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MaraLous Abschied in Momentaufnahmen

L
naja,heut ist wieder mal kein so guter tag.danke das du fragst.
letzte nacht habe ich mal ohne medis geschlafen,ging ganz gut.

ich wünsch dir ne gute nacht,wenns soweit ist!drück dich!

05.07.2012 21:03 • #31


G
Liebe MaraLou,

auch ich empfinde heute noch Sehnsucht und Trauer! Jeden einzelnen Tag, seitdem wir getrennt sind. Ich habe Sie geliebt. Von ganzem Herzen.

Ich habe ein halbes Jahr gebraucht um die Objektivität zu haben, es aus der Ferne sehen zu können. Zu sehen, was mit mir passiert war, wie es meiner Parterin damit gegangen ist - und wieder zurück zu mir.

Das alles aufzuarbeiten, hat mich unendlich viel Kraft und fast 20kg Gewicht gekostet. Ich habe nicht mehr schlafen können, nicht mehr Essen können, war auf der Arbeit nicht mehr Leistungsfähig usw.

Ich habe viel geschrieben! Nicht hier, aber für mich selbst. Es ist wie ich finde, etwas wertvolles dabei entstanden. Für mich. Ich habe es soweit verarbeitet, wie man es wohl in dieser Zeit verarbeiten kann.

Der Rest wird bleiben. Das Gefühl sie zu vermissen, wird wohl erst in ferner Zukunft irgendwann verblassen...

Ich hatte um ehrlich zu sein die Hoffnung, dass wir uns ganz langsam und behutsam wieder etwas näher kommen können! Und ich denke sie hat das beim Telefonat doch irgendwie unterschwellig gespürt!? Und sich danach nicht mehr gemeldet, um - egal was - aus dem Weg zu gehen.

Das bei Dir nach meinem Dreizeiler der Eindruck entstanden ist, sie könnte oberflächlich sein, kann ich verstehen. Ist sie aber eigentlich nicht!

Und das ist ein toller Satz: Eigentlich nicht...

Warum? Weil, wir wissen nicht wie unsere ExPartner sich verändert und weiterentwickelt haben! Wir wissen nicht, was sie wirklich tief in ihrem inneren denken. Und sie lassen uns auch nicht mehr daran teilhaben.

Das ist leider die bittere Wahrheit. Und wir müssen es so akzeptieren. Und auch respektieren.

Ich werde für meinen Teil nichts mehr unternehmen. Und versuche es mir so gut gehen zu lassen, wie ich kann. Welche andere Möglichkeit bleibt uns? Keine!

Wenn sie sich melden will, wird sie es tun. Wenn nicht, nicht.
Was soll ich machen? Soll? Wir können nichts machen.

Wir können uns nur um uns selbst kümmern! Wir selbst sind der wichtigste Mensch in unserem Leben!

Liebe MaraLou,

die von Dir eingeschlagene Richtung, stimmt! Gehe deinen Weg weiter, er wird irgendwann nicht mehr so steinig sein. Am Ende des Weges wartet der Gipfel auf Dich! Vor dort wirst Du weiter sehen können, wie Du es jetzt noch kannst. Und es wird ein gutes Gefühl sein!

Denke aber auch daran, der Weg ist anstrengend. Also kümmere Dich immer gut um Dich!

Ich schau bald mal wieder rein, Liebe Grüße von mir

05.07.2012 21:32 • #32


A


MaraLous Abschied in Momentaufnahmen

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NovaScotia
Liebe Mara,

wir haben ja fast zum gleichen Zeitpunkt hier angefangen zu schreiben.

Unsere Geschichten sind sich ähnlich, wie wir inzwischen festgestellt haben auch unsere Gedanken.

Es ist schön zu lesen wie Du Dich in der Zeit entwickelt hast. Von den anfänglichen Einträgen bis heute.
Mir als Aussenstehende zeigt das, Du bist auf dem Weg. Manchmal sieht man es selbst ja nicht so, da spielt natürlich immer wieder die eigenen Gefühlswelt eine große Rolle.

Aber Du bist tapfer und es ist schön zu beobachten wie Du einen Schritt nach dem anderen machst.

