Mehrjährige Affäre meines Mannes mit meiner Freundin

Zitat von Yoffi:

erst das Haus ganz abreißen und neu aufbauen,

Zitat von nalea:

Eure Beziehung muss sich erst mal komplett unterbrechen, damit du dich neu aufstellen kannst.

Was sind das eigentlich für seltsame Ratschläge? Die Erschütterung durch die Affäre noch verstärken durch Zerstörung der Restbeziehung, damit man neu anfangen kann? Das kann offenbar nur von Leuten kommen, die alles theoretisch clean haben wollen. Das Leben ist aber nicht so. Und je mehr ich an der Affärre herumrede und herumarbeite, um so mehr graben sich die negativen Emotionen ins Gedächnis.

Zitat von Yoffi:

Woher weiß sie also, dass er jetzt wieder liebt? Woher weiß er es? Was braucht es, damit Vertrauen wieder aufgebaut werden kann?

Auch diese Fragen - wo doch völlig klar ist, dass dies erst die Zeit zeigen kann, ob es mehr war als eine Absicht zu erklären

Zitat von Trust_him:

Am Anfang steht die Entscheidung für oder gegen eine sofortige Trennung. Diese Entscheidung hat sie getroffen. So auch ihr Mann.

Ich verstehe nicht, warum man andere Sichtweisen/Erfahrungen abwerten muss, um die eigene Erfahrung als wertvoller oder besser dastehen zu lassen.

Zitat von Pyrka:

Ich bin ehrlich gesagt schockiert wie viele Leute hier unglaublich negativ schreiben

Weißt du, was diese Leute erlebt und welche Erfahrungen sie gemacht haben..? Ich kenne einige der Poster schon länger aus dem Forum, die meisten sind sehr darum bemüht, konstruktives beizutragen. Dass das je nach persönlichem Blickwinkel und Thema nicht immer nur positive Dinge sind oder super ermutigend klingt, liegt in der Natur der Sache.

Zitat von Pyrka:

Niemand hier steckt in deinen Schuhen

Ganz richtig. Genauso wenig wie du in den Schuhen der anderen steckst, die versucht haben, der TE für manche Aspekte ein wenig die Augen zu öffnen.

Es geht hier doch nicht darum, was sie tun soll (das ist allein ihre Entscheidung), es geht um Sichtweisen und Standpunkte von Außenstehenden, die evtl. unter Anderem mit demselben Thema auch andere Erfahrungen gemacht haben als die TE oder du.

Zitat von Pyrka:

und ich vermute, dass ganz viele hier noch nie richtig geliebt haben/wurden, eine wirklich gute Beziehung geführt haben.

Das ist starker Tobak.
Ich z.B. bin seit 25 Jahren (17. Lebensjahr) liiert und habe mit meinem Mann schon viel erlebt. Meine Liebe ist unerschütterlich und tief. Einen mehrjährigen Betrug würde sie aber nicht überleben, da kenne ich mich selbst und meine Psyche und meine Gefühle gut genug.
JEDER einzelne Tag in diesem Leben ist eine neue Entscheidung - für die Beziehung, für eine Lüge oder für die Wahrheit!
So eine Affäre ist nicht einfach eine Lüge - über paar Jahre hinweg sind es tausende. Jeden Tag aufs Neue.
Vielleicht auch mal eine Betrachtung wert.

Zitat von Pyrka:

Ich liebe meinen Mann sehr, aber meine Seele hat seit damals einen Knacks.
Es ist mein Wunder Punkt und erst seit kurzem, nach sechs wirklich harten Jahren kann ich daran denken ohne sofort zu weinen

Genau dafür hätte z.B. ich seelisch keine Kraft (weil ich meine Kraft in den 25 Jahren Beziehung schon anders einsetzen und beweisen musste). Das mag der TE anders gehen, und das ist auch vollkommen in Ordnung und ihr gutes Recht!
Mich wundert nur mit welcher Vehemenz du die Erfahrungen oder Gefühle anderer abstrafst, wenn du zugibst, dass es wirklich schwierig ist.
Ich denke, dass es vor Allem deswegen schwierig ist, weil jeder das anders wahrnimmt/sieht/empfindet.
Für dich ist eine mehrere Monate oder Jahre währende Affäre eine Lüge. Für mich sind es eben, wie oben erklärt, tausende. Damit käme ich einfach nicht zurecht. Aber das muss und darf Gott sei Dank jeder für sich selbst entscheiden!

Zitat von Pyrka:

einfach ist so ein Vertrauensbruch nicht...

Richtig. Einer...
Und da muss/darf jeder für sich entscheiden wie er mehrjährigen Betrug wahrnimmt und wertet...

Zitat von Pyrka:

Und höre nicht auf die Unkenrufe, dass du einen Fehler machst wenn du ihr die Schuld gibst.

Unkenrufe... ich schätze die TE wird irgendwann verstehen, was mit diesen Unkenrufen gemeint war.
Es ist kein Unkenruf, seine Wut auf denjenigen zu kanalisieren, der die hauptsächliche Schuld an etwas trägt - auch wenn es unbequem ist, weil man am liebsten alles zur Seite schieben und vergessen würde.

Aber wie mehrfach betont wurde, es ist der Weg der TE, sie steht ganz am Anfang - sie wird sehen wie sich alles entwickelt und wo die Reise am Ende hin geht.
Diese Geschichten gehen höchst unterschiedlich aus... ich las hier im Forum einmal von einer Frau, die nach dem Betrug so verzweifelt an ihrer Ehe festhalten wollte und so verzweifelt um die Ehe 2.0 kämpfte, dass sie darüber schwer depressiv wurde und Psychopharmaka nehmen musste.
Natürlich gibt es genauso positive Beispiele, die ihr Glück wieder gefunden haben.

Es ändert nichts an der Tatsache, dass die Erlebnisse anderer nicht Unkenrufe sind sondern teilweise wertvolle Erfahrungen und Warnungen. Was ja deswegen nicht heißt, dass es bei der TE exakt so laufen müsste wie bei irgendjemand anderem!

@Tauriel ich wünsche dir alles Gute und dass der Weg für dich und deine Familie so weitergeht wie es gut für euch ist und euch alle glücklich machen wird! Wie auch immer das Ergebnis irgendwann sein wird.

Hallo Tauriel, ich habe es herausgefunden, nachdem sich mein Mann mir plötzlich gegenüber veränderte.
Er war plötzlich ungut und unfair zu mir und nach einem Monat von diesem Verhalten war ich richtig verzweifelt schließlich hatte ich zuvor 10 Jahre lang eine perfekte Beziehung geführt. Es hat aber noch einen weiteren Monat gebraucht, bis ich etwas unternommen habe obwohl ich da schon ein Bauchgefühl hatte. Sie war plötzlich auch komisch mir gegenüber und so habe ich von einem Bekannten sein Handy hacken lassen, also bereits gelöschte Nachrichten wieder hergestellten lassen. Hat gedauert, aber sobald die erste Nachricht da war habe ich ihn konfrontiert. Er war da noch mittendrin...

Zitat von thegirlnextdoor:

Einen mehrjährigen Betrug würde sie aber nicht überleben, da kenne ich mich selbst und meine Psyche und meine Gefühle gut genug.

Das habe ich vor der Affäre meines Mannes von mir genauso gedacht. Und doch ganz anders gehandelt, als ich mich mit dem Thema tatsächlich konfrontiert sah.

Zitat von thegirlnextdoor:

Es ist kein Unkenruf, seine Wut auf denjenigen zu kanalisieren, der die hauptsächliche Schuld an etwas trägt

Wut ist nicht hilfreich und schon gar nicht zielführend, wenn man sich für eine zweite Chance entschieden hat. Außerdem war bei mir das Hauptgefühl damals gar nicht Wut, sondern vielmehr Enttäuschung und irgendwie auch Erleichterung.

Aber Wut gegenüber der AF, mit der man keinen Kontakt mehr haben muss oder möchte, kann zumindest am Anfang befreiend sein. Hilft auf Dauer allerdings auch nicht. Die Einstellung am Ar*sch vorbei geht auch ein Weg ist da sicherlich hilfreicher.

@Tauriel Ich danke dir für deine PN, kann aber nicht antworten, da ich kein Sponsor bin.

Zitat von Trust_him:

Die Einstellung am Ar*sch vorbei geht auch ein Weg

Den merk ich mir, danke!

Zitat von Trust_him:

Das habe ich vor der Affäre meines Mannes von mir genauso gedacht. Und doch ganz anders gehandelt, als ich mich mit dem Thema tatsächlich konfrontiert sah.

Das glaube ich dir. Jeder hat einen anderen Zugang zu seinen Gefühlen empfindet anders und geht anders mit Dingen um, und das ist gut so.

Zitat von Pyrka:

hatte ich zuvor 10 Jahre lang eine perfekte Beziehung geführt.

Bei solchen Feststellungen zucke ich innerlich zusammen. Welche Beziehung ist denn „perfekt“? Ich denke sowas geht nur , wenn nie wirklich miteinander gesprochen wird und die Beziehung ziemlich an der Oberfläche schippert

Zitat von Pyrka:

und so habe ich von einem Bekannten sein Handy hacken lassen, also bereits gelöschte Nachrichten wieder hergestellten lassen.

Du weißt schon, dass das strafbar ist?

Zitat von nalea:

@Dudo Die hatzen gemeinsame Konten und Vollmachten ohne den Zusatz Anruf notwendig? Spannend.

Vor allem- wer ist als Frau heutzutage bitte schön noch so doof und hat kein eigenes Konto mit Rücklagen?

Bei 50% Scheidungsquote mehr als ratsam.