Mann erklärt Ehe-Aus nach 1,5 Jahren, wie weiterleben?

Zitat von Trulysadone:

weil ich tatsächlich trotzdem möchte, dass es ihm gut geht. Ich schätze ihn als Mensch sehr (auch wenn er mir jetzt sehr weh getan hat).

Das verstehe ich und ist auch schön. Ich meine ja auch nicht, dass Du ihm übel mitspielen sollst (Rache, Hass etc. sind nicht zielführend und machen in einem selbst mehr kaputt).

Aber ich denke auch, dass es ihm auch nicht guttut so zu leben, wie ihr es gerade tut. Tue hilfst weder Dir noch ihm, diesen Zustand aufrecht zu erhalten.

Magst Du mal beschreiben, wie das war, als er nach der Silvesterfeierei nach Hause kam?!

Liebe @Lumba, zu erst war ich froh, dass er wieder zuhause bei mir war.
Dann wollte ich natürlich am Liebsten alles wissen, hab aber nicht detailliert gefragt, sondern nur, ob er das, was er sich vorgenommen hat (nämlich nichts zu überstürzen und in einem anderen Zimmer zu schlafen) eingehalten hat. Das hat er mir bestätigt, und das glaube ich ihm auch.
Er hat mir auch von sich aus erzählt, dass sie schon um halb 1 von der Party gegangen sind, weil er so müde war weil er die letzten Nächte auch nicht viel geschlafen hat. Was zwischen dem Heimkommen von der Party und dem tatsächlichen Schlafen in getrennten Zimmern passiert ist, hab ich nicht erfragt.

Zitat von Trulysadone:

weil das nicht meine Art ist, wütend und schreiend meine Emotionen rauszulassen.

Das redest du dir ein und es entspricht vermutlich nicht der Realität. Du hast in einem Post geschrieben, dass wenn etwas nicht deiner Vorstellungen entspricht, du aufbrausend und emotional wirst. Also gehen tut es doch, nur du erlaubst es dir nicht. Beim Obigen drehen die Pferde mit dir durch, wenn du die Kontrolle hast, wählst du deine Gefühle unter den Teppich zu kehren.

Was würde passieren, wenn du deine Enttäuschung, dein Verletztsein offen zeigen würdest? Muss Frau angepasst, ei Fach zu handhaben sein, um geliebt zu werden? Wärst du all die Jahre, was hat es dir genutzt?

Liebe @Ella, natürlich KANN ich aufbrausend reagieren, aber genau das stört mich an mir. Ich finde es nicht zielführend, und entschuldige mich jedes Mal danach. Mir wäre es lieber, ich könnte auch in diesen Situationen ruhig(er) bleiben, genau daran habe ich gearbeitet.

Es ist nicht so, dass ich ihm ins Gesicht lache und so tue, als wäre alles in Ordnung. Ich sage ihm sehr wohl des Öfteren, dass ich extrem verletzt bin und er damit einen Teil von mir (den, der bedingungslos vertrauen kann) zumindest temporär zerstört hat. Dass ich es einfach nicht verstehen kann, wie er mir das antun konnte und dass ich es über die Maßen respektlos finde. Wir (oder Großteils ich) reden jetzt über all das, genau deshalb bin ich der Meinung, dass es mir schon auch hilft, dass er noch bei mir wohnt, eben weil ich mit ihm drüber reden kann und nicht alles meiner Vorstellung überlassen ist. Niemand anderer kann mir Genaueres zu dem Ganzen sagen, als er. Und er räumt auch wirklich ein, dass er viele Fehler gemacht hat, das sagt er glaub ich auch nicht einfach so, sondern mittlerweile (besser spät als nie) ist ihm das denke ich bewusst.

Meine Posts lassen mich wahrscheinlich wie eine sehr labile Person wirken, die alles tut, um ihrem Mann zu gefallen - das entspricht so nicht der Wahrheit. Ja, ich habe meine Gefühle öfter hinten angestellt, weil ich wollte, dass es ihm gut geht, so richtig gelitten habe ich darunter aber nicht. Ich habe ihm nie etwas vorgemacht, er wusste immer, woran er war, ich bin nur einfach keine Furie, sondern finde, dass man ruhig aber alles reden können sollte. Das muss meiner Meinung nach nicht immer laut und aufbrausend sein.
Und man mag mich für naiv halten, aber ich sehe das eigentlich schon als Stärke, wenn man seine Emotionen im Griff hat und nicht komplett unreflektiert alles rauslässt.

