Erstmal passierte nichts, er entschuldigte sich im Chat dafür und meinte er hoffe er habe nichts kaputt gemacht zwischen den beiden, sie sagte sie hat es ja auch angenommen und mitgemacht und er müsse sich nicht schlecht fühlen.
Dann unverfängliche Nachrichten, bis sie dann schrieb er dürfte die letzten Tage gemerkt haben, wie sehr sie seine Nähe genießen würde, die Blicke beim Sport, die kurzen Berührungen, das Zusammensitzen auf der Bank mit Kaffee danach (im Eingangsbereich des Studios). Sie hätte sowas noch nie gefühlt, sie würde es gerne mit ihm probieren, aber sie weiß was für ihn auf dem Spiel steht.
Er schrieb daraufhin zurück, dass es ihm genauso gehe, er immer an sie denken müsse und so gerne mit ihr zusammen wäre.
Sie sponnen daraufhin wirklich ein paar Tage lang diese Fantasie davon, dass die beiden ein Paar werden würden neben unserer Ehe, keine Rede von Trennung - ich frage mich heute wirklich, was die beiden geritten hat, dass sie dachten ich würde dem zustimmen...
Er suchte dann das bereits anfangs beschriebene Gespräch mit mir, wobei er natürlich verschwieg, dass sie sich schon angenähert hatten, dass sie darüber schon gesprochen hatten etc.
Als ich vehement verneinte, da schrieb er ihr auch direkt danach, dass das alles ein großer Fehler war und er niemals damit hätte anfangen sollen, dass er hofft die Freundschaft bleibt erhalten aber mehr als das wird es nicht werden. Im ersten Moment also eine Entscheidung für mich. Jedoch war es da leider bereits zu spät, gegen diesen Hormonrausch kamen beide nicht mehr an... sie schrieben sich wie traurig es sie machte, dass sie keinen Kontakt mehr haben dürften, dass sie ja zumindest beim/ nach dem Sport noch alles beibehalten könnten und daraus wurde leider innerhalb einer Woche eine körperliche Affäre.
Statt morgens zum Sport fuhr mein Mann dann einfach jeden Morgen zu ihr (er stand immer sehr früh auf, so gegen 5 und machte meistens ab 6 Uhr Sport) und verbrachte dort 2-3 Stunden mit ihr...
Die ersten 2 Monate waren sehr intensiv, sie trafen sich sogar manchmal noch tagsüber, wenn er in der Stadt unterwegs war und unauffällig in der Mittagspause bei ihr anhalten konnte. Auch trafen wir uns alle 3 in dieser Zeit nach wie vor, wobei es auch hier (in unserem Haus, während ich zb in die Küche ging) Berührungen gab. Das fand ich sehr schwer zu lesen, weil ich mir im Nachhinein so dumm vorkomme, ahnungslos neben beiden zu sitzen während sie das alles heimlich getrieben haben.
Die nächsten 2 Monate waren auch noch sehr intensiv, aber es wurde schon weniger. Insgesamt sind die ersten 4 Monate sehr krass gewesen.
Danach wurde es deutlich weniger, was auch dem Umstand geschuldet war, dass die Kinder anstrengende Schlafphasen hatten, mein Mann den Sport morgens deshalb einstellen musste und dann nur noch tagsüber zu ihr fahren konnte, wenn sie home office machte und er zufällig eh dort unterwegs war. Auch die Arbeit wurde mehr, sodass er diese Pausen auch nicht mehr regelmäßig einplanen konnte.
Leider habe ich auch ein Hobby, für das ich einen Tag die Woche ab 18 Uhr für 4-5 Stunden außer Haus bin, was dann auch für Treffen genutzt wurde. Sie kam dann oft vorbei und nachdem mein Mann die Kinder ins Bett gebracht hatte, gab es dann Zweisamkeit auf unserem Sofa... das blieb dann für den Rest der Affäre oft der einzige Termin, der sich anbot.
Natürlich ist auch das einer meiner Triggerpunkte, dass es zu Hause passierte, während meine Kinder schliefen. (Das Sofa haben wir dank eines glücklichen Umstands kurz vor meiner Entdeckung der Affäre entsorgt und durch ein neues ersetzt).
