Mann lässt mich und zwei Kinder zurück samt Haus etc

Zitat von Kamikazediebin:

Aktuell habe ich das Gefühl ich leide wie ein 'Hund und verharre Tag ein Tag aus

lass dir mal einen Drücker da und das ganze Forum kann nachfühlen, wie es dir geht. Es tut ja schon vom Lesen weh, was du da durchmachen musst. Leider ist dieses Loslassen ein Prozess, welchen du nicht abstellen oder beschleunigen kannst. Schon dadurch nicht, weil du Ex jeden Tag siehst oder sehr oft siehst wegen den Kinder. Er ist dir halt leider Monate vorraus und es ist extrem Ar. und egoistisch, wie er aus der Familie und Beziehung geht. Aber darüber wurde ja schon genug geschrieben. Ich werde solche Männer nie verstehen, welche einfach eine Familie wegwerfen, ohne den Versuch zu starten, diese zu retten oder an Problemen zu arbeiten.
Und ich glaube, dein Verarbeitungsprozess fängt so richtig an, wenn das Thema Wohnung / Haus abgeschlossen ist und da auch wirklich eine räumliche Trennung vollzogen wurde. Ich lege dir nochmal ans Herz, dir jede mögliche Hilfe zu suchen, du bist nicht alleine damit.

Zitat von Birkai:

Mach das bitte nicht. Du findest immer irgendwas, wo du anders hättest handeln können. Das gilt aber immer für beide Seiten. Und seien wir mal ehrlich, es wird wahrscheinlich nicht am Stillen oder am Einschlafen beim zu Bett bringen liegen.

Zustimmung, eine Kleinkind -und Babyphase ist nunmal anstrengend und fordernd. Und wenn ich als Mann Verantwortung für meine Kinder habe, dann geh ich da gemeinsam mit meiner Partnerin da durch. Aber irgendwie hat der EM von @Kamikazediebin da irgendwo die falsche Abzweigung genommen.

Ich habe jetzt um 09 Uhr einen Termin bei der AWO Familienberatung für mich und die Kinder.. keine Ahnung was ich mir davon erwarte. Steh hier aufm Parkplatz der an Komik und Tragik fast nicht anders kann -- genau da wo wir 2021 geheiratet haben. In guten wie in schlechten Zeiten, Gott was bin ich naiv gewesen.

Zitat von Wollie:

Zustimmung, eine Kleinkind -und Babyphase ist nunmal anstrengend und fordernd. Und wenn ich als Mann Verantwortung für meine ...

Vielleicht war unsere Beziehung nicht stark genug in so kurzer Zeit (5 Jahre) zwei Schwangerschaften, zwei erste Babyjahre und Elternsein zu verkraften.

Vielleicht war es einfach zu viel gewollt und zu wenig gekonnt.

und wieder gleich der Gedankenstop von der Außenlinie zu zwei Schwangerschaften und Kleinkinder gehören immer Zwei ! und dies hat mit Können und Wollen erstmal wenig zu tun. In so eine Lebenssituation wächst man normalerweise als Paar hinein, mit dem Wissen, dass es nach der Kleinkindphase i.d.R. auch entspannter wird. Aber dazu war anscheinend dein Ex nicht bereit. Du siehst dich immer in der Bringschuld und dies ist schlicht und einfach falsch. Er hat auch was zu bringen und mit dir gemeinsam solche Phasen durchzustehen. Familie ist nunmal nicht immer Dolce Vita.
Im Grunde lässt er dich jetzt mit zwei kleinen Kindern sitzen....so einfach und auch brutal ist das. Vielleicht hilft dir dieser Satz, etwas in deine Wut zu kommen, würde dir guttun, damit du aus der Opferrolle rauskommst.

@Kamikazediebin

Ich möchte dir gerne ein paar Gedanken da lassen. Ich verfolge deine Geschichte und es tut mir wirklich unendlich leid, was du durchmachst.

Zitat von Kamikazediebin:

er hat immer gesagt ich solle endlich abstillen, damit er auch füttern kann usw ..

Er scheint sich ja gut auszukennen im Leben. Und in dem, was für ihn gut ist.

Er weiß zum Zeitpunkt der Zeugung des 2. Kindes bereits, dass er die Ehe nicht weiterführen wird. Denkt aber, dass er derart vermehrungswürdige Gene hat, dass ein zweites Kind unbedingt noch sein muss oder wie?

Die Tochter soll kein Einzelkind bleiben? Dieselbe Tochter, die er jetzt im Stich lässt? Ach nein, ich vergaß: er trennt sich ja, um den Kindern ein Vorbild zu sein. Wofür genau?

