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Mehrjährige Affäre meines Mannes mit meiner Freundin

Tauriel
Hallo zusammen,
ich hoffe, dass ich euch meine Geschichte erzählen darf und hier etwas Unterstützung/ Denkanstöße finde, um damit umzugehen.

Ich habe vor etwas über einem Monat herausgefunden, dass mein Mann 2 Jahre lang eine Affäre mit einer gemeinsamen Freundin hatte. (Zusammen sind wir jetzt 10 Jahre, verheiratet davon 5 Jahre). Vorweg: wir werden uns nicht trennen, sondern möchten es weiterhin miteinander versuchen. Ich bitte daher um konstruktive Kommentare und kein Gehetze gegen mich oder ihn.

Aber ich sollte wohl etwas weiter ausholen: besagte Freundin war ursprünglich meine Freundin, irgendwann unternahmen wir aber viel zu dritt durch gemeinsame Interessen. Vor 4 Jahren begannen die beiden im Lockdown gemeinsam Sport zu machen, um sich zu motivieren und nicht alleine trainieren zu müssen. Ich wurde damals häufig eifersüchtig, da schon recht enger Kontakt bestand (ich stehe später auf als er, sie beide schalteten morgens oft Videotelefonie ein, um gemeinsam mit Dehnungen etc. in den Tag zu starten und nach der Arbeit meistens für mind. 2 Stunden zum Sport, außerdem schrieben sie natürlich täglich per WA) und mein Mann am Tag oft mehr Zeit mit ihr verbrachte als mit mir. Es war kein riesiges Problem, aber doch war ich ab und zu mal schlecht gelaunt deshalb, vor allem wenn der Kontakt noch ausgeweitet werden sollte (die beiden abends zusammen noch einen Film schauen wollten nach dem Sport, gemeinsam Eis essen waren o.Ä.). Wir unternahmen aber auch weiterhin sehr viel zu dritt.

Ich wurde ein Jahr später schwanger mit Zwillingen, was mein Gewicht sehr nach oben trieb (ich war leider auch vorher schon übergewichtig, die besagte Freundin jedoch sehr schlank und trainiert, was natürlich auch die Eifersucht förderte).
Die Kinder kamen zur Welt und wir waren heillos überfordert mit der Situation und ehrlich gesagt beide sehr sehr unglücklich. Für unsere Partnerschaft war keine Zeit mehr, die Babys nahmen allen Raum ein, jegliche Kapazität und Energie wurde nur dafür aufgebracht. Dies war uns beiden bewusst, aber wir waren doch ein gutes Team als Eltern und ich hoffte einfach, dass nach der Babyzeit alles leichter werden würde und wir uns wieder auf uns als Paar konzentrieren könnten.

2 Jahre nach dem gemeinsamen Sportstart offenbarte mein Mann mir, dass er Gefühle für unsere Freundin entwickelt hätte und gerne auch mit ihr zusammen wäre. Parallel zu unserer Ehe. Sie weiß aber noch gar nichts davon (ich vermutete jedoch zu dem Zeitpunkt sowieso schon, dass sie Gefühle für ihn hatte. Sie war seit ihrer Scheidung auch schon viele viele Jahre alleine und sehr einsam, hatte keine Freunde außer uns). Ich sagte ihm, dass dies für mich niemals in Frage käme und verlangte einen Kontaktabbruch. Er sagte, dass er dies nicht könnte und ich meinte daraufhin, dass er dann seine Entscheidung bereits getroffen hätte und es vorbei sei. Er lenkte dann doch ein und stimmte dem Kontaktabbruch zu. Ich war jedoch so dumm und nahm die Forderung dann zurück. Zum einen aus Mitleid der Freundin gegenüber, zum anderen aus Angst, dass sie von seinen Gefühlen erfahren würde und ihm dann ein Geständnis machen würde. Ich hatte Angst, dass ich damit eine frische Verliebtheit entfachen würde, gegen die beide nicht mehr ankämen.

