Hallo, ich muss heute Morgen hier schreiben, weil ich sehr sehr traurig bin!
Entschuldigt, wenn es wirr wird. ich versuche hier nur meine Gedanken zu sortieren.
Morgen ist er schon eine Woche nicht mehr da, am Mittwoch ist die Trauerfeier und die Beisetzung. ich werde nicht hingehen können. Ich würde zusammenbrechen.
Wir waren seit 2 Jahren in einer besonderen Beziehung, mit viel Respekt und ohne Stress.
Er war in einer Beziehung, als wir uns vor 6 Jahren wieder trafen. Beim Tanken. wir, die als Teenager kurz zusammen gingen. wir freuten uns unheimlich, uns wieder zu sehen, damals.
Wir tauschen unsere Handynummern aus,befreundeten uns auf Facebook, schrieben uns allerdings nur an unseren Geburtstagen und wünschten uns schöne Feiertage.
Ich wollte keinen Kontakt aufnehmen, weil er in einer Beziehung lebte.
Dann kam Weihnachten 2017 und ich schrieb ihm gute Wünsche, die er zurück gab.
Wir schrieben eine Weile im Messenger, erzählten von uns. Dann fragte er, ob wir uns nicht mal treffen wollen, ein bißchen plaudern. Kaffee trinken!
Ich freute mich sehr! Wir hatten uns viele Jahre nicht gesehen, nur ab und an erzählte eine gemeinsame Freundin, wie es ihm geht. Ich wußte, dass er recht früh den ersten Infarkt hatte, zwei weitere folgten.
Im Januar 2018 besuchte er mich, wir tranken Kaffee, sprachen über uns, unsere damalige Zeit, bis spät in die Nacht.
Völlig naiv dachte ich, dass wir eine Freundschaft führen können, hin und wieder auf einen Schwatz zusammen zu kommen.
Ich sagte ihm deutlich, dass er für mich als Mann Tabu ist, weil er nicht frei ist.
Im März offenbarte er mir, dass er mich beim letzten Besuch gern zum Abschied geküsst hätte. und er sich in meiner Gegenwart so wohl fühlt.
Ich konnte ihm das nur zurück geben.
Was dann begann, war eine wunderbare Zeit. Wir brauchten uns nicht, waren uns einig, dass wir uns einfach nur geniessen, keine Ansprüche stellen. Wenn du hier bist, ist es schön, wenn nicht, ist es auch schön hab ich ihm immer gesagt.
Er wußte, wie ich das meine . .
Es war immer sehr vertraut und wir konnten uns gegenseitig in den Armen liegen und diese wenige Zeit so sehr geniessen.
Wann immer wir verabredet waren, war da eine große Vorfreude und ein warmes schönes Gefühl. ohne Hinterherjammern
Es war sooooooo unendlich viel Platz in seinen Armen. Wenn er mich zur Begrüßung umarmte, hatte ich das Gefühl, geborgen zu sein.
Aber, wir wollten keine Beziehung, so eine Richtige. . es hat uns gereicht, dass was da war.
Im Oktober 2019 hatte er mal wieder eine Erkältung, die ihm ziemlich zu schaffen machte. Er hustete ewig, und im Nachgang denke ich, dass der berufliche Stress auch sein Übriges dazu beitrug, dass sein Gesundheitszustand nicht optimal war.
Am letzten Freitag telefonierten wir. ich hatte Urlaub, er erzählte mir, er sei nicht zur Arbeit, es ginge ihm nicht gut.
Gehst du zum Arzt? fragte ich . Nein, das ist nur eine leichte Erkältung, das wird schon wieder! sagte er.
Wir sprachen lange und verabschiedeten uns wie immer bis bald. !
Die Nachricht von seinem Tod am Montagabend erreichte mich erst am Dienstag. meine beste Freundin schrieb mir. sie wußte nichts von unserer Beziehung! Wir haben immer vermieden, mit anderen darüber zu sprechen. Es ging niemanden etwas an, wie wir uns liebten.
Ich bin zusammen gesackt, ich hab nur noch geschrieen. konnte und kann es immer noch nicht fassen, dass er nicht mehr wieder kommt. Aber ich bin auch unendlich dankbar für dieses Geschenk und für die Zeit, die wir hatten.
Morgen gehe ich wieder arbeiten, ich versuche es wenigstens.
Danke fürs Zulesen.
02.02.2020 11:11 •
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