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MaraLous Abschied in Momentaufnahmen

E
Das kann ich sehr gut nachvollziehen, wenn mein Ex nicht immer alles beantworten würde und mir nicht immer wieder gesagt hätte, wie leid ihm das tut, dann hätte ich auch nicht verziehen. War er denn in der Beziehung auch so, dass er letztendlich nicht über alles reden konnte? Er muss ja sehr feige sein. Vielleicht kann er vor lauter schlechtem Gewissen nicht mit dir reden, aber dann könnte er ja wenigstens schreiben. Es ist schlimm, wenn man so behandelt wird, und dann noch so viele Fragen offen sind.

14.07.2012 19:39 • #61


M
Die meiste Zeit in der Beziehung war er nicht so. Nur zum Schluss meinte er, dass er nicht mit mir reden könne und blockiert sei, aber dann wiederum meinte er, dass wir ja eigentlich doch sehr gut reden können. Und wir haben auch während der akuten Trennungsphase sehr viel geredet bzw. viel offener als in den lezten Tagen der Beziehung.
Naja, und hinzu kam das Angebot, dass ich ja immer mit ihm reden könne, wenn es mir schlecht geht.

Totaler Nonsens!

Fragen sind nicht mehr wirklich offen, weil ich mir für mich selbst schon vieles beantwortet habe. Natürlich nicht alles, weil ich das alleine gar nicht kann, aber doch so viel, dass ich weiß, dass ich jetzt alleine klarkomme / klarkommen muss, egal was er zuletzt über seine Gefühle gesagt hat.
Aber ich verstehe den Bruch nicht. Es ist nichts Ungewöhnliches vorgefallen, weswegen er mich vollkommen ignorieren müsste. Sonst meldete er sich früher oder später immer, aber dann war plötzlich von einen Tag auf den anderen Schluss damit, quasi mittendrin, ohne dass viel Zeit vergangen wäre, wirklich von heute auf morgen. Und seitdem kein einziges Wort und keinerlei Reaktion. So als würden wir uns hier unterhalten und ab morgen rede ich plötzlich kein Wort mehr mit dir und antworte dir auch nicht mehr, wenn du mich ansprichst.

Es sind nicht offene Fragen, die stören, sondern einfach die Tatsache, dass er nicht mehr mit mir redet. Nach all den Jahren macht man das nicht. Da kann man wenigstens noch irgendwas sagen und wenn es nur Lass es uns einfach gut sein. ist.
Aber gar nichts? Das ist kein guter Abschluss.

14.07.2012 21:10 • #62


A


MaraLous Abschied in Momentaufnahmen

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L
naja vllt ist das einfach nur seine art damit umzugehen und zu sagen so,das wars jetzt.

und worüber sollte er denn mit dir reden?
möchtet ihr denn freunde bleiben?

14.07.2012 22:54 • #63


M
Ich kann nicht mit ihm befreundet sein.
Und ich will auch nicht noch lange Gespräche führen, aber er kann die Beziehung nicht mit den Worten beenden, die ich hier schrieb. Man beendet eine Beziehung nicht, indem man sagt Ich empfinde noch alles für dich.
Man sagt, was Sache ist und dann ist es gut. Man verabschiedet sich nach fünf Jahren wenigstens und lässt es nicht in Ignoranz auslaufen, wenn man sich vorher noch nicht mal richtig gestritten hat.
Er weiß, dass es mir nicht darum geht, ihn von ihr wegzuholen. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm nicht im Weg stehen werde und er tun kann, was er möchte, wenn er es für richtig hält.
Ich bin einfach der Meinung, dass ich einen ordentlichen und vor allem ehrlichen Abschluss verdient habe. Doch genau das tut er nicht und das macht mich in unregelmäßigen Abständen so wütend.

14.07.2012 23:04 • #64


L
ich empfinde noch alles für dich?
was ist denn das für ein bescheuerter satz?
warum ist er dann nicht noch bei dir?
ist mir echt zu hoch....

das problem mit dem abschluß ist aber,das es mit jedem
gespräch immer wieder verzögert wird.natürlich hast du recht,
nach 5 jahren einfach so zu gehen ist nicht wirklich schön.

aber das ist es doch eigentlich nie....