Zitat von Trulysadone:

Er hat mir auch von sich aus erzählt, dass sie schon um halb 1 von der Party gegangen sind, weil er so müde war weil er die letzten Nächte auch nicht viel geschlafen hat. Was zwischen dem Heimkommen von der Party und dem tatsächlichen Schlafen in getrennten Zimmern passiert ist, hab ich nicht erfragt.

Und wie war die Stimmung zwischen Euch? Wie gings ihm?

Zitat von Trulysadone:

Ja, ich habe meine Gefühle öfter hinten angestellt, weil ich wollte, dass es ihm gut geht, so richtig gelitten habe ich darunter aber nicht.

Aber Liebes, was meinst Du denn, warum Du aufbrausend reagierst / reagiert hast? Da bricht sich buchstäblich etwas Bahn, was Du unterdrückst. So lange vermutlich schon, dass Du es nicht mal mehr merkst. Aber die Seele findet einen Weg sich auszudrücken, so sehr Du auch immer wegducken magst.

Mal ins Blaue: Du hast sicher auch schon körperliche Symptome oder (Kopfweh, Rücken-, Nackenschmerzen, Bein- oder Fußschmerzen, Schlafstörungen, Müdigkeit.... sowas?). Oder täusche ich mich?

@Lumba ich bin mir ziemlich sicher, dass es ihm mit der ganzen Situation nicht gut geht. Er weiß, dass er einen Fehler gemacht hat, das mit ihr schon zu starten, während das mit uns noch ging, andererseits glaub ich dass er nicht (mehr) aus kann, da sind jetzt schon Gefühle da, denen will er nachgehen. Und ich kann das auch verstehen, das ist etwas Neues, Spannendes, gibt ihm ein gutes Gefühl - wer mag das nicht? Vor allem in einer Situation, in der es einem schlecht geht?

@Lumba ja, damit hast du sicher Recht. Ich merke vielleicht oft schon gar nicht mehr, wenn ich Emotionen unterdrücke.

Mit den Symptomen täuscht du dich nicht, ich kann seit 3 Wochen kaum etwas essen und schlafe auch sehr schlecht, wenn er nicht zuhause ist, kann ich gar nicht schlafen, da gibt es einfach zu viele Gedanken, auch wenn er bei seinen Eltern schläft, wenn er zuhause ist geht es manchmal besser, manchmal schlechter mit dem Schlafen.

@Trulysadone

Ich verstehe dich, weil ich ähnlich ticke hinsichtlich ungefiltertes Rauslassen von Gefühle.

Zitat von Trulysadone:

Mir wäre es lieber, ich könnte auch in diesen Situationen ruhig(er) bleiben, genau daran habe ich gearbeitet

Das glaube ich dir, allerdings was passiert mit dem verärgerten Teil von dir? Das womöglich eine Schweinerei ist das! brüllen möchte?

Zitat von Trulysadone:

Meine Posts lassen mich wahrscheinlich wie eine sehr labile Person wirken, die alles tut, um ihrem Mann zu gefallen

Bei mir nicht, sondern wie jemand, der die Erwartung hat, alles Unangenehme mit sich selbst auszumachen, souverän und ruhig auf Umstände zu reagieren, egal wie ungerecht, besch.... Oder sonstwie sie sind.

Zitat von Trulysadone:

Und man mag mich für naiv halten, aber ich sehe das eigentlich schon als Stärke, wenn man seine Emotionen im Griff hat und nicht komplett unreflektiert alles rauslässt.

Naiv ist das nicht, aber streng. Äußerst streng mit sich selbst. Und völlig entgegengesetzt tolerant und großzügig mit dem anderen. Also wenn ich das bekuemmerte Teil von dir wäre, käme ich mir echt verraten vor. Das erwachsene Ich ist so gütig, versöhnlich, voller Verständnis mit dem Partner und hat so null Verständnis mit meiner Not. Ich soll stark sein. Ich soll vernünftig sein. Geht's noch?!?