Dieses ganze Konstrukt und sein Verhalten aktuell ist gespickt mit seinem Egoismus.

Statt dich zu fragen, was du hättest besser machen können, frag dich mal, wo deine Wünsche eigentlich geblieben sind in den letzten Jahren.

Mit einem kleinen Kind ändert sich vieles im Leben, da braucht es keine Glaskugel um das zu wissen. Für ihn hat sich verändert, dass er nicht mehr der Mittelpunkt in deinem Leben ist. Das will er nicht, er fühlt sich nicht gesehen, muss seine Wünsche hinten anstellen. Ganz normal. Du veränderst dich, es ist Corona, du hast ein Schreikind (wenn ich das richtig in Erinnerung habe) und bist gestresst. Nichts ungewöhnliches.

Und anstatt auf die Zeit zu hoffen, wenn die Kleine größer ist, zeugt er ein 2. Kind. Alles auf Anfang. Aber für ihn kein Problem, weil er ja schon weiß, dass er gehen wird. Das ist aller-unterste-Schublade. Dem Kleinen, seiner Tochter und dir gegenüber. Und es gibt nullkommanull Gründe, ihn auf ein Podest zu stellen.

Er ist deine erste große Liebe und du hast den ersten Liebeskummer deines Lebens. Es fühlt sich an wie sterben. Aber glaub mir, es geht vorbei.

Anstatt die Schuld bei dir zu suchen, mach doch mal eine Liste mit seinen Anteilen über die Jahre. Ich bin mir sicher, sein Egoismus war schon immer vorhanden.

Es ist eine blöde Zeit jetzt, voller Emotionen, aber das Jahresende ist absehbar und ich wünsche dir sehr, dass du durchstarten kannst!

Pass gut auf, dass er dich in dieser Ausnahmesituation nicht in eine Richtung drängt (Unterhalt etc.), die dir später auf die Füße fällt. Du legst jetzt den Grundstein für ein neues Leben für dich und die Kinder, du brauchst ein gutes Fundament!

Zitat von Woelkeline:

Und anstatt auf die Zeit zu hoffen, wenn die Kleine größer ist, zeugt er ein 2. Kind. Alles auf Anfang. Aber für ihn kein Problem, weil er ja schon weiß, dass er gehen wird. Das ist aller-unterste-Schublade. Dem Kleinen, seiner Tochter und dir gegenüber. Und es gibt nullkommanull Gründe, ihn auf ein Podest zu stellen.

Zitat von Woelkeline:

Er weiß zum Zeitpunkt der Zeugung des 2. Kindes bereits, dass er die Ehe nicht weiterführen wird. Denkt aber, dass er derart vermehrungswürdige Gene hat, dass ein zweites Kind unbedingt noch sein muss oder wie?

Zitat von Woelkeline:

Anstatt die Schuld bei dir zu suchen, mach doch mal eine Liste mit seinen Anteilen über die Jahre. Ich bin mir sicher, sein Egoismus war schon immer vorhanden.

Zitat von Woelkeline:

Pass gut auf, dass er dich in dieser Ausnahmesituation nicht in eine Richtung drängt (Unterhalt etc.), die dir später auf die Füße fällt. Du legst jetzt den Grundstein für ein neues Leben für dich und die Kinder, du brauchst ein gutes Fundament!

damit ist alles auf den Punkt gebracht.

Hallo zurück

Das Gespräch vorhin war ganz gut. Aufwühlend aber auch Zuversicht vermitteln.

Manchmal ist es ganz gut, wenn jemand komplett externes auf die Situation blickt.

Habe da für mich mitgenommen, aktiv zu versuchen Tag für Tag aus dieser Opferrolle raus zu kommen.
Und mich um mich und die Kinder zu kümmern. In mich zu investieren und zu versuchen das mit dem neuen Jahr einfach ganz krass als Neuanfang zu sehen.

Ich versuche den Fokus jetzt davon weg zu nehmen, alles ergründen zu wollen und mir lieber eine konstante schöne Zukunft zu gestalten.

Was wahrscheinlich nicht heißt, nie mehr traurig oder verzweifelt zu sein.. aber naja irgendwie muss es ja weitergehen.

Möchte nicht mehr weiter hadern und der Bettelknabe sein, möchte wahrscheinlich zum ersten Mal in meinem Leben Verantwortung für mich übernehmen und dadurch stärker werden.

Hoffe dieses Gefühl hält noch etwas an