14.07.2012 23:46 • #65


M
Zitat von LDG:
ich empfinde noch alles für dich?
was ist denn das für ein bescheuerter satz?
warum ist er dann nicht noch bei dir?
ist mir echt zu hoch....


Genau das war mein Problem beim Loslassen und damit hat er es mir unnötig schwer gemacht, weil er das so stehen ließ, aber anders handelte.
Doch den Punkt habe ich so halbwegs überwunden, weil ich mir klar gemacht habe, dass in diesem Fall Taten mehr zählen als Worte.
Beim Loslassen hinsichtlich der Beziehung bin ich mittlerweile auf einem guten Weg, glaube ich.

Zitat von LDG:
das problem mit dem abschluß ist aber,das es mit jedem
gespräch immer wieder verzögert wird.natürlich hast du recht,
nach 5 jahren einfach so zu gehen ist nicht wirklich schön.

aber das ist es doch eigentlich nie....


Nein, schön ist es nie, aber klare Aussagen hätten es für mich einfacher gemacht. Keine langen Gespräche, kein Hinauszögern, sondern einfach nur die klare Ansage, dass er jetzt mit ihr glücklich ist und mich nicht mehr will.
Er zeigt mir das, indem er mich ignoriert, aber er besitzt eben nicht die Aufrichtigkeit, es mir zu sagen und das finde ich so enttäuschend.
Dabei hofft er, dass ich ihm irgendwann verzeihen kann und versinkt im Selbstmitleid, weil er alles kaputt gemacht hat.
Aber wie soll ich verzeihen, wenn er nichts gerade rückt und obendrein so tut, als würde es mich gar nicht geben?

Ich hänge mich sehr daran auf, manchmal auch zu sehr, doch das liegt einfach daran, dass ich diesen Punkt noch nicht richtig verstanden habe. Ich kapiere nicht, warum er das nicht einfach sagen kann, sondern mich stattdessen schweigend stehen lässt.
Ich war nie gemein zu ihm und habe ihm nie eine unnötige Szene gemacht. Ich habe weitestgehend normal mit ihm geredet und ihm selbst bei unserem Trennungsgespräch nicht das Gefühl gegeben, dass er einfach nur ein A...l... ist, sondern ihm viel mehr gezeigt, wie sehr ich ihn geschätzt habe und dass ich ihn nicht für einen durch und durch schlechten Menschen halte.
Trotzdem wählt er den feigen Weg.

Das ist meine große Hürde, die ich noch überwinden muss.
Es ist nicht mehr so sehr das Vermissen. Es ist auch nicht die Hoffnung, dass er es bereuen wird. Es ist nicht mehr der Wunsch, dass er zurückkommt und auch nicht das Gefühl, dass ich ohne ihn nicht klarkommen würde und nicht weiß, wo ich die Kraft für meinen Alltag hernehmen soll.
Die Kraft habe ich wiedergefunden, mit dem Vermissen komme ich ohne Tränen klar und ich habe verstanden, dass unsere Zeit beendet ist.
Nur die Fassungslosikeit darüber, wie er es beendet, die Enttäuschung darüber, dass er mich nun einfach ignoriert und die immer mal wieder aufflammende Wut, dass er sich lieber entzieht, als sich auf offene und ehrliche Weise zu verabschieden, die machen mir noch zu schaffen.

Diese Wut kann ich noch nicht loslassen, weil ich noch nicht weiß, wie ich das machen soll. Ich weiß nicht, wie ich die Wut loswerde und habe den Weg noch nicht gefunden.
Vielleicht klärt auch das die Zeit.

15.07.2012 09:10 • #66


E
Liebe MaraLou,

hast du ihm denn das schon mal so mitgeteilt, wie du dich fühlst, wenn er dir keine Antworten mehr gibt? Ohne Vorwürfe. Einfach nur schreiben..Ich fühle mich so, weil ....., vielleicht macht er sich darüber gar keinen Kopf.


