erstmal möchte ich auf die worte meiner vorredner eingehen, denn die fand ich sehr interessant: je mehr man liebe zeigt, desto angewiderter scheint der ex zu sein.
das gefühl kenne ich. liebe jagt ihnen ja angst ein.
liebesbeweise, echte fürsorge, das alles spricht ja sie persönlich an, da im kern, wo sie sich selbst so wenig fühlen können. sind sie nicht deshalb so angewidert?
und was ist schon an inniger liebe auszusetzen? und daran, dass jemand zeigt, dass er sich für jemand anderen opfer bringt. ich kann daran nichts schlechtes finden. bei mir war auch oft der fall, dass er mir zig seiner schlimmsten problemzustände aus der vergangenheit erzählte, die für einen normalen menschen einfach mal die volle härte sind. dass ich dann plötzlich das gefühl vermittelt bekomme, dass da jemand in argen schwierigkeiten steckt, und dass ich mehr auf ihn zukomme als normal, ist doch auch klar, weil er mir mehr als normal erzählt. ist nicht das problem, dass diese menschen einfach nicht mit echter zuneigung umgehen können? und das sie vor sich selbst wegrennen, und sich einer auseinandersetzung nicht stellen wollen? wer sagt denn, dass fürsorgliche frauen zugleich schwach sind, nein, sie sind doch gerade stark, und legen sich für ihn ins zeug.
das einzige was ich sehe, was einen schwach macht ist die art, dass obwohl man immer rücksicht nehmen soll auf ihr schicksal, man gleichzeitig nie das recht eingeräumt bekommt, ihn aufzufordern die tragödie sukzessive zu beenden (natürlich alles in kleinen häppchen ich weiß schon,dass es keinen cut gibt), oder vorerst anzuregen dinge zu hinterfragen, und das man für eine eigentlich positiven aspekt nur bosheit und zerstörung erntet. und seine rachegefühle auslöst, zudem geht es los, dass er einen immer mehr erniedrigen will, damit man sowas nicht wieder tut und gefügiger ist. am liebsten wäre es doch narzissten, man würde immer all ihr leid schlucken und dabei zusehen. aber kein starker mensch würde mit zusehen wollen, sondern er will kämpfen. natürlich nicht ganz uneigennützig, man möchte die respektvollen momente zurück, und jeder hat doch erkannt, dass der ursprung ganz tief sitzt meistens einer muttergeschichte, dass es nicht schlechte menschen sind, sondern solche die schlecht behandelt wurden, nämlich respektlos, und dass sie sich also genau das selbe wünschen wie man selbst-respekt- und woher soll man denn wissen, ob ein mensch sich schon eher aufgegeben hat, oder, ob man nicht noch etwas in ihm wecken kann? das findet man nur heraus, indem man sich auf die ganze story eben mal einlässt. bei mir waren es 3 monate, danach totalexplosion, weil wir uns wegen seinen problemen in die quere kamen, er hätte all diese probleme mir nie gesagt, dass ich ihm helfen wolle völlig überflüssig, und ich war es ab sofort auch, den nich habe ja die fassade massiv demoliert, und wie sollte er mir mit dieser fassade denn also wieder gegenübertreten? natürlich höchst unsicher, und dem können sie sich nicht aussetzen, weil es für sie, so vermute ich einen puren stress ein inneres zerreißnis ist, wenn jemand plötzlich sein inneres sieht, vor dem er sich selbst so gern versteckt oder betäubt. er kommt jedenfalls zusammengeschlagen nachts zu hause an, fahrrad, brieftasche, brille geklaut, blaues auge, und weiß von nichts mehr. komisch, dass er keine sekunde an seinen Dro. zweifelt, die ihn hinterrücks zusammenschlagen, aber an mir schon.