Alles Liebe
Nova

06.07.2012 12:50 • #33


M
Ich habe mich heute ein wenig geärgert.
Und zwar wurde ich von einem Mann angesprochen, dem ich mehrmals am Tag über den Weg laufe. Ist nicht weiter schlimm - man grüßt sich und gut ist. Dachte ich.
Denn obwohl wir uns nicht kennen, lief er mir heute irgendwie hinterher und fing an, mir seine Geschichte zu erzählen. Verheiratet, mehrere Kinder, mit der Frau läuft ja nichts mehr, aber er ist halt einfach treu und er warte schon so lange, dass es besser wird, aber von ihr käme ja nichts. Sie wären nur noch wegen der Kinder zusammen, zum Schein mehr oder weniger. blablabla
Das allein ist für mich gerade sowieso eine negative Reizsituation.

Am Ende des Tages dachte ich noch: Gut, vielleicht wollte er das einfach mal loswerden und dann ist auch wieder Ruhe. Doch es kam, was kommen musste: Er fragte, ob wir nicht mal was trinken gehen wollen.

Vielleicht reagiere ich da im Moment über, aber ich finde es einfach schei.. Man fragt keine fremden Frauen, ob sie etwas mit einem unternehmen wollen, wenn man verheiratet ist und Kinder hat. Und auch wenn die Ehe nicht mehr läuft, tut man das nicht, bevor man nicht klare Verhältnisse geschaffen hat.
Das allein ist Aufreger genug für mich, zumal mein Exfreund wahrscheinlich nicht anders drauf war und seine Neue um Treffen gebeten hat und was weiß ich, was ich da alles noch nicht weiß.

Doch wenn ich mir dabei noch vorstelle, dass es Frauen gibt, die darauf eingehen und sich geschmeichelt fühlen, dieses ganze Blabla glauben oder was auch immer, dann könnt ich mich richtig aufregen.
Ich glaube, dass es viel zu wenige Frauen gibt, die ihr Ego hinten anstellen und diesen Männern einfach mal klar machen, was Sache ist.

Ich bin genervt!

06.07.2012 18:03 • #34


I
Hallo MaraLou!
ich habe seit einigen Tagen bei dir mitgelesen. Du schreibst so schön und was du denkst, spricht auch mir aus der Seele.

Ich kann auch überhaupt nicht vestehen, dass die Geliebte meines Mannes anscheinend überhaupt kein Gewissen hatte, sich in unsere Familie reinzudrängeln.
Und letztens hat ein Kollege heftig mit mir geflirtet, der eine schwangere Freundin hat. Ich dachte auch nur, was für ein A...., wenn ich darauf weiter eingegangen wäre, würde ich ihm durchaus zutrauen, dass er weiter gegangen wär. Ich persönlich könnte das NIE mit mir vereinbaren, deshalb bin ich auch sehr wütend im Moment auf alle Menschen, die aus purem Egoismus ihr Gewissen ausschalten!

Aber eigentlich wollte ich dir was anderes sagen: deine melanchoische, ruhige Traurigkeit, die sich jetzt anders anfühlt als noch vor einigen Tagen, ist ein erster Schritt zu einer anderen Einstellung. Bei mir waren es Wochen totaler Traurigkeit und Verzweiflung, dann kam die Wut und dann diese ruhige Melancholie. Die hat mich dann zu dem Schritt gebracht, die letzten Jahre als Lebensabschnitt anzusehen, der jetzt nun mal vorbei ist und für den ich dankbar sein kann. Und nun beginnt eben ein neuer Lebensabschnitt. Damit konnte ich endlich wieder positiv in die Zukunft sehen, weil ich mein Glück nicht mehr von meinem Mann abhängig gemacht habe. Ich war offen für das Neue, was jetzt kommt, was eigentlich nur besser werden kann, weil man ja aus allem, was passiert, eigentlich nur lernen kann.
Ich hatte für einige Tage ein wirklich gutes Gefühl und konnte gelassen mit meinem Mann und der Situation umgehen.
Vielleicht bist du jetzt kurz vor dieser Phase, ich wünsche es dir!