Ich muss dazu betonen: Meinem Mann ging es damals psychisch wirklich sehr sehr schlecht, was ich auch wusste. Wir redeten in der Folge sehr viel und er sagte kurz nach dem Gespräch, dass er glaube er habe gar keine wirklichen Gefühle für sie, sondern vieles was ihm in unserer Ehe und unserem Alltag fehlte, habe er dadurch zu ersetzen versucht. Er begann eine Therapie, die zwar leider keine Wunder bewirkte, aber ihm doch etwas half. Nur der 6, den wir in der Schwangerschaft eingestellt hatten, der blieb weiterhin aus. Ein einziges Mal machten wir es, jedoch blieb es dabei. Nun, ich dachte naiverweise weiterhin, dass wir einfach etwas durchhalten müssten, bis es mit den Kindern leichter wird und wir uns wieder mehr auf uns konzentrieren können.

Wir unternahmen weiterhin viel mit der Freundin, jedoch war dies natürlich aufgrund der Kinder stark eingeschränkt auf z.B. Spaziergänge oder dass sie uns zu Hause besuchte, man gemeinsam aß und noch beisammen saß, wenn die Kinder schliefen.
Sport machte mein Mann weiterhin, aber im Studio und alleine. Nach seiner Aussage war unsere Freundin ab und zu auch mal dabei, aber das war's auch. Gemeinsame Unternehmungen zu zweit ließ ich natürlich nicht zu, das wäre mir nach dem Vorfall zu weit gegangen. Genauso achtete ich darauf, dass die beiden bei uns zu Hause nicht alleine waren während sie zu Besuch war.

Das alles ist nun genau 2 Jahre her. Fortsetzung folgt.

Gestern 10:59 • x 4 #1


Tauriel
Ich hatte eigentlich auch schon länger keine Lust mehr, mich mit besagter Freundin zu treffen, da sie wie bereits erwähnt sehr einsam war und dadurch psychisch angeschlagen und uns häufig Vorwürfe machte, wenn wir sie nicht zu uns nach Hause einluden oder uns mit anderen Freunden trafen. Auch herrschte des Öfteren schlechte Stimmung, wenn wir alle zusammen waren. (Natürlich weiß ich jetzt, dass diese Stimmung durch die Affäre und Geschehnisse im Hintergrund begründet war, was ich damals nicht Begriff. Auch nutzte sie mich aus, um durch Verabredungen mit mir meinen Mann sehen zu können, wenn er nicht für ein privates Treffen zur Verfügung stand.)

Mein Mann hatte noch dazu während der Schwangerschaft eine Selbstständigkeit aufgebaut (seine vorherigen Jobs waren auch große Belastung und mit Grund für seine psychischen Schwierigkeiten). Vor einem halben Jahr stellte er unsere Freundin dann ein, obwohl sie etwas anderes gelernt hat und keine Erfahrungen in dem Bereich, da es schwierig war, Angestellte zu finden. (Er hat auch einen Geschäftspartner, der von allem natürlich nichts wusste und der die treibende Kraft dahinter war, sie einzustellen aus eben besagtem Personalmangel). Sie arbeiten also seit einem halben Jahr zusammen, was ich schon damals nicht toll fand aufgrund der Vergangenheit, aber akzeptierte.

So, nun der Sprung zum hier und jetzt:
Vor gut einem Monat war mein Mann abends dabei, die Kinder ins Bett zu bringen und ich sah, dass sein Handy entsperrt herumlag... ich bin nicht stolz drauf, aber ich nahm es direkt in die Hand und schaute in den Chat mit ihr, wo ich direkt ein Oben Ohne Bild von ihr entdeckte, welches sie ihm am morgen geschickt hatte. Ich ging in die Galerie und fand noch viel mehr explizite Inhalte, während er zurück ins Wohnzimmer kam. Ich fragte direkt, wie lange es schon geht und hielt ihm ein Bild von ihr unter die Nase. Nach seiner ersten, sehr dummen Reaktion (er nahm mir das Handy aus der Hand und meckerte schaust du jetzt etwa in mein Handy oder was?) fingen wir dann ein Gespräch an. Ich wollte wissen wie lange es schon ging, wie oft und andere Fragen, die sich im ersten Moment so stellen.
Er beteuerte direkt, dass es schon länger vorbei sei, er es aber nicht offiziell beendet hatte, da er ihre Reaktion fürchtete, aber er froh sei, dass es nun raus sei und er es offiziell beenden kann.
Wir sprachen direkt darüber, ob wir uns weiterhin ein Leben mit dem anderen vorstellen können und wollen (was wir beide bejahten). Es wurde ein privater Kontaktabbruch vereinbart, was mein Mann auch sofort umsetzte - er schrieb ihr, dass ich Bescheid wisse und es vorbei sei, er ab sofort nur noch Kontakt wegen der Arbeit halten würde und blockierte sie privat - das Arbeitshandy ließ er zwangsläufig offen.
Ich verlangte den Chat der beiden komplett lesen zu dürfen, was für ihn ok war und bekam die PIN seines Handys.
Ich war ehrlich gesagt die erste Woche ziemlich fertig - aß nicht, schlief kaum, hatte Schüttelfrost, Magenschmerzen... Wir redeten natürlich jeden Tag viel, weinten beide viel (was mein Mann sonst niemals macht) und ich las den kompletten Chat der vergangenen 4 Jahre von ihm und unserer Ex-Freundin.

