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Mann löst keine Probleme, begründet es mit Depression

Sonnenschein70
Ihr Lieben, ich suche Rat bei euch, weil ich nicht mehr weiter weiß.

Ich bin 48, mein Mann 43. Wir kennen und lieben uns seit 10 Jahren. 2013 heirateten wir, 2015 habe ich mich getrennt. Ich lebe alleine mit meinem Kind (16), er alleine mit seinem (20). Seit Ende 2016 sind wir wieder ein Paar, leben aber getrennt.

Unsere Liebe gestaltete sich von Anfang an sehr schwierig. Er war gebunden, als wir uns kennenlernten. Es dauerte eineinhalb Jahre, bis seine Partnerin sich trennte. Damals schon hätte ich sehen müssen, dass er Probleme nicht löst, sondern abwartet, bis sie sich gelöst haben.

Unsere Beziehung war und ist ein Auf und Ab. Nähe, Distanz. Leidenschaftliche Liebe. Verbale Verletzungen. Abwechselnd. Mal 4 Wochen, mal 2-3 Monate. Seine zurückliegenden Beziehungen waren ähnlich. Gewalt, Alk., Lügen, Betrügen. Schwieriger Mann - schwierige Beziehungen.

Das erfuhr ich alles erst nach und nach. Da war ich bereits hoffnungslos verliebt. Ich bin ein sehr sensibler Mensch, mit dem Bedürfnis nach Harmonie. Dass er Dr. Jekyll und Mr. Hyde in einer Person war, merkte ich eigentlich recht früh, ignorierte aber alles, weil ich solche Verhaltensweisen nicht kannte.

Um es abzukürzen. 2014 wurde bei ihm eine rezidive Depression festgestellt. Er war seitdem 3 x in stationärer Behandlung, ging 2 Jahre in eine Therapie und besucht seit knapp 4 Jahren alle 2 Wochen eine Gruppe für Männer mit Gewaltpotential.

Es hat sich viel verändert. Er gibt sich auch wirklich Mühe. Allerdings.

Seitdem die Diagnose steht, nimmt er diese Begründung für all das, was er nicht macht, nicht schafft usw. Und das betrifft jeden Bereich. Er scheut sich vor jeder Problemlösung, hält das schlimme Problem aus, jammert, bricht zusammen, ändert nichts.

Er ist ein Chaot. So sieht sein Haushalt aus. Unter der Woche tut er nichts, weil er kaputt ist, von der Arbeit. Am Wochenende tut er nichts, weil er sich ausruhen muss oder eines seiner Probleme ihn schachmatt setzt. Er jammert, weil er alles alleine machen muss. Ist gleichzeitig nicht in der Lage, sich die Arbeit mit seinem erwachsenen Kind zu teilen, weil dieser (ebenfalls) nichts macht und es in regelmäßigen Abständen deswegen zum großen Knall kommt. Beruhigt sich die Lage wieder, wird so weitergemacht. Keine Lösungsansätze. Es setzt ihn unter Stress, seinem Kind zu sagen, tue dies, tue das, weil er trotzdem nichts tut. Deshalb sagt er nichts und es eskaliert ein paar Wochen später erneut.

Eskaliert es dann, jammert er sich bei mir aus. Will sein Kind rauswerfen und kann nicht mehr. Ein paar Stunden später packt ihn das schlechte Gewissen, er bereut. Meine vorsichtigen Lösungsansätze (z.B. Haushaltsplan, Putzfrau) sind dann unmögliche Ideen, die nicht umsetzen seien. Durch das akute Problem stürzt er nun tagelang in Gedankenkreisen, somit in die Depression und ist deswegen unfähig, irgendetwas zu ändern. Dieses Spiel wiederholt sich alle paar Monate.

Wäre es nur das.

Dasselbe passiert, wenn er auf der Arbeit ein Problem hat. Wenn er seine Finanzen betrachtet (Kind in Ausbildung muss nichts abgeben). Er fährt sein Kind jeden Morgen um 4.30 Uhr zur Arbeit, weil kein Bus fährt. Dadurch ist er natürlich! dauermüde, hat Schlafstörungen, weil er sich nochmal eine Stunde hinlegt und dann selbst zur Arbeit muss. Sein Kind macht den Führerschein seit Januar 2017! und kommt nicht voran, weil er nichts dafür tut. Er hat immer eine andere Ausrede, warum er nicht lernt.