Die Affärenfrau (ich höre jetzt mal auf, sie Freundin zu nennen) hatte starke Gefühle für meinen Mann und war sehr oft sehr eingeschnappt, weil er ihr nicht die Aufmerksamkeit geben konnte, die sie gerne gehabt hätte. Auch wollte sie absolut alles von ihm erfahren, war beleidigt wenn er ihr nicht von seiner Arbeit erzählte, stellte ständig Fragen, hatte null Verständnis dafür, wenn er nach einem anstrengenden Arbeitstag und Kinderbetreuung nicht gut gelaunt schrieb, es störte sie wenn er keine Emojis nutzte... kurzum: sie hatte hohe Ansprüche, war sehr fordernd und hatte wenig Verständnis ihm gegenüber, sie achtete sehr auf ihre eigenen Bedürfnisse (einmal war sie z.B. traurig und meinte nur eine feste Umarmung von ihm würde helfen, war dann beleidigt weil er keinen Treffpunkt vorschlug, wo sie sich für 5 Minuten hätten treffen können damit er sie in den Arm nimmt, was er aufgrund der Arbeit und Kinder eben nicht unterbringen konnte). Das führte schnell zu viel Streit und Diskussionen und dazu, dass mein Mann öfter sagte, er würde es gerne ganz abbrechen und sie sollten wieder zu einer Freundschaft zurückkehren.
Die Fotos und Videos, die sie ihm ständig schickte, hatten aber ihren Effekt und so ließ er sich doch immer wieder auf den S. ein. Hatte sich ja eh so eingebürgert und man hatte sich dran gewöhnt, an das Verheimlichen und die Routine.
Was ich auch erst durch das Lesen des Chats erfuhr: meine Freundin sah mich scheinbar schon sehr lange sehr negativ, sie schrieb oft meinem Mann gegenüber, dass es kein Wunder sei, dass es ihm so schlecht gehe, er bekäme ja keinerlei Unterstützung durch mich, müsste sich um alles alleine kümmern, was ich denn überhaupt machen würde... nach Besuchen bei uns zu Hause lästerte sie über Dinge, die ich gesagt/ getan habe, sprach auch abfällig über mein Gewicht - mein Mann ging darauf vor der Affäre nicht ein, während der Affäre gab es in der Anfangszeit ein paar Kommentare, wo er zb zugab, dass ihn mein Gewicht auch störte, dass er sich wirklich so fühlte als ob er alles zu Hause alleine erledigen müsste (was nicht stimmte, aber in seinem Unglück hatte er eine einseitige Wahrnehmung.). Später schickte sie ihm auch öfter Screenshots, wenn ich ihr zb von Projekten am Haus erzählte und ließ sich darüber aus, dass sie das alles nicht wissen wolle, warum ich ständig von wir wir wir schreibe obwohl er doch gar nichts mehr mit mir planen würde.
Sie hatte auch die Illusion, dass wir keine Ehe mehr führten, nur noch nebeneinander her lebten und uns nicht mehr unterhalten würden. Somit wurde sie oft sauer, wenn er etwas für mich erledigte oder sie zb zu Besuch kam und neue Regale an der Wand hingen (ach für sowas ist Zeit, für sie machst du Dinge, mir kannst du nicht mal schreiben oder zu Besuch kommen...).
Durch diesen Chat merkte ich, dass sie mich schon lange nicht mehr als Freundin sah, sondern als den bösen Ehedrachen, der den armen Mann so quält, ihn zu Dingen zwingt und Verbote auferlegt. Die fake Freundschaft, die sie mir gegenüber aufrecht erhielt, diente dazu Informationen über ihn bzw ihn und mich zu erhalten sowie um Verabredungen zu treffen, damit sie uns besuchen konnte und ihn wenigstens am Wochenende mal sehen konnte, wenn auch nicht alleine.
Wo ich anfangs noch glaubte, sie habe ein schlechtes Gewissen mir gegenüber, merkte ich dass sie null Mitleid mit mir hatte und mich zu 100% als die Schuldige ansah.
Auch, nachdem er den Kontakt abgebrochen hatte, sagte sie ihm gegenüber auf der Arbeit etwas wie, warum er denn jetzt bei mir bliebe und womit ich ihn dazu zwingen würde. Dass er sich für mich entschieden hat, glaubt sie nicht und wird sie niemals glauben. Diese Freundschaft ist daher für mich schon lange begraben und beendet.