Ja, ich weiß, dass man das eigentlich nicht tun soll. Zu viele Details erfahren, Kopfkino etc. - aber ich kann und konnte nicht anders. Jedes Detail, was ich nicht kannte, fühlte sich für mich an wie ein Geheimnis, was zwischen den Beiden bestehen bleibt. Indem ich alles erfuhr, fühlte ich mich als könnte ich die Oberhand zurückgewinnen, etwas Kontrolle erlangen.

Natürlich las ich vieles, was mich unglücklich machte - aber es war so passiert, wurde so geschrieben, also was bringt es mir, die Augen davor zu verschließen?

Grob gesagt entdeckte ich im Chat folgendes:

in den ersten 2 Jahren vor der Affäre täglichen schon recht intensiven Kontakt (was mir vorher nicht bewusst war, dass sie so viel geschrieben hatten), eine deutliche Entwicklung von distanzierten, höflichen Freunden zu einer intensiven Freundschaft mit Flirtereien, gemeinsamen Saunabesuchen nach dem Sport und einfach einem Ausmaß an Kontakt, mit dem ich Probleme gehabt hätte, wenn ich es so gewusst hätte.
Beispiel eine Situation kommt mir in den Kopf, wo mein Mann im Garten gearbeitet hatte und wir alle 3 im Wohnzimmer standen, mein Mann ins Schlafzimmer gehen wollte um seine Arbeitskleidung auszuziehen und die Freundin frage, ob sie ihm beim umziehen helfen würde. Ich hatte danach ziemlich schlechte Stimmung, weil das für mich eindeutig eine S. Anspielung war, während ich daneben stand - die beiden schrieben dann später aber noch darüber und meine Freundin fragte, was denn heute mein Problem gewesen sei, mein Mann wiederholte den Spruch und meinte das sei für mich eine S. Anspielung gewesen, meine Freundin zeigte sich völlig unverständlich und meinte sie hätte da auch noch passend drauf geantwortet, hatte sich aber nicht getraut weil ich daneben stand.
Solches Verhalten kam häufiger vor, ich wurde als die eifersüchtige Ehefrau dargestellt. Kann ja auch sein, dass ich das sehr eng sehe, für mich ist so ein Spruch aber einfach unter der Gürtellinie.
Auch das gemeinsame *beep* in die Sauna gehen hätte ich niemals so akzeptiert und wurde aus gutem Grund deshalb vor mir verheimlicht. (Natürlich habe ich kein Problem damit, wenn mein Mann generell mit anderen Menschen in die Sauna geht, aber einfach bei dem eh schon vorherrschenden Kontext hätte ich nicht akzeptieren wollen, dass sich die beiden eben auch regelmäßig zusätzlich *beep* sehen).

Irgendwann war ich ein Wochenende weg und mein Mann mit den Babys alleine zu Hause, lud sich die Freundin alle 3 Tage zu Besuch ein (was er mir nicht erzählte, damit ich keinen Stress wegen Eifersucht mache) und dort kam es dann abends auf dem Sofa zur ersten Annäherung. Sie weinte, erzählte von Problemen, er bot ihr die Schulter zum Anlehnen an, was sie annahm und daraus wurde ein kuscheln und Körperkontakt, bei dem für beide eindeutig war, dass sie die Grenze der Freundschaft überschritten hatten.