Liebe Grüße
Engel

15.07.2012 09:36 • #67


M
Hallo Engel,

nein, das habe ich noch nicht getan.
Gestern abend habe ich überlegt, ob ich es tun soll, aber irgendwas in mir sträubt sich dagegen. Vielleicht das Gefühl, dass es nichts bringt oder ich mich ständig melde und er nicht darauf reagiert. (Ich melde mich nicht ständig, aber in meinen Augen oft genug (zweimal in all den Wochen), dass er eine Reaktion hätte zeigen können.)
Zudem vermittelt mir seine Ignoranz indirekt das Gefühl, dass ich ihn nerven könnte, auch wenn ich nichts Schlimmes sage. Dadurch fühlt es sich so an, als würde ich etwas Falsches tun, wenn ich mich melde.

Aber ich habe mir stattdessen etwas anderes überlegt und zwar, dass ich erstmal versuche, einen Brief für mich zu schreiben, in dem ich dieses Thema anspreche. Dabei kann ich meine Gedanken noch mal sortieren und am Ende entscheiden, ob es sich lohnt, diesen Brief abzuschicken oder nicht und was ich davon hätte. Also ob es die Situation wirklich besser machen würde oder ob es nur ein Stich ins Wespennest wäre, der alles schlimmer macht.

Vielleicht steht mir auch mein Stolz im Weg und der Gedanke, dass es mir doch vollkommen egal sein müsste, wie asozial er sich verhält.
Aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass es mir nicht egal ist, also könnte ich auch einfach offen sagen, was ich denke.
Das fühlt sich sehr widersprüchlich an.

Vielleicht habe ich auch einfach Angst davor, dass er sich auch dann nicht meldet und ich ihn deswegen noch mehr verachten würde, sodass überhaupt nichts Gutes mehr für ihn übrig bleibt.
Denn eigentlich möchte ich, dass ich irgendwann im Guten auf ihn zurückblicken kann.

Ach, schwierig. Ich versuche es die Tage mal mit dem Aufschreiben und schaue, wie es mir danach geht und was sich richtig anfühlt.

15.07.2012 09:48 • #68


L
@mara

kann dich absolut verstehen!
für DIESEN einen satz hätte man ihm eigentlich sofort
eine klatschen müssen.alles für den anderen empfinden und dann trotzdem gehen....idiot!sorry.

15.07.2012 17:06 • #69


M
So, ich habe ihn heute (schriftlich) darauf angesprochen. Ohne Vorwürfe. Bis jetzt allerdings auch ohne Antwort.
Ich glaube nicht, dass er darauf reagiert, aber gut, ich habe es wenigstens probiert.

Und ich muss mein Leben jetzt so langsam mal in Angriff nehmen. Bisher habe ich ja hauptsächlich viel nachgedacht, einiges akzeptiert, reflektiert und versucht zu ordnen.
Jetzt möchte ich weiter vorwärts gehen, indem ich mich mehr um mich kümmere und lerne, das Leben wieder zu genießen und auch etwas davon mitzunehmen.
Dazu muss ich rausfinden, was ich eigentlich möchte und was mir Spaß macht. Das heißt, ich muss auch etwas tun und nicht nur ertragen und durchziehen.

Ich bin derzeit unzufrieden, langweile mich oft und weiß nicht recht, was ich mit mir anfangen soll. Freunde zum Ausgehen? Fehlanzeige. Und ja, ich würde sogar sagen, dass ich bis zu einem gewissen Punkt abhängig von ihm und seiner Zuwendung war, weil ich mich so sehr auf diese Beziehung konzentriert habe.
Jetzt muss ich bei Null anfangen. Nicht leicht, aber ich muss.

Ein neuer Schritt.

15.07.2012 22:42 • #70


M
Erste Schritte zu meinem persönlichen Glück:

Stimmung: gut. Ich bin seit längerem noch mal in der Heimat und merke, dass ich im Vergleich zu vor einem Monat gelassener damit umgehen kann. Ich schleiche nicht mehr rum, sondern raffe mich auf, rede ein bisschen mehr, esse normaler und bin ein bisschen besser drauf. Solche Vergleiche zeigen mir, dass es aufwärts geht und ich nicht stehen geblieben bin.

Was ich für mich getan habe:
1. Schnipp schnapp Haare ab. 5 cm sind gefallen und das fühlt sich gut an, weil ich sie schon ewig nicht mehr so kurz getragen habe und ich mich wie ein anderer, frischerer Typ fühle. Außerdem habe ich meinem Friseur von der Trennung erzählt und er hat mir ein paar stärkende Impulse gegeben.

