsappen hinterher, dass die Schwarte kracht.
Kontraproduktiv.

Ich sehe hier übrigens einen engagierten Lehrer, der in der Tat auf dem Zahnfleisch geht, und das mit manchmal täglich , zumindest aber wöchentlich , ständig neuen Schulverordnungen , Anweisungen von oben, genervte Eltern, unmotivierte Kinder.
Es ist eine Belastungsprobe für jeden Lehrer.

Ich weiss nicht ob man das 1:1 mit einem derzeit hohen Arbeitsaufkommen in anderen Berufen vergleichen kann, wenn dann eher noch mit dem Pflegeberuf.
Denn hier geht es um Kinder, nicht um Erwachsene.

31.01.2021 09:57 • x 8 #28


Fanta1
Zitat von Roselin95:
Aber ich hatte gehofft irgendjemand würde etwas schreiben wie Gib nicht auf, es ist doch noch nicht alles verloren. Schau docj was er dir gesagt hat und wie er mit dir umgegangen ist
Auch wenn ich weiß dass das nicht hilft....

Das ist doch klar, dass du das gehofft hast. Diese Hoffnung ist in der Akutphase das einzige, was einen noch ein bisschen aufrecht erhält. Das kennt hier JEDER oder zumindest fast jeder. Und das kleinste bisschen Hoffnung, das einem dann auch noch von außen geschenkt wird, das lässt einen ein klein bisschen aufleben. Ansonsten würde man sich ja nur noch im Bett vergraben und heulen...

Auch ich sog vor zwei Jahren, als mein Exfreund die Beziehung beendete, jedes bisschen Hoffnung in mich auf wie eine Verdurstende ein Schlückchen Wasser. Interpretierte in seine Wortwahl wir sollten mal eine längere Beziehungspause machen alles hinein, was ich wissen wollte. Er schrieb Pause nicht Schlussmachen- das war alles was ich lesen wollte. Ich sezierte seinen Schlussmach-Text bis in den letzten Buchstaben hinein, ließ unsere kurze Beziehung immer und immer wieder Revue passieren und verstieg mich in den Gedanken, das sei jetzt eine Kurzschlussreaktion von ihm und er werde binnen kürzester Zeit merken, wie sehr ich ihm fehle und alles wieder revidieren. Und ich war bereit, ich hätte ihn ohne eine Sekunde zu zögern wieder zurück genommen. Seine Begründung fürs Schlussmachen ( sorry, längere Pause): er leide seit Jahren unter Depressionen, es läge nicht an mir, sondern an ihm, er sei wohl nicht beziehungsfähig und ihm wachse alles über den Kopf, ich sei eine wunderbare Frau, und vielleicht würde eine längere Pause ja reichen, dass wir wieder zueinander fänden....blabla.... Also so richtig das Totschlagargument. Depressionen, da kann ja keiner was für, da muss man ja Verständnis haben. Alles was ich verstehen wollte war es ist nur eine Pause und ich bin eine wunderbare Frau. Ja, so bekloppt war ich damals. Und noch viel bekloppter. Habe ihn immer wieder kontaktiert, obwohl er nur noch aus Mitleid und so kurz und knapp wie möglich geantwortet hat ( alles was ich sehen wollte, war: er schreibt noch mit mir und er hat mich nicht blockiert, also hat er auch noch Gefühle für mich, er will sich nur gerade etwas abgrenzen). Es treibt mir die Schamesröte ins Gesicht, wenn ich daran denke, wie sehr ich mich zum Horst gemacht habe. Wirklich extrem peinlich ! Fügung des Schicksals war dann, dass er - nachdem ich wirklich KOMPLETT mit ihm abgeschlossen hatte und längst einen neuen Partner hatte- mich wieder kontaktierte mit dem offensichtlichen Wunsch, mich wieder zu treffen. Diesmal war ich diejenige, die kurz und knapp antwortete und danach nie wieder....

Warum schreibe ich das alles ? Weil vielleicht ein Bruchteil dessen zu dir durchdringt ! Ziehe dich nicht an Dingen hoch, die er hier und da und dort gesagt hat und klammere dich nicht an Strohhalme, die dann doch abknicken. Versuche realistisch zu bleiben. Interpretiere nicht zu viel in seine Begründungen fürs Schlussmachen hinein. Sieh das, was Fakt ist: Er hat dir mitgeteilt, dass er die Beziehung mit dir nicht will und er ist gegangen. Nur weil du dir ein nein, ganz hoffnunglos ist es nicht mit uns von ihm erbettelt hast, heißt das nicht, dass es noch Hoffnung gibt. Er sagte das, weil es in dem Moment bequem war, weil er deine Verzweiflung nicht aushalten wollte .

31.01.2021 09:59 • x 9 #29


_Tara_
Zitat von Isely:
Ich sehe hier übrigens einen engagierten Lehrer, der in der Tat auf dem Zahnfleisch geht, und das mit manchmal täglich , zumindest aber wöchentlich , ständig neuen Schulverordnungen , Anweisungen von oben, genervte Eltern, unmotivierte Kinder.
Es ist eine Belastungsprobe für jeden Lehrer.

Meine beste Freundin und auch ihr Lebensgefährte sind Lehrer am Gymnasium. Daher kann ich das bestätigen.

31.01.2021 10:11 • x 3 #30


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