Mann hat mich betrogen - ich bin am Ende

Zitat von Wollie:

da hast du völlig Recht. Die christliche Sichtweise hat viel mit Vergebung zu tun, was das Verhalten und das Fremdgehen weder schönreden noch verharmlosen möchte. Und es muss genauso aufgearbeitet werden mit offenem Ausgang.

Ich mag euch Christen, wirklich. Bin mit einer verheiratet. Fand nur der Prieser irgendwie nicht lustig, als er rausfand, dass ich so garnichts mit dem ganzen Bimbam anfangen kann. Ich halts da mit eher mit dem Zitat, das Epikur zugeschrieben wird.

Zitat von Pfeifchen:

@Lillilli er dachte, ich liebe ihn nicht mehr und wir haben uns sowieso so sehr auseinander entwickelt. Zudem - für mich zwar ungeheuerlich, aber er ...

Aber weisst oder verstehst du wie er darauf kam, dass du nichts mehr fühlst? Habt ihr euch eure Liebe nicht mehr gezeigt oder hat er etwas vermisst?

Zitat von Lillilli:

Aber weisst oder verstehst du wie er darauf kam, dass du nichts mehr fühlst? Habt ihr euch eure Liebe nicht mehr gezeigt oder hat er etwas vermisst?

Da ist das Leben und drei Kinder passiert. Das konnte er nicht verarbeiten. Die kleinste ist ja ganz frisch.

So, nochmal abschließend:

Jetzt haben wir hier ja Themen.... ja, die christliche Vergebung. Ich selber bete momentan sehr viel. Mit der Vergebung ist es so eine Sache. Die muss aus tiefsten Herzen kommen für mich, und so weit bin ich noch nicht. Vielleicht später, aber das geht auch nicht mit Druck. Sonst ist sie nicht ehrlich.
Mein Mann muss das ja sozusagen noch auf der religiösen Ebene geklärt kriegen, je nachdem, wie sein Glaube gerade beschaffen ist. Der ist echt momentan mit sich am hadern. Auch in anderen Bereichen des Lebens, und da muss ich ihn jetzt hadern lassen, so schwer es mir fällt.
Wir sind aber evangelisch - das ist durchaus teilweise etwas ganz anderes, als katholisch zu sein. Er hat jetzt kein kirchliches Sakrament beschmutzt. Aber ich frage mich trotzdem, man hat doch Werte, warum bricht man die und verursacht so viel Leiden? Warum? Wofür?

Naja, wie auch immer.
Warum er glaubte, dass ich ihn nicht liebe, haben wir ganz viel besprochen. Ich kann zumindest diesen Punkt aus seiner Perspektive heraus verstehen. Ich sehe aber auch meinen Punkt. Ja, ich war auch nach langer Zeit mal wieder ein ganz kleines bisschen mehr mit MIR beschäftigt, als die Jahre zuvor. Es tat mir gut, nachdem ich drei Kinder gestillt habe. Und ja, ich habe mich auch etwas in die Arbeit gestürzt, weil ich meine Arbeit sehr liebe und diese aus Überzeugung tue. Ich bin für einen anderen Beruf auch etwas zu blöde, aber ich liebe meinen und nach den Elternzeiten war das für meinen Selbstwert eine Wohltat.

Aber - und da drehen wir uns im Kreis - hätte mein Mann deutlicher, grundsätzlicher mit mir gesprochen, wären die Dinge bei mir anders angekommen, und ich hätte nicht gedacht, er sei lediglich mal genervt gewesen. ich habe ihn wörtlich gefragt, was hast du wann, wie angesprochen. Es kam bei mir WIRKLICH! NICHT! AN!
Und das macht mich so fertig. Wegen nichts eigentlich, und doch ist es so viel, dass der Mann dachte, ich liebe ihn nicht mehr.

Nein, ich bin nicht mehr flatterig verliebt, aber diesen Platz in mir hat nur er. Ich kann schwärmen für Menschen, auch für Kollegen (ich kenne großartige Leute), meine Chefin... aber es gibt nur einen SO besonderen Platz, und den hat bisher mein Mann. Es duftet auch niemand so gut, wie er und ach überhaupt.... Was er mit diesem Platz tut, ist seine Sache. Aber dass er den hat, ist ihm erst im Februar schlagartig klar geworden, und da hat er verstanden, was er mit seiner Affäre anrichtet. So ist das.

Mehr fällt mir gerade nicht ein.

Aber ich glaube, jedes Loch, was ich jetzt mitnehme, und was ich nicht verdränge, bringt mich einen Schritt weiter. Wohin auch immer das hier mal führen soll... ich weiß es nicht. Die Zeit wird es mir zeigen, hoffe ich.