Zitat von Trulysadone:

Niemand anderer kann mir Genaueres zu dem Ganzen sagen, als er.

Das nutzt du als Köder, damit stellst du dich ruhig. Wenn dieser Mensch Täter war, kann er kein Retter mehr werden. Den Fehler habe ich such schon mal gemacht, nie wieder....

Zitat von Trulysadone:

Und bei der Hochzeit habe ich ihm versprochen, dass ich in guten wie in schlechten Zeiten für ihn da bin

Die schlechten Zeiten, die er selbst verursacht? Unter schlechten Zeiten verstehe ich z. B. Krankheit, Krisen ausgelöst durch Jobverlust o.ä. Keinesfalls kommt mir da in den Sinn, dem Partner beizustehen, eine neue Frau auszutesten.
Was hat er dir versprochen? Du standest ja nicht allein vor dem Altar?

Ich denke du stehst noch unter Schock, und das ist auch kein Wunder. Ich möchte dir raten, dir ganz dringend Unterstützung zu holen. Bereite dich gut vor auf den Moment, der (wahrscheinlich) irgendwann kommen wird: Er entscheidet sich komplett gegen eure Ehe und will die Scheidung. Dann fällst du noch tiefer, als jetzt schon. Nutze die Kraft, die du noch hast, mach kleine Schritte. Als erstes würde ich ihn aus dem gemeinsamen Ehebett entfernen. Wie demütigend ist das bitte, dass er zu dir ins Bett kommt, nachdem er ihres grade verlassen hat? Schaffst du das, so als ersten Schritt?

Liebe @Ella, vielen Dank für deine Worte, das ist tatsächlich eine neue Sichtweise für mich. Das Problem ist hier wirklich, dass ich MEINE Gefühle oft gar nicht genau wahrnehmen kann, die von ANDEREN dafür umso mehr, ich bin ein extrem feinfühliger Mensch und kann Andere sehr gut lesen, mich selbst aber leider oft gar nicht.

Und dass ich Dinge am liebsten mit mir selbst ausmache, siehst du völlig richtig. Ich möchte niemand anderen damit belasten, reicht ja, wenn es mir damit nicht gut geht (dass das Blödsinn ist, weiß ich rational betrachtet natürlich).

Und jetzt wo ich das so lese, kommt mir noch ein anderer Gedanke, ich habe eine kleine Schwester, sie ist sehr impulsiv, meine Eltern hatten oft Streit mit ihr. Ich war immer schon deutlich ruhiger und hab Dinge mit mir selbst geklärt, das hat mir auch bei meinen Eltern dann schon deutlich weniger Streit bereitet, als es bei meiner Schwester der Fall war. Ich wurde also eigentlich schon als Kind dafür bestätigt, eben nicht so impulsiv zu sein...

Meine Mutter sagt auch heute noch du bist so stark, du schaffst das schon alles (gab schon einige Schicksalsschläge, die wir in der Familie verarbeiten mussten), das tut mir schon manchmal weh, weil ich das Gefühl habe, dass ich stark sein MUSS, weil es die anderen eben genau so von mir erwarten.

Liebe @OxfordGirl, ja natürlich hat er mir mit der Hochzeit auch versprochen, für mich da zu sein. Genau das tut er jetzt nicht, ist mir klar. Ich meinte damit auch eher dass man sich bei der Hochzeit bewusst sein sollte, dass es auch schwierige = herausfordernde Zeiten in der Beziehung geben wird, aber man bereit sein sollte, daran zu arbeiten. Auch diese Bereitschaft ist jetzt nur mehr einseitig da.

Ich stehe sicher noch unter Schock, bin gespannt ob ich die klassische Trauerphase der Wut noch durchmachen werde Ich bin bereits dabei, mir externe Hilfe zu suchen, ich weiß dass das jetzt einfach sein muss. Er will die Scheidung, das ist bereits ausgesprochen, er setzt es nur noch nicht konsequent um.