Mein Mann zahlt alles, regt sich gleichzeitig darüber auf, das er ihn jeden Morgen fahren muss und er körperlich langsam nicht mehr kann. Er lässt ihn bei allem tun, was er will. Lernen, aufräumen, weggehen (jedes WE Alk., Nächte durchmachen). Denn es bedeutet Stress für ihn, ihm Grenzen zu setzen, weil es deswegen Streit gibt. Außerdem sei er fast 20 Jahre, er könne machen, was er will.

Auch hier setzt die Dynamik ein. Gedankenkreisen, Depression. Mache ich mal einen Vorschlag, wird er abgeschmettert.

Für mich sei immer alles so einfach. Meine Vorschläge seien nicht umzusetzen. usw.

Unsere Ehe leidet extrem darunter. Er hat mehr depressive Phasen, als gesunde. Eine normale Beziehung ist nicht möglich. Nichts planbar, weil es sein kann, dass es ihm nicht gut geht. Es dreht sich alles um ihn. Er erwartet dann, dass ich permanent für ihn da bin und ihn tröste und aufbaue.

Das kann ich nicht, weil ich nicht verstehen kann, dass man den Karren im Sumpf lässt. Sich nebendran setzt und jammert, ihn aber nicht versucht herauszuziehen.

Ich habe ihm so oft geholfen. Bei allem. Ablage, Steuer, putzen. Ich mag nicht mehr. Ich biete ihm meine Hilfe nicht mehr an. Er wirft mir vor, ich sei empathielos, egoistisch und er hätte keinen Rückhalt. Er sei depressiv und Depressive können keine Probleme lösen, sie seien da wie gelähmt, ob ich das nicht verstehe?

Dann kommt wieder eine gute Phase. Es ändert sich nichts, bis er dann wieder zusammenbricht und alles von vorne beginnt.

Ziehe ich mich dann zurück mit der Begründung, ich kann damit nicht umgehen. Es belastet mich. Warum er denn nichts ändere. Sagt er wieder: Ich bin depressiv, verstehst du das nicht? Ich brauche zu meinen Problemen nicht noch zusätzlich eine Frau, die mir noch mehr Probleme macht und nicht für mich da ist.

Zwischendurch, wenn er keine Depression hat bzw. seine Gefühle unterdrückt (so nennt er es), ist er der tollste Mann der Welt.

Meine Frage an euch nun:

Ist es von mir tatsächlich nicht richtig bzw. empathielos, ihn mit seinen Problemen alleine zu lassen? Mich aus Situationen herauszunehmen, die mir nicht gut tun (mein erwachsener Mann steht in der Küche und weint, weil es ihn überfordert, ein Spiegelei zu machen - weil sein Gedankenkreisen ihn gerade in das depressive Gefühl zieht). Ich gehe, nachdem ich liebevoll auf ihn zugegangen bin, er mich in dem Moment aber überfordert zurückweist.

Ich habe das Gefühl verloren, was richtig und was falsch ist, weil er mir immer vorwirft, ich sei nicht für ihn da, obwohl das nicht stimmt.

Könnt ihr mir einen Gedankenansatz geben?

Vielen lieben Dank, fürs Lesen.

05.04.2018 10:40 • #1


M
Zitat von Sonnenschein70:
Ist es von mir tatsächlich nicht richtig bzw. empathielos, ihn mit seinen Problemen alleine zu lassen? Mich aus Situationen herauszunehmen, die mir nicht gut tun (mein erwachsener Mann steht in der Küche und weint, weil es ihn überfordert, ein Spiegelei zu machen - weil sein Gedankenkreisen ihn gerade in das depressive Gefühl zieht)
Was du für dich tust und entscheidest, ist auch richtig, es hilft euch beiden nicht, wenn du auch noch in depressive Löcher purzelst
Zitat von Sonnenschein70:
Zwischendurch, wenn er keine Depression hat bzw. seine Gefühle unterdrückt (so nennt er es), ist er der tollste Mann der Welt.
Kommt selten vor, das er gute Tage hat?
Zitat von Sonnenschein70:
Ich mag nicht mehr. Ich biete ihm meine Hilfe nicht mehr an

Liest dich mal ein in Co-Existenzen von kranken Menschen

Du bist nicht seine Therapeutin, nicht seine Putzfrau oder Köchin
Wenn er als erwachsener Mann seinem erwachsenen Sohn nicht dazu bringt, Dinge zu tun, die beim Zusammenleben dazu gehören, wird dies niemand. Der Sohn sollte näher zu seiner Ausbildungsstätte wohnen oder mit seinem FS sich besser beeilen. Aber das ist nicht deine Baustelle

Wenn dir diese Beziehung nicht gut tut, aufs Gemüt schlägt und du dich nicht mehr damit wohl fühlst, ist der einzige Schritt, der ihm vielleicht noch einen Schubs geben kann, wenn du ihn verlässt / beendest, dieses Konstruk

05.04.2018 10:51 • #2


A


Mann löst keine Probleme, begründet es mit Depression

x 3


S
Du grenzt dich ab und tust damit genau das Richtige.Schütz dich weiter,du bist nicht empathielos.Kein Mensch kann von dir erwarten mit ihm unterzugehen.