Bei mir hat das dann eine Verlustangst bei meinem Mann ausgelöst und er ist aufgewacht. Nun bin ich leider wieder raus aus diesem Gefühl und schwanke zwischen der neuen Chance und meiner Verletztheit hin und her. Ich habe genau diese Gedanken, die du hier auch bereits geschrieben hast, (wie kann ich wieder vertrauen, in mir ist was kaputt, wie kann ich mich einlassen, die Unschuld ist verloren, usw.).
Dazu kann ich nur sagen, egal, wie dein Verstand das vorher einschätzt, Gefühle sind nicht vorhersehbar. Trotz der ganzen Gefühle aus der Verletzung heraus, die mich im Moment sehr oft übermannen, konnte ich mich vor einigen Tagen total auf ihn einlassen und wir hatten sehr gefühlvollen S.. Ich konnte tatsächlich diese negativen Gefühle vergessen für eine längere Zeit und konnte einfach geniessen und ich habe das Glück wieder gefühlt. Das hätte ich selbst nicht gedacht von mir, was mir zeigt, dass alles möglich ist, auch wenn im Moment wieder die Verletzung überwiegt.
Ich weiß nicht, wohin mich mein Weg führt und auch nicht, wie deiner verläuft, aber manchmal braucht man halt einfach nur Zeit und dann erkennt man wieder die Richtung.

07.07.2012 10:01 • #35


NovaScotia
Kann dazu nur folgendes Bemerken:

07.07.2012 10:28 • #36


M
@ Nova

Genau das habe ich den ganzen Heimweg gestern gedacht.

@ ivo

Dankeschön für deine lange Antwort und dass du deine Gedanken mit mir teilst. Ich habe deine Geschichte auch als stille Mitleserin verfolgt und kann mir gut vorstellen, in was für einem Zwiespalt du gerade steckst. Gefühle sind unberechenbar. Sie kommen und gehen, sie verändern sich und manchmal fühlen sich Situationen, die man sich so sehr gewünscht hat, plötzlich viel schwieriger an, als man zuvor dachte.
Die Beschreibung deiner Phasen macht mir Mut. Dankeschön dafür!

Und weißt du, was ich in all den schwierigen Wochen mittlerweile gelernt habe? Man muss einfach seinem Herz folgen. Man darf nicht alles mit sich machen lassen und man sollte sich selbst nie vergessen oder verlieren, indem man sich von jemand anderem abhängig macht. Doch man sollte auch auf sein Gefühl hören und lauschen, was es einem sagt.

Wie du schon geschrieben hast, muss man vieles versuchen und ausprobieren, um den richtigen Weg für einen selbst zu finden. Manchmal fällt man dabei böse hin, dann weiß man, dass es so nicht gut ist. Doch Manches geht es auch besser als man dachte.
Hauptsache man tut etwas und nimmt sein Bauchgefühl wahr, ohne dabei den Verstand zu verlieren. Man muss lernen, sich selbst und seinem Gespür vertrauen zu können und danach zu handeln.

07.07.2012 13:14 • #37


I
Nova: Das ist ja mal ein schöner Spruch, den stelle ich mir jetzt als Aufgabe!

MaraLou: Genau, du sagst es. Man sollte seinem Herzen folgen, auch wenn es manchmal viel schwieriger ist, als nach seinem Verstand zu handeln. Wenn ich das getan hätte, wär ich schon lange weg, ich und die Kinder wären sicher nicht glücklicher. Da ich aber solange auf mein Herz gehört habe, gibt es vielleicht eine realsitische Chance, dass wir alle viel glücklicher werden als früher.

07.07.2012 16:57 • #38


M
Oha, ein kleines Tief bahnt sich an.

Doch instinktiv habe ich bereits damit gerechnet. Meine Woche war so ausgefüllt, dass ich die ganze Zeit unter Strom stand. Früh schlafen, früh aufstehen, sechs Tage lang von morgens bis spät nachmittags unterwegs sein... Da bin ich gut eingespannt und kann mich nicht lange mit anderem aufhalten.

Und nun kommt die heiß ersehnte Ruhe, der freie Abend, die Vorfreude aufs Ausschlafen, doch damit einhergehend auch die Zeit zum Nachdenken.
Und das tue ich - im wahrsten Sinne des Wortes.