Gestern 12:17 • #2


A


Mehrjährige Affäre meines Mannes mit meiner Freundin

x 3


BloodyValentine
Und was willst du jetzt genau? Du schreibst dass ihr beide es weiterhin versuchen wollt und ihr euch auch nicht trennt. Na dann ist doch alles in bester Butter? Oder nicht? Ich persönlich wäre raus. Aber da ist jede/r anders.

Gestern 12:23 • x 9 #3


Vienne
Willkommen hier im Forum!

Nun, ich kann gut verstehen, dass dich das Ganze aus der Bahn wirft ..

Das Wichtigste ist, dass ihr beide beschlossen habt, eindeutig an eurer Ehe festzuhalten.
Dein Mann hat dir die Möglichkeit gegeben, den Chat zu lesen. Der Kontakt ist privat beendet.

Ihm zu verzeihen...das scheinst du geschafft zu haben, sonst würdet ihr nicht weitermachen.

Was ich sehr bedenklich finde, ist, dass sie noch in der Firma deines Mannes tätig ist. So bleiben die Beiden weiter in Kontakt.
Es wäre besser, wenn auch beruflich sich die Wege trennen würden.
Ich würde das meinem Mann vorschlagen, dass er sich um einen Ersatz bemüht und sie sich einen neuen Job suchen sollte.

Gestern 12:35 • x 5 #4


J
Also ich verstehe jetzt auch nicht ganz wo das Anliegen ist?

Dein Mann datet ganz offensichtlich ungeniert nebenbei deine Freundin, was für alle ersichtlich ist. Was daran überraschend oder plötzlich ist, erschließt sich mir nicht.

Ich meine zusammen Sport treiben ist eine Sache, aber Eis essen/Filme schauen danach etc.

Was war eigentlich in der Zeit mit euch beiden? Da dürfte doch gar keine Zeit mehr geblieben sein, als ob du eine Freundin wärst und deine Freundin die Frau deines Mannes.

Natürlich spielt der Punkt des nicht trennen, deinem Mann in die Karten, denn er hat damit einen quasi Freifahrtsschein für alles.
Dein Mann wird auch weiterhin lügen/verheimlichen. Warum auch nicht?

Heißt also am besten offene Ehe und damit arrangieren, dass du nicht die einzige Frau an seiner Seite bist.

Gestern 12:36 • x 1 #5


Ema
Zitat von Tauriel:
hier etwas Unterstützung/ Denkanstöße finde, um damit umzugehen.

Zitat von Tauriel:
Ich bitte daher um konstruktive Kommentare und kein Gehetze gegen mich oder ihn.


Du willst Unterstützung in Form von Denkanstößen, gleichzeitig aber kein Gehetze gegen dich oder ihn.
Was ist denn für dich Gehetze?
Kann man das so verstehen, dass du nur Kommentare hören möchtest, die dich in deiner bereits getroffenen Entscheidung bestätigen?

Und worin sollen dann noch die Denkanstöße für dich bestehen, wenn du eh nur hören möchtest, was du ohnehin denkst?

Ich versteh's nicht so richtig

Gestern 12:38 • x 9 #6


Cocolores
Hm, mich würde tatsächlich einmal interessieren, WARUM Ihr weiter zusammenbleiben möchtet, ich lese da aus Deinem Text nicht so richtig was raus.
Auch lese ich nichts von Aufarbeitung - macht Ihr jetzt einfach so weiter, als ob nichts passiert ist?

Oder kommt noch ein 3. Teil der Geschichte?

Gestern 12:53 • #7


Tauriel
Erstmal passierte nichts, er entschuldigte sich im Chat dafür und meinte er hoffe er habe nichts kaputt gemacht zwischen den beiden, sie sagte sie hat es ja auch angenommen und mitgemacht und er müsse sich nicht schlecht fühlen.
Dann unverfängliche Nachrichten, bis sie dann schrieb er dürfte die letzten Tage gemerkt haben, wie sehr sie seine Nähe genießen würde, die Blicke beim Sport, die kurzen Berührungen, das Zusammensitzen auf der Bank mit Kaffee danach (im Eingangsbereich des Studios). Sie hätte sowas noch nie gefühlt, sie würde es gerne mit ihm probieren, aber sie weiß was für ihn auf dem Spiel steht.
Er schrieb daraufhin zurück, dass es ihm genauso gehe, er immer an sie denken müsse und so gerne mit ihr zusammen wäre.