2. Es regnet in Strömen, doch ich habe mir das dickste Eis seit Ewigkeiten gegönnt. Vier große Kugeln, handgemacht aus der Eisdiele. Selbst das Frösteln danach ist herrlich!

3. Ich habe einen Bekannten aus alten Tagen angeschrieben. Einfach mal hören wie's so geht und was sich in all den Jahren getan hat. Dabei ist mir bewusst geworden, was sich bei mir alles getan hat und wie gut sich manche Veränderungen im Nachhinein anfühlen können, auch wenn ich zunächst etwas ängstlich war.

4. Ein paar Klamotten in für mich ungewohnten Farben anprobiert, zwei Teile gekauft und festgestellt, dass ich endlich wieder eine Nummer kleiner tragen kann (seit drei Jahren).

5. Einen Tagesausflug in die nächstgelegene Großstadt für den kommenden Tag geplant.

6. Das letzte Ich liebe dich, was ich noch auf Papier von ihm besitze, in einen Umschlag gepackt und in eine Kiste gelegt. Adressiert an meine Vergangenheit.

Heute ist ein guter Tag.

17.07.2012 14:22 • #71


E
Hallo MaraLou,

mit Freude habe ich deine Sätze gelesen.

Schön, dass es dir heute so gut geht.

Ich wünsche dir, dass noch viele solcher Tage kommen und immer mehr werden.

Liebe Grüße
Engel

17.07.2012 17:51 • #72


M
Dankeschön, Engel! Ja, heute fühle ich mich etwas losgelöst und ganz wohl.
Wie geht es dir denn?

17.07.2012 18:21 • #73


E
Insgesamt geht es mir besser, hatte aber heute plötzlich auf der Arbeit so einen Tiefpunkt, habe plötzlich ganz intensiv daran gedacht, wie er das erste mal mit ihr.....ich bekam sofort Magenschmerzen und Sodbrennen, das zeigt mir, der Schmerz und die Verletzung sitzen ziemlich tief, auch wenn ich ihn nicht mehr immer so zulasse und auch schon viele Stunden habe, wo es mir normal geht, das fühlt sich dann sehr gut an. Ob diese Verletzung jemals heilen wird?

Wir müssen die Momente besonders genießen, wo es uns besser geht, damit wir Kraft haben, wenn mal wieder ein Rückfall kommt. Los lassen ist gar nicht so einfach, auch wenn man es möchte.

Hast du deine Haare jetzt ganz anders, oder nur kürzer.

Dir wünsche ich noch weiter so gute Tage wie heute in deiner Heimat.

Liebe Grüße
Engel

17.07.2012 20:59 • #74


M
Hallo Engel,

solche Gedanken lasse ich nicht mehr zu. Manchmal fängt es bei mir so an wie bei dir, aber dann denke ich schnell an etwas anderes oder sage einfach Stopp! Das hattest du schon und es führt zu nichts.
Aber hin und wieder kann es nicht schaden, dass noch mal durchzudenken. Im ersten Moment fühlt es sich schlimm an, aber ich glaube je öfter man es irgendwann getan hat, desto abgehärteter wird man mit der Zeit - wie so eine Art Schocktherapie. Das dauert nur.

Ob sie heilen wird? Ich glaube, das Gefühl der Trennung wird verheilen, doch realistisch betrachtet denke ich nicht, dass die Verletzung heilt (im Sinne von Schwamm drüber). Zumindest bei mir wird sie immer mit ihm verbunden sein. Sie tut mit der Zeit nicht mehr so weh, aber die Narbe wird fühlbar bleiben. Ich werde dieses Gefühl nicht auf andere Menschen/Männer übertragen, doch an IHM wird es unterschwellig immer haften bleiben.
Was passiert ist, ist passiert.

Meine Haare sind beides - einfach nur ein ganzes Stück kürzer, aber dadurch ergibt sich ein neuer Anblick. Eine Radikalveränderung ist es nicht (dafür bin ich nicht mehr der Typ), aber es ist durchaus eine sichtbare Veränderung.

17.07.2012 21:13 • #75


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