Wenn ich so traurig werde wie jetzt, dann versuche ich auch den Kopf einzuschalten. Ich empfinde, spüre wie ich runtergezogen werde und es immer noch sehr weh tut. Aber während ich all das fühle, analysiere ich auch. Ich bin kurz davor, in meinen inneren Abgrund zu fallen, doch ich zögere, weil ich sehen möchte, wohin ich falle.

Was geht da gerade vor? Warum geht es mir jetzt so? Was vermisse ich?
Lohnt es sich, mich heute nacht fallen zu lassen? Wer bin ich jetzt gerade in diesem Moment?

Ich bin eine Erinnerung. Ich will die Freundin sein, die ich vor langer Zeit war, jetzt jedoch nicht mehr bin. Ich bin ein schöner Moment, den ich in meinem Herzen konserviert habe, der jedoch nicht mehr Teil unserer Gegenwart ist.

Ich sehne mich nach Gesellschaft und weiten Armen, die mich in sich aufnehmen. Ich habe Sehnsucht nach der vertrauten Berührung und dem Geruch, der sich nach meinem Zuhause anfühlt. Ich wünsche mir Aufmerksamkeit und eine Entschuldigung. Ich hege den Wunsch nach einem Eingeständnis, das alles verändern wird.

Doch er kann es mir nicht geben, denn er vergisst. Er weiß nicht mehr, wie ich mich anfühle. Er weiß nicht mehr, wie ich rieche und schmecke. Ich bin ein Phantom, das irgendwo im hintersten Winkel seines Herzens hockt. Auf dessen Stirn steht in großen Lettern das Wort Vergangenheit geschrieben. Ich bin Gestern, nicht Heute.
Dieses Phantom verursacht hin und wieder vielleicht einen dumpfen Schmerz. Da war mal etwas, das nicht mehr da ist. Doch gerade weil es nicht mehr da ist, fällt es leicht, den Schmerz abzuschütteln und nicht weiter zu beachten.

Ob er wohl noch mit sich kämpft? Ob es ihm noch schwer fällt, mich auszublenden?
Man vergisst so schnell, wenn das, was man hatte, nicht mehr da ist und an dessen Stelle etwas Neues steht. Eine aufregende Frau, die fremd und reizvoll ist. Er entdeckt einen neuen Menschen, lässt sich von ihrem Lachen bezaubern, genießt das Kribbeln des Unbekannten und schmiedet Pläne für die nahe Zukunft.
Er genießt den Sommerabend, lehnt sich in seinem Liegestuhl zurück und lebt in diesem Moment.
Ein Gedanke an mich kann nicht aufkommen, weil sie ihm Fragen stellt, sie unterhalten sich, berühren sich und geben einander Impulse, die alles andere ausblenden.
Die Berührungen lassen ihn vergessen. Die Worte lenken ihn ab. Und ihre Anwesenheit verdrängt meine, macht sie zu etwas Flüchtigem, das mit jedem weiteren Luftzug verfliegt.

Ich glaube nicht, dass er noch an mich denkt. Und ich glaube auch nicht, dass er sein Gefühl für mich noch wahrnimmt. Das Feuer erlischt, weil es nicht mehr genährt wird.
Ich gehe davon aus, dass er meine Sachen bereits auf dem Heimweg von unserem Gespräch weggeworfen hat. Doch er weiß nicht, dass es nicht alle Sachen waren. Dafür war der Karton zu klein.
Ich kenne die Stellen, an denen meine Überreste noch stehen. Es wird dauern, bis er sie findet. Was er dann wohl denkt? Ob sein Herz dann noch etwas sagen wird?
Ich werde es nie erfahren.

Ich bin eine Erinnerung, die in einem leblosen Raum sitzt. Ich bin eine Erinnerung, die warm ist und deswegen weh tut. Ich bin ein Phantom, das ich in meine Arme schließe und für den Moment so gerne festhalten möchte. Bis der nächste Luftzug kommt und ich mich nicht mehr daran erinnere, dass ich kurz zuvor noch etwas in den Armen hielt.

Heute Abend sehnt sich mein Herz nach dem Menschen, den ich kannte.
Doch ich versuche Geduld zu haben mit mir. Ich gebe meinem Herzen den Raum, den es verlangt. Doch ich versuche, es nicht alleine damit zu lassen, mit all diesen Sehnsüchten und der Traurigkeit. Es hat so vieles verloren, so unsagbar viel. Da braucht es eine Umarmung von mir.