05.04.2018 11:18 • #3


Sonnenschein70
@Sonnenblume1981

Vielen Dank! Ich sehe es ja genauso, wie du.

Früher konnte ich mich nicht abgrenzen. a) weil ich nicht wusste, wie
b) weil wir zusammen wohnten

Er erwartet von mir, dass ich nichts zu seinen Problemen sage, ihn tröste und sage, alles wird gut, mein Schatz, ich liebe dich.

Fertig.

Ich halte mich schon extrem zurück. Meine Meinung aber ganz hinterm Berg zu halten, kann ich nicht immer. Ihm zu sagen, alles wird gut, wäre gezeichnet und das möchte ich nicht.

05.04.2018 11:47 • #4


Sonnenschein70
@mcteapot

Lieben Dank, für deine Einschätzung! Ich hatte bereits eine Antwort für dich verfasst, weg war sie...

Ich habe mich mit dem Thema Depression und auch Co-Abhängigkeit befasst und mir Rat bei einer Psychotherapeutin gesucht.

Seitdem grenze ich mich ab. Das wiederum führt ja dazu, dass er sagt, ich sei nicht für ihn da.

Seine guten Phasen gehen mal 2-3 Wochen, dann nur 5 Tage. Ich habe das Zeitgefühl verloren, weil es so oft vorkommt.

Dann ist alles wirklich super. Besser geht nicht. Bis es dann wieder abrutscht.

05.04.2018 11:57 • #5


M
Aber ein narrzist isser nicht? nur depri?
Nimmt er denn Medis gegen?

05.04.2018 11:59 • #6


Gast17
Das hört sich alles ziemlich traurig an finde ich und ich kann sehr gut mit dir mitfühlen, dass du da extrem leidest und dass es eine schlimme Situation für dich bzw. für euch ist. Das was ich jetzt schreibe ist vielleicht hart und ich weiß nicht, ob du es schaffst, das umzusetzen, aber für mich als Außenstehender ist die Sache eigentlich ziemlich eindeutig.

Wenn ich so etwas lese
Zitat von Sonnenschein70:
mein erwachsener Mann steht in der Küche und weint, weil es ihn überfordert, ein Spiegelei zu machen - weil sein Gedankenkreisen ihn gerade in das depressive Gefühl zieht

- und das ist ja wie ich es verstanden habe lediglich ein Beispiel für etliche ähnliche Vorkommnisse - dann ist das furchtbar. Zuerst für ihn, dann aber auch für dich. Eine Depression ist eine furchtbare und potentiell tödliche Krankheit. Da ist dein Mann nicht der einzige, sondern es gibt Unmengen an Leuten, denen es genauso geht. Wenn du so etwas siehst, dass dein Mann in der Küche weint, dann bekommst du Mitleid mit ihm, weil du ihn liebst und es ihm so schlecht geht. Du möchtest alles tun, um ihm zu helfen. Das ist absolut verständlich und sehr gut nachvollziehbar. Wenn es ihm schlecht geht, geht es dir schlecht; wenn es ihm gut geht, geht es dir gut. Du würdest alles dafür tun, damit es ihm - und damit dir und euch - besser geht.

Der Haken an der Sache ist nur, dass man keine anderen Menschen ändern kann. Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich. Du hast lediglich begrenzten Einfluss von außen, durch den du anhand deines Verhaltens jemandem einen Anstoß geben kannst, sich selbst zu helfen. Das versuchst du, indem du für ihn da bist und ihn so gut es geht zu unterstützen versuchst. Du bist sein Sicherheitsnetz, auf das er sich verlassen kann, das immer für ihn da ist.

