Mein Freund kommt aus USA. Er ist so ganz lieb aber ist 6 Jahre jünger als ich und hat bis jetzt im Leben nichts auf die Kette gekriegt. Er ist 24, hat in die USA 2-Studien nach dem 2. Jahr abgebrochen und als ich ihn kennenlernte hatte er gerade seine Teilzeitarbeit verloren(im Nachhinein habe ich rausgefunden er wurde gekündigt weil er immer wieder zu spät kam). Ich bin ja nicht jemand mit Vorurteile und das mit seine Studien und seine Arbeit habe ich erstmal so hingenommen und das er bei seine Eltern gewohnt hat auch. Als wir uns kennenlernten war er 22,da war das auch noch relativ normal. So jetzt kennen wir uns 1,5 Jahre und momentan ist er seit Dezember 2015 hier um zu versuchen wie es zwischen uns läuft und so. So,ihr müsst wissen, ich bin Alleinerziehend, gehe arbeiten, haushalt, kind im Kindergarten-alter und habe nach meiner gescheiterten Ehe für das was ich jetzt habe, richtig kämpfen müssen(auto,möbel,wohnung,finanzielle sicherheit). Ich kam aus der Ehe,musste zurückziehen in meine Heimatregion und dadurch meinen Job und alles,verloren, also ich musste alles von Anfang an aufbauen, und das mit einem 1,5 Jährigen kind.
So...jetzt war er letzten Sommer schon mal 3 Monate bei mir aber da war ich selbst noch auf Arbeitssuche, habe mein Haushalt, Einkåufe und alles immer alleine gemacht, ich hatte ja auch viel zeit dafür. Ausserdem denke ich das ich einfach die Rosarote Brille aufhatte.
Jetzt ist er seit Dezember zurück, mittlerweile arbeite ich aber 30 Stunden die Woche, das heisst, er kann ja erstmal nicht arbeiten und ich erwartete von anfang an das er mithilft. Also in den letzten 3 Wochen habe ich nach fast einem halben jahr mal so alles überdacht: als er die zeit in die USA zurück war hat er sich bemüht um arbeit und hat 2 Teilzeitjobs gemacht(ca. 25 stunden insgesamt) für ca. 3 monate) dann kam er zurück hier und hat erstmal halbtags einen Deutschkurs gemacht 3 monate lang. Seitdem bemüht er sich um einen Ausbildungsplatz aber im Grunde genommen sitzt er seit März hier und macht nichts. Wir sind zwischendurch in eine andere Wohnung gezogen(die ich natürlich auch alleine finanziell tragen kann) da hat er auch mit angepackt. Mit viel pannen aber er hat halt versucht. So jetzt wohnen wir seit 3 wochen hier und er hat bald ein Praktikum und eine,Chance auf einen Ausbildungsplatz...wenn er diesen Platz nicht bekommt muss er höchstwahrscheinlich wieder zurück in die USA, weil als ungelernte Arbeitskraft und nicht EU Bürger reguliere Arbeit zu finden ist schier unmöglich. Das haben wir in anfang versucht, da werden einem vom Deutschen Staat soviel steine in dem weg gelegt.
So...was mich stört: er ist erstmal total unselbständig. Wenn ich ihn keine Aufgaben gebe die er im Haushalt zu machen hat während ich auf der Arbeit bin, macht er ausser Geschirr spülen gar nichts . Er hat mir während dieser Zeit das wir uns nur auf Skype unterhalten immer vorgegaukelt das er so Erwachsen und selbständig ist...das ist er aber überhaupt nicht. Wenn er kochen muss und es z.b. Kartoffeln, Gemüse und Fleisch geben soll, ist er damit überfordert und kriegt es einfach nicht hin. Er vergisst alles, ausser dumme Sprüche und Fakten über Filme oder so...also nutzloses zeug. Ich kann ihn nach einem halben Jahr nicht mit meiner Tochter alleine lassen, er ist einfach zu unselbständig dafür. Also fahre ich meine tochter jeden tag zur Tagesmutter bevor ich arbeiten gehe und er sitzt doof zuhause rum und,spielt handyspiele...wenn er was machen muss, muss ich immer hinterherrennen und schauen das er es nicht verbockt, er ist tollpatschig ohne ende. Dann ist sein Tempo einfach unterirdisch langsam...er braucht um ein bisschen kochgeschirr für 3 personen zu spülen gut 45 minuten. Wenn man ihm mal alleine kochen lässt braucht er für Gerichte wo ein normaler Mensch 30-45 minuten braucht ,gute 3 stunden. Ich habe in Anfang gedacht das muss ich einfach akzeptieren, aber ich habe nicht immer Lust 2 mal so schnell alles andere zu machen damit es erledigt ist damit er 1 einzige aufgabe in sein tempo tuen kann. Dann ist es s.uell auch schwierig für mich weil ich eher die devote sein mag , ich ihn das mit der Dominanz einfach nicht abkaufe nach ein Tag mit pannen und tollpatschigkeit und totaler Abhängigkeit von mir. Ich verstehe ja das er Zeit braucht aber wie lange denn noch muss ich alles alleine tragen und habe ich das Gefühl das ich einen Teenager am miterziehen bin? Ich hoffe immer das falls er die Ausbildung bekommt es besser wird und,versuche geduld zu haben, es ist aber schwierig und es ist auch schwierig für mich daran zu glauben das er tatsächlich in der lage sein könnte ne Ausbildung zu absolvieren, hat er doch schon 2 Studien abgebrochen, in sein leben nur auf andere gelebt und noch nie so richtig langfristig gearbeitet. Was denkt ihr?
11.06.2016 07:54 •
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