07.07.2012 20:30 • #39


E
Du kannst soooooo schön schreiben.
Du schreibst mir aus der Seele. Ich könnte das nie so schön formulieren wie du.
Mir geht es diese Woche auch nicht gut, dabei war es schon viel besser. meine Wut ist weg und jetzt kommt die Sehnsucht.
Ich habe in meinem Trennungsbuch gelesen, diese Phase kann sogar 1 Jahr anhalten. Es ist bei jedem unterschiedlich. Es ist also völlig normal.
Auch ich bin heute meinem Herzen gefolgt, ob es richtig war, weis ich nicht, ich habe ihm seine Lügen verziehen, für mich ganz alleine, er hat aus Feigheit gelogen und wollte mir nicht weh tun, das war natürlich völlig verkehrt, aber er war 5 Jahre immer für mich da, ich kann nicht nur das Schlechte in ihm sehen, und deshalb habe ich die Kontaktsperre unterborchen und ihm das gesagt, das ich versuchen werde ihm das zu verzeihen. ich habe ihm auch deutlich zu verstehen gegeben, was er mit seinen Lügen bei mir angerichtet hat. Er hat eingesehen, dass es der falsche Weg war und sich entschuldigt.Ich bin nach wie vor verletzt über seine Neue und auch enttäuscht, aber ich habe nicht mehr diese große geballte Wut in mir.
Mal gucken, ob ich morgen auch noch so fühle, bei dem Gefühlschaos weis man das ja nie. Vielleicht habe ich heute auch alles verkehrt gemacht.
Liebe Grüße
Engel

07.07.2012 21:57 • #40


M
Der Abgrund lohnt sich nicht.
Das, was er mir geschenkt hat, war wunderbar. Das zu vermissen, wird mir noch sehr lange sehr weh tun.
Aber ich lasse mich heute nicht fallen. Ich nehme die warme Erinnerung mit in den Schlaf - als etwas Gutes. Ich bin dankbar, dass ich diese Empfindungen haben durfte.
Was _er_ macht, weiß ich nicht. Aber er wird sich nie so gut daran erinnern können wie ich. Weil es ihm immer einen Stich versetzen wird, wie er es beendet hat. Vielleicht nicht im Moment, doch wenn er sich irgendwann mal an mich erinnern sollte, dann wird er spüren, dass es falsch war, wie er es beendet hat. Tief in seinem Herzen weiß er das, auch wenn er nicht hinhören möchte.

Schlaft gut!

07.07.2012 22:04 • #41


M
Liebe Engel,
es war richtig. Du hast nichts verkehrt gemacht. Vielleicht wirst du es morgen anders empfinden, doch das ändert nichts daran, dass du es in diesem einen Moment so empfunden hast.
Wir hören in uns hinein und nehmen wahr, was wir fühlen. Wir scheuen nicht davor zurück, es auszusprechen und das macht es wichtig und richtig.
Man weiß nie, was dabei herauskommt. Vielleicht wird es uns runterziehen, vielleicht wird es aber auch gut sein.
Das ist unsere Art damit umzugehen und es zu verarbeiten. Du hast auf dein Herz gehört und es hat dir gesagt, dass du im Moment verzeihen und verstehen kannst.
Du hast nichts Schlimmes gesagt. Du hast nur nach außen getragen, was du empfindest. Und weißt du, was ich am schönsten finde? Dieses kleine für mich ganz alleine. Vielleicht hast du es ein wenig zögerlich geschrieben, weil du noch hoffen musst und möchtest, aber du hast es geschrieben und das ist gut.
Fühl dich von mir gedrückt!

