Zitat von della: So sauer auf ihn, habe ich mich jetzt mal wieder zurückgezogen, koche mal wieder nicht mehr für ihn und wir reden auch seit einer Woche mal wieder nicht miteinander. Erstmals hat er mich, zum Dank, kindischerweise, vom häuslichen W-Lan ausgesperrt und sich seinen eigenen Kühlschrank befüllt. Haha.
Das sind kindische Trotzreaktionen auf beiden Seiten und daher nicht konstruktiv.
Außerdem baust Du mit Deinem Sohn eine Front gegenüber Deinem Mann auf. Du fühlst Dich zurückgesetzt und nicht respektiert und das scheint Deinem Sohn ebenfalls so zu gehen, nur dass er sich offenbar leichter abschüttelt. Dennoch ist so eine Konstellation zwei gegen einen absolut destruktiv und macht das Familiengefüge kaputt.
Dann kannst Du gleich die Scheidung einreichen ehe Du das noch weiter so treibst
In einer Famile hat jeder seinen Platz und jeder muss sich wohl fühlen können mit seiner Rolle - Du genauso wie Dein Mann. Dein Sohn wird über kurz oder lang ohnehin ein eigenes Leben anfangen.
Du fühlst Dich nicht mehr wohl und empfindest das Verhalten der Dörfler (auf einmal) als übergriffig und bist wütend auf die ständige Bereitschaft Deines Mannes.
Zudem habt Ihr ein Kommunikaitonsproblem. Es findet keine Kommunikation auf einer erwachsenen Ebene statt. Stattdessen verfallen beide Partner in kindliche Verhaltensweisen zurück um sich am anderen zu rächen. Das ist keine Basis für eine Beziehung auf Augenhöhe.
Du machst das Theater ja nun schon über Jahre mit und hast es ertragen. Wie soll Dein Mann nun begreifen und akzeptieren, dass er sich jetzt anders verhalten muss, damit Du zufrieden bist? Damit wirst Du auf Granit beißen, denn Dörfler sind meis auch dickschädelig.
Er respektiert Dich nicht, sagst Du? Und wie ist es bei Dir? Respektierst Du sein Naturell, seine Hilfsbereitschaft, seine Kommunikationsfähigkeit mit Mitbürgern, seine Rede- und Gesprächsfreude denn? Nein. Aber Du forderst es für Dich ein.
Zwar ist er ja eigentlich ein guter Kerl, wenn nur das und das und das und das nicht wäre!
Es stimmt, was EClaire Dir gesagt hat. Respekt muss man sich verdienen, nicht nur auf einer Arbeitsstelle, im Freundeskreis sondern sogar innerhalb des engsten Familienkreises. Hättest Du gleich zu Beginn signalisiert, dass Du auch mit Dir selbst respektvoll umgehst, so hätte er es unbewusst wahrgenommen und vielleicht seine Grenzen enger gesetzt.
Mir scheint, Du bist auch eifersüchtig auf Deinen Mann, auf seine Stellung in der Dorfgemeinschaft, auf seine Beliebtheit und das Vertrauen, das ihm andere entgegen bringen. Er gilt was und zeigt Eigenschaften, die heutzutage selten sind - Hilfsbereitschaft auch ohne Gegenleistung, Menschenliebe, Bereitwilligkeit und Geduld mit Mitmenschen. Du könntest genauso gut stolz auf ihn sein anstatt ihn abzuurteilen, weil Du willst, dass er das nun ablegt und ab jetzt anders agiert.
Du wirst ihn nicht ändern können und ein erster Schritt zur Abgrenzung ist durch den Zaun und eine Klingel ja schon getan.
Wenn das wieder einer übertritt, dann sag ihm doch einfach, Du pass mal auf, Du kannst gerne vorbei kommen, aber vor 10 Uhr bitte nicht, da wir auch eine Privatsphäre haben.
Versuche, mit Deinem Mann Zeiten zu vereinbaren, die ihr für Euch reserviert und wo Ihr Euer Zusammensein pflegt. Das könnte z.B. bei einem täglichen gemeinsamen Abendessen sein. Eine feste Zeit für die Familie für die sich jeder Zeit nimmt. Es muss ja nicht lange sein, aber einfach ein Fixpunkt wo die Außenwelt draußen bleibt.
Ihr habt genau das getan, was viele Ehepaare auseinander bringt. Die Partner funktionieren nur noch und nehmen einander nicht wahr. Die Lösung ist dann oft genug eine Affäre, ein neuer Partner oder die Trennung. Und beim Nächsten wird es auch nicht besser, weil jeder in seinen Verhaltensmustern hängen bleibt.
Ich glaube, Du müsstest Deine Einstellung gegenüber den Eigenschaften Deines Mannes ändern und sie positiver sehen und nicht nur die negativen Begleiterscheinungen. Er zieht für sich Gewinn daraus und daher solltest Du ihm diesen Gewinn auch nicht absprechen. Wenn Du das tust, wird er Dir das heimzahlen mit noch mehr außerhäuslichen Aufenthaltungen und Du kannst gleich Dein Köfferchen packen. Und vielleicht könntest Du auch die Eigenschaften der Dörfler ein wenig liebevoller betrachten. Sie haben eine Anlaufstelle, einen Kumpel, der zu ihnen steht, einen Nachbarn, auf den sie zählen können. Sie zählen auf ihn und darauf bist Du eifersüchtig, weil Du nicht genügend gewürdigt wirst.
Ich verstehe gut, dass Dich sein Verhalten oft nervt, aber Du kennst ihn so - nicht erst seit gestern. Manchmal hilft eine kleine Korrektur der eigenen Einstellung, um eine Sache aus einem anderen Blickwinkel betrachten zu können. Und höre auf damit Dir einzubilden, dass Du Deinen Mann ändern könntest. Je mehr Du in Opposition gehst, desto mehr wird er sich seine Freiräume suchen - eine große Auswahl hat er ja im Gegensatz zu Dir. Du hast nur Deinen Sohn und er hat viele, auch wenn ihn manche ausnützen.
Ändere Deine Einstellung hin zu mehr Menschenliebe und es wird Dir besser gehen. Und je besser und reifer Du mit der Sache umgehst und je sachter Du ihn in manchen Fällen zu einer leichten Verhaltenskorrektur anleitest, desto besser wird auch Euer Kontakt wieder werden. Auf die sanfte Tour und nicht mit der Brechstange wie der trotzigen Verweigerungshaltung, nicht zu kochen, die Du noch mit Haha kommentierst.
Ja, haha! Das ist nicht Haha, das ist unreif und führt zu nichts außer zu noch mehr Keilen zwischen Euch.
Versuche doch Du es mal mit mehr Akzeptanz seiner Person und auch den Dörflern gegenüber. Ich kann nachvollziehen, dass Dich die Grenzüberschreitungen nerven, keine Frage, aber das einzige was Dir einfällt, ist Rückzug und Verweigerungshaltung. Und damit machst auch Du Eure Beziehung kaputt.
Mensch, Della, ihr habt einen Bauernhof zusammen saniert, über Jahre und jetzt werdet ihr ja wohl einen Weg finden zu mehr Kompromissbereitschaft.
Was Du ausstrahlst, das spürt er und das nimmt er unbewusst auch wahr und dann kann er auch sein Verhalten ändern. Im Moment strahlst Du nur Widerstand, Oppositionshaltung und Ablehnung aus. Damit treibst Du ihn noch weiter weg von Dir. Vielleicht es ja auch das, was Du unbewusst willst? Menschen können Beziehungen zerstören aus einem inneren Antrieb, den sie selbst nicht wahrnehmen, weil der Antrieb aus dem Unterbewusstsein gesteuert wird.
Wenn Du Eure Ehe und ihn behalten willst, musst Du tätig werden und reifer damit umgehen, anstatt eifersüchtig zu sein und ihn abzulehnen. Einer muss damit anfangen wenn sich was ändern soll.
Mit Gezeter und Vorwürfen treibst Du ihn nur weg, also sorge dafür, dass er sich mit Dir wohl fühlen kann und er kann Dir folgen.
Außerdem würde ich Dir empfehlen, eine Eheberatung aufzusuchen - allein. Ich glaube kaum, dass er zu so was bereit ist. Aber es kann hilfreich sein, direkt mit einem unbeteiligten Dritten zu sprechen.Manchmal zeigen solche Gespräche etwas auf, was Dir entgangen ist.
Gehe nicht weiter in Opposition, sondern gehe auf ihn zu. Damit hat auch er die Möglichkeit wieder mehr auf Dich zuzugehen. Wenn Du Deine Ehe retten willst. Wenn nicht, dann hast Du Euer Projekt umsonst mit durchgezogen.