Sie sponnen daraufhin wirklich ein paar Tage lang diese Fantasie davon, dass die beiden ein Paar werden würden neben unserer Ehe, keine Rede von Trennung - ich frage mich heute wirklich, was die beiden geritten hat, dass sie dachten ich würde dem zustimmen...

Er suchte dann das bereits anfangs beschriebene Gespräch mit mir, wobei er natürlich verschwieg, dass sie sich schon angenähert hatten, dass sie darüber schon gesprochen hatten etc.

Als ich vehement verneinte, da schrieb er ihr auch direkt danach, dass das alles ein großer Fehler war und er niemals damit hätte anfangen sollen, dass er hofft die Freundschaft bleibt erhalten aber mehr als das wird es nicht werden. Im ersten Moment also eine Entscheidung für mich. Jedoch war es da leider bereits zu spät, gegen diesen Hormonrausch kamen beide nicht mehr an... sie schrieben sich wie traurig es sie machte, dass sie keinen Kontakt mehr haben dürften, dass sie ja zumindest beim/ nach dem Sport noch alles beibehalten könnten und daraus wurde leider innerhalb einer Woche eine körperliche Affäre.

Statt morgens zum Sport fuhr mein Mann dann einfach jeden Morgen zu ihr (er stand immer sehr früh auf, so gegen 5 und machte meistens ab 6 Uhr Sport) und verbrachte dort 2-3 Stunden mit ihr...
Die ersten 2 Monate waren sehr intensiv, sie trafen sich sogar manchmal noch tagsüber, wenn er in der Stadt unterwegs war und unauffällig in der Mittagspause bei ihr anhalten konnte. Auch trafen wir uns alle 3 in dieser Zeit nach wie vor, wobei es auch hier (in unserem Haus, während ich zb in die Küche ging) Berührungen gab. Das fand ich sehr schwer zu lesen, weil ich mir im Nachhinein so dumm vorkomme, ahnungslos neben beiden zu sitzen während sie das alles heimlich getrieben haben.
Die nächsten 2 Monate waren auch noch sehr intensiv, aber es wurde schon weniger. Insgesamt sind die ersten 4 Monate sehr krass gewesen.

Danach wurde es deutlich weniger, was auch dem Umstand geschuldet war, dass die Kinder anstrengende Schlafphasen hatten, mein Mann den Sport morgens deshalb einstellen musste und dann nur noch tagsüber zu ihr fahren konnte, wenn sie home office machte und er zufällig eh dort unterwegs war. Auch die Arbeit wurde mehr, sodass er diese Pausen auch nicht mehr regelmäßig einplanen konnte.
Leider habe ich auch ein Hobby, für das ich einen Tag die Woche ab 18 Uhr für 4-5 Stunden außer Haus bin, was dann auch für Treffen genutzt wurde. Sie kam dann oft vorbei und nachdem mein Mann die Kinder ins Bett gebracht hatte, gab es dann Zweisamkeit auf unserem Sofa... das blieb dann für den Rest der Affäre oft der einzige Termin, der sich anbot.
Natürlich ist auch das einer meiner Triggerpunkte, dass es zu Hause passierte, während meine Kinder schliefen. (Das Sofa haben wir dank eines glücklichen Umstands kurz vor meiner Entdeckung der Affäre entsorgt und durch ein neues ersetzt).