07.07.2012 22:15 • x 1 #42


E
Danke liebe MaraLou ,

diese Nacht habe ich wieder intensiv von ihm geträumt, und heute morgen habe ich erst kurz gedacht, wie konntest du die Lügen verzeihen?
Trotzdem habe ich diesen Schritt nicht bereut, weil es mir damit besser geht, weil er für mich wichtig ist. Ich wollte ihn nie als Mensch, und sei es nur als Freund verlieren. Ob das jemals so funktioniert, weis ich jetzt nicht. Meine Seele ist natürlich durch diesen Austausch zu verletzt im Moment, und das kann ich noch nicht verzeihen. Und in diesem Gespräch gestern hat er selber gesagt, dass er das von sich nie gedacht hätte. Und er alles zerstört hat, und dadurch noch härter geworden ist. Er hat seine Seele nun komplett zu gemacht. Ist ja auch klar, er hat mich mit meinem großen Herzen nicht mehr neben sich.
Ich werde weiter meinen Abstand brauchen und habe nun die Erkenntnis, dass verzeihen sehr gut tun kann. Wir sind alles nur Menschen und manchmal handeln wir aus unserer Angst heraus eben falsch. Ich würde aber auch nicht jedem verzeihenn, nur bei demjeniegen, der wirklich in mein Herz ist.
Jedenfalls hat er was um Grübeln, weil er jetzt noch mehr merkt, was er da aufgegeben hat. ich war am Telefon gestern nicht die bettelnde, die wütende, sondern die liebe Person, die er vorher kannte mit ganz viel Herz und Humor. Ich habe ihm auch ganz selbstbewußt gesagt, dass er so dumm war mich aufzugeben, so was bekommt er nie wieder. Da hat er mir zugestimmt.
Ich muss mich nun lösen, weil mit dieser Härte, die er jetzt hat, geht keine Beziehung, und eine Therapie wegen der Beziehungsangst möchte er nach wie vor nicht machen.


Wie geht es dir denn heute?

Liebe Grüße
Engel

08.07.2012 08:41 • #43


M
Guten Morgen Engel

Ich freue mich, dass es dir mit deiner Entscheidung von gestern immer noch gut geht.
Ich selbst bin noch nicht so weit zu verzeihen. Ich weiß auch noch nicht, ob ich es irgendwann kann. Das Vergessen fällt mir im Moment leichter, weil die Ereignisse immer weiter zurückliegen und meine Gefühle diesbezüglich an Intensität verlieren.

Heute morgen bin ich aufgewacht und habe mich gefragt, warum ich eigentlich an ihm hänge. Er hat so rücksichtslos gehandelt. Er hat mich belogen, ohne daran zu denken, wie sich diese Lügen für mich anfühlen und was er damit anrichtet. Damit meine ich sowohl die Lüge, dass er sich an einem bestimmten Tag mit ihr getroffen hat und mir etwas anderes erzählte, als auch die Lüge, dass er für sie nur Freundschaft empfinde und für mich alles.

Vielleicht wäre beides für mich verzeihbar, wenn er diese Lügen von sich aus gestanden hätte. Wenn er gesagt hätte, dass er sich da verstrickt hat und es ihm Leid tut. Dann hätte ich nachvollziehen können, dass die Trennung auch für ihn eine Stresssituation war und er nicht wusste, wie er sich am besten verhalten sollte, damit er mir nicht weh tut. Er hätte dann eingesehen, dass das falsch war und den ehrlichen Weg eingeschlagen.

Doch die Tatsache, dass er bis heute (also 5 Wochen lang!) nichts in der Richtung sagt und auch nicht reagiert, wenn ich ihm sage, dass ich die Gewissheit brauche, dass er mich nicht mehr liebt und lieber mit ihr zusammensein möchte, macht es schwer, ihm zu verzeihen.
Er besitzt einfach kein Verantwortungsgefühl. Er macht gar nichts, sorgt nicht dafür, dass es ein klares, gutes Ende nimmt, sondern lässt mich auflaufen und hängen, indem er seine letzte Aussage einfach so stehen lässt. Er lässt stehen, dass er mich liebt und sie nicht, aber er ignoriert mich und ist mit ihr zusammen. Das ist einfach unehrlich, sowohl ihr als auch mir gegenüber. Verstehst du? Er lügt nicht nur mich an, er lässt die Trennung mit einer Lüge auslaufen und baut seine neue Beziehung mit einer Lüge auf. Er bleibt bei den emotional unklaren Verhältnissen und rückt nichts gerade.

Nach fünf Jahren und der engen Verbindung, die wir hatten, kann ich das nicht verstehen. Was wäre so schwer daran, mir zu sagen, dass er gerne mit ihr zusammen ist, wenn er es doch schon tut?
Er handelt so, also warum kann er es nicht auch sagen, wenn ich ihn darum bitte. Warum weigert er sich, es mir zu sagen?

