Hallo alle zusammen,
Ich bin auf den Tread von Kern gestoßen (Machtgefälle auflösen) und finde mich darin KOMPLETT wieder.
Ich weiß nicht mehr was ich tun soll.
Die Geschichte mal ganz kurz zusammengefasst: 13Jahre zusammen, 8 Jahre verheiratet, 2 Jungs, mein Mann 31Jahre und ich 34jahre. Wir kennen uns schon seit seiner Geburt. Unsere Eltern waren befreundet. Wie ihr seht sind wir noch relativ jung und haben schon viel erreicht. Vor 5 Jahren haben wir auch noch ein Haus gekauft. Wir waren für alle das Vorbildpaar, weil wir wirklich super harmonieren. Wir sind sehr gegensätzlich, auch im Streit.
So. Letzten September veränderte dich mein Mann sehr stark. Distanziert, machte sein Ding im Garten, hat sich kaum noch bei uns 3en integriert. Aber jede Nachfrage wurde abgeblockt. Im Oktober (ja, Asche auf mein Haupt) fand ich in seinem Handy einen gesperrten Chat. Er gab zu mit einer Arbeitskollegin zu schreiben, sich zu treffen, er wüsste nicht mehr was er möchte. Es ging einige Wochen hin und her.
Als er dann anfing mich ganz extrem, ich nenne es mal Ar. zu behandeln, setzte ich ihn vor die Tür. Er fuhr zu seinen Eltern. Ich versuchte nun den Alltag im noch unfertige Haus, mit den Kindern zu meistern.
Er kam nach einer Woche zu den Kindern. 2 Tage später nochmal, da war er aber mehr bei mir in der Garage (unser Rückzugsort/Partyraum). Er wirkte auf mich seltsam, fast eifersüchtig. 2 Tage später kam er wieder und weinte wie ein Baby. Er hätte es beendet, ihm tut es leid, will wieder nach Hause. Ich sagte, ich muss nachdenken und schickte ihn weg. 3 Tage später kam er erneut und sagte, er wolle mit mir weg fahren, nur wir 2, reden und das klären. Ich willigte ein und es war wunderschön.
Es kam Weihnachten, Silvester, alles war toll. Dann war der Urlaub vorbei, wir mussten wieder arbeiten und mein kopfkino begann. Seine Kollegin war schließlich auch dort. Oh man, habe ich Filme geschoben. Ich war die Eifersucht in person. Hatte einfach nur Angst. Hab viel geweint und am Ende da vielleicht erst begonnen, alles zu verarbeiten. Die Lügen, der Verrat, die Trauer,.
Die erste halbe Stunde hörte er geduldig zu, antwortete ruhig, ließ mich weinen. Irgendwann fing er aber immer an mich zu beleidigen, wurde respektlos, genervt und wollte alles lieber sofort beenden.
Ja ich weiß, mit meiner Eifersucht und dem ständigen Reden habe ich ihn einfach genervt. Aber das war meine Art es zu verarbeiten, war schon immer so.
Seine Art und Weise machte mich aber noch fertiger. Und ihr könnt es euch denken, dass hat alles von Tag zu Tag, von Woche zu Woche bei uns beiden schlimmer gemacht.
Es gab auch Tage an denen es ging, aber er war wie ein eisklotz. Redete nur noch in einem komischen Ton mit mir, körperliche Nähe wollte er nicht mehr. Immer nur sagte er, vielleicht eventuell er weiß es nicht. Zu allem.
Dieser blöde Kreis brachte mich ganz nach unten. Ich habe viel getrunken. Das war das einzige was half, die Angst zu unterdrücken. Ich konnte nicht mehr auf Arbeit gehen. Ich weinte einfach los, konnte stundenlang nicht aufhören. Und er war nur der distanzierte eisklotz.
Ich weiß nun mittlerweile dass das alles falsch war. Seine guten Versuche habe ich garnicht gesehen. Er meine auch nicht. Ich hatte zu Beginn zu viele Erwartungen, die kann kein Mensch erfüllen. Und außerdem habe ich nicht gehandelt, wie ich normalerweise gehandelt hätte. Er sagte von Anfang an, du bist nicht du. Einfach weil ICH ihn nie so schnell zurück genommen hätte und ICH hätte ihn auch von Anfang an vor die Tür gesetzt und nicht wochenlang das mit der anderen mitgemacht und fast gebettelt, aus Angst.
Nun habe ich meine Fehler erkannt und bin vor ein paar Tagen zu meinen Eltern gefahren. Ich wollte mich wieder fangen, weil ich weder Haushalt, noch Arbeit oder Kinder hinbekomme. ich hasse mich so dafür.
Nun haben wie gestern telefoniert und er sagte mir, eine Ehe hätte keinen Sinn mehr. Er weiß dass er wieder Fehler machen wird (er lügt zb viel, aber das kenne ich und lebe irgendwie seit 13jahren gut damit, auch wenn es nervt) und/oder ich würde mich irgendwann dafür rächen. So oder so, es würde nie enden. All das sagte er wieder im seinem abwertenden ton, was mich wieder in den Jammer-Modus brachte.
Ich habe ihm dann das aus dem tread von Kern gebracht. Wir beide waren wie Kinder auf einer wippe. Nicht auf Augenhöhe. Wir hätten Kinder, ein Haus, zukunftspläne und ja, auch liebe füreinander.
Nein, für ihn wäre das beschlossene Sache. Er sieht nichts positives mehr für uns.
Ich kenne ihn so garnicht, mich auch nicht. Alles ist irgendwie falsch.
Wie schaffe ich denn jetzt noch den Absprung? Für mich, für unsere Kinder, unsere Familie.
Ich bin sehr für reparieren, statt weg werfen. Sicherlich gibt es auch noch andere Männer, aber unsere Ehe war gut, bis sich alles in diesem Teufelskreis verfing.
Ach ja, er war anfällig für die Kollegin, weil er sich komplett im Hausumbau verloren hat. Er hatte immer das Gefühl, nie etwas richtig zu schaffen. Alles dauerte ihm zu lange, er musste vieles erst lernen, nix klappte so richtig. Und ich habe irgendwann resigniert, nur noch Haushalt und Kinder erledigt. Wir hatten uns verloren. Sie machte ihm schöne Augen, gab ihm das Gefühl toll und gut zu sein. Etwas was ich nicht mehr tat. Diesen Fehler würde ich jetzt nicht nochmal tun.
09.02.2024 16:21 •
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