Die Affärenfrau (ich höre jetzt mal auf, sie Freundin zu nennen) hatte starke Gefühle für meinen Mann und war sehr oft sehr eingeschnappt, weil er ihr nicht die Aufmerksamkeit geben konnte, die sie gerne gehabt hätte. Auch wollte sie absolut alles von ihm erfahren, war beleidigt wenn er ihr nicht von seiner Arbeit erzählte, stellte ständig Fragen, hatte null Verständnis dafür, wenn er nach einem anstrengenden Arbeitstag und Kinderbetreuung nicht gut gelaunt schrieb, es störte sie wenn er keine Emojis nutzte... kurzum: sie hatte hohe Ansprüche, war sehr fordernd und hatte wenig Verständnis ihm gegenüber, sie achtete sehr auf ihre eigenen Bedürfnisse (einmal war sie z.B. traurig und meinte nur eine feste Umarmung von ihm würde helfen, war dann beleidigt weil er keinen Treffpunkt vorschlug, wo sie sich für 5 Minuten hätten treffen können damit er sie in den Arm nimmt, was er aufgrund der Arbeit und Kinder eben nicht unterbringen konnte). Das führte schnell zu viel Streit und Diskussionen und dazu, dass mein Mann öfter sagte, er würde es gerne ganz abbrechen und sie sollten wieder zu einer Freundschaft zurückkehren.
Die Fotos und Videos, die sie ihm ständig schickte, hatten aber ihren Effekt und so ließ er sich doch immer wieder auf den S. ein. Hatte sich ja eh so eingebürgert und man hatte sich dran gewöhnt, an das Verheimlichen und die Routine.

Was ich auch erst durch das Lesen des Chats erfuhr: meine Freundin sah mich scheinbar schon sehr lange sehr negativ, sie schrieb oft meinem Mann gegenüber, dass es kein Wunder sei, dass es ihm so schlecht gehe, er bekäme ja keinerlei Unterstützung durch mich, müsste sich um alles alleine kümmern, was ich denn überhaupt machen würde... nach Besuchen bei uns zu Hause lästerte sie über Dinge, die ich gesagt/ getan habe, sprach auch abfällig über mein Gewicht - mein Mann ging darauf vor der Affäre nicht ein, während der Affäre gab es in der Anfangszeit ein paar Kommentare, wo er zb zugab, dass ihn mein Gewicht auch störte, dass er sich wirklich so fühlte als ob er alles zu Hause alleine erledigen müsste (was nicht stimmte, aber in seinem Unglück hatte er eine einseitige Wahrnehmung.). Später schickte sie ihm auch öfter Screenshots, wenn ich ihr zb von Projekten am Haus erzählte und ließ sich darüber aus, dass sie das alles nicht wissen wolle, warum ich ständig von wir wir wir schreibe obwohl er doch gar nichts mehr mit mir planen würde.
Sie hatte auch die Illusion, dass wir keine Ehe mehr führten, nur noch nebeneinander her lebten und uns nicht mehr unterhalten würden. Somit wurde sie oft sauer, wenn er etwas für mich erledigte oder sie zb zu Besuch kam und neue Regale an der Wand hingen (ach für sowas ist Zeit, für sie machst du Dinge, mir kannst du nicht mal schreiben oder zu Besuch kommen...).
Durch diesen Chat merkte ich, dass sie mich schon lange nicht mehr als Freundin sah, sondern als den bösen Ehedrachen, der den armen Mann so quält, ihn zu Dingen zwingt und Verbote auferlegt. Die fake Freundschaft, die sie mir gegenüber aufrecht erhielt, diente dazu Informationen über ihn bzw ihn und mich zu erhalten sowie um Verabredungen zu treffen, damit sie uns besuchen konnte und ihn wenigstens am Wochenende mal sehen konnte, wenn auch nicht alleine.
Wo ich anfangs noch glaubte, sie habe ein schlechtes Gewissen mir gegenüber, merkte ich dass sie null Mitleid mit mir hatte und mich zu 100% als die Schuldige ansah.
Auch, nachdem er den Kontakt abgebrochen hatte, sagte sie ihm gegenüber auf der Arbeit etwas wie, warum er denn jetzt bei mir bliebe und womit ich ihn dazu zwingen würde. Dass er sich für mich entschieden hat, glaubt sie nicht und wird sie niemals glauben. Diese Freundschaft ist daher für mich schon lange begraben und beendet.