Es tut mir mittlerweile nicht mehr weh, dass er es nicht sagt, weil ich verstanden habe, dass seine Taten mehr zählen als seine Worte. Das, was er mir zuletzt gesagt hat, bedeutet für mich nichts. Vielleicht fühlt er noch so, vielleicht auch nicht - beides ändert nichts daran, dass wir getrennt sind und bleiben. Aber sein Schweigen, seine Feigheit, seine Ignoranz machen es unverzeihlich.
Lieber Schweigen anstatt irgendwas zuzugeben oder dazu zu stehen, was er tut. Einfach mal hoffen, dass sich alles von selbst ergibt und erledigt und deswegen alles in der Schwebe lassen. Wo ist sein Rückgrat?

Dein Exfreund gesteht die Lügen ein. Er redet mit dir darüber. Und das macht es einfacher zu verzeihen. Du kannst nicht verstehen, warum es so gekommen ist, aber durch eure Gespräche kannst du ein wenig nachvollziehen, warum er so handelt und was dahinter steckt.
Mein Exfreund nimmt mir diese Chance. Vielleicht glaubt er, dass es mir gut täte, wenn er sich nicht mehr meldet. Aber er weiß ganz genau, dass mir diese Unklarheit nicht gut tut und verändert trotzdem nichts daran.

Ich habe mich heute morgen gefragt, warum ich noch an ihm hänge. Nachdem ich all das, was ich hier schreibe, noch mal durchdacht und mir sein Verhalten vor Augen geführt habe, lautete die Frage am Ende anders, nämlich _ob_ ich überhaupt noch an ihm hänge. Und es fühlte sich für einen Moment so an, als täte ich es eigentlich nicht mehr.

08.07.2012 10:21 • #44


E
Liebe MaraLou,

dieser letzte Satz von dir, dass es sich nicht mehr so anfühlt, als ob du an ihm hängst, ist bestimmt ein gutes Gefühl und ein Schritt zum los lassen. Auch wenn er vieles falsch macht, und man vom Verstand her sagt, er ist es nicht wert, so bracuht das Herz seine Zeit um sich zu entllieben. Es ist wie bei einem Suchtkranken, vom Verstand her weis man ja, was einem gut tut, aber die Sucht ist da. Und auch du brauchst die Zeit und den Schmerz dich zu entlieben. Du machst das vollkommen richtig. Irgendwann hast du ihn ganz los gelassen.

Mein Ex hat immer und jederzeit mit mir darüber geredet, weil ich ihm als Mensch auch nach wie vor sehr wichtig bin. Er hat mir auch immer wieder zu verstehen gegben, dass er selber darunter leidet, wie weh er mir tut. Und gestern hat er dann gesagt, er hat eingesehen, dass es der falsche Weg gewesen ist, so zu lügen, das war feige von ihm. Ich versuche auch immer den anderen zu verstehen, und das geht nun mal nur mit reden. Ich finde es von deinem Ex auch total unfair nicht mehr mit dir darüber zu reden. Das ist entweder feige, oder du bedeutest ihm nicht mehr so viel. Wenn er aber sagt, dass er dich liebt, kann es ja auch eine andere Art von Liebe sein, und bei seiner neuen, die wird er auch noch nicht lieben, da ist er eventuell nur verliebt. Mein Ex sagt mir ja auch nach wie vor ich bedeute ihm mehr, als diese Frau, aber ist ist eben nicht mehr dir Liebe, die zu einer Beziehung gehört. So verstehe ich das zumindest.
Nur weil ich verziehen habe, bedeutet es aber auch noch lange nicht, dass ich ihm jetzt wieder vertraue, nein das müßte er mir vielleicht irgendwann in einer Freundschaft beweisen.
Er hat auch immer wieder gesagt, was für einen Mist er gemacht hat, und dass es nicht mehr so werden könnte wie vorher.
Hätte er mir so wie bei dir keine Antworten gegeben, so könnte ich auch nicht verzeihen.


Ich wünsche dir weiter ganz viel Kraft um los zu lasssen.
Liebe Grüße
Engel

08.07.2012 10:51 • #45


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