So, jetzt werde ich mich an meine kleine süße Sonne kuscheln.

... also was heißt, ich habe mich in die Arbeit gestürzt: das ist ein Zeitraum von einem dreiviertel Jahr gewesen, der vorher absehbar gewesen ist. Ich habe aber auch währenddessen gemerkt, dass es mir dann auch nicht dauerhaft guttut, und dann Vorkehrungen getroffen. Eigentlich begann alles schon, besser zu werden.
Vielleicht war das zwei Monate zu spät für das Empfinden meines Mannes, aber elende Kacke, deswegen macht man doch nicht sowas und wirft die ganze schöne Zeit davor weg, weil es mal paar Monate nicht ganz so rosig läuft. Da redet man doch miteinander.

Du schreibst zwar viel, aber doch irgendwie in Rätseln liebe @Pfeifchen

@MissLilly Was genau gibt Dir Rätsel?
Ich schreibe schon klarer, als mein Hirn sich anfühlt. Da sieht es noch chaotischer aus. Das schreiben hilft beim sortieren.
Wenn es zu wüst wird, kürze ich ein. Kein Thema.

Zitat von Pfeifchen:

Vielleicht war das zwei Monate zu spät für das Empfinden meines Mannes, aber elende Kacke, deswegen macht man doch nicht sowas und wirft die ganze schöne Zeit davor weg, weil es mal paar Monate nicht ganz so rosig läuft. Da redet man doch miteinander.

Aber man muss auch zuhören und sehen. Es sind zwei verheiratet. Sehen und gesehen werden. Du hast nicht gesehen. Warum nicht?

(Ohne Schuldzuweisung nur eine Frage die vielleicht dein Mann stellen sollte)

Zitat von Pfeifchen:

Warum er glaubte, dass ich ihn nicht liebe, haben wir ganz viel besprochen. Ich kann zumindest diesen Punkt aus seiner Perspektive heraus verstehen.

Auch als Denkanstoss was muss passiert sein das dein Mann das geglaubt hat. Ich finde das ist harter Stoff, wenn einer von beiden zu der Annahme kommt. Sei mir nicht böse, aber da war arg was in Schieflage von seiner Seite aus.

@tlell Weil ich nicht aus der Luft Dinge riechen kann. Man muss Sachen konkret ansprechen, wenn sie einen wirklich belasten. Ich bin ein Mensch, der sieht. Ich spüre Stimmung, ich sehe Menschen in Farben, ich bekomme mehr mit, als ich will... das belastet mich manchmal, ich würde das am liebsten nicht tun, weil ich es nicht rausfiltern kann.

Was mir gerade einfällt ist die Tatsache, dass ich es ausgeblendet habe in dem Vertrauen, dass mein Mann mit mir sprechen würde, wenn er etwas auf dem Herzen hat. Das tat er nicht so, dass ich es sehen konnte. Ich habe ihn konkret nach dem Wortlaut gefragt, wie er es sagte. Alle, die ich gefragt habe, hätten es auch nicht erkannt.

Es lag nicht am wollen, wirklich nicht, und das ärgert mich so sehr. Ich habe damit meinen Mann verletzt, unwissend, und es hätte wahrscheinlich nur einen halben Satz mehr gebraucht, um das zu klären. War auch keine Böswilligkeit von ihm, aber es ist auf irgendeine Art einfach mega sinnlos.

Wisst ihr, ich bin die letzte, die jemanden verletzen will. Eher verliere ich mich selbst aus dem Blick, wenn mir Menschen sehr wichtig sind. Ich will sowas nicht, das ist nicht meine Art.
Deswegen erschüttert mich das ganze so sehr. Dass es eben so weit kommen konnte, dass es so eine Schieflage war.

Aber wenn ich versucht habe, nachzufragen, war er genervt.... ich soll doch nicht immer fragen. Naja, was soll ich denn dann machen?

Was wirklich stimmt ist, dass ich ihm in meiner ganz krassen Stressphase nicht zugehört habe, wenn er etwas erzählt hat. Ja, das würde ich wirklich am liebsten Rückgängig machen. Aber - ohne meins abwerten zu wollen - dann kann die Lösung auch nicht sein, nichts mehr zu erzählen und still und heimlich keine Gespräche mehr zu führen. Sondern dann muss man ansprechen und sagen, man fühlt sich nicht wahrgenommen, das belastet.
Ja klar hätte ich auch nachfragen können.... Sicher.

...oder sein Selbstbewusstsein ist so im Keller, dass ihn sowas schon aus der Bahn wirft.
Das wäre aber dann etwas, was man bearbeiten sollte, denn andernfalls hat man mit einer anderen Partnerin die selben Probleme.