Gestern 12:57 • x 1 #8


Tauriel
LETZER PART:

Natürlich war das Stöbern in der Vergangenheit sehr schmerzhaft, ich habe meinem Mann auch viele Vorwürfe gemacht.
Seitdem ich das beendet habe, schauen wir mehr nach vorne.
Ich höre viele Podcasts von Paartherapeuten, lese Artikel Bücher zum Thema, teilweise auch mit meinem Mann zusammen.
Was dort viel geraten wird, ist, sich damit zu beschäftigen WARUM es dazu kam. Nicht wie oft habt ihr es gemacht, sondern Fragen stellen wie zb was hat es dir bedeutet?.
Mein Mann spricht über alles sehr offen, ist auch nie genervt wenn ich 5x die gleiche Frage stelle. Er versucht mir sehr das Gefühl zu vermitteln, dass er mich wahrnimmt und mich unterstützen möchte und mir Zuneigung zu zeigen.
Auch wenn mich keine Schuld trifft, übernehme ich doch Verantwortung dafür was auch ich beigetragen habe dazu, dass unsere Beziehung auch zum erliegen gekommen ist. Natürlich ist es einfach zum Großteil die Überforderung mit den Kindern, die bis heute anhält, und dass man versucht irgendwie mit dem Alltag umzugehen. Aber trotzdem gibt es kleine Dinge, die auch ich mir habe zu Schulden kommen lassen.
Wir versuchen jetzt konstruktiv zu erkennen, wo es vorher mangelte und warum es so weit kommen konnte.

Die Affärenfrau wird nächsten Monat gekündigt. Ich habe von mir aus gesagt, dass ich damit klarkomme, da ich seiner Firma nicht schaden wollte, aber mein Mann möchte nicht, dass ich dadurch Sorgen haben muss, weil sie sich eben noch häufig sehen und kommunizieren müssen.

Trotzdem kreisen natürlich meine Gedanken auch noch viel um das Thema und manchmal ist es eine emotionale Achterbahnfahrt. Wenn hier jemand das Gleiche erlebt hat: wie habt ihr es geschafft?

Gestern 13:04 • x 4 #9


Tauriel
@BloodyValentine hauptsächlich hoffe ich auf Menschen zu treffen, die etwas ähnliches durchgemacht haben.
Das Aufzuarbeiten ist sehr harte Arbeit und sehr emotional, es als alles in bester Butter zu beschreiben finde ich persönlich sehr unangebracht. Aber das weiß man vielleicht auch erst, wenn man es selbst erlebt. Die Entscheidung beieinander zu bleiben ist nur der Anfang, damit ist es ja noch lange nicht getan.

Gestern 13:07 • x 4 #10


Tauriel
@Vienne vielen Dank für das Willkommen!
Ich dachte das Posten in mehreren Beiträgen steigert die Lesbarkeit, war aber auch nicht darauf gefasst, dass es so schnell gelesen und kommentiert wird
Ich habe nun alles niedergeschrieben, was mir eingefallen ist und im letzten Teil kam ich auch drauf zu sprechen, was du geschrieben hattest: sie wird nächsten Monat gekündigt, was mein Mann von ganz alleine entschieden hat. Wir hatten von einigen Paartherapeuten gehört, wie schwer eine Aufarbeitung ist, solang noch Kontakt besteht und dieses Risiko möchte er nicht eingehen.

Gestern 13:10 • x 3 #11


Tauriel
@Jalnex18 du erlebst nicht, was ich erlebe und nein, das wird nicht so sein
Ja, sie haben sich manchmal nach dem Sport auf dem Nachhauseweg einen McFlurry geholt und vor dem ersten Gespräch kam es 2-3 Mal vor, dass sie einen Film geschaut haben. Ist so etwas in einer Freundschaft nicht normal?
Ich war gestern auch mit einer Freundin im Kino und ein Eis essen. Hätte ich das nicht gedurft...? Ich war sogar auch schon mal mit ihrem Mann alleine im Kino... stell dir vor, da lief auch gar nichts. Und auch Freundschaften zwischen Männern und Frauen soll es geben. Mir also zu unterstellen, er hätte sie öffentlich gedatet und das sei alles keine Überraschung finde ich schon anmaßend.

Was mit uns beiden war? Wir haben zwei Kleinkinder. Natürlich haben wir keine Zeit für Dates etc. Ich schrieb ja bereits, dass wir nebeneinander her gelebt haben und kein wirkliches Paar mehr waren. Nur das meine Art damit umzugehen eben war: durchhalten bis es leichter wird und seine war eben dieser Mist, den er gebaut hat.

Warum mein Mann nicht weiterhin lügen und betrügen wird? Weil er es bereut. Er hätte auch gehen können, ist er aber nicht.

Gestern 13:16 • x 4 #12


Tauriel
Zitat von Ema:
Du willst Unterstützung in Form von Denkanstößen, gleichzeitig aber kein Gehetze gegen dich oder ihn. Was ist denn für dich Gehetze? Kann man das so verstehen, dass du nur Kommentare hören möchtest, die dich in deiner bereits getroffenen Entscheidung bestätigen? Und worin sollen dann noch die ...


Gehetze wäre für mich z.B. ein Satz wie: warum bleibst du noch bei diesem A*sch, bist du dir nicht mehr wert? Wie kann man so dumm sein etc.
Konstruktiv wäre für mich etwas wie Ich persönlich könnte das nicht, ich könnte nie wieder vertrauen, aber ich hoffe aber ihr bekommt das hin.

Und ja, ich möchte natürlich bestärkt werden in meiner Entscheidung, ich habe sie ja bereits getroffen. Oder zumindest möchte ich nicht, dass man sie mir auszureden versucht. Was hilft es mir, wenn mir nun 20x geschrieben wird, ich sollte den M*stkerl doch bitte verlassen? Das wird uns kaum beim Verarbeiten helfen. Ich höre mir aber sehr gerne Erfahrungen an, die anderen Menschen vielleicht in ähnlichen Situationen gemacht haben, wie es dort so lief, wie lange es gedauert hat alles aufzuarbeiten, was besonders geholfen hat oder was eher schädlich war...
Es gibt doch viel, was man teilen könnte, und wenn es nur das Paar im Bekanntenkreis war, was es auch geschafft hat, von dem man erzählt.

Gestern 13:22 • x 6 #13


Tauriel
@Cocolores die letzten 2 Beiträge sind gepostet Ich dachte nicht, dass es so schnell geht mit dem kommentieren und ich noch Zeit hätte, alles in Ruhe aufzuschreiben
Wir sprechen nach wie vor sehr viel, ich stelle viele Fragen, aktuell aber mehr in die Richtung, was überhaupt schiefgelaufen ist, was ihm fehlte, was er gesucht hat bei ihr, was mir fehlte, woran wir arbeiten müssen.
Dinge wie einfach mal im Vorbeigehen über den Kopf streichen, in den Arm nehmen, sowas hat sich zb auch langsam ausgeschlichen. Die Wahrnehmung war auf beiden Seiten falsch - er dachte zb ich habe kein Interesse an seiner Firma, weil mal ein Kommentar falsch aufgefasst wurde und so der Stein ins Rollen kam. Das Richten wir gerade durch viel Reden.
Wir haben wieder sehr viel Körperkontakt und genießen die Nähe, die wir jetzt so lange nicht hatten. Es ist wirklich schön und trotzdem kommen oft die Gedanken daran, was er getan hat und trüben ganz plötzlich die Stimmung. Da hilft wahrscheinlich nur Zeit, aber ich wüsste auch gerne, wie es anderen Betrogenen da ergeht.

Gestern 13:27 • x 1 #14


Vienne
Zitat von Tauriel:
@Vienne vielen Dank für das Willkommen! Ich dachte das Posten in mehreren Beiträgen steigert die Lesbarkeit, war aber auch nicht darauf gefasst, dass es so schnell gelesen und kommentiert wird Ich habe nun alles niedergeschrieben, was mir eingefallen ist und im letzten Teil kam ich auch drauf zu ...

Puh.... diese ganze Geschichte ist unglaublich heftig...

Gut zuerst einmal, dass die Dame komplett aus eurem Dunstkreis verschwindet.

Das Ganze zu bewältigen ist nicht einfach. Du bist von 2 Personen deines Vertrauens ganz böse getäuscht worden auf perfide Art und Weise.

Nun musst du entscheiden, ob du deinem Mann wieder vollständig vertrauen kannst.
Ich könnte das nicht mehr, da immer ein Stachel zurückbleiben würde.

Sehr schwierig stelle ich mir das vor...

Gestern 13:29 • x 6 #15


A


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