Es kann aber sein, dass du ihm dadurch die Möglichkeit zur Veränderung nimmst. Dass er nicht genug Leidensdruck erfährt und nicht erkennt, dass er (wie alle Menschen) im Endeffekt auf sich alleine gestellt ist im Leben und nur aus eigener Kraft, mit eigenem Antrieb und Willen da raus kommen kann. Weil andere zwar beratend und unterstützend zur Seite stehen können, aber niemals die Verantwortung für das eigene Wohlergehen übernehmen können.

Meiner Meinung nach müsstest du dich diesen Situationen wie dem Weinen in der Küche entziehen, weil du ansonsten keine Chance hast, da emotional unbeschadet herauszukommen und immer tiefern in den Strudel hineingezogen wirst. Das heißt, du müsstest dich von ihm trennen und keinen Kontakt mehr mit ihm haben. Ihr habt kein gemeinsames Kind, es gibt also keine Berührungspunkte für die Zukunft, das ist ein großer Pluspunkt in diesem Fall. Du hast somit die Möglichkeit, solche Situationen in denen er depressiv ist oder sich anderweitig gehen lässt nicht mehr miterleben zu müssen. Du wirst dich dann wie eine Versagerin fühlen, wie eine Frau, die ihren Mann im Stich lässt, obwohl sie ihm bei der Hochzeit vor gerade mal fünf Jahren ewige Liebe und Treue geschworen hat, und er sie gerade jetzt so sehr braucht. Du wirst dich wie eine Egoistin fühlen, die nicht mal in der Lage ist, Menschen, denen es so schlecht geht, beizustehen. Das sind ganz normale menschliche Gedanken und Gefühle, die in so einer Situation hochkommen. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Die andere Seite der Medaille ist, dass dein Mann seinen Beitrag eben auch nicht leistet: nämlich dass er sein Leben im Griff hat, dass er dich gut behandelt und dir eine Stütze ist. All das lässt er nämlich vermissen. Ob er einfach nicht anders kann und ob seine Krankheit ihn gar nicht anders lässt, steht auf einem anderen Blatt, ist aber nicht dein Problem, so gemein das jetzt klingt. Du bist für dich verantwortlich, genauso wie er für sich verantwortlich ist. Manche Menschen werden mit guten Genen geboren (psychisch und physisch), manche mit schlechten. Manche kommen als Kinder reicher, emotional gesunder und angesehener Eltern in Deutschland auf die Welt, andere als Kinder einer aidskranken im Sterben liegenden Mutter in Somalia, werden bei der Geburt mit HIV infiziert und fristen dann ein kurzes liebloses Dasein in einem Waisenhaus, ehe sie nach ein paar Jahren elendig verhungern. Das Leben ist verdammt ungerecht und es gibt äußere Umstände, mit denen kein Mensch zurecht kommen kann, weil sie zu schmerzhaft und zu langwierig sind. Eine Depression kann da dazugehören, auch in Deutschland, auch bei sonstiger Gesundheit, genug Nahrung, Einkommen und Dach über dem Kopf. Aber das ist nicht dein Problem. Du bist für DICH verantwortlich und du kannst es auch nicht ändern, dass es bei ihm so ist. Das versuchst du nun schon lange genug und siehst jetzt, wohin das führt. Es wird immer schlechter statt besser.

Zitat von Sonnenschein70:
Ich mag nicht mehr. Ich biete ihm meine Hilfe nicht mehr an.


Da täuschst du dich, denke ich. Du magst noch, sonst wärst du nicht mehr mit ihm zusammen. Man tut immer das, was man will. Würde man es nicht wollen, würde man etwas anderes tun. (Es gibt Ausnahmen, zB wenn jemand im Gefängnis sitzt. Dann würde er vermutlich lieber außerhalb sein, aber das geht nicht.) Und dadurch, dass du noch mit ihm zusammen bist, bietest du ihm mehr als genug Hilfe an. Es muss einen Grund geben, warum du dir dieses Verhalten so lange gefallen lässt. Hast du andere soziale Kontakte? Könntest du einen anderen Mann kennenlernen? Hast du Angst, sonst alleine zu sein? Ich denke, dass du dir auch etwas davon erhoffst und auch davon profitierst, wenn du weiterhin mit ihm zusammen bist. Zum Beispiel fühlst du dich wertvoll, weil du eine wichtige Aufgabe in seinem Leben innehast. Oder es beruhigt dein Gewissen, weil du dir sagen kannst, dass du dich an dein Eheversprechen hältst und eine gute Frau bist. Oder dass es nicht richtig ist, eine kranke Person einfach so sich selbst zu überlassen. Mit diesen Fragen würde ich mich auseinandersetzen und mir überlegen, warum du in dieser Art von Abhängigkeit steckst, wo bei dir da Baustellen und Themen sind, die näher betrachtet werden wollen.

