Mann lässt mich und zwei Kinder zurück samt Haus etc

Zitat von Ayaka:

Ich habe mir schon im zarten Alter von 6 gewünscht, dass sich meine Eltern endlich scheiden lassen, damit es ein Ende mit all den Streitereien hat. ...

Mir ging es in meiner Kindheit ähnlich, meine Eltern sind bis ich erwachsen war zusammen geblieben, was einfach schrecklich war.

Dennoch hätte ich mir in meinem aktuellen Fall einfach gewünscht zumindest die Chance zu haben daran aktiv zu arbeiten oder nochmal zur Paartherapie zu gehen und nicht einen ein Aus vor den Latz geknallt zu bekommen mit den beiden Kindern

Gerade weil wir uns hier kaum lauthals gestritten haben und oft irgendwelche Familienunternehmungen gemacht haben und so. Die Familienebene war bzw ist unschlagbar gewesen, der Zusammenhalt als Familie sehr groß nur leider haben wir uns als Paar aus den Augen verloren und leider habe ich nun keine Chance mehr, dass irgendwie wieder hinzubekommen und das jetzt für mich zu akzeptieren, dass es das jetzt war und dass dieser Mensch nun nur noch der Vater meiner Kinder ist , das ist so unglaublich hart.

Wie ein Alptraum aus dem ich nicht aufwache...

Zitat von Kamikazediebin:

Dennoch hätte ich mir in meinem aktuellen Fall einfach gewünscht zumindest die Chance zu haben daran aktiv zu arbeiten oder nochmal zur Paartherapie zu gehen

Das verstehe ich sehr gut. Wahrscheinlich wird der Tag kommen, an dem sich dein Mann wünschen wird, dass er euch diese Chance gegeben hätte. Aber allein kämpfst du gegen Windmühlen und dann sind du und die Kinder wirklich besser ohne ihn dran. Irgendwann holt sich zumindest einer von beiden das was er auf Paarebene vermisst von Außen.

Sobald Affären im Spiel sind wird es dann so oder so richtig schlimm.

Fühl dich gedrückt - die Feiertage sind bald rüber und dann wird das alles auch wieder etwas leichter. Du machst das richtig toll, statt in einer Opferrolle zu versinken tust du - forderst getrennt Wohnungen, organisierst einen Anwalt, holst dir Hilfe und Infos. Andere an deiner Stelle waschen ihren Männern immer noch die Unterhosen.

Das ist noch nicht mal 1 Monat her, du brauchst noch Zeit, das ist ganz normal und kein Wunder, dass es immer noch wie ein Alptraum wirkt.

Nächste Woche steht irgendwie so viel an. Hab da richtig Bauchschmerzen vor..

Eine Wohnungsbesichtigung, der Termin zur Familienberatung Schwerpunkt Trennung für mich, mein Termin zur Psychotherapie (zum Glück hat ich die schon vorher) und der Anwaltstermin.

Viel zu viel in die Richtung, die ich nicht wahrhaben möchte...

Zitat von thegirlnextdoor:

Das ist es eben. Genau das stelle ich mir auch brutal hart vor! Wenn täglich laut die Fetzen geflogen wären, und wenn nix positives mehr gewesen ...

Es ist Bittersüß so.

Ich bin froh, dass wir uns nie Köpfe eingeschlagen haben oder uns hassen. Im Gegenteil.
Aber das macht es so so so unglaublich viel schwerer.

Ich wäre fast froh, um einen Grund ihn hassen oder verabscheuen oder nicht wieder haben zu wollen.

Vielleicht waren wir leider auch einfach zu verschieden, oder wirklich eigentlich mehr die Freunde/Kumpels sodass deshalb so auf Paarebene auseinander driften konnte.

Wir hatten heute ein emotionales aber dennoch resümierend gutes Gespräch, in dem mir klar wurde, dass ich ihm so sehr wünsche glücklich zu sein, trotzdem er mir oder uns keine Chance mehr als Paar gibt.
Die Erkenntnis tut so weh, weil ich diese vorhandenen Gefühle nicht weg zaubern kann.

Aber lieber möchte ich ihn als tollen Papa und verlässlichen Freund (?!?) weiterhin in meinem Leben haben, als gar nicht.

Auch wenn es mir mein Herz zerbricht und auch wenn ich damit umgehen muss, dass er früher oder später eine neue Frau hat, die es schafft ihn glücklich zu machen.

Gott ich möchte mich einfach in meiner Decke verkriechen

Andersherum sagt er zumindest dasselbe.

Dass er das mir wünscht und es klingt auch ehrlich. Und ich denke wie konnte das so passieren. Denk an unsere Hochzeit und an unsere Träume, die wir hatten aber scheinbar zum Schluss nur noch ich.

Ich versuche mich über Wasser zu halten, mit dem Gedanken das wir vielleicht unser Grund als paar da war, unsere Kinder zu bekommen und dass das Sinn und Zweck genug war. Dass das unsere Aufgabe zusammen war

Aber es fällt mir so schwer, jemanden gehen zu lassen, wenn man ihn liebt oder zumindest noch was empfindet, aber genau das muss man wohl tun , wenn man mal nicht egoistisch handeln möchte.

Es fühlt sich so an als hätte ich den Lottogewinn gehabt und ich hab den Kassenbon einen Tag zu spät abgegeben und man denkt , es war so knapp und ist trotzdem zu spät

Obwohl das auch nicht so klingen soll, als wäre. Ich undankbar, weil ich unsagbar froh bin, dass ich zwei gesunde Kinder habe. Die zählen natürlich weiterhin zum Lottogewinn bzw sind der Hauptgewinn. Nicht falsch verstehen..

Zitat von Kamikazediebin:

Aber es fällt mir so schwer, jemanden gehen zu lassen, wenn man ihn liebt oder zumindest noch was empfindet, aber genau das muss man wohl tun , wenn man mal nicht egoistisch handeln möchte.

Du lässt ihn nicht nur für ihn los. Viel wichtiger ist das Loslassen für Dich selbst, damit es in Deinem Leben weiter gehen kann.