Hallo allerseits,
bin neu hier
Ich habe hier schon mehrere Geschichten durchgelesen und bin sehr begeistert davon, dass viele Lösungsorientierte Meinungen und Ratschläge gegeben werden, von Frauen/Männern die ebenfalls schon all das durchgemacht haben. Daher hoffe ich hier auf eine Hilfestellung von aussen, da meine Freunde mich nicht zu irgendwelchen Entscheidungen bringen wollen, die ich bereuen würde.
Zu den harten Fakten:
Mein Mann und ich kennen uns seit ca. 2,5 Jahren, sind seit 2 Jahren verheiratet. (ja, ich weiß, dass das vielleicht voreilig war, aber da das in der Vergangenheit liegt, wäre es schön, das zunächst mal als gegeben hinzunehmen). Er hat noch die Schule nachgeholt morgens und konnte daher außer 450E finanziell nichts zu unserer Beziehung beitragen, davon musste er auch die Schule bezahlen und seine anderen Ausgaben - daher blieb davon selten etwas für Einkäufe, Miete etc übrig. Zwischendrin musste er auch operiert werden und fiel auch da 4 Monate aus, was alles noch zusätzlich verzögert hat.
Zu Beginn war alles super, wir haben viel miteinander unternommen und gelacht, uns gegenseitig Freiheiten gelassen usw. Mit der Zeit haben wir uns beide falsch verhalten, was dann vermutlich zu einem Ungleichgewicht geführt hat.
So hat er sich immer weiter von mir entfernt und weniger mit mir unternommen, war dafür ständig mit seinen Freunden im Café oder im Park, während ich zu Hause gehofft habe, dass er auch mal was mit mir unternimmt. Habe ich etwas Vorgeschlagen, war seine Antwort: ok oder da habe ich kein Problem damit. Daraufhin habe ich ihm gesagt, dass ich ihn gerne einmal die Woche ein paar Stunden für mich hätte, um etwas zu unternehmen. Ins Kino, ins Café oder einfach nur ein Kartenspiel. Jedesmal kam dann: ja dann schlag was vor, das haben wir auch gemacht, das ging ein paar Wochen gut und er verfiel wieder in alte Verhaltensmuster.
Irgendwann war ich vollständig ausgehungert, habe ihn nur zu Gesicht bekommen, wenn er an seinem Handy oder vor dem Fernseher saß und war irgendwann auch vollkommen mutlos, ihn darum zu bitten, Zeit mit mir zu verbringen. Eines Tages habe ich ihm erklärt, dass ich es als selbstverständlich erachte, als Paar Zeit miteinander zu verbringen. Diese Diskussionen wurden immer erhitzter und eines Tages, als ich nicht mehr weiter wusste und weinend vor ihm stand, hat er mich dann gegen die Tür geschubst. Als er sich wieder beruhigt hatte, hat er mich in den Arm genommen und sich entschuldigt.
Ein andermal hat er ein Loch in unseren Schrank geschlagen. Dann vor etwa 8 Montagen hat er mich dann angegriffen (zum Glück nicht erwischt und ich habe mich gewehrt). Bin dann in ein tiefes Loch gestürzt, er war einen Monat nicht da, wir wollten uns nicht trennen, habe ihm gesagt er soll zur Therapie, das wollte er nicht. Ich selbst bin seitdem in Therapie und bis heute nicht richtig drüber weg.
Seitdem hat er mich nicht mehr angefasst und war auch nicht mehr Gewalttätig gegenüber Gegenständen. Dafür schreit er jetzt. Auch ohne Grund flippt er teilweise total aus und wenn ich ihn frage, was los ist schreit er Nix! und im schlimmsten Fall haut er ab und kommt tagelang nicht wieder, ohne Nachricht ohne Anruf. Wenn ich ihn frage, wo er war sagt er, es ginge mich nichts an.
Vor drei Wochen ist er wieder grundlos ausgeflippt, ich frage ihn was los ist, er schreit mich an, ich breche in Tränen aus, er haut ab. Nach 4 Stunden kam er mit Blumen zurück. Nachdem ich mich wieder gefasst habe, frage ich ihn, ob er nun darüber reden möchte, was vorhin war. Er tickt wieder aus und verschwindet für 2 Tage.