Wenn du dich trennst, kann es sein, dass er daran zerbricht und sein Leben völlig vor die Hunde geht und er da gar nicht mehr rauskommt. Aber das musst du einkalkulieren und vor allem erkennen, dass es nicht deine Verantwortung ist, ihn zu retten. Genauso gut kann es aber sein, dass er dadurch erkennt, dass er selbst die Verantwortung trägt, sein Leben in Ordnung zu bringen, und du könntest ihm durch eine Trennung eine große Hilfestellung leisten. Was passieren wird weiß du aber vorher leider nicht. Ich vermute eher das letztere (also der positive Effekt auf sein Leben).

Um das alles zusammenzufassen: Ich denke, du musst dich trennen und erkennen, dass du nicht für ihn verantwortlich bist und du selbst musst mehr Verantwortung in deinem Leben übernehmen, denn was du dir zumutest (weiterhin mit ihm zusammen zu sein) ist DIR gegenüber nicht in Ordnung.

Wenn du jetzt sagst, das geht aber nicht, was der da schreibt und eine Trennung halte ich nicht aus, dann lies dir mal diesen Satz durch:
Zitat von Sonnenschein70:
Für mich sei immer alles so einfach. Meine Vorschläge seien nicht umzusetzen. usw.

Dieser Satz gilt nämlich aus anderer Sicht betrachtet genauso für dich. Du hast nämlich auch noch Möglichkeiten nach oben, was Selbstdisziplin und Verantwortung für das eigenen Leben übernehmen angeht.

05.04.2018 12:04 • x 1 #7


Sonnenschein70
Nein, ich denke, er hat nur narzisstische Züge. Das bestätigte auch meine Psychotherapeutin.

Medikamente nimmt er keine. Diese lehnt er rigoros ab, weil er damit keine guten Erfahrungen gemacht hat. Er sagte: Ich nehme dadurch nur zu, sie helfen überhaupt nicht.

Das Einzige, was ihm hilft, ist leider *beep*. Er lässt sich auch nicht von seiner Meinung abbringen, dass es für medizinische Zwecke in Deutschland bald legalisiert wird.

05.04.2018 12:24 • #8


Pantaray
So viel ich weiss, kann *beep ( wenn es das ist was ich dahinter vermute) erst recht depressive Verstimmungen verursachen. Ist ne psychoaktive Substanz. Dann soll er doch lieber Medis nehmen. Lieber paar Kilo mehr aber stabil und zufrieden als das was er momentan ist.
Für mich klingt es so als WOLLE er da gar nicht raus. Ist ja bequem wenn man für sein scheitern immer gleich die Erklärung parat hat und nichts dafür kann.
Würde dir auch eher zur Trennung raten, du leidest doch schon lange darunter. Oder mal auf Zeit, mit Ultimatum. Schwierig. Er scheint ja jedenfalls nichts ändern zu WOLLEN.

05.04.2018 12:37 • x 1 #9


Sonnenschein70
@Gast17

Ich danke dir, für Deine ausführliche Antwort!

Ja, genau so ist es. Geht es ihm gut, geht es mir gut. Geht es ihm schlecht, geht es mir schlecht.

Das Letztere wiederum nimmt er dann zum Anlass, mir zu sagen, ich solle mir Hilfe suchen, mich da besser abzugrenzen. Es hätte doch nichts mit mir zu tun, ich würde das aber persönlich nehmen. Er findet es traurig, dass ich mich so runterziehen lasse. Das versteht er nicht.

Den Rat und die Hilfe, welche ich von der Psychotherapeutin bekommen habe, setze ich um, indem ich mich abrenze. Z.B. auch von der Situation, als er weinend in der Küche stand. Das wiederum will er ja nicht. Er will ja, dass ich für ihn da bin, ihn in den Arm nehme, ihn tröste und ihm sage, dass alles gut wird.

Ich weiß - er will auf der einen Seite nicht, dass ich mich emotional so darauf einlasse, dass es mir schlecht geht und sagte, ich bräuchte da Hilfe. Bekomme ich Hilfe und setze sie in Form einer Abrenzung um, passt ihm das nicht, weil ich nicht für ihn da bin... Das ist ein ambivalentes Denken.

