Mann hatte 2 J eine Affäre,warum kam er nicht daraus?!

Zitat von Lucky1:

@Flower1 danke für deine Antwort. Ja genau so ist es bei meinem Mann, ein intelligenter Mann und eigentlich nicht schnell für dumm zu verkaufen. Aber in dieser Zeit hat er sich wirklich wie ein Teenager verhalten, und auch er hat gehofft das sie ihn irgendwann einfach in Ruhe lässt, da sie ihm ja gedroht hat zu mir ...

Also ihr geht zur Paartherapie ? Aber du nicht zur Einzeltherapie ?

Guten Morgen,
da habt ihr ja eine gewaltige Herausforderung zu bewältigen. Aktuell ist noch nicht abzusehen, ob das gelingen kann. Denn die Voraussetzung für das Gelingen ist erst dann erfüllt, wenn ihr BEIDE euch ein Ziel definiert, für das ihr GEMEINSAM alles in euren Kräften Stehende tut. Wenn ihr tatsächlich eine therapeutische Begleitung dazu habt, ist schon mal ein guter Helfer an eurer Seite.

Was jetzt geschehen muss ist, dass ihr das Wort „Wir“ in eure täglichen Gespräche hinein nehmt und so oft wie möglich verwendet. Es ging in der ersten Zeit der Vorwürfe, Aufdeckung und Erklärung immer nur um das DU. Das sollte jetzt aufhören. Ebenfalls sollten nach und nach alle Sätze mit „hätte, könnte, wäre oder müsste“ aus dem Sprachgebrauch verschwinden. Und als letztes und Wichtigstes ist der Begriff der SCHULD herauszunehmen.

Um das klarzustellen: Natürlich hat er die volle Schuld am Dilemma, auch wenn du bei der Herstellung der Situation beteiligt warst, aus der heraus er die Affäre begonnen hat. Er ist schuldig, er ist verantwortlich, er hat das mit vollem Bewusstsein getan. Er hat nun die Aufgabe so wie möglich zu tun, um den Schaden zu begrenzen und mit dir eine neue und andere Beziehung zu beginnen. Das ist geklärt und da besteht kein Zweifel.

Es ist aber destruktiv, diese SCHULD jetzt dauerhaft zum Thema zu machen. Denn durch die Anwendung dieses Begriffs sind keine neuen Erkenntnisse zu gewinnen. Euer Ziel ist ja nicht, eine Höchststrafe zu finden, mit der er bestraft wird. Und ein Mann im Büßergewand ist auch kein attraktiver Partner.

Das Wichtigste aber ist:
Ihr seid nach der Affäre wieder zusammen gekommen, weil DU das so wolltest. Du wolltest ihn nicht „verlieren“, ihn nicht aufgeben. Du wolltest auch weitere Jahre mit ihm verbringen, weil da etwas an ihm ist, das dir gut tut, das für dich begehrenswert ist und ohne das du nicht leben möchtest. Das ist sicher wie das Amen in der Kirche, denn sonst hättest du dem Neuanfang nie zugestimmt, sondern ihn gebeten, sofort auszuziehen und hättest die Scheidung eingereicht.

Es ist also in DEINEM Interesse, dass ihr einen Modus findet, in dem nicht mehr über seine Schuld geredet wird, sondern über den Weg, den ihr finden müsst um wieder ein Paar zu werden. Bist du dazu bereit? Sonst kann das nicht gelingen.

Zu den Voraussetzungen gehört also, dass du einen Weg findest, ihm nachhaltig zu vergeben. Nicht seinetwegen, sondern deinetwegen und wegen des Ziels, wieder ein Paar zu werden. Wenn dir das unmöglich erscheint, solltet ihr die Trennung nicht in die Länge ziehen.

Und ein weiteres Ziel sollte definiert werden: Die Ebenbürtigkeit! Er hat Macht über dich ausgeübt, indem er dich betrogen und belogen hat. Du hast gegenwärtig die Möglichkeit, Macht über ihn auszuüben, indem du Wiedergutmachung einforderst und ihm Vorwürfe machst. Beides muss beendet werden, damit ihr wieder ein Paar werden könnt. Bist du dazu bereit? Hältst du das für möglich?
Dann könnte man darauf aufbauen.