Und vielleicht sehe ich das mit dem Bett zu pragmatisch, aber aktuell ist es für mich nur ein Ort, an dem man schläft, wir berühren uns da ja nicht, und ist es für mich nichts anderes, ob ich gemeinsam mit ihm auf der Couch sitze, oder eben im Bett liege. Demütigend ist die ganze Situation leider.

Zitat von Trulysadone:

Mit den Symptomen täuscht du dich nicht

Wie war das denn vorher? Vor der Trennung? Komplett beschwerdefrei?

Zitat von Trulysadone:

Und vielleicht sehe ich das mit dem Bett zu pragmatisch, aber aktuell ist es für mich nur ein Ort, an dem man schläft, wir berühren uns da ja nicht, und ist es für mich nichts anderes, ob ich gemeinsam mit ihm auf der Couch sitze, oder eben im Bett liege. Demütigend ist die ganze Situation leider.

Das passt du Deinen bisherigen Schilderungen. Unterdrücken, deckeln... es ist natürlich schon etwas anderes (energetisch) mit dem Ex im Bett zu liegen, als neben ihm zu sitzen.

Zitat von Trulysadone:

Ich bin bereits dabei, mir externe Hilfe zu suchen, ich weiß dass das jetzt einfach sein muss.

Großartig, dass Du da ins Tun kommst. Du wirst sehen, dann öfffenen sich auch andere Türen.

Zitat von Trulysadone:

Er will die Scheidung, das ist bereits ausgesprochen, er setzt es nur noch nicht konsequent um.

Wow, der hat ja ein Tempo drauf. Vor 1,5 Jahren heiraten, dannn ohne Diskussion Ehe beenden und gleich ne Neue und von Scheidung sprechen.

Ich kann dir wirklich nur empfehlen, setz ihm die Pistole auf die Brust und bestehe darauf er soll hier und jetzt eine klare Entscheidung zu treffen.

Du oder die Andere. Beides geht nicht. Und wenn er sich nicht eindeutig sicher ist, dann schlag ihm vor er soll sich irgendwo ein Zimmer nehmen und sich selber Klarheit verschaffen. Er kann sich ja dann bei dir melden, wenn er zu einem Entschluss gekommen ist.

Sonst hüpft der weiterhin hin und her und verursacht noch mehr Leid bei allen Beteiligten und das geht dann so unendlich weiter.

Was die Kollegin an geht: Geh hin und mach ihr eine ruhige und deutliche kurze, knackige Ansage: Finger weg von meinem Mann!
Ich denke damit würdest du dich klar positioniert.
Aber leg jetzt nicht die Hände in den Schoss und schau tatenlos zu!
Kämpf wenn du ihn behalten willst und zwar nach deinen Spielregeln und nicht die von deinem Mann oder der Affäre.

@Lumba vorher hatte ich damit überhaupt keine Beschwerden, ich schlafe normalerweise wie ein Stein (außer mein Mann war eben nicht da) und hatte wenn dann eher Probleme mit zu viel Appetit, aber jedenfalls nicht mit zu wenig.

Ja, das Tempo ist wirklich Wahnsinn. Ich glaube, er ist sich der Konsequenzen einfach nicht vollumfänglich bewusst, und er läuft davon, er stellt sich den Herausforderungen nicht. Und wenn er dann eine Neue hat, muss er sich damit auch nicht weiter beschäftigen. Dann gibt es wieder etwas Neues, worauf man sich konzentrieren kann. Und da sie (mit 31, aber das muss jeder für sich selbst wissen) noch bei ihrer Mutter wohnt, um sich Geld zu sparen, wird es nicht lange dauern, bis sie in seine Wohnung zieht. Er wird also nicht viel Zeit alleine verbringen (müssen).

Leider muss ich sagen, dass er das bisher in jeder seiner Beziehungen so gemacht hat, auch bei mir war er nur 1 Woche von seiner Exfreundin getrennt, bevor das mit uns angefangen hat. Damals gab es aber von beiden Seiten Unzufriedenheiten mit der Beziehung, und sie waren eben nicht verheiratet und auch nur 4 oder 5 Jahre zusammen.