Ich habe genug soziale Kontakte. Mein Leben gefällt mir Ich fühle mich wohl, verstehe mich mit meinem Kind super, habe keine Probleme. Ich habe auch keine Angst vor dem Alleinesein. Das war ich ja schon. Ich brauche keinen Partner an meiner Seite.

Dennoch fällt mir der Gedanke an eine Trennung von ihm schwer (obwohl ich erneut darüber nachdenke), weil ich ihn aufrichtig liebe. Er hat viele, viele gute Seiten und wertschätzt mich auch oft. Leider oft auch nicht, ich weiß. Ich glaube, das fällt ihm gar nicht auf.

Meine Gedanken, wenn ich an eine Trennung denke, sind tatsächlich:

Du kannst ihn nicht mehr sehen? Ihn nicht mehr fühlen? Das geht doch nicht. Er ist meine große Liebe. Und wenn es ihm gut geht und wir zusammen sind, haben wir eine adäquate Zeit zusammen und genießen diese in vollen Zügen.

Aber... für mich ist das wie ein Traum. Denn kommt die Realität dazu (in Form von seinen Depressionen und Problemen), ist ein ruhiges Leben nicht mehr möglich...

05.04.2018 12:43 • #10


M
Zitat:
Ich mag Nashörner! Sie sind wie Einhörner, nur dicker!
Hab jetzt lachen müssen

05.04.2018 12:46 • x 1 #11


Sonnenschein70
@Pantaray

Da rede ich gegen eine Wand. Keine Chance. Das sei das Einzige, was ihm hilft. Die Medikamente hätten überhaupt nicht geholfen.

Er WILL schon, dass sich etwas verändert, ist aber nicht in der Lage dazu, es selbst zu verändern. Er wartet ab, bis sich etwas verändert oder auch nicht.

Ich habe ihm letztens diese Sätze geschickt:

Wenn sich nichts verändert, verändert sich nichts.

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert (Einstein)


Aber auch da rede ich gegen eine Wand.

Er kann doch nicht, er ist doch depressiv und kann nicht handeln.

Und... was wären die Alternativen zu seinen Problemen? Meine Vorschläge seien hanebüchen. Nicht umzusetzen.

Wenn sein Kind ausziehen würde und dementsprechend näher an der Ausbildungsstätte wäre, könne er sein Haus verkaufen, weil er ihn dann finanzieren müsse. Vorschlag abgehakt.

Haushaltsplan - nicht umzusetzen, dann gäbe es immer Streit und er wäre nur noch damit beschäftigt, seinem Kind hinterherzurennen, dass er sich an den Plan hält. Voschlag abgehakt.

Putzfrau - zu teuer. Vorschlag abgehakt.

usw....

Ich merke beim Schreiben ja selbst, dass es aussichtslos ist. Es wird sich nichts ändern. Entweder ich lebe damit oder ich trenne mich.

05.04.2018 12:52 • #12


M
Zitat von Sonnenschein70:
Entweder ich lebe damit oder ich trenne mich.

Merke
Was nicht gut tut, kann weg

05.04.2018 12:56 • #13


Sonnenschein70
Zitat von mcteapot:
Merke
Was nicht gut tut, kann weg


Das ist es ja. Es tut gut und tut nicht gut

Er gibt mir so viel und nimmt es mir wieder (bzw. ich lasse es mir nehmen, indem ich mit solchen Situationen in meinen Augen nicht souverän umgehen kann und es mich stark belastet).

Gäbe es seine Probleme und Depressionen nicht, wären wir ein sehr glückliches Paar. Die Liebe ist nach fast 10 Jahren und nach so vielen Problemen immer noch da.

Ja, ich weiß... hätte, hätte, Fahrradkette

05.04.2018 13:09 • #14


M
Zitat von Sonnenschein70:
Er gibt mir so viel und nimmt es mir wieder

und nimmt es wieder und wieder und wieder

du nimmst dir ne Pause
musst dich finden und was dir hilft, es mag die große Liebe sein, die einzige ist es nicht, du lebst nur einmal und hast ein Recht darauf, die letzten jahre, die noch bleiben glücklich zu sein ohne Schwesternhaube auf und dich nur um jemanden zu sorgen, der seinen Hintern nicht hoch bekommt, weil es gibt zig medis, nicht nur welche die dick machen

dein holder hat den schuß nicht gehört, sollte mal auf reha
da werden ihm die Löffel langgezogen
und das Produkt seiner Lenden muss dann auch lernen mit 20 selbst zu stehen und nich immer nur hinter Papili

05.04.2018 13:15 • #15


A


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