für freiheit sind denke ich auch viele viele frauen gemacht, nur die erniedrigungstaktiken der narzissten schränken diese ein. mein ex gab mir das gefühl immer dann springen zu müssen, wenn er mich gerade sehen will, am anfang war das nicht so, aber dann wurde er schon bedrohlicher, wenn ich mich nicht melde, und in dieser bedrohung lag die gewissheit, dass er sich tief gekränkt fühlen würde, wenn ich nicht springe, dass er dann mit mir schluss macht, und da ich seine macke intuitiv erspürte, nämlich immer auf der abschussliste zu stehen, falls ich dafür verantwortlich gemacht werden könnte, wenn sein ego plötzlich bröckelt, habe ich mich gefügt. sonst wäre ich schon längst weg vom fenster. es ist also gar nicht möglich sich nicht darauf einzulassen, denn sonst ist alles vorbei und man weiß, dass auch hierfür nur man selbst die schuldige ist. wenn ich aber bei meinem ex war, so habe ich immer meine freiheit ausgelebt, und genau das hat mich letztlich auch so unattraktiv gemacht, denn ich war nicht einfach berechenbar, weil ich im moment lebte, wo er sich einfach mal auf mich hätte einlassen können, aber so war es für ihn anstrengend, er wähnte sich immer in gefahr, die es nie wirklich gab, denn ich war für sehr vieles an ihm offen. aber all meine offenheit viel letztlich nur durch ein sieb, dass schon jahre lang besteht und als schutzfilter vor emotionen dient. und deshalb war mein vertrauen nur körniger sand, der in irgendein schon jahrelang bestehendes loch von unzulänglichkeit gebröselt ist, und dort leider nichts stopfen konnte.
nun zum zwiespalt, den ich empfinde und, weshalb ich hier um rat bitte:
für mich ist es schlimm zu wissen, dass er immer mehr den abgrund hinunter stürzt, denn solche menschen, so glaube ich -sterben innerlich ab- jahrelanges masken tragen und schauspielern, irgendwann gibt es die eigene identität nur noch bruchstückhaft, doch wenn es so weiter geht, dann ist sie bald tot und ich kann nie wieder mit der person, die im menschen steckt rechnen, (auch, wenn ich mir das momentan nicht wünsche wieder kontakt mit ihm zu haben), sondern nur noch mit seinen x masken und davon hat er sehr viele,die sich auch sehr widersprechen.
er schreibt schon seit längerer zeit texte vom sterben, und sterben spielen, das ist das nächste wahnwitzige daran, dass er es irgendwie ja doch zu reflektieren scheint, aber spricht man ihn auf probleme an, sind da nie welche.
er bezeichnet sich selbst auch auf internetfotos als vampir, mir gegenüber hat er seinen wunsch nach viel s. als narzisstischen reproduktionstrieb artikuliert. es ist ein drama, in dem er steckt, von dem er, so glaube ich manchmal, nicht aufwachen kann, denn, wenn, dann würde wohl alles innerlich viel zu sehr schmerzen, die ganzen wunden aus seiner vergangenheit und die tatsache sich all die jahre so selbst zu verdecken mit dem schein und nicht gelebt zu haben. diese leute spüren sich wohl nur noch selten selbst.
und so schwanke ich zwischen verständnis, trauer und großer abneigung, denn die person hat auch oft versucht mich kleinzumachen, durch subtile äußerungen und ich kann ihm diese mutwillige skrupellosigkeit mir gegenüber schwer verzeihen.
wie geht ihr mit diesem zwiespalt um, ihn zu verstehen und zu verachten?
ich möchte da gerne mal auf einen nenner kommen, um das alles zu den akten zu legen.
übrigens meldete er sich nach unserer kontaktsperre, in dem er eine alte sms nochmal an mich sendete, von der zeit, wo wir uns kennengelernt haben. subtiles andocken an alte gefühle als letzte chance? und dann schafft er sich eine neue emailadresse an, und will unter dieser chatkontakt mit mir aufnehmen. ich habe das abgelehnt. ich weiß, dass muss bitter für ihn sein, so abgelehnt zu werden, aber schlimm empfinde ich eben auch, dass er, wenn er mich woanders sieht und ich nur neben einem mann stehe, er mich so missgünstig und eifersüchtig anschaut, als würde ich ihm gehören, und als würde es ihm nicht passen, dass ich neben einem anderen mann stehe (wobei nichts mit mir und dem anderen mann lief, eben bloßes daneben stehen und quatschen). diese überbordenden erwartungen von ihm, und dann schreiben hier narzissten man solle sich nicht so sehr auf ihn einspringen, dabei fordert ihr das doch die ganze zeit und man geht einfach so weit mit, bis man an seine grenzen stößt und dann hört man doch auf. als reaktion kommt nur, dass ja die missgunst erst durch unser verhalten entstanden ist, dabei ist doch das narzisstische hohe erwartungsverhalten vorausgegangen. für mich haut also die begründung nicht ganz hin, bin aber gespannt, was ihr so dazu meint, denn ich bin auch offen mich zu hinterfragen.
03.11.2012 20:23 •
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