Immerhin hat er mittlerweile Arbeit. Seitdem schlafen wir in getrennten Zimmern, er kann das nicht verstehen. Er meint, es ist meine Schuld, dass er schreit, weil ich es nicht einfach gut sein lasse. Habe versucht ihm zu erklären, wie wichtig Kommunikation ist, aber er will es einfach nicht einsehen, er meint, er würde kommunizieren, wenn er sagt, er habe nichts.
Meine Fehler sind, dass ich ihn sehr wahrscheinlich zu sehr betüdelt habe, vielleicht nicht früh genug reagiert, als er meine Grenzen überschritten hat (einfach mein Fahrrad u.ä. benutzt, obwohl ich das nicht möchte), mich zurechtgewiesen, dass ich keine zu attraktive Kleidung tragen soll und ich habe versucht, es ihm recht zu machen (bis eine Freundin mir sagte, dass Frauen vor uns dafür gekämpft haben, Ärztinnen und Politikerinnen zu werden und ich mir sowas gefallen lasse). Habe ihn korrigiert, wenn er die Spülmaschine leer hat laufen lassen, versucht hat Dosen mit Messern zu öffnen, die Waschmaschine falsch befüllt (ich möchte meine weißen Sachen gerne weiß und nicht grau haben). Daraufhin meinte er, er könne mir nie etwas recht machen.
Als wir beim Arzt waren wegen seiner OP musste ich ständig auf der Arbeit fehlen, um mit ihm mit zu gehen (er konnte nicht laufen) und die Stunden mussten natürlich nachgeholt werden. Irgendwann war ich komplett am Ende und gestresst, er hat gefragt, wieso ich denn so aus der Wäsche schaue. Als ich ihm gesagt habe, dass es mich stresst, immer und immer wieder zu den Ärzten zu müssen hat er mich angeschrien, warum ich das nicht mit einem Lächeln machen kann und mich nicht freue, ihm zu helfen (mitten in der Stadt, wo uns Leute dabei beobachtet haben).
Wenn ich gestresst bin, reagiere ich (leider) auf äussere Einflüsse mit Abweisung und ruppigen Äußerungen. Im Nachhinein tut mir das dann Leid, wenn ich andere dabei verletzt habe und ich arbeite mit meinem Therapeuten auch daran.
Wir haben uns schon oft getrennt und trennen wollen, uns aber immer wieder zusammengerauft, es hat aber selten lange gehalten. Er sagt, dass es an mir liegt, dass unsere Beziehung nicht funktioniert, meint aber, er macht auch Fehler, ohne sie bislang konkretisiert zu haben.
Ich habe ihm nun gesagt, dass ich die Scheidung einleiten will und wir dann ein Jahr haben, zu shene, ob wir es schaffen uns gegenseitig mit Respekt zu begegnen, weil wir uns schon so oft getrennt haben und ich das hin und her nicht mehr ertrage und dass wenn wir es wieder nicht hinbekommen, die Scheidung zumindest schnell vonstatten geht. Seine Reaktion ist einfach nur, dass er das nicht akzeptieren kann und er mein Verhalten so lange akzeptiert hat und er Frei sein will und ich ihn einenge und er will keinen bestimmten Tag, an dem wir etwas unternehmen und schon gar nicht eine bestimmte Tätigkeit (wie z.b. Gesellschaftstanz, Billard, Kegeln o.ä.)
Diese Situation belastet mich nun schon so sehr und ich habe die Befürchtung, dass ich selbst schon so verfahren mit meinen Gedanken und Gefühlen bin, dass ich Hilfe von außen brauche (den Therapeuten sehe ich leider nur alle 2-3 Wochen und ich bin gerade so durcheinander, dass ich nicht so lange warten kann).
Ich freue mich über jeden Ratschlag und gebe gerne Auskunft, sollte ich trotz des Romans (sorry) etwas vergessen haben
LG Mathilda123
13